Delinat-Weinwissen
Delinat-Weinwissen

Weine für jeden Tag: charmant, einladend und im besten Sinne unkompliziert

Unkomplizierte Alltagsweine bilden neben jungen Weinen das Gros des Weinangebots. Sie sind die üblichen Alltagsbegleiter.

Die mit Abstand meisten Weine, mit denen wir uns beschäftigen, sind unkomplizierte Alltagsweine, die unser Leben bereichern. Sie sind einladend und charmant, fruchtbetont und mild. Sie sind die perfekten Begleiter einer abendlichen Brotzeit, eines sommerlichen Abends auf der Terrasse, bei einem spontanen Treffen mit Freunden oder auch bei einer Party. Sie bilden eine Schnittmenge mit jungen und frischen Weinen, heben sich aber ab von Weinen, die deutlich mehr Aufmerksamkeit fordern, die also komplexer und eleganter oder opulenter und kraftvoller sind. Alltagsweine sind die sogenannten Brot- und Butterweine, die einerseits das Auskommen der Winzer sichern und andererseits zum Abendessen auf dem Tisch stehen.

Weisse Alltagsweine

Zu den weissen Alltagsweinen gehören Weine, die schnell zu fassen und zu begreifen sind. Sie sollten einladend und nicht zu kompliziert sein, Charakter besitzen, sich aber vor allem harmonisch präsentieren. Im Gegensatz zu Jungweinen, die ja vor allem mit ihrer ganz jungen Frucht und Spritzigkeit punkten können, steht hier die Harmonie aller Komponenten im Vordergrund. Ein weisser Alltagswein sollte mit seiner Frucht überzeugen, sich aber nicht in extremer Form präsentieren. Milde Säuren stehen hier eher im Vordergrund, zudem eine seidige Textur und ein Ausbau im neutralen Gebinde. Holznoten findet man eher selten und wenn, dann nur im Hintergrund.

Der typische Alltagswein ist ein balancierter Grauburgunder oder Pinot Grigio, Weissburgunder oder Grüner Veltliner, ein Entre-deux-Mers aus Bordeaux, ein einfacher Riesling oder Müller-Thurgau, ein elsässischer Edelzwicker oder ein einfacher Chardonnay. Diese Weine sorgen für Stimmung, und sie fügen sich nahtlos in das Säure- und Aromenspiel sehr vieler Speisen ein. Aromatisch anspruchsvoller ausgebaute Weine dagegen erfordern mehr Aufmerksamkeit bei der Wahl der Speisebegleitung und sind auch nicht immer und unbedingt jedermanns Geschmack.

Rote Alltagsweine

Zu den typischen roten Alltagsweinen gehören Weine, die über viel Frucht verfügen, diese Frucht auch offensiv ausspielen und deren Tanningehalt, also die Gerbstoffe, eher im Hintergrund bleibt, sodass man die Weine als «rund» bezeichnen würde. Solche Rotweine werden oft im Edelstahl oder im neutralen Holz ausgebaut, um nicht zu kantig zu werden. Diese Weine können aus so gut wie allen Weinbaugebieten stammen.

Alltagswein zu würzigen Tapas: Pasión Delinat

Besonders populär sind Weine aus Italien wie ein Valpolicella oder Primitivo, einfache Weine aus Bordeaux, Burgunder, Beaujolais, Côtes-du-Rhône oder provençalische Gewächse aus Frankreich, gerne auch Zweigelt aus Österreich. Hinzu kommen die noch südlicheren Weine wie die aus dem Languedoc und Roussillon oder von den Hochebenen Spaniens, etwa Weine aus La Mancha oder auch aus Dão, einem der ältesten portugiesischen Weinbaugebiete. Entscheidend sind die seidige und samtige Art, die volle Frucht und die lebendige Säure, die aus diesen Rotweinen ideale Begleiter zu Charcuterie und jungem Weichkäse macht, während man für alle anderen Käsesorten heute eher Weissweine bevorzugt.

Sekte und andere Schaumweine nach Méthode traditionelle

Gerade in Deutschland ist Schaumwein sehr populär. Oft wird zu einem jungen Frizzante und Secco gegriffen, aber Sekt, Crémant, Cava bzw. Clàssic Penedès und Spumante sind ebenfalls sehr gefragt. Sie bilden die zweite Stufe der Schaumweinkategorie. Während bei Secco, Prosecco und Frizzante das Kohlendioxid von aussen im sogenannten Tankgärverfahren zugesetzt wird, entsteht es beim Sekt und seinen Geschwistern durch eine zweite Gärung. Früher nannte man diese Gärung Méthode champenoise, weil sie in der Champagne entstanden ist. Da der Begriff derzeit ausschliesslich für Champagner zugelassen ist, spricht man heute von Méthode traditionelle oder Méthode classique.

Diese Art der Schaumweinbereitung sorgt für eine feinere Perlage, ein feineres Mousseux, da die Kohlensäure natürlich entsteht, weil zugesetzter Zucker ein weiteres Mal durch Hefen in der Flasche vergoren wird, ohne dass das CO2 aus der Flasche entweichen konnte. Innerhalb der Kategorien Sekt, Crémant, Cava, Spumante oder Clàssic Penedès gibt es Alltagsweine mit einem Hefelager von rund neun Monaten und ferner Schaumweine, die deutlich länger reifen und – man erkennt es am Preis – dann auch mehr Eleganz, mehr Finesse und mehr Komplexität bieten. Das sind dann Schaumweine, die man zu den komplexen und eleganten Weinen zählt und die oftmals mit einem Jahrgang versehen sind.

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