Pinot Meunier gehört zur den Burgundern und ist als Grundwein für Schaumweine besonders beliebt
Wenn man über die wichtigsten Rebsorten der Champagne spricht, dann findet der Pinot Meunier häufig, aber nicht immer Erwähnung. Das liegt wohl daran, dass Chardonnay und Pinot noir, die anderen beiden Hauptrebsorten der Region, viel populärer sind. Doch der Meunier steht immerhin auf einem Drittel der gesamten Rebfläche. Zum ersten Mal wurde die Sorte 1690 erwähnt, doch möglicherweise ist sie schon deutlich älter; denn es gibt viele Synonyme. Einige der Namen bezeichnen das Besondere der Burgundersorte, bei der es sich wohl um eine natürliche Mutation des Spätburgunders handelt. Es sind die weißen Blattunterseiten und Triebspitzen, die mit Mehl bestäubt zu sein scheinen. Daher hat sich im deutschsprachigen Raum auch die Bezeichnung Müllerrebe oder Müllertraube durchgesetzt – neben der Bezeichnung Schwarzriesling, obwohl die Sorte nichts mit dem Riesling zu tun hat. Da Müller auf Französisch Meunier heisst, schliesst sich der Kreis. Weitere Synonyme, die darauf Bezug nehmen sind, Noirin Enfarine, Morone Farinaccio oder auch Dusty Miller.
Früher als der Frühburgunder
Die entscheidenden Merkmale des Meunier sind die frühe Ausreifung, aber auch der spätere Austrieb, was den Meunier weniger frostanfällig macht als etwa Chardonnay und Pinot noir. Hinzu kommt die recht hohe Säure, die entscheidend für eine gute Säurestruktur im Schaumwein ist. Heute wird Meunier von immer mehr Champagne-Winzern auch reinsortig ausgebaut, nachdem man entdeckt hat, dass die Weine im Keller genauso gut reifen wie reinsortige Chardonnays und Pinot noirs. Tatsächlich können Meuniers, die oft eine faszinierende Mischung aus süßen, herzhaften und würzigen Tönen bilden, sehr komplex werden.
Deutschland ist das zweite Land, in dem die Sorte recht weit verbreitet ist. Vor allem in Württemberg und im Taubertal findet man die Vorkommen, die für Cuvées und vor allem auch für die Sektproduktion dort Verwendung finden. Insgesamt sind es rund 11'000 Hektar, auf denen die Müllerrebe angebaut wird. Neben der Champagne, kleineren Bereichen der Loire und des Elsass sowie Süddeutschlands spielt die Sorte keine Rolle.