Rosé und Säure
Rosé passt dank seiner Frische und Säure zu vielen Gerichten, die kaum einen anderen Wein vertragen. Dazu gehören sicherlich die Gerichte der asiatischen Küche mit ihren starken Gewürzen, aber auch manche würzige Spezialität aus Europa.
Das Säureempfinden im Rosé verändert sich mit der Temperatur
Körperreiche Roséweine werden idealerweise mit 10-12°C, leichte Roséweine mit 8-10°C serviert. Wenn sich der Wein erwärmt, wird die Säure schwächer wahrgenommen. Die anderen Komponenten wie Süsse, Alkohol und die Aromen rücken hingegen stärker in den Vordergrund. Umgekehrt kann bei einem sehr kalt servierten Rosé die Säure dominieren, weil alle anderen Geschmacksempfindungen unterkühlt sind und sich weniger entfalten. Soll nun ein Rosé ein Gericht mit kräftiger Säure begleiten - zum Beispiel Tomatensalat, Gaspacho, Vitello al limone oder Fisch mit Zitrone - muss er eher an der kühlen unteren Grenze serviert werden.
Tomaten: von allen geliebt, nur nicht vom Wein
Ramati, Peretti, San Marzano, Pelati, Cherry und wie sie alle heissen: Ein gut gekühlter Rosé passt farblich und geschmacklich gut dazu.
Ob weiss, grün, gelb, orange oder rot: 80 Millionen Tonnen Tomaten werden weltweit jedes Jahr angebaut. Aus der modernen Küche ist der Liebesapfel nicht mehr wegzudenken. Tomaten bestehen zu 94% aus Wasser und bringen vor allem eines in den Gaumen: Säure. Diese Säure bewirkt, dass Tomaten und Rotweine fast immer auf Kriegsfuss stehen - ausgenommen junge italienische Rotweine und solche mit wenig Tanninen. Besser hingegen schneiden jene Weiss- und Roséweine ab, die dank Ihrer eigenen erfrischenden Säure ein gutes Gegengewicht bilden können. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Temperatur; je kühler, desto toleranter, heisst die Regel.