Delinat-Weinwissen
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Erfolgsstory aus Bella Napoli – die Rebsorte Falanghina

Falanghina ist eine weisse Rebsorte aus dem Süden Italiens, genauer gesagt aus Kampanien. Bis vor einigen Jahren ging man noch davon aus, es mit einer einzigen Rebsorte zu tun zu haben. Mittlerweile haben DNA-Analysen zu dem Ergebnis geführt, dass es mindestens zwei gibt. Gemäss ihrer unterschiedlichen lokalen Herkunft wird eine als Falanghina Beneventana, die andere als Falanghina Flegrea bezeichnet. Aufgrund der langen Anbaugeschichte gibt es in einzelnen Weingärten noch weitere Exemplare. Diese unterscheiden sich zwar stark in ihrer Erscheinungsform, gelten bislang jedoch noch nicht als eigene Rebsorten.

Die Gerüchte über die Ursprünge der Falanghina sind ebenso zahlreich wie die vielen Phänotypen. Es heisst, die Griechen hätten die Rebsorte im 7. Jahrhundert v. Chr. nach Kampanien gebracht. Ebenso könnte der zur Römerzeit berühmte Falerno aus ihr gekeltert worden sein. Und schliesslich könnte der Name von lat. phalanga abstammen, der Bezeichnung für die Stickel, an denen die Reben gezogen wurden. Die erste gesicherte Erwähnung stammt allerdings erst aus dem Jahr 1666, als der neapolitanische Dichter Giulio Cesare Cortese (posthum veröffentlicht) von der Rebsorte spricht.

Falanghina: Fast ausgestorben und wiederbelebt

Nach der Reblauskatastrophe gegen Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Anbauzahlen für Falanghina dramatisch zurück. Die Variante Flegrea, die heute eine grössere Rolle spielt als die Beneventana, war schon beinahe ausgestorben, als Francesco Avallone in den 1970er Jahren eine Wiederbelebung versuchte. Er trug Material aus alten Weinbergen in der Gegend um Massico zusammen und produzierte daraus in seinem kampanischen Weingut Villa Matilde einen Wein. Seine Falanghina-Version besitzt Aromen von Aprikosen bei einem ausgewogenen Kraft-Säure-Verhältnis. Leonardo Mustilli aus Sant'Agata de' Goti tat es Avallone in der Benevento-Region gleich und produzierte dort im Jahr 1979 seinen ersten Wein.

Während die Beneventana-Weine mehr Struktur und Alkohol besitzen, reifen die Flegrea-Weine etwas früher, sind leichter und fruchtiger. Beiden Ausgaben gemein ist jedoch eine typische grünliche Chlorophyll-Note bei lebendiger Säure. Mittlerweile werden in der Region jährlich über fünf Millionen Flaschen mit Falanghina hergestellt, wobei auf dem Etikett in aller Regel nicht zwischen den beiden Rebsorten unterschieden wird.

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