Delinat-Weinwissen
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Berühmt für starke und süsse Weine aus Andalusien – die Rebsorte Pedro Ximénez

Pedro Ximénez ist eine weisse Rebsorte, die sehr wahrscheinlich aus Andalusien stammt und dort auch mit Abstand am meisten angebaut wird. Erwähnt bereits Anfang des 17. Jahrhunderts, dürfte die Rebsorte jedoch noch weitaus älter sein. DNA-Analysen haben eine Verwandtschaft mit Gibi (= Hebén) nachgewiesen, einer alten Tafeltraube, die aus dem arabischen Kulturkreis stammt. Der Name Pedro Ximénez geht dabei vermutlich auf einen in der Region berühmten Winzer zurück, über den weitere Informationen jedoch fehlen.

Pedro Ximénez besitzt grosse Trauben mit allerdings sehr dünnschaligen Beeren. Aus diesem Grund ist die Rebsorte auch gegen eine Vielzahl von Krankheiten empfindlich. Botrytis und Echter Mehltau gehören ebenso dazu wie Esca. Dennoch stehen etwa 9’000 ha in Andalusien unter Reben. Diesen Erfolg hat die Rebsorte vor allem der Tatsache zu verdanken, dass sie in ihren Beeren grosse Mengen an Traubenzucker speichern kann. Daher wird Pedro Ximénez oft auch als süsseste Traube der Welt bezeichnet.

Pedro Ximénez aus Montilla-Moriles

Die mit Abstand grösste Anbaufläche von Pedro Ximénez existiert in der Appellation Montilla-Moriles im bergigen Hinterland der Mittelmeerküste. Hier werden aus ihr Weine unterschiedlicher Stile gekeltert, die trocken oder süss, gespritet oder unverstärkt sein können. In aller Regel besitzen jedoch auch die unverstärkten trockenen Weine einen relativ hohen Alkoholgehalt bei niedrigen Säurewerten. Am berühmtesten ist jedoch die Methode, die Beeren in der Sonne zu trocknen, um den Zuckergehalt noch zu erhöhen. Als PX weisen diese Weine auch ohne Zugabe externen Alkohols etwa 16 Volumenprozent auf.

Die PX-Weine werden unter der Appellation Montilla-Moriles selbst vertrieben, können jedoch auch als Jerez, also Sherry, auf den Markt kommen. Dafür verantwortlich ist eine alte Ausnahmeregel, die es den Sherryhäusern erlaubt, Wein aus Montilla zu importieren und zu verschneiden, ohne gesondert darauf hinweisen zu müssen. Aufgrund der Kapriziosität der Rebsorte im Anbau machen die Sherry-Produzenten von dieser Möglichkeit entsprechend regen Gebrauch. Die oxidativ ausgebauten Süssweine besitzen eine annähernd tiefbraune Farbe und sind fast unbegrenzt haltbar.

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