Delinat-Weinwissen
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Barolo

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Im Herbst zeigt sich das Wein- und Feinschmeckerparadies Piemont von seiner schönsten Seite.

Barolo wird von den Italienern unbescheiden «König der Weine und Wein der Könige» bezeichnet. Den zweiten Teil des Titels bekam er bereits im 19. Jahrhundert zur Zeit der italienischen Einigung. Auch heute noch verdient der Barolo höchsten Respekt – kaum ein Wein geniesst so viel Ansehen und Status.

Barolo besteht 100% aus Nebbiolo-Trauben. Diese spät reifende Rebsorte wächst fast ausschliesslich im Piemont und hat ihren Namen vielleicht vom Nebel, der bereits lange vor der Ernte der edlen Früchte die Weinberge bedeckt. Namensgeber für den Wein ist der Ort Barolo, 15 km südlich von Alba, mit knapp 700 Einwohnern.

Höhenflüge dank DOCG

1980 bekam Barolo den DOCG-Status, die höchste Qualitätsbezeichnung Italiens. Seither erlebt der Barolo einen atemberaubenden Aufschwung. In nur 20 Jahren hat sich die Produktion verzehnfacht und die Preise stiegen teilweise unverhältnismässig. Heute scheint sich die Situation zu beruhigen und eine Preiskorrektur nach unten ist bereits eingetreten. Doch da es sich um einen eigentlichen Kult-Wein handelt, spielt der Preis eine untergeordnete Rolle. Barolo findet seine Freunde auch, wenn sie etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.

Barolo braucht Geduld

Barolo muss mindestens 13% Alkohol enthalten sowie zwei Jahre im Holzfass und ein Jahr in der Flasche lagern, bevor er in den Handel kommt. Der Riserva muss gar fünf Jahre lagern. Auch danach braucht der Barolo (Wikipedia Link) viel Geduld, denn seine harten Gerbstoffe sind in der Jugend noch unzugänglich. Gute Jahrgänge kann man 15 bis 20 Jahre lagern. Im Alter wandelt sich das in der Jugend des Barolo typische Granatrot zu zartem Ziegelrot.

Es gibt aber auch wie überall Versuche mit moderner Kellereitechnik, den Barolo schon in seiner Jugend zugänglicher zu machen. Dazu gehören Maische-Erhitzung, kürzere Maische-Zeiten und Barrique-Ausbau. Über den Sinn solcher Massnahmen wird in der Region Barolo heftig gestritten. Das letzte Kapitel seiner Geschichte ist sicherlich noch nicht geschrieben.

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