Delinat-Weinwissen
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Die wichtigsten weissen Rebsorten und ihre Eigenschaften

Als weisse Rebsorten bezeichnet man jene Varianten, die über grüne, gelbe oder ins Graue gehende Schalen verfügen.

Unter den rund 10'000 oder mehr existierenden Rebsorten nehmen die sogenannten weissen Sorten einen grossen Teil ein. Ob sie vor den roten Sorten existiert haben, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich, da auch die roten Sorten bis zur Véraison, also bis zum Eintreten der Verfärbung im Spätsommer, zunächst ebenfalls hell sind. Zur Verfärbung tragen die Anthocyane bei, eine Gruppe von Flavonoiden, die für die Farbe in Obst und Gemüse verantwortlich sind. Die Traubenhäute weisser Trauben können strahlend grün sein, goldgelb, grau und sogar rosafarben.

Weisse Leitrebsorten

Neben dem Pinot noir sind es vor allem weisse Sorten, die als die wichtigsten Leitrebsorten im europäischen Weinbau gelten. Als Leitrebsorten bezeichnet man sehr alte Sorten, die im Laufe der Zeit durch natürliche Kreuzungen viele weitere Sorten geschaffen haben. Die wichtigsten sind der Traminer bzw. Savagnin und der Gouais blanc bzw. der Weiße Heunisch, der zwar heute kaum noch kultiviert wird, von dem aber mehr als 100 Sorten abstammen. Dazu gehören Riesling, Chardonnay, Elbling, Blaufränkisch, Colombard, Bourboulenc, Furmint, Silvaner oder auch Xinomavro. Weitere weisse Leitrebsorten sind Chenin blanc, Sauvignon blanc, Chasselas oder auch Muscat blanc.

Verschiedene Arten der Vinifikation

Heute ist es üblich, Weisswein so entstehen zu lassen, dass man die Trauben presst und den Saft vergärt. So entsteht ein heller Saft, der silbrig, strohfarben oder auch goldgelb mit manchmal grünen Reflexen leuchten kann.

Lange Zeit aber wurden die Trauben als Ganze vergoren, also in etwa so, wie man heute Rotwein vergärt. Diese Art der Maischevergärung wird auch heute wieder hier und da angewandt. Dann werden weiße Trauben angequetscht und oft mit Stiel und Stengel ganz traditionell in Ton-Amphoren über mehrere Wochen hinweg vergoren, sodass diese Weine später über ähnlich viel Gerbstoff verfügen wie Rotweine. Da manche weisse Rebsorten wie beispielsweise der Grauburgunder oder Pinot gris über recht viel Farbstoff in den Traubenhäuten verfügen, haben bei dieser Art der Vergärung die Weine oft eine intensive Farbe, weshalb sich für sie der Begriff Orange-Wine durchgesetzt hat.

Hier finden Sie eine Liste der wichtigsten und bekanntesten weissen Rebsorten.

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