Macabeo sorgt für Charme in den Pyrenäen und im Penedès sowie für weisse Unikate in der Rioja

Macabeo ist eine weisse Rebsorte, die vornehmlich in Spanien, aber auch in Südfrankreich angebaut wird. Fray Miquel Agustí erwähnte sie im Jahr 1617 erstmals, als er davon sprach, dass Muskat und Macabeo möglichst reif geerntet werden sollten. In der Tat wird die Rebsorte heutzutage jedoch eher früh eingebracht. Die Weine sollen nämlich nicht stark, schwer und oxidativ werden, sondern Frische und Floralität aufweisen.

DNA-Analysen haben die Herkunft des Macabeo offengelegt. Er stammt von zwei Rebsorten ab, die mittlerweile praktisch ausgestorben sind. Von der weissen Rebsorte Hebén existieren noch einige Rebstöcke in Andalusien. Der vermutlich aus Frankreich stammende Brustiano Faux hingegen wird nicht mehr kultiviert, obwohl von ihm nicht nur der Macabeo, sondern auch der katalanische Xarel⋅lo abstammen. Die beiden letzteren Sorten bilden gemeinsam mit der Parellada die Basis für den Cava, Spaniens mit Abstand bekanntesten Schaumwein.

Penedès und Rioja

Macabeo hat dickschalige Beeren, blüht und reift spät. Obwohl die Rebe sehr produktiv ist, achten die Winzer auf eine rechtzeitige Ertragsbegrenzung. Zum einen sind die Triebe nämlich windempfindlich und könnten brechen, wenn zu viele Trauben daran hängen. Zum anderen ist die Rebsorte anfällig für Botrytis. Kühle und feuchte Standorte behagen ihr gar nicht. Im Cava und im Clàssic Penedès ist sie für die feinflorale Note verantwortlich, besitzt aber nur wenig Säure.

Im weissen Rioja fungiert Macabeo unter dem Namen Viura. Die Rebsorte hat dort mittlerweile die beiden anderen Verschnittpartner Malvasía Riojana und Garnacha Blanca sukzessive verdrängt, die vor der Reblauskatastrophe weitaus häufiger angebaut wurden. Jung schmecken ihre Weine leicht und fruchtig, aber die Rebsorte nimmt den Ausbau im Holzfass ebenfalls gut an. So bestehen die bekanntesten und sehr gut alternden weissen Rioja Gran Reservas oft zu 90 bis 100 % aus Viura.

Neues Leben im Roussillon

Trotz einiger weniger qualitativer Ausnahmen gilt Macabeo in Spanien häufig als eine Rebsorte, deren Weine man ohne grosse Ansprüche herstellt und ohne grosse Erwartungen trinken sollte. Im französischen Roussillon hat sich diese Einschätzung mittlerweile geändert. Zwar punkten auch die dort produzierten Weine nicht mit fruchtiger Fülle, aber sie sind in der Lage, die Kargheit der Landschaft, den Eindruck von Felsen und trockenen Blüten ideal zu vermitteln.