Latium
In Latium dauerte es länger, bis das Qualitätsdenken einen Wandel im Weinbau einleitete. Die grosse Nachfrage des nahegelegenen Rom machte die Winzer träge.
Wer Rom kennt, kennt sicher auch den süffigen, jedoch meist etwas belanglosen Frascati. Der Ruf des Weines, meist aus einer Cuvée der Sorten Malvasia und Trebbiano, profitiert dabei vor allem auch vom pittoresken Charme der Stadt Frascati selbst, die nur gut 20 Kilometer vom Zentrum Roms entfernt liegt. Seit der Antike kommen die Römer hierher um sich in ihren traditionellen Familienresidenzen vom Stadtleben zu erholen. Der Frascati wird auf einen grossen Teil der 10'000 ha der Castelli Romani angebaut.
Die grosse Nachfrage in Rom, durch den boomenden Tourismus noch verstärkt, verhinderte lange Zeit die qualitative Verbesserung der Latium-Weine. Heute arbeiten die ambitionierteren Betriebe jedoch mit einer modernen Kellertechnik, die frische, würzige Weine hervorzubringen weiss. Bis heute dominieren die grossen Genossenschaften den Weinbau, selbstkelternde Winzer sind noch immer die Ausnahme. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das zumeist vulkanisch geprägte Terroir auch zunehmend interessante Rotweine aus internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah oder Petit verdot hervorbringen kann.