Delinat-Weinwissen
Delinat-Weinwissen

Reinsortig wie auch als Teil der klassischen Rhône-Cuvées ist Monastrell sehr gefragt

Monastrell ist eine Sorte, die seit mindestens 600 Jahren im Bereich von Valencia angebaut wird. Dort ist sie bis heute sehr populär und wird oft reinsortig ausgebaut. Als Mourvèdre wurde sie in Frankreich bekannt. Aus ihr entsteht dort teils reinsortiger Châteauneuf-du-Pape und Bandol. Oft aber wird die Sorte als Teil der sogenannten GSM-Cuvées genutzt. GSM steht für Grenache, Syrah und Mourvèdre. Diese Cuvées entstehen nicht nur an der Rhône und der Mittelmeerküste, sondern auch in Übersee. Im Languedoc wird Mourvèdre häufig zusätzlich mit Carignan und Cinsault verschnitten.

Monastrell liebt die Hitze und das Meer

Der Monastrell, so heisst es, liebt den Kopf im Wind, das Gesicht in der Sonne und die Füsse im Wasser. Er ist also im Anbau nicht ganz unproblematisch. Monastrell wird daher klassischerweise an der Mittelmeerküste und selten im Landesinneren angebaut. Trotzdem findet man die Sorte zum Beispiel in Châteauneuf-du-Pape, wo es einige besonders geeignete Lagen gibt, auf denen grosse Weine entstehen. Ideal aber ist tatsächlich ein Standort, der deutlich vom Mittelmeerklima beeinflusst ist. Monastrell reift lange und wird sehr spät reif. Die Sorte ist ertragsarm, und sie mag keine Dürre, obwohl sie kein Problem mit der Hitze hat. Sie hat eine dicke Schale mit viel Farbe, viel Gerbstoff und recht viel Alkohol. Typisch für die Sorte ist das Brombeer-Aroma. Es wird je nach Standort begleitet von Pflaumen, Cassis, schwarzen Oliven, geröstetem Fleisch, Wild, dunklem Tabak sowie Pfeffer, Lavendel, Fenchel oder Oregano.

Wichtigster Standort: Spanien

Dort, wo die Sorte im 14. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt wurde, ist sie bis heute eine der wichtigsten Sorten. Es ist die Region rund um Valencia, wo Monastrell neben Bobal vorherrscht. Insgesamt stehen dort mehr als 60'000 Hektar unter Reben. Ihren provençalischen Namen Mourvèdre hat sie wohl von der spanischen Stadt Sagunt, die bis 1877 auf katalanisch Morvedre hiess. Der Name Mataró, der im Languedoc (und auch im Penedès und in Australien) vorherrscht, stammt von einer anderen spanischen Stadt, die auf dem Weg von Valencia nach Barcelona liegt. Während die Sorte in Spanien meist reinsortig ausgebaut wird, wird sie in Frankreich, der zweitwichtigsten Anbauregion, oft verschnitten. Berühmte reinsortige Mourvèdre-Weine stammen aus dem Ort Bandol. Vor der Reblauskatastrophe gehörte Mourvèdre zu den beliebtesten Sorten des Südens. Später wurde sie unpopulär, sodass man sie im Frankreich der 1950er Jahre nur noch auf rund 500 Hektar fand. Heute stehen wieder mehr als 9'000 Hektar unter Reben. Neben Bandol und Châteauneuf-du-Pape sind noch einige weitere Appellationen bekannt für ihre hohen Mourvèdre-Anteile. Dazu gehören Les Beaux de Provence, Luberon, Tavel, Vacqueras und Gigondas an der Rhône sowie Fitou, Saint-Chinian, Faugères und das Corbières im Languedoc.

Fragen? Wir beraten Sie gern persönlich.