Amarone - Rotwein-Spezialität aus Venetien
Diese noch frischen Trauben werden nach einigen Monaten Trocknung zu Rosinen geschrumpft sein und dann zu Amarone gekeltert.
Amarone ist die Bezeichnung für einen trockenen Rotwein aus Venetien (Italien). Das Besondere ist, dass die Trauben aus den Sorten Corvina, Rondinella und Molinara, aus denen der Amarone entsteht, zwei bis fünf Monate auf Holzgittern oder Strohmatten unter Dach luftgetrocknet werden (Appassimento). Wenn dabei Edelfäule (Botrytis Cinerea) entsteht, wird vorzugsweise ein süsser Recioto daraus gekeltert. Für Amarone ist Botrytis aber nicht erwünscht, weil der Pilz Säuregehalt und Haltbarkeit herabsetzt. Beim Trocknen konzentriert sich der Zucker in den Beeren, der im Amarone nicht selten über 15% Alkohol erzeugt.
Hohe Anforderungen an Amarone
Schon das ständige Drehen der Amarone-Trauben beim Trocknen ist ein grosser Aufwand. Dabei verlieren sie bis fast die Hälfte an Gewicht, zurück bleiben praktisch Rosinen. Die Ausbeute reduziert sich dramatisch. Nach dem Gären und Keltern muss der Amarone auch noch mindestens zwei Jahre im Fass lagern, bevor er abgefüllt werden darf. Spitzengewächse reifen bis zu 6 Jahre im kleinen Eichenfass. Kein Wunder, dass die Preise dem Aufwand entsprechen: Rund 30 Euro muss man für einen guten Amarone rechnen.
Amarone ist Geschmacksache
Michael Broadbent, der bekannte englische Weinkritiker, soll gesagt haben: «Ich habe nie eine Neigung für Recioto oder Amarone, egal ob sie süss oder trocken sind.» Doch Amarone-Freunde jubeln umso lauter. Sie möchten den leicht herben (amaro heisst bitter) und äusserst konzentrierten, beinahe cremigen Rotwein nicht missen. Sie lieben seine Aromenvielfalt, die von Kräutern über schwarze Beeren bis zu Dörrpflaumen reicht. Im Geschmack hält sich die lieblich-fruchtige Note mit dem starken Gerbstoff im Gleichgewicht, so dass ein Amarone durchaus lieblich und zugleich bitter wirken kann. Empfohlen wird Amarone in seiner Heimat zu Wild, rotem Fleisch, Parmesan und anderen starken Käsesorten.
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