Immer eine schöpferische Massnahme für Winzer – die Pflanzung eines Weinbergs
Reben wachsen nicht wild im Weinberg, sondern müssen gepflanzt werden. Eine Pflanzung kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Entweder wird ein Weinberg neu angelegt, wo es vorher keine Reben gab, oder man rodet vorhandene Reben. Das ist meist dann der Fall, wenn sie unter ökonomischen Gesichtspunkten nicht mehr genügend ertragreich sind oder wenn sich Krankheiten im Rebholz finden. Meist jedoch werden einzelne abgestorbene Rebstöcke ersetzt.
Ein Weinberg wird neu angelegt
Bei der Neuanlage eines Weinbergs muss der Winzer sicherstellen, dass an dieser Stelle überhaupt gepflanzt werden darf. Häufig finden dann Bodenuntersuchungen statt, um herauszufinden, welche Rebsorten geeignet und welche Bodenpflegemassnahmen eventuell erforderlich sind. Dann muss entschieden werden, welche Form der Reberziehung gewählt wird. Es besteht auch die Möglichkeit, den Boden zu verändern, um beispielsweise Kleinterrassen anzulegen oder um seine Retention zu verbessern, also die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.
Die beste Zeit für die Pflanzung
Das Pflanzmaterial für den neuen Weinberg stammt in aller Regel aus einer Rebschule. Dort werden Stecklinge auf Unterlagsreben gepfropft, den Sommer über aufgezogen und im Spätherbst «ausgeschult», wenn die Vegetationsperiode vorbei ist. Die Pflanzung kann dann entweder direkt im Herbst erfolgen oder im nächsten Frühjahr.
Jede Pflanzzeit hat ihre Vor- und Nachteile. Die Pflanzung im Herbst ist günstiger, wenn man im Frühjahr bereits eine zügigere Entwicklung haben möchte. Ausserdem muss die Junganlage weniger oder gar nicht bewässert werden. Der Nachteil liegt bei möglichen Frostschäden während eines strengen Winters. Zudem ist ein früher Austrieb durch Spätfröste gefährdet.
Umgekehrt ist bei der Frühjahrspflanzung im April oder Mai die Wahl des richtigen Zeitpunkts enorm wichtig. Der letzte Spätfrost sollte vorbei sein, die Jungreben sollten aber noch nicht ausgetrieben haben. Der erste Sommer kann für die jungen Reben zu Schäden durch Wassermangel, Hitze oder zu starke Sonneneinstrahlung führen.
Brache nach der Rodung
Wird ein Weinberg gerodet und soll neu bepflanzt werden, bietet sich eine längere Zeit der Brache an, in der sich der Boden erholen kann. Das ist besonders wichtig, wenn zuvor weniger schonend im Weinberg gearbeitet wurde. Die Begrünung mit Blühmischungen und bodenverbessernden Pflanzen hilft dabei, die Nährstoffversorgung für die künftigen Reben zu optimieren.