Delinat-Weinwissen
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Vermentino, die weisse Sorte des Mittelmeerraumes

Die Entstehungsgeschichte und Abstammung des Vermentino liegt im Dunkeln. Die aromatische, oft knackig frische weisse Sorte wird vor allem im Piemont und in Ligurien, in Südfrankreich und auf den Inseln Korsika und Sardinien angebaut.

Zuerst erwähnt im Piemont

Obwohl Vermentino vor allem mit den südlichen Gefilden rund um das Mittelmeer in Verbindung gebracht wird und einheimische korsische Winzer davon ausgehen, dass die Sorte bereits im 13. Jahrhundert dort angebaut wurde, wird sie zum ersten Mal 1658 schriftlich als Fermentino im Piemont erwähnt, wo sie bis heute unter dem Synonym Favorita angebaut wird. Heute weiss man durch DNA-Analysen, dass es sich bei Vermentino, dem ligurischen Pigato und der Piemonteser Favorita um ein und dieselbe Sorte handelt. Da die Sorte über eine Würze verfügt, die verschiedenen Malvasia-Typen nahekommt, wurde sie in manchen Regionen auch als Malvasia bezeichnet, so zum Beispiel als Malvoisie de Corse, als Malvoisie à Gros Grains, als Malvoisie du Douro oder als Malvasia Bonifacio. In Italien wird sie zudem Sapaiola genannt und im südlichen Frankreich Rolle, so etwa in der Provence.

Pikant würzig und zitrisch frisch

In Italien wird der Vermentino vor allem in Ligurien, dem Piemont und in Sardinien angebaut. Doch es gibt auch Vorkommen in Umbrien, Apulien, Latium und der Toskana, wo er oft neben dem Trebbiano Toscano zu finden ist. Der in Ligurien verwendete Name Pigato gehört zum dortigen Dialekt und bezeichnet die fleckige Beerenhaut der Sorte. Der ursprüngliche Name Fermentino könnte von Ferment stammen und den lebendig prickelnden Charakter des jungen Vermentino bezeichnen. Mit der Einführung des biancho di favorie ins piemontesische Roero – so hiess die Rebsorte damals – hat sich die Favorita im 17. Jahrhundert tatsächlich schnell zum Favoriten entwickelt. Man findet sie vor allem in Meeresnähe, wo sie je nach Terroir einen eher würzigen oder einen eher zitrischen Charakter ausbildet. Typisch sind Aromen von Steinobst und Kräutern, die zu einem pikant herb würzigen Finale führen.

Neben den rund 5'500 Hektar in Italien findet man auch etwa 3'500 Hektar in Frankreich, vor allem auf Korsika und in der Provence, wo der Vermentino als weisse Sorte auch in Rosé-Weinen Verwendung findet. Insgesamt hat sein Anbau in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

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