Plavac Mali ist die wichtigste Rebsorte Kroatiens. Er ist verwandt mit Primitivo und Zinfandel
Lange Zeit hat man den autochthonen Rebsorten des Balkans zu wenig Beachtung geschenkt, sonst wäre man sicher auch schon früher darauf gekommen, dass der kalifornische Zinfandel, der süditalienische Primitivo und der kroatische Tribidrag ein und dieselbe Sorte sind – mit Ursprung in Kroatien. Ähnlich lange ging man davon aus, dass Tribidrag und Plavac Mali identisch seien. Doch durch DNA-Analysen in den frühen 2000ern konnte festgestellt werden, dass die Sorte von der Küste Dalmatiens eine natürliche Kreuzung von Tribidrag und Dobričić darstellt.
Untersuchungen im Jahr 2001 haben ergeben, dass Plavac Mali eine Kreuzung ist zwischen den Sorten Dobricic und Crljenac. Crljenac ist identisch mit der Sorte Zinfandel.
Die wichtigste rote Sorte Kroatiens
Kroatien ist reich an unterschiedlichen Rebsorten. Plavac Mali (auch Mali Plavac, Plavac Veliki, Crljenak, Kasteljanak oder Pagadebit Crni) ist die am weitesten verbreitete – auch wenn sie nicht einmal 10 % der Anbaufläche einnimmt. Entstanden dürfte die Sorte an der dalmatischen Küste sein, wo sie zum Beispiel auf der Halbinsel Pelješac sehr gute Ergebnisse erbringt. Die Reben stehen meist als einzelne Buschreben auf sandigen terrassierten Steillagen. Übersetzt heisst Plavac Mali so viel wie der kleine Blaue, was an den kleinen blauen Beeren liegt, die hohe Zuckerwerte erreichen können. Zudem verfügt die Sorte über einen hohen Gerbstoffgehalt, hat aber wenig Säure. Vorherrschend sind Aromen von Brombeeren, Schwarzkirschen und Pflaumen mit feiner Würze. So entstehen sehr dunkle, vergleichsweise alkoholreiche und tanninstarke Weine wie Postup, Faros oder Dingač, die über ein sehr gutes Alterungspotential verfügen.