Malvoisie

Wohl keine Rebsorten-Bezeichnung verusacht mehr Konfusion als Malvoisie. Und das will was heissen, denn kaum eine Sorte hat nur einen Namen.

Malvoisie ist Vieles, aber nichts Genaues

Der Name Malvoisie wird für viele Sorten synonym gebraucht, je nach Region: So heisst in Savoyen und in der Schweiz der Grauburgunder auch Malvoisie, im Languedoc kann der Name für Bourboulenc oder Maccabéo stehen, im Roussillon für Torbato und auf Korsika nennt man den Vermentino auch Malvoisie.

Warum haben die meisten Rebsorten so viele Namen?

Die meisten alten Rebsorten haben einige Dutzend Namen. Das hängt mit ihrer Geschichte zusammen. Im Laufe von Jahrhunderten «wanderten» sie von Weinland zu Weinland und wo sie Erfolg versprachen, wurden sie angebaut. Die unterschiedlichen Sprachen bedingten oft schon neue Bezeichnungen, weil der Originalname nicht auszusprechen war. Oft war der Name aber auch gar nicht bekannt und so nannte man manch eine Sorte nach ihrer Herkunft oder anderen missverständlichen Begriffen.

Nicht immer dasselbe

Doch nicht alle scheinbaren Synonyme sind echt, d.h. bei manchen handelt es sich um eine Variante, Spielart oder Mutation. Die Unterschiede mit Sicherheit zu bestimmen, ist eine langwierige und schwierige Aufgabe, mit der sich die Ampelographie befasst. Die Technik der Genanalyse wird wohl in den kommenden Jahren noch manchen Irrtum aufdecken und überraschende Verwandtschaften preisgeben.