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Nemea
In der Antike war Nemea, auf Deutsch Weideland, eines der grossen Heiligtümer des Zeus. Es liegt rund 35 Kilometer von Korinth entfernt. Dort befindet sich heute die gleichnamige Kleinstadt inklusive eines rund 2.500 Hektar umfassenden Weinbaugebietes. Diese Weinbauregion gilt neben Naoussa als die bedeutendste für die Erzeugung von Rotweinen in ganz Griechenland.
Geschichte
Der Weinbau in Griechenland hat eine Geschichte, die bis zu 4’000 Jahre in die Vergangenheit zurückreicht. Für Nemea ist der Weinbau über die letzten 2’500 Jahre nachgewiesen. Berühmt sind die Tempelanlagen des Zeus in Nemea sowie das Stadion, in dem die Nemeischen Spiele abgehalten wurden. Funde aus der Weinbereitung stammen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Der moderne Weinbau in Nemea beginnt allerdings erst mit dem Jahr 1981, als Griechenland der EU beitrat. Das hatte einen langfristigen Aufschwung in der Weinbereitung zur Folge.
Geografie, Klima, Böden und Rebsorten
Die Weinbauregion Nemea liegt im nordöstlichen Teil des Peloponnes. Die 2’500 Hektar Rebfläche verteilen sich auf insgesamt 16 Gemeinden und liegen auf einer Höhe von 250 bis 800 Metern. Innerhalb der Appellation haben sich mittlerweile diverse Sub-Appellationen herausgebildet, die sowohl deutlich unterschiedliche Kleinklimata als auch Bodenformationen aufweisen. Um diese Unterschiede klarer zu machen, wird über eine Klassifizierung in Crus nach burgundischem Vorbild nachgedacht. Das Klima ist mediterran mit heissen, trockenen Sommern. Die Bergkette des Kyllini hält die oft kräftigen Meltemi-Winde ab. Im Frühjahr kann Wassermangel problematisch werden, im Herbst können es zu früh einsetzende Regenfälle sein.
Angebaut wird die rote Sorte Agiorgitiko (St. Georgs-Rebe), aus welcher der sortenreine Nemea POP vinifiziert wird. Es gibt diesen Wein in trockenem, lieblichem und süssem Ausbau. International bekannt aber sind die trockenen, im Barrique ausgebauten Weine. Neben dem Agiorgitiko, der rund 2’000 Hektar Rebfläche umfasst, gibt es kleine Anpflanzungen von Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot noir und Chardonnay sowie von den autochthonen Sorten Assyrtiko, Rhoditis, Sideritis und Moschofilero. Weine dieser Rebsorten tragen allerdings nicht die Bezeichnung Qualitätswein, sondern werden als Landwein abgefüllt.
Weintypen in Nemea
Die Rotweine aus Nemea sind in drei Kategorien eingeteilt. Die Weine aus der Talsohle, die auf etwa 250 Höhenmetern zu finden ist, sind Weine von den fruchtbarsten Böden mit dem heissesten Klima. Diese Weine sind recht schwer sowie tanninreich und werden meist lieblich oder süss ausgebaut. Die Weinberge der mittleren Ebene liegen auf bis zu 650 Metern Höhe. Dort ist das Klima ideal zur Erzeugung farbintensiver, fruchtiger Weine, die säurebetonter sind und weniger Gerbstoff aufweisen als die Weine aus der Talsohle. Auf der Hochebene von Asprókambos werden die Weine vinifiziert, die heute den Zusatz Progefsi Nemeas tragen und zu den Crus der Region gehören.
Die weiteren Rebsorten fliessen vor allem in rote und weisse Cuvées ein, die eine sehr gute Qualität haben können, auch wenn sie als Landweine vermarktet werden.