Delinat-Weinwissen
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Sémillon

Die weisse Rebsorte Sémillon stammt aus Frankreich und gehört zu den Cépages nobles, den edelsten der Welt.

Aus der Sémillon entstehen sowohl trockene wie auch edelsüsse Weissweine (pourriture noble). Die dünne Schale macht die Sémillon-Traube anfällig auf Botrytis, diesen Fäulnis-Pilz, der, solange die Traube unreif ist, grossen Schaden anrichten kann. Befällt er die Sémillon aber in ihrer Reife, dann können so wunderbare Weine wie der berühmte Sauternes entstehen. Meistens besteht dieser grandiose Tropfen aus etwa 80% Sémillon und 20% Sauvignon. Es sind vor allem die betörenden Aromen des letzteren, von denen der Sémillon ausser schwachen Noten von Zitrusfrüchten und Bienenwachs wenig besitzt, die der Assemblage gut tun. Sémillon ist aber ausgesprochen körperreich und hat genug Säure, um den Sauternes über Jahrzehnte reifen zu lassen.

Wenig Phantasie und Risikobereitschaft mit Sémillon in Übersee

Australien baut auch relativ grosse Mengen Sémillon an und Südafrikas Weinberge waren im 19. Jahrhundert noch zu 90% mit Sémillon bestockt, der dort einfach «Wyndruif» (Weintraube) genannt wurde. Weltweit ist die Sorte aber eher rückläufig; teilweise wird sie von Sauvignon und Chardonnay verdrängt. Das liegt unter anderem auch daran, dass der Umgang mit Sémillon gekonnt sein muss. Allein das Problem der dünnen Schalen stellt eine Herausforderung dar und die Chance, daraus edelsüsse Weine zu erzeugen, wird nicht konsequent genug verfolgt. Es fehlt den Winzern in Übersee oft auch die Erfahrung zu solchen «Versuchen», so dass sie die Risiken von Ernteverlusten oder Absatzproblemen lieber nicht eingehen.

Sémillon wächst in kleinen Mengen auch in Argentinien, Chile und Neuseeland. Zunehmend wird in vor allem in Australien der Chardonnay mit Sémillon verschnitten und mit der Prägung «SemChard» vermarktet.