Delinat-Weinwissen
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Müller-Thurgau

Die weisse Rebsorte Müller-Thurgau ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz weit verbreitet. Wenn sie an kühlen Lagen wächst und ihr Ertrag beschränkt wird, bringt sie teilweise hervorragende frisch-fruchtige Weine hervor. Die Mengenbeschränkung ist aber äusserst wichtig, da die Rebe sonst riesige Erträge von flachem Massenwein produziert. Müller-Thurgau-Wein ist blassgelb, mild und säurearm, oft mit deutlichem Muskatton. Meistens wird er trocken ausgebaut – die Botrytis-Variante ist eher selten.

Grosser Erfolg und weltweite Verbreitung

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Nach dem Riesling ist Müller-Thurgau in Deutschland die häufigste Rebsorte. Sie belegt dort fast die Hälfte der weltweiten Fläche von gut 400 Quadratkilometern, etwa der Grösse des Bodensees. In Österreich schwindet ihre Fläche und dient meistens noch als Verschnitt-Partner und für den «Sturm». In der Schweiz hat die Müller-Thurgau-Rebe ihren festen Platz, belegt aber nur etwa 5% der Rebfläche.

Müller-Thurgau gilt als die weltweit erfolgreichste Neuzüchtung – sie fand ihren Weg innerhalb weniger Jahrzehnten nach ihrer Züchtung in fast alle Weinbauländer. Auch als Partner für weitere Kreuzungen ist Müller-Thurgau begehrt: Zum Beispiel entstand aus ihr die weisse Bacchus, der Goldriesling und der Findling (aus Mutation).

Viel Unsicherheit bezüglich Stammbaum

Früher wurde Müller-Thurgau vor allem Riesling-Sylvaner genannt, sogar von ihrem Züchter, dem Herrn Müller-Thurgau. Er selbst zweifelte schon wenige Jahre nach ihrer Entstehung an der Herkunft, was aus Briefwechseln hervorgeht. Versuche, die Züchtung zu wiederholen, misslangen. Die Gen-Analyse zeigte in den 1990ern, dass es sich beim Müller-Thurgau-Rebe eine Kreuzung zwischen Riesling und Madeleine Royale handelt.