Video-Reise zu Öko-Pionieren

Video-Blogger Olivier Geissbühler besuchte Delinat-Vorzeigeweingüter

In der WeinLese Nummer 61 haben wir im Februar 2021 die Vision vom ökologisch perfekten Weingut skizziert. Reiche Biodiversität, lebendige Böden, robuste Rebsorten und grüne Energie sind zentrale Elemente. Unser Video-Blogger Olivier Geissbühler hat jetzt mit seiner Kamera sechs Delinat-Winzer besucht, die in einzelnen Bereichen bereits nahe am perfekten Weingut sind. In den Video-Interviews erzählen die Winzer, in welchen Bereichen sie die Nase vorn haben.

Reiche Biodiversität

Trockensteinmauer auf dem Weingut Albet i Noya im Penedès

Josep Maria Albet i Noya, Penedès, Spanien
«Biodiversität bedeutet biologische Vielfalt. Es ist unser Ziel, möglichst viele verschiedene Pflanzen und Kleinlebewesen in unseren Rebbergen zu haben, um so einen natürlichen Kreislauf aufzubauen, bei dem Nützlinge Schädlinge in Schach halten. Das funktioniert schon ganz gut. Ein wichtiges Element sind die über acht Kilometer Trockensteinmauern, welche die Terrassen unserer Steillagen stützen. Sie bieten ein Habitat für vielerlei Lebewesen, die wir nicht alle kennen. Wir haben schon bis zu 60 Zentimeter lange Echsen beobachtet. Zwischen den Steinen hausen sogar kleine Frösche, die nachts zu singen beginnen.»

Lebendige Böden

Timo Dienhart setzt auf eine artenreiche Begrünung und lebendige Böden

Timo Dienhart, Mosel, Deutschland
«Wir legen grössten Wert auf natürliche Vielfalt und funktionierende Kreisläufe. Grundlage dafür ist ein lebendiger Boden. Wir säen gezielt unsere standortgerechte, artenreiche Begrünung mit 20 verschiedenen Komponenten, darunter zahlreiche Leguminosen. So erhalten und steigern wir den Humusaufbau, die Bodenfruchtbarkeit und schützen unsere Steillagen vor Erosion. Es entsteht ein lebendiger, blühender Teppich, der vielen Insekten und Vögeln Heimat bietet. Biodynamische Präparate und unser wertvoller Trester-Rebholz-Kompost helfen mit, die Bodenorganismen mit Futter zu versorgen, sodass diese ständig aktiv sind und ihrerseits die Reben mit Energie versorgen können.»

Biologische Hotspots

Ein Lebensturm dient in den Weinbergen des Weinguts Pflüger als Hotspot für Insekten und Vögel

Alexander Pflüger, Pfalz, Deutschland
«Leider ist auch bei uns in der Pfalz die biologische Vielfalt im Weinbau generell verarmt und einer Monokultur gewichen. Die Schaffung von biologischen Hotspots trägt dazu bei, die Artenvielfalt zu fördern und unsere Weinberge zu einem funktionierenden Ökosystem zu entwickeln. Einer unserer auffälligsten Bio-Hotspots ist der vier Meter hohe Lebensturms am Dürkheimer Herrenberg. Der Aufbau aus den verschiedensten Materialien wie Reisig, Hölzern, Steinen sowie das Anbringen von Nistkästen lockt Wildbienen, Wespen und unsere heimischen Singvögel an. Die Vitalität und die Balance dieses Systems spiegeln sich auch in unseren Weinen wider.»

Permakultur

Permakultur: Wasserretentionsbecken auf Château Duvivier

Erik Bergmann, Provence, Frankreich
«Auf Château Duvivier haben wir uns intensiv mit Lösungen für einen zukunftsgerichteten Weinbau in Zeiten des Klimawandels auseinandergesetzt. Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit, Starkregen, Sturmwinde und Überschwemmungen stellen uns vor grosse Herausforderungen. Um diese zu meistern, bietet die Permakultur gute Ansätze. Dadurch können Ökosysteme gestärkt und die Bodenfruchtbarkeit erhöht werden. Durch das Anlegen von Teichen und Sickergruben konnten wir erreichen, dass Regenwasser nicht ungenutzt abgeschwemmt, sondern gesammelt und den Reben in Trockenperioden zugänglich gemacht wird.»

Grüne Energie

Solaranlage auf dem Dach der Azienda Le Contrade

William Savian, Veneto, Italien
«Unsere Azienda Le Contrade ist klimaneutral. Mittels Solaranlage erzeugen wir weit mehr Strom, als wir brauchen. Wir produzieren zwar noch nicht alle Energie selbst, denn für die Erzeugung von Dampf für die Sterilisation der Abfüllanlage sowie für den Traktor sind wir nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen. Diese kompensieren wir aber mit unserer überschüssigen Solarenergie. So gesehen sind wir energieautark. Aber klar: Unser Ziel ist es, nur noch erneuerbare Energien zu nutzen. Wir haben auch bereits einen Versuch mit einem Elektrotraktor gemacht. Allerdings fehlt den heutigen Modellen noch die Marktreife.»

Robuste Sorten

PIWI auf dem Vormasch: Auf dem Weingut Lenz setzt man auf robuste Rebsorten

Roland Lenz, Thurgau, Schweiz
«Eine zukunftsorientierte Bioweinproduktion ist in unserem Klima nachhaltig nur mit pilzresistenten Traubensorten (PIWI) zu realisieren. Weil wir zu dieser Einsicht gekommen sind, setzen wir seit einiger Zeit vollständig auf robuste Sorten, die nicht oder nur minimal gespritzt werden müssen. Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht. Es braucht viel weniger Hilfsstoffe und Traktorfahrten, was den Boden schont und auch zu weniger Abfall durch Fäulnis führt. Zudem finden unsere Weine aus den neuen, noch wenig bekannten Sorten grossen Anklang.»

Starke Rebsorten, gesunder Boden und Agroforst

Damit sich die Winzer regelmässig austauschen und weiterbilden können, organisiert Delinat Seminare zu aktuellen und drängenden Themen. Regenerative Landwirtschaft, Permakultur und Agroforst waren nebst den neuen, robusten Traubensorten die Schwerpunkte bei den diesjährigen Seminaren in Spanien und Frankreich.

Die spanischen Delinat-Winzer trafen sich dieses Jahr auf der Bodega Albet i Noya im Penedès. Hier läuft in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner seit einigen Jahren ein für den biologischen Weinbau wegweisendes Projekt. Es werden neue pilzwiderstandsfähige Traubensorten (PIWI) gezüchtet, die den ökologischen und klimatischen Herausforderungen der Zukunft ohne oder mit nur geringem Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln (Kupfer- und Schwefellösungen) trotzen und einzigartige Weine hervorbringen.

Bald akzeptiert?

Josep Maria Albet i Noya führte die spanischen Delinat-Winzer durch
seinen Betrieb.
Josep Maria Albet i Noya führte die spanischen Delinat-Winzer durch seinen Betrieb.

Josep Maria Albet i Noya, spanischer Biopionier und langjähriger Delinat-Winzer, erklärte den Winzerkollegen die Fortschritte des Projekts und dessen Potenzial für die Zukunft. Bei einer Verkostung von entsprechenden Weinen konnten sich alle von den geschmacklichen Qualitäten dieser Tropfen überzeugen. Die Degustation der neuen Weine sorgte regelrecht für Begeisterung: Der eine oder andere Winzer, der zuvor vielleicht noch eine kritische Haltung (vor allem gegenüber roten PIWI-Weinen) hatte, dürfte nach der Degustation von Albet i Noyas neuem Wein «Aventurer» seine Meinung etwas geändert haben. Und auch politisch dürfte das Thema in Spanien dank diesem Forschungsprojekt nun Fahrt aufnehmen: Josep Maria Albet i Noya ist optimistisch, dass diese neuen Sorten bald auch offiziell für den grossflächigen Anbau erlaubt werden.

Gesunder Boden – das höchste Gut

Am zweiten Tag führte Josep Maria die Delinat-Winzer durch den Betrieb und durch die Weinberge. Besichtigt wurde auch der grosse Sortengarten, wo der Winzer und Valentin Blattner die vielversprechendsten Neuzüchtungen auswählen. Der Nachmittag stand dann im Zeichen der regenerativen Landwirtschaft und der Permakultur. Francesc Font ist ein Spezialist auf diesen Gebieten. Er besitzt selbst einen Landwirtschaftsbetrieb in Katalonien, wo er unter anderem auch Weinbau betreibt. Anhand unzähliger Fakten erklärte er die Relevanz des Humusaufbaus und eines gesunden Bodens für die kommenden Generationen. Bei Bodenanalysen in den Weinbergen von Albet i Noya wurde deutlich, dass es selbst in Delinat-Weinbergen noch reichlich Potenzial bezüglich Begrünung, Humusaufbau und Bodenqualität gibt.

Bodenanalyse bei Albet i Noya: Anhand der Pflanzen im Weinberg lässt sich viel über die Bodenbeschaffenheit herausfinden.
Bodenanalyse bei Albet i Noya: Anhand der Pflanzen im Weinberg lässt sich viel über die Bodenbeschaffenheit herausfinden.

Am letzten Tag des dreitägigen Seminars stand der Besuch des Landwirtschaftsbetriebs von Francesc Font in der Nähe von Girona auf dem Programm. Nebst Trauben wachsen dort unter anderem auch Olivenbäume in einer Intensivkultur. Francesc zeigte, wie er dort innert weniger Jahre mit einer Erhöhung der organischen Substanz und Mikroorganismen den Humusgehalt des Bodens von rund 1 auf über 4 Prozent steigern konnte, was eine eindrückliche Verbesserung der Bodenqualität bedeutet. Weitere Themen waren Begrünungen, Konkurrenz von Wasser und Nährstoffen zwischen Reben und anderen Pflanzen, CO2-Einsparungen, Maschinen für eine bodenschonende Bearbeitung und das Mulchen sowie der Beweis, dass sich regenerative Landwirtschaft auch finanziell lohnt. Obwohl sich einige Delinat-Winzer zuweilen kritisch zu den Methoden von Francesc Font äusserten, fiel das Feedback am Ende durchwegs positiv aus. Und was allen Teilnehmern klar wurde: Die regenative Landwirtschaft bietet auf sämtlichen Betrieben noch ein riesiges Potenzial für die Zukunft, weil der Boden durch diese Massnahmen auch für die kommenden Generationen fruchtbar bleibt.

Waldweingarten in Frankreich

Nur wenige Tage später startete das Delinat-Winzerseminar in Frankreich. Schauplatz war die Domaine Emile Grelier in Lapouyade etwas ausserhalb von Bordeaux, wo Winzer Benoit Vinet die französischen Delinat-Winzer begrüsste. Auf rund acht Hektaren hat der Agroforst-Pionier zwischen seinen Merlot-Reben rund 1000 Bäume gepflanzt. Direkt daneben liegt ein Wald und zwischen den Weinbergen gedeihen Hecken und verschiedenste Biodiversitätsflächen. Die Vielfalt auf diesem kleinen, aber feinen Weingut sorgte selbst bei den Delinat- Winzern für Verblüffung und zeigte auf eindrückliche Weise, wie gut sich Bäume und Hecken mit einem ökologischen Weinbau ergänzen.

Auf der Domaine Emile Grelier in Lapouyade lernten die französischen Delinat-Winzer mehr über Agroforst im Weinbau.
Auf der Domaine Emile Grelier in Lapouyade lernten die französischen Delinat-Winzer mehr über Agroforst im Weinbau.

Am nächsten Tag war der französische Winzer, Autor und Permakultur-Spezialist Alain Malard zu Gast: Er erklärte den Delinat-Winzern die wichtige Rolle der Bäume in den Weinbergen, mögliche Konkurrenz für die Reben, Einfluss auf den Boden und die Funktion der Mykorrhiza, einer Lebensgemeinschaft von Bodenpilzen, die mit Pflanzenwurzeln in einer Symbiose leben. Der Pilz besiedelt das Feinwurzelsystem der Pflanze, versorgt die Pflanze mit Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff und macht Wasser leichter verfügbar, was gesündere und stärkere Pflanzen hervorbringt. Zudem gewährte Alain Malard einen Einblick in seine vielfältigen Permakultur- Projekte, die er bereits erfolgreich in Frankreich realisiert hat.

PIWI – auch Frankreich bewegt sich

Am letzten Tag stand ein Referat von Olivier Zekri auf dem Programm. Er ist Entwicklungs- und Innovationsmanager bei Frankreichs grösster Rebschule Mercier und massgeblich an der aktuellen Forschung zu pilzwiderstandsfähigen Rebsorten in Frankreich beteiligt. Dazu arbeitet Mercier auch eng mit Valentin Blattner zusammen. Im Referat wurde deutlich, welchen riesigen Stellenwert diese neuen Sorten im europäischen Weinbau in Zukunft haben werden und wie viel Geld Mercier bereits für diese Forschung investiert. Die Präsentation der beiden Studentinnen Ines und Maude, die bei einem Forschungsprojekt auf der Domaine Emile Grelier mithelfen, zeigte, welche Relevanz Fledermäuse bei der Schädlingsbekämpfung haben. Zum Abschluss des Seminars sprach der französische PIWI-Pionier Gabriel Cuisset über seine Erfahrungen mit resistenten Rebsorten in Bezug auf rechtliche Hürden, Kosten und Produktion. Auch in Frankreich fiel das Feedback zum Seminar positiv aus: Sowohl bezüglich Agroforst und Permakultur-Massnahmen wie auch bei robusten Rebsorten sind die Delinat-Winzer motiviert, den ökologischen Weinbau weiter voranzutreiben.

Härtetest bestanden

Für viele Winzer in Europa war 2021 ein äusserst schwieriges Weinjahr. Ein aussergewöhnlich nasser Sommer sorgte für grossen Krankheitsdruck im Rebberg. Die Bedingungen wurden für neue, robuste Rebsorten zu einem echten Härtetest.

Pilzkrankheiten wie der Echte und der Falsche Mehltau konnten sich bei so nassen Wetterverhältnissen, wie sie im vergangenen Sommer insbesondere in Deutschland und der Schweiz herrschten, in Windeseile exponentiell verbreiten. Konventionell arbeitende Winzerinnen und Winzer versuchten, mit Unmengen an Pestiziden die Krankheiten in den Griff zu bekommen, was mal besser, mal schlechter gelang. Für ökologisch arbeitende Winzer war es noch schwieriger, wirksamen Pflanzenschutz zu betreiben. In vielen Fällen hatten biologische Pflanzenschutzmittel wie Kupfer und Schwefel nicht ausgereicht, um die europäischen Traubensorten hinreichend zu schützen, und es mussten auch dort Ausfälle hingenommen werden.

Viel Regen führte vielerorts zu Pilzbefall.
Viel Regen führte vielerorts zu starkem Pilzbefall.

Eine bessere Ausgangssituation hatten diejenigen Winzerinnen und Winzer, die auf robuste Rebsorten setzen. Da diese pilzwiderstandsfähigen Traubensorten (PIWI) im Vergleich zu herkömmlichen Sorten wie Pinot Noir oder Merlot eine höhere Eigenresistenz gegen Krankheiten aufweisen, sind sie viel weniger anfällig gegen Pilzkrankheiten.

Abschied von traditionellen Sorten

Das Delinat-Weingut von Karin und Roland Lenz im Kanton Thurgau setzt seit Jahren auf resistente Traubensorten; bereits rund 80 Prozent der Anbaufläche besteht aus PIWIs (siehe Video mit Roland Lenz). Dies hat sich speziell im Jahr 2021 ausgezahlt, sie retteten dort quasi die Ernte. Roland Lenz blickt zurück auf einen schwierigen Sommer: «Am 13. Juli hatten wir einen Hagelschlag und anschliessend fünf Tage ununterbrochen Regen. Der Pilz konnte in den aufgeweichten Blättern überall eindringen, die europäischen Traubensorten sind regelrecht eingebrochen.» Die robusten Rebsorten hätten jedoch ihre Schutzmechanismen aktiviert und sich besser gegen den Pilzbefall wehren können. «Es gibt sogar robuste Sorten, die wir komplett unbehandelt über die Runden gebracht haben», so Roland Lenz. Er hat sich deshalb entschieden, so schnell wie möglich sämtliche europäischen Reben auszureissen, um in naher Zukunft nur noch auf resistente Traubensorten zu setzen. Das Weingut Lenz ist eines der ersten grösseren Weingüter in Europa, das diesen Schritt wagt.

Voller Ertrag bei guter Qualität

Auch der Delinat-Winzer Timo Dienhart an der Mosel war froh, dass er bereits vor einigen Jahren die pilzwiderstandsfähige Rebsorte Sauvignac in seinen Weinbergen gepflanzt hat. Dort gab es im letzten Jahr im Juni nicht weniger als 20 Regentage, und der Falsche Mehltau hat dort gewütet wie noch selten zuvor. Während Riesling und Pinot Noir dem Mehltaupilz trotz Behandlungen mit biologischen Pflanzenschutzmitteln fast nicht standhalten konnten und es grössere Ausfälle gab, zeigten die Sauvignac-Reben eine gute Resistenz, insbesondere gegen Peronospora (Falscher Mehltau): «Der Joker in unserem Portfolio war dieses Jahr ganz klar der Sauvignac. Der bekam wirklich keine Peronospora, da ist kein einziger Ölfleck zu finden gewesen. Es gab vollen Ertrag in sehr guter Qualität», so Timo Dienhart. Erwähnenswert bei dieser resistenten Traubensorte ist auch die Arbeitseinsparung: «Da kann man im Prinzip von halbiertem Aufwand ausgehen. Und es kostet deutlich weniger Nerven», fügt der Delinat-Winzer hinzu.

Zukunft gehört robusten Sorten

Gesundes Traubengut trotz schlechten Wetterverhältnissen: Resistente Rebsorten haben sich auf dem Weingut Hirschhof dieses Jahr bewährt.
Gesundes Traubengut trotz schlechten Wetterverhältnissen: Resistente Rebsorten haben sich auf dem Weingut Hirschhof dieses Jahr bewährt.

Ähnlich positive Erfahrungen mit resistenten Rebsorten hat Delinat-Winzer Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof in Rheinhessen gemacht: Bei ihm haben sich vor allem die robusten Sorten Regent und Saphira trotz der widrigen Wetterverhältnisse sehr gut gehalten. Dort verzeichnete der Delinat-Winzer praktisch keine Ausfälle, während andere Sorten wie Merlot dem Krankheitsdruck nicht standhalten konnten. Tobias Zimmer kann sich eine Zukunft ohne robuste Rebsorten auf seinem Weingut nicht mehr vorstellen: «Wir setzen bereits auf einen zukünftig höheren PIWI-Anteil und werden im Jahr 2022 noch einmal 0,5 Hektar der robusten Rebsorte Hibernal anpflanzen.» Er kann sich gut vorstellen, dass die Nachfrage nach neuen Sorten bei anderen Winzern im Hinblick auf das schwierige Jahr 2021 steigen könnte: «Vor allem bei meinen Öko-Kollegen ist die Überlegung sehr gross», sagt Tobias Zimmer. Bei konventionellen Kollegen sei aber leider das Interesse immer noch sehr verhalten.

Die Wetterextreme im Sommer 2021 waren äusserst herausfordernd für die Winzer. Es ist erneut deutlich geworden, dass ökologischer Weinbau ohne die neuen, resistenten Sorten fast nicht möglich ist. Und obwohl auch bei diesen Sorten die Resistenz zum Teil nicht ausgereicht hat und mit biologischem Pflanzenschutz unterstützt werden musste, waren diese Rebsorten doch eine grosse Entlastung für die Winzer. Sie sorgten fast überall für stabilere Erträge, weniger Arbeitsaufwand und weniger Stress bei den Winzern.

Aktuelle Video-Beiträge zu neuen Rebsorten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.

Alle Beiträge der WeinLese 65:

Robuste Rebsorten – und ein Dankeschön

2021 wird vielleicht als Jahr der Wende im langen Ringen um die Zulassung robuster Rebsorten in die Geschichte eingehen. Der äusserst nasse Sommer hat nicht nur Überschwemmungen und Not durch Fluten gebracht, er hat auch Bauern und Winzer an ihre Grenzen erinnert. So mancher musste zusehen, wie seine Ernte verloren geht. Was Erosion nicht geschafft hat, wurde mitunter durch Schadpilze und Fäulnis vernichtet. Auch die giftigsten Pestizide konnten da nichts mehr ausrichten.

Rebstock im Winter

Wer im Spätsommer dieses Katastrophen-Jahrs das Glück hatte, einen mit robusten Sorten bepflanzten Delinat-Weinberg zu besuchen, wird nicht schlecht gestaunt haben: Hier eine Parzelle mit vollständig zerstörtem Merlot, direkt daneben intakte, wunderschöne Sauvignac-Trauben, gross, saftig, makellos. Als ob den ganze Sommer über die Sonne geschienen hätte! Man kostet eine Beere und erlebt eine Aroma-Explosion. Was nur hat der Winzer gezaubert, um so schöne Trauben zu erzeugen? Mehr oder neuen Pflanzenschutz betrieben?

Mitnichten. Die grosse Arbeit haben Pioniere wie Valentin Blattner vor vielen Jahren mit ihrer grossartigen Kreuzungsarbeit geleistet, mit der sie krankheitsresistente amerikanische oder asiatische mit europäischen «Edel-»Rebsorten verheiratet haben. Dabei müssen die richtigen Partner gefunden und in unzähligen Versuchen die besten Kinder gezüchtet werden, bis eines das erfüllt, von dem jeder Winzer träumt. Statt jährlich ein Dutzend Mal stupid mit dem Traktor durch die Reben zu tuckern und dabei den Boden tot zu walzen, kann er endlich wieder das tun, was seine Ahnen den spannenden Beruf wählen liess: Die Natur und die Biodiversität im Weinberg zulassen, aromatische, gesunde Trauben ernten und wunderbare Weine machen.

Delinat fördert seit vielen Jahren die Entwicklung und den Anbau von robusten Rebsorten (PIWIs = pilzwiderstandsfähige Sorten). Der Klimawandel hat nun dafür gesorgt, dass viele Winzer aufgewacht sind. So dramatisch wie in 2021 sind die Vorzüge der neuen Sorten noch nie sichtbar geworden. Nun wollen viele Winzer gleichzeitig die neuen Sorten – doch das geht natürlich nicht so schnell. Die Rebschulen müssen die Pflanzen erst herstellen, das Holz multiplizieren. Für 2022 ist nichts mehr zu haben, auch 2023 wirds nicht für alle reichen.

Wir laden Sie ein, ein paar Delinat-Winzer in den folgenden Videos zu besuchen und zu hören, warum sie seit langem auf robuste Sorten setzen. Schauen Sie sich vor allem jenes von Roland Lenz an – er hat in diesem schwierigen Sommer besondere Kontraste erlebt.

Roland Lenz stellt als erster Schweizer Winzer auf 100% PIWIs um

Timo Dienhard baut PIWIs zusammen mit Riesling an der Mosel an

Auf Château Duvivier in der Provence werden neue PIWIs im grossen Stil getestet

Wie die Ökologie auf Château Duvivier voran getrieben wird

Wie immer gehört unser aufrichtiger Dank Ihnen, liebe Kundin, lieber Kunde. Ohne Sie und die vielen anderen Weinfreunde, die Delinat-Wein bevorzugen und damit Genuss und Naturverbundenheit zu verbinden wissen, würden wir scheitern. Es ist toll, dass 40 lange Delinat-Jahre eine Gemeinschaft im Denken entstehen liess, die weit mehr bedeutet als der Begriff «Kundentreue» auszudrücken vermag. Vielen Dank, dass Sie ein Teil davon sind!

Ich wünsche ich Ihnen alles Gute, auch im Namen des Teams und aller Delinat-Winzerinnen und -Imkerinnen!

WeinLese 63: Kurz & bündig

Schöne Geste gegenüber Erntehelfern

Traktorfahrer José auf der Domaine Lignères

Auf der Domaine Lignères im Languedoc können sich Anne und Jean Lignères über eine grosse Treue von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freuen. Das hat viel mit der Sozialkompetenz und dem freundschaftlichen Verhältnis des Winzerpaars zum Personal zu tun. Jedes Jahr wird der Delinat-Wein «La Colle des Lignères» mit einer Etikette eines Erntehelfers geschmückt. Die Etikette des Jahrgangs 2015 war dem langjährigen Traktorfahrer José Fructuoso gewidmet. Im vergangenen Frühjahr feierte die Familie Lignères zusammen mit der ganzen Equipe den wohlverdienten Ruhestand von José. Für Anne und Jean Lignères ist die geringe Fluktuation beim Personal sehr wertvoll, weil damit ein grosser Erfahrungsschatz erhalten bleibt, die Schulungen ihren Zweck erfüllen und die Qualität der Arbeiten ständig optimiert werden kann.

Akzeptanz für robuste Rebsorten

PIWI-Rebsorten

In der Schweiz zeigen Weinliebhaber eine grosse Offenheit gegenüber neuen, pilzresistenten Rebsorten (PIWI). Zu diesem Schluss kommen zwei Konsumentenumfragen, die von der Landwirtschaftlichen Beratungszentrale Agridea im Rahmen des von der Eidgenossenschaft finanzierten Projekts «Wein der Zukunft» durchgeführt wurde. Die im Herbst 2019 und im Frühling 2020 durchgeführten Umfragen zeigen, dass die Konsumierenden umweltschonende Anbaumethoden für den gesamten Weinbau erwarten, nicht nur für die biologische Produktion. Ausserdem werden sowohl das Fortbestehen traditioneller als auch die Entwicklung neuer Rebsorten begrüsst. Die ökologisch besonders wertvollen PIWI-Sorten sind rund der Hälfte der Befragten bekannt, und die meisten haben auch schon solche Weine verkostet. Die Urteile fallen unterschiedlich aus. Grundsätzlich sei die Offenheit gegenüber neuen pilztoleranten Rebsorten aber gross, teilt Agridea mit.

Kein Bio-Land Schweiz

Das Schweizer Stimmvolk hat am 13. Juni 2021 zwei Agrarinitiativen abgelehnt, die auf eine pestizidfreie Schweizer Landwirtschaft abzielten. Delinat hat insbesondere die sogenannte Trinkwasser-Initiative aktiv unterstützt, die verlangte, nur noch Landwirte mit Steuergeldern zu unterstützen, die auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden, den Zukauf von importierten Futtermitteln und den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika verzichten. Leider wurde die Initiative, genauso wie ein generelles Pestizidverbot, im Stimmenverhältnis von 60 zu 40 abgelehnt.

Weinbar am Pilgerweg

Weinbar von Quaderna Via in Estella

Die Winzerbrüder Raúl und Jorge Ripa von der Bodega Quaderna Via in der Navarra haben direkt am spanischen Jakobsweg eine Einkehrmöglichkeit für Pilger geschaffen. Die neue Weinbar in einem imposanten, tausendjährigen Haus an der Plaza San Martín in Estella liegt gleich neben dem Touristenbüro. Neben den feinen Weinen dieses langjährigen Delinat-Weinguts werden auch kleine Häppchen in Form von Tapas angeboten. In Aberin, unweit der Bodegas Quaderna Via, haben die Gebrüder Ripa ausserdem das Haus ihrer Grosseltern sanft renoviert und zu einem Agriturismo umgebaut.

Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 63:

Neue Sorten für Château Duvivier

Im Rahmen der jährlichen Weiterbildungsreise hat das Verkaufs- und Beraterteam von Delinat mit grossem Enthusiasmus während einer Woche mitgeholfen, auf dem Weingut Château Duvivier neue, robuste Rebsorten (sogenannte PIWIs) zu pflanzen. Diese leiten eine Zeitenwende im biologischen Weinbau ein.

Ökologie und Nachhaltigkeit waren früher eine Nische. Klimakrise, Artensterben und neue gesundheitliche Erkenntnisse machen sie längst zur Notwendigkeit. Dies gilt auch für die Landwirtschaft und insbesondere für den Weinbau. Wer einen Wein konsequent nachhaltig und ökologisch herstellen möchte, kommt heute nicht an robusten Rebsorten vorbei. Bei diesen Rebsorten wird eine geschmacklich überzeugende europäische Rebsorte mit einer amerikanischen (oder asiatischen) Sorte gekreuzt, die resistent gegen Pilzkrankheiten ist.

Ein Video zu den PIWI-Versuchen auf Château Duvivier finden Sie hier:

Während Weine aus diesen neuen Züchtungen früher sehr gewöhnungsbedürftig schmeckten und wenig überzeugen konnten, sorgen sie heute für immer mehr Begeisterung. Die Liste der Vorteile für Winzer, die robuste Rebsorten anpflanzen, ist lang: Es können massiv Pflanzenschutzmittel eingespart werden, denn die hohe Resistenz der Traubensorten macht Spritzen oft überflüssig. Damit fallen wiederum sehr viele Arbeitsstunden weg, die Gesundheit der Winzer wird geschont, und es kann CO₂ eingespart werden. Zudem ist der Ertrag genauso hoch wie bei gespritzten, konventionell produzierten Trauben. Dies wirkt sich schlussendlich auch auf die Rentabilität aus: Äussere Umwelteinflüsse können besser abgefedert werden, und der Winzer kann günstiger und konstanter produzieren.

Enge Zusammenarbeit mit Valentin Blattner

Delinat setzt sich schon lange für die Züchtung neuer resistenter Rebsorten ein und hat damit genauso wie der Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner eine Pionierrolle übernommen. Bereits in den 1990er-Jahren hat das Delinat-eigene Château Duvivier als erstes Weingut in Frankreich eine Sonderbewilligung erhalten. Seither wird hier mit neuen Sorten experimentiert. Dabei hat sich gezeigt, dass sich gewisse Sorten für das südfranzösische Klima nicht eignen. Auf verschiedenen Parzellen werden deshalb neue Sorten getestet. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem weit über die Schweiz hinaus bekannten PIWI-Pionierzüchter Valentin Blattner und einer neuen strategischen Partnerschaft mit Mercier, einem französischen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Rebzucht, kann die Forschung deutlich intensiviert und können neue Projekte auf Château Duvivier schneller, breiter gefächert und umfassender durchgeführt werden. Ziel ist es, Château Duvivier in den nächsten Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Weinbau mit robusten Rebsorten zu entwickeln. Die neuen, zukunftsweisenden Sorten sollen bei den Winzern verbreitet und bei den Konsumenten bekannter gemacht werden. Der Weg dorthin ist lang: Bis eine wirklich gute Sorte entsteht, sind rund 10’000 Züchtungen nötig. Die resistenten Gene werden dabei immer wieder mit europäischen Sorten gekreuzt, bis eine resistente Rebe mit einem guten Geschmack entsteht.

Delinat-Team pflanzt 230 neue Sorten

Im Rahmen der einwöchigen Weiterbildungsreise im Frühling dieses Jahres hat das gesamte Verkaufs- und Beraterteam von Delinat tatkräftig mitgeholfen, rund 230 neue Sorten, die von Valentin Blattner geliefert wurden, zu pflanzen. Durch Mikro-Vinifikationen und intensives Beobachten der neuen Reben soll in den nächsten Jahren herausgefunden werden, welche Sorten wirklich resistent sind und das Potenzial für geschmacklich überzeugende Weine haben. Diejenigen Rebsorten, die aufgrund der Kreuzungen geschmacklich nicht überzeugen und störende exotische Aromen wie zum Beispiel Ananas aufweisen, werden direkt wieder aussortiert. Das sind in der Regel über 95 Prozent der getesteten Sorten. Der kleine Teil an neuen Sorten, der letztlich sowohl bei der Resistenz wie auch beim Geschmack überzeugt, wird anschliessend multipliziert und in grösserem Stil angebaut. Erst dann ist der Grundstein für eine erfolgreiche neue Weinsorte gelegt, die im optimalen Fall auch den Weg in die Verkaufsregale schafft.

Weitere Videos zu den neuen Robusten Rebsorten finden Sie im Videoblog «Weinbau der Zukunft».

Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 63:

Wie gefährlich sind Pestizide in der Landwirtschaft? Karl Schefer im Interview

Karl Schefer ist Gründer und Geschäftsführer von Delinat, dem Schweizer Marktführer für Bioweine. Das Unternehmen beweist seit über 40 Jahren, dass Weinbau ohne Chemie hervorragend funktioniert. Voraussetzung sind eine reiche Biodiversität im Weinberg und Offenheit der Winzer gegenüber neuen, pilzresistenten Rebsorten, die ohne Pflanzenschutzmittel auskommen.

Weil fast alle konventionellen Weine Pestizidrückstände enthalten, die Belastung des Schweizer Trinkwassers an vielen Orten über den gesetzlichen Grenzwerten liegt und die landwirtschaftliche Ausbildung skandalöserweise noch immer den Einsatz von Chemie predigt, ist für Karl Schefer ein Ja zur Trinkwasser-Initiative überfällig.

Das perfekte Weingut

Weingüter, die das Ökosystem stärken statt zerstören. Dieses ambitionierte Ziel verfolgt Delinat gemeinsam mit seinen rund hundert Partnerwinzern in ganz Europa seit 40 Jahren. In allen relevanten Bereichen sind bereits grosse Fortschritte erzielt worden. Gleichwohl bleibt noch viel zu tun. Unsere Vision: Das perfekte Weingut ist ein buntes Naturparadies als funktionierendes Ökosystem. Es bindet CO2 aus der Luft, lagert es im Boden in Form von Humus ein und produziert keinen Abfall. Alle Verbrauchsmaterialien werden wiederverwendet. Alle pflanzlichen Stoffe gehen zurück in den Weinberg und bauen Humus auf. Die gesamte Energie wird auf dem Hof aus erneuerbaren Quellen (Sonne, Wind, Wasser) produziert und versorgt alle Maschinen und Geräte. Weintransporte sind CO2-neutral, Weinflaschen und Verpackungsmaterial werden wiederverwendet.

Illustrationen: Barbara Dziadosz

Delinat-Winzerberater Daniel Wyss zeigt auf den folgenden Seiten auf, was das perfekte Weingut im Detail ausmacht, und verrät, wie nahe Delinat-Winzer schon dran sind.

Lebendiger Boden

Ein lebendiger, gesunder Boden ist die Grundlage für ein natürlich funktionierendes Ökosystem mit reicher Biodiversität. Unsere Vision: Der Boden wird mithilfe der regenerativen Landwirtschaft und der Permakultur so gepflegt, dass Humus aufgebaut und grosse Mengen von CO2 gebunden werden. Humus und Begrünung erhöhen die Stabilität, die Wasserinfiltration und -speicherfähigkeit des Bodens, verhindern Erosion und verbessern die Fruchtbarkeit. Düngung und Bewässerung werden überflüssig.

Das Bewusstsein für intakte Böden ist auf dem Weingut Harm in der Wachau besonders ausgeprägt. Andreas Harm ist Agronom und Bodenspezialist: «Die Milliarden von Lebewesen in einem gut strukturierten Boden stehen im direkten Austausch mit der Rebe und der Weinbergflora. Wenn das System funktioniert, übernimmt die Begrünungspflanze die Funktion des Nährstofflieferanten», erklärt er. Dank sanfter und behutsamer Bodenbearbeitung und einer vielfältigen Begrünung verfügen alle Delinat-Weingüter schon heute über fruchtbare, lebendige Böden mit reichem Wurzelwerk.

Reiche Biodiversität

Biodiversität im Weinberg

Drei Bereiche machen die Biodiversität aus: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme mit Gewässern, Wiesen, Wäldern, Bergen Steppen und Wüsten. Unsere Vision: Die Reben wachsen in einer Art «Waldgarten», der so vielfältig ist, dass die Rebflächen selber zu ökologischen Ausgleichsflächen werden. Unsere Weinberge sind Naturparadiese mit vielen Bäumen, Sträuchern, Früchten, Beeren, Kräutern und Gemüse. Strukturelemente wie Trockenmauern, Stein- und Holzhaufen oder Biotope bilden Habitate für eine reichhaltige Insekten- und Tierwelt.

Schon recht nahe an diesem Idealbild sind beispielsweise die Azienda La Luna del Rospo im Piemont, Château Duvivier in der Provence oder die Bodega Albet i Noya im Penedès. Aber auch auf allen anderen Delinat-Weingütern wird die Biodiversität grossgeschrieben, denn nur so wird der Weinberg zu einem sich weitgehend selbstregulierenden Ökosystem, das qualitativ hervorragende Weine mit echter Terroirqualität ermöglicht. Wo nötig werden schrittweise Massnahmen ergriffen, um die Biodiversität zu verbessern.

Taubenschwänzchen

Tiere und Mischkulturen

Der Weinberg der Zukunft wird von Schafen beweidet

Der Weinberg als solcher wäre eine Monokultur. Für Jahrzehnte wachsen Reben auf der gleichen Parzelle. Eine Fruchtfolge, durch die sich der Boden regenerieren kann, gibt es nicht. Die Monokultur lässt sich aber durch verschiedene Massnahmen aufbrechen. Unter anderem durch Weidewirtschaft und Integration von Mischkulturen. Unsere Vision: Raufutter verzehrende Tiere wie Schafe und Ziegen veredeln die Gräser und Kräuter, die im Weinberg wachsen, und geben Nährstoffe und Mikroorganismen in den Kreislauf zurück. Mischkulturen in Form von Oliven, Fruchtbäumen, Beeren, Gemüse und Getreide erhöhen die natürliche Vielfalt im und um den Rebberg und stärken den natürlichen Kreislauf.

Ein Paradebeispiel für Weinberge als Mischkulturen ist die Azienda Maggio in Sizilien. Hier wechseln Reben ab mit Olivenhainen, Orangen- und Mandarinenbäumen, Pinien, Akazien sowie Kräuterinseln und Bienenstöcken. Auf der Domaine Lignères in Südfrankreich, der Adega Vale de Camelos im portugiesischen Alentejo und der Bodega Quaderna Via in der Navarra sorgen auch Schafe für Abwechslung und Vielfalt.

Schafe im Weinberg

Resistente Traubensorten

PIWI-Rebe kommen ohne Pflanzenschutzmittel aus

Die Rebe ist keine Maschine, die Dünger in Wein verwandelt. Sie ist ein lebender Organismus, dessen Gesundheit und Kraft stark von lebendigen Böden und biologischer Vielfalt abhängt. Doch im 19. Jahrhundert wurden Krankheiten wie der Echte und der Falsche Mehltau aus Amerika eingeschleppt, gegen die sich traditionelle europäische Reben ohne Hilfe von chemisch-synthetischen oder biologischen Spritzmitteln nicht zu schützen wissen. Unsere Vision: Alte widerstandsfähige oder starke pilztolerante Rebsorten liefern ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hochwertige Trauben, aus denen genussvolle Weine entstehen.

In der jüngeren Vergangenheit gelang es, neue Rebsorten zu züchten, die nicht nur durch gute Mehltau-Resistenz, sondern auch durch geschmackliche Qualität überzeugen. Zu den Vorreitern für den Anbau solcher PIWI-Reben gehören Roland Lenz vom gleichnamigen Weingut in der Ostschweiz, der spanische Biowein-Pionier Josep Maria Albet i Noya und Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof in Rheinhessen.

PIWI-Reben auf dem Weingut Lenz

Autarke Weinkeller

Autarker Weinkeller

Es gibt viele Kniffe und Tricks, um im Weinkeller mit technischen Hilfsmitteln, Geräten, Enzymen und künstlichen Aromastoffen selbst aus minderwertigem Traubengut trinkbare Weine herzustellen. Unsere Vision: Auch im Weinkeller hat die Natur Vorrang. Hochwertiges Traubengut wird mithilfe von Naturhefen und mit möglichst wenigen Eingriffen vinifiziert. Auf technische Filtration und Schönung der Weine wird verzichtet. In der Kellerei gibt es keine Pumpen und keinen Abfall. Alles Wasser wird biologisch geklärt und zur Bewässerung verwendet. Maische, Rappen und Hefen aus der Vinifikation gehen zurück in den Weinberg. Der Keller wird energieautark mithilfe von erneuerbarer Energie betrieben.

Mehrere Delinat-Winzer sind bereits nahe an einem energieautarken Betrieb. So kann etwa das Weingut zur Römerkelter an der Mosel eine vorbildliche Klimabilanz vorweisen. Winzer Timo Dienhart: «Mit der Nutzung von Sonnenstrom, Erdwärme und Eisspeichern ist unser Betrieb bis dato rechnerisch zu mehr als 100 Prozent energieautark.» Ähnliches gilt für die Azienda Le Contrade im Veneto, wo William Savian praktisch den ganzen Energiebedarf mithilfe der Sonne deckt.

Einwandfreie Ökobilanz

Noch immer ist die Weinwirtschaft stark mit fossilen Brennstoffen und der Erzeugung von Abfallprodukten verbunden. Unsere Vision: Alle Energie, die auf einem Weingut benötigt wird, stammt aus Sonne, Wind, Biomasse oder Wasserkraft. Alle Maschinen und Geräte werden mit eigener, erneuerbarer Energie betrieben. Alle Weintransporte über lange und kurze Strecken erfolgen per Bahn oder mit Wasserstoff- oder Elektrofahrzeugen. Flaschen und Kartons werden wiederverwertet.

Einwandfreie Ökobilanz dank Transport auf der Schiene

Viele Delinat-Weingüter arbeiten bereits intensiv mit erneuerbaren Energien. Weinbergtaugliche Elektrotraktoren haben es aber noch nicht zu Serienreife gebracht. Beim Weintransport vom Winzer zum Konsumenten wird bis Ende Jahrzehnt mit einem Durchbruch von Elektro- und Wasserstoff-LKWs gerechnet (siehe Interview mit Transportunternehmer Hans-Peter Dreier). Bei den Verpackungen hat Delinat ein Rückgabesystem entwickelt. Die Weinkartons können bis zu sechsmal wiederverwendet werden. Derzeit laufen Bestrebungen für eine Mehrfachverwendung von Weinflaschen. Anzustreben ist eine makellose Ökobilanz auf allen Ebenen.

Weinempfehlungen aus den blühenden Naturparadiesen der Delinat-Winzer

Auf dem Weg zum ökologisch perfekten Weingut keltern Delinat-Winzer schon heute genussvolle Weine aus blühenden Weinparadiesen. Entdecken Sie sechs verschiedene Tropfen aus Europas Weinbergen mit reichster Biodiversität.

Château Duvivier Les Hirondelles
Der Rotwein vom Delinat-Forschungsweingut versprüht den Duft der Provence: Garrigue und Waldbeeren prägen die Assemblage von Winzer und Kellermeister Erik Bergmann. Passt gut zu Huhn mit gerösteten Cashewkernen und Oliven, Eintopfgerichten und Hartkäse.

Bonarossa
Umsäumt von Orangen-, Mandarinen- und Olivenbäumen, herrlich duftenden Kräutergärten und blühender Flora in den Rebgassen, verströmen die Weinberge von Massimo Maggio auf Sizilien Natur pur. Der elegante, geschmeidige Nero d‘Avola ist ein perfekter Pasta-Wein.

Vinya Laia
Die Magie dieser Ikone von Biopionier Josep Maria Albet i Noya aus Spanien begeistert mit seinem südlichen Charme Delinat-Weinliebhaber seit über 20 Jahren. Ein Vergnügen zu Hähnchen mit Kartoffelpüree, Linseneintopf und katalanischen Kichererbsen.

La Luna del Rospo Bric Rocche
Die besten Trauben im wilden Naturparadies von Renate Schütz stammen von über 50 Jahre alten Rebstöcken der Spitzenlage Bric Rocche. Daraus entsteht dieser elegante, fruchtige und aromatische Barbera. Harmoniert ausgezeichnet mit Ossobuco, Polenta und Pecorino.

Roches d‘Aric
Möglichst viel der Natur überlassen, lautet die Devise von Jean und Anne Lignères auf ihrer Domaine im Languedoc. Dafür werden sie mit ausdrucksstarken, wuchtigen und finessenreichen Weinen belohnt. Harmoniert bestens mit Lamm, Ratatouille und Cassoulet (Bohneneintopf).

Rebellion im Weinberg

Sie heissen «Edelweiss», «Rosarot», «Kirschrot», «Rubinrot» und «Samtrot»: Die neuen Rebbel-Weine von Delinat erzählen die Geschichte einer Revolution im Rebberg. Gekeltert aus robusten Rebsorten, die so stark sind, dass sie kaum mehr gespritzt werden müssen, überzeugen sie im Glas mit expressivem Charme und rebellischem Charakter.

Im Rebbberg vom Weingut Lenz

Seit Jahrzehnten wird nach Rebsorten geforscht, die nicht oder nur minimal gespritzt werden müssen. Bekannt sind sie unter dem etwas sperrigen Namen PIWI (pilzwiderstandsfähig). Auch Delinat leistete hier schon früh Pionierarbeit: Auf dem eigenen Weingut Château Duvivier in der Provence fanden bereits 1995 entsprechende Anbauversuche statt. Den Durchbruch schafften die Neuzüchtungen aus zwei Gründen lange Zeit nicht: Viele dieser PIWI-Sorten verloren einen Teil ihrer Resistenz nach ein paar Jahren wieder, und die daraus gekelterten Weine überzeugten qualitativ und geschmacklich oft nicht.

Zum Glück haben ein paar Querdenker und Weinbau-Rebellen nie aufgegeben und immer weiter getüftelt. Unter ihnen das Ostschweizer Winzerpaar Karin und Roland Lenz. Statt Blauburgunder und Müller-Thurgau reifen in ihren Weinbergen jetzt Sorten wie Souvignier Gris, Solaris, Cabernet Blanc, Cabernet Jura oder Léon Millon. Daraus entstehen in enger Zusammenarbeit mit Delinat die neuen Rebbel-Weine. Fünf faszinierende und eigenständige Tropfen – von easy drinking bis komplex, gehaltvoll und lagerfähig. Lesen Sie in diesem Beitrag, was die Rebbel-Weine so einzigartig macht.

Neue Sorten …

PIWI-Rebsorten auf dem Weingut Lenz

Reblaus und Pilzkrankheiten, die im 19. Jahrhundert von Amerika eingeschleppt worden waren, haben das Winzerhandwerk in Europa komplett verändert. Ohne Schutz der Reben mit chemischen und biologischen Spritzmitteln lässt sich aus traditionellen Sorten kaum mehr Wein erzeugen. Die bekannten europäischen Weintrauben sind anfällig auf Pilzkrankheiten wie Mehltau und Graufäule. Durch Kreuzung von resistenten amerikanischen Reben mit europäischen Qualitätsreben sind neue Sorten entstanden, die kaum oder gar nicht mehr gespritzt werden müssen. Sie sind als pilzresistente Sorten (PIWI) bekannt.

… braucht das Land

In den artenreichen Rebbergen des Weingut Lenz

In den artenreichen und bunt blühenden Weinbergen von Karin und Roland Lenz reifen solche pilzresistenten Sorten. Für die Rebbel-Weine werden etwa folgende Sorten verwendet: Souvignier Gris ist eine Weissweintraube, die am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch eine Kreuzung von Cabernet Sauvignon und Bronner entstand. Die Sorte ergibt leicht fruchtige, burgunderähnliche Weissweine mit Aromen nach Honigmelone, Aprikosenkonfit und Quitten. Cabernet Blanc ist eine weisse Neuzüchtung des Schweizers Valentin Blattner aus der roten Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern. Der Wein erinnert an Sauvignon Blanc mit Aromen nach Stachelbeeren, grünem Gras, Artischocke und leicht rauchigen Noten. Solaris entstand am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg aus Merzling und Gm 6493. Die Sorte ergibt stoffige Weissweine mit fruchtiger, fein eingebundener Säure. Cabernet Jura ist eine Neuzüchtung von Valentin Blattner aus Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern. Daraus entstehen dunkle, rubinrote Weine mit beerigen Aromen, die an einen südländischen Cabernet Sauvignon erinnern. Am Oberlin-Institut in Colmar ist die rote Sorte Léon Millot durch eine Kreuzung (Vitis riparia x Vitis rupestris) x Goldriesling entstanden. Weine aus dieser frühreifen Sorte sind tiefrot, kräftig, samtig-elegant und schmeicheln mit weichen Gerbstoffen.

Modernstes Know-how im Keller …

Modernste Technik im Weinkeller des Weingut Lenz

Die Robustheit der neuen Sorten ist ein grosser Vorteil im Weinberg. Aromatisch und gesund reifen die Trauben in intakter Natur heran. Im Keller sind aber spezielles Know-how und viel Einfühlungsvermögen gefragt. Die Beeren haben eine deutlich dickere Traubenschale als konventionelle Sorten. Das erschwert insbesondere bei den Weissweintrauben die Saftausbeute, da diese in der Regel sofort abgepresst werden. Indem sie für kurze Zeit im eigenen Saft auf der Maische liegen bleiben, werden die Traubenschalen aufgeweicht. So fliesst der Saft beim Abpressen besser. Bei den Rotweintrauben ist im Vergleich zu traditionellen Sorten eine stärkere Versorgung des Mostes mit Sauerstoff wichtig. Wird dem keine Beachtung geschenkt, neigen die fertigen Weine zu unerwünschter Reduktion oder gar animalischen Böckser-Noten. Die Rebbel-Weine zeigen: Wenn mans richtig macht, entsteht aus diesen «anderen» Traubensorten eine neue Genusswelt, die viel Freude bereitet.

… und die hohe Kunst der Assemblage

Fassprobe im Weinkeller

Kurz vor der Abfüllung bestimmen Kellermeister Roland Lenz, Delinat-Önologin Arina Schefer und Weinakademiker David Rodriguez die finalen Assemblagen für die neuen Weine. Bei jedem einzelnen Wein wird akribisch nach der idealen Mischung aus den einzelnen Tank- und Fassfüllungen gesucht. Ziel ist eine harmonische Komposition, bei der jede Traubensorte oder Lage ihren eigenen Charakter ausspielen kann.

Fruchtig und easy drinking …

Die Rebbel-Weine sind perfekt für das sommerliche Grillfest

Die neuen Rebbel-Weine «Edelweiss», «Rosarot » und «Kirschrot» bieten als unkomplizierte Tropfen unbeschwertes Trinkvergnügen. Mit ihrer leichten Struktur und ihrer fruchtigen Aromatik eignen sie sich für Weinfreunde, die trendige Easy-Drinking-Weine alkoholreichen Kraftprotzen vorziehen. Es sind ideale Weine fürs sommerliche Grillfest oder fürs unbeschwerte Picknick im Stadtpark, auf der Blumenwiese oder irgendwo am Wasser.

… nobel und komplex

Rebbel Samtrot, ein edler Wein

Die massvoll im Barrique ausgebauten Rotweine machen einfach überall Freude – ob in geselliger Runde an der Bar oder zu Hause im trauten Heim als Begleiter feiner Gerichte. Der aus Cabernet Jura gekelterte Rebbel «Rubinrot» duftet nach Holunder und Röstaromen vom Eichenholz. Die feinen Gerbstoffe werden von den fruchtigen Aromen im Wein abgerundet und bieten eine schöne Balance. Der deutlich kräftigere, hocharomatische Rebbel «Samtrot» aus angetrockneten Trauben der Sorten Cabernet Jura und Léon Millot besticht durch hohe Komplexität und das lange, aromatische Finale. Der Ausbau im Eichenholz rundet den Wein schön ab. Im Stil eines Amarone erzeugt, passt er hervorragend zu Grilladen aller Art oder zu einem gereiften Stück Hartkäse. Beide Weine haben ein gutes Reife- und Lagerpotenzial.

Alle Rebbel-Weine finden Sie in unserem Webshop.

Diese «Rebbellion» kann gelingen!

Thomas Vaterlaus ist Chefredaktor von Vinum.

Was trinken wohl die Aktivisten der «Klimajugend», wenn sie nach ihren Aktionen in ihre WGs zurückkehren? Und was trinken ihre Anhänger, die gut situierten und auch klimasensiblen Bildungsbürger, wenn sie abends in ihren grosszügigen Wohnküchen sitzen? Wenn Wein, dann hoffentlich nicht mehr jene konventionell produzierten Tropfen, die unsere Umwelt belasten, sondern eines der fünf neuen «Rebbel»-Gewächse. Vor allem, weil die «Rebbels» zwei Charaktereigenschaften verkörpern, die in der Weinszene lange schlicht als unvereinbar galten, ja gar als so unmöglich wie die Quadratur des Kreises. Sie stehen nämlich gleichermassen für feinfruchtigen, animierenden Genuss, ja für unbeschwerten Trinkspass im besten Sinne, wie für grösstmögliche Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein in An- und Ausbau.

Auf zur Genuss-Rebellion

Rebbel-Weine

Schon die Labels der Rebbel-Weine zeigen die Richtung an. Sie spielen mit Agitation, Graffiti-Power und Propaganda-Art. Sie sind Aufrufe zur Genuss-Rebellion. Aber wenn eine Rebellion gelingen soll, braucht sie eine breite Basis. In der Politik genauso wie im Weinbau. Die Basis der fünf Rebbel-Weine sind die Thurgauer Rebberge der Bio-Pioniere Karin und Roland Lenz. Ihre Crus sind Botschafter eines ganzheitlichen Weinbaus im Kontext eines sich selbst regelnden Ökosystems, das ohne Interventionen in Bezug auf Pflanzenschutz auskommt.

Wider alten Trinkgewohnheiten

Für Verfechter eines nachhaltigen, die Umwelt respektierenden Genusses sind die Rebbel-Gewächse somit die richtigen Weine zur richtigen Zeit. Und eben: Sie machen erst noch Spass! Mit ihrer klaren, eingängigen Primärfrucht, der sanft mitschwingenden Fruchtsüsse, aber auch ihrer Struktur und Finesse treffen sie besonders den Geschmack der Millenials, die in den Jahren vor oder unmittelbar nach der Jahrtausendwende geboren worden sind. Diese junge, selbstbewusste und umweltsensible Generation vertraut ihrem eigenen Urteil glücklicherweise mehr als den Trinkgewohnheiten ihrer Eltern, welche nach wie vor sehr stark vom Charakter der klassischen, aber krankheitsanfälligen Sorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und Co. bestimmt werden.

PIWIs werden mehrheitsfähig

Man muss ehrlicherweise aber auch zugeben, dass vor 20 Jahren noch längst nicht alle PIWI-Weine wirklich gut waren. Sprüche wie «Was gut für die Natur ist, ist leider nicht zwangsläufig auch gut für den Gaumen» kamen nicht von ungefähr. Doch eben: In den letzten Jahren ist bezüglich der Qualität der PIWI-Gewächse schon fast Revolutionäres geschehen. Karin und Roland Lenz ziehen beim Ausbau der Rebbel-Weine heute alle Register. Und auch die Klimaerwärmung hat mitgeholfen, ihren PIWI-Crus mehr Frucht und Fülle zu verleihen. Was sie so heute in die Flaschen bringen, ist zugänglicher und sinnlicher und somit besser auf den Geschmack der jungen Geniesser zugeschnitten als die Mehrheit der klassischen Gewächse. Damit verwirklicht sich langsam jene Vision, die Roland Lenz vor Jahren formuliert hat: «Wir brauchen zum Wohle der Natur sprichwörtlich mehrheitsfähige PIWI-Weine. Gewächse, die dem Zeitgeist entsprechen. Denn nur, wenn die Nachfrage nach diesen Weinen stark wächst, beginnt das dringendst notwendige Umdenken, sprich das neue, nachhaltige Zeitalter im Weinbau.» Die Rebbel-Kollektion zeigt: Das Ziel ist nicht mehr so fern! Die Rebellion kann gelingen!

Alle Rebbel-Weine finden Sie in unserem Webshop.