Die Biodiversität ist unser allerwichtigstes Gut: Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.
In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.
Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten (mehr dazu bei future3 und im Tagesanzeiger), die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.
Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.
Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!
Wer wissen möchte, wie man Liebe lebt, der muss diesen Landstrich besuchen. Eine Lobeshymne auf Katalonien, das uralte Land des Genusses.
Es gab einen Grund, weshalb Picasso, Gaudí, Miró und Dalí in dieser Region mit Barcelona als ihrer Hauptstadt, zur Höchstform aufgelaufen sind. Und dieser Grund besteht immer noch. Sie alle trafen sich in den engen Gassen des Barrio Gótico in Barcelona, setzten sich an der Costa Brava an den Strand oder bestiegen den Montserrat, den Berg, der über die Region wacht.
Wer noch nicht hier war, muss hierher kommen. Kein «sollte». Er muss. Denn wer diese Stadt, diesen Landstrich, Katalonien, der Barcelona umgibt, noch nicht besucht hat, dem entgeht pure Lebensfreude, in eine Stadt sowie in unbändige Natur gegossen. Diese ist wild und doch den Menschen gewogen. Die reiche Flora und Fauna, in einer Üppigkeit und trotzdem von einer Zähigkeit, wie sie die Sonne über der Iberischen Halbinsel von ihr verlangt, lassen sich entdecken und begehen, und zeigen dabei häufig, warum man das «Wunder Natur» zu Recht als solches bezeichnet.
Ein Roadtrip nach Spanien
Beginnen wir im Nordosten von Barcelona. Nehmen wir an, Sie gelangen mit dem Auto über die französische Grenze bei Perpignan nach Katalonien. Hier gilt es einige Stopps beziehungsweise Umwege nach Barcelona einzuplanen. So macht sich beispielsweise eine Tour in das alte Fischerdorf Cadaqués mehr als bezahlt. Viele Künstler haben diese Lagune der katalanischen Lebensfreude bereits aufgesucht und den malerischen Ausblick vom Hafen in Bild und Text festgehalten.
Künstler, die heute in dem Dörfchen tätig sind, sind die drei Köche Eduard Xatruch, Oriol Castro und Mateu Casañas. Sie betreiben hier ihr Lokal «Compartir», ein Schwesterrestaurant des «Disfrutar» im Herzen Barcelonas, das vor wenigen Wochen aus der Liste der «50 Best Restaurants» zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde.
Und trotzdem sind diese drei Männer auch in der Dekade, seit sie das nun beste und wohl meistbesuchte Lokal des Erdballs betreiben, stets die gleichen geblieben. «Wir wollen mit unserem Essen glücklich machen. Unsere Lust am Kreieren und Erfinden niemals verlieren.» Überkandidelt und langweilig findet man also weder in Cadaqués noch in Barcelona. Selten hat es eine so feingeistige und lustige Küche gegeben wie im «Disfrutar», was übersetzt nicht umsonst «Geniessen» heisst.
Aus dem Dörfchen Cadaqué stammt auch Albert Raurich. Er war lange Zeit, ebenso wie die drei Köche des «Disfrutar», in leitender Position im ehemals besten Restaurant der Welt, im «elBulli», tätig. Heute kann man am ehemaligen Standort des Restaurants in Roses das «elBulli» als Museum besuchen. Übrigens das erste Restaurant weltweit, das zum Museum wurde.
Die Stadt auf sich wirken lassen
Albert Raurich betreibt inzwischen mit seiner Partnerin Tamae Imachi, einer japanischen Sommelière, in Barcelona, das «Dos Palillos» im Barceloner Partyviertel Raval. Ein Erlebnis für alle Freunde des japanischen und katalanischen Genusses. Wer eine Reise durch die Geschichte der katalanischen Küche unternehmen und dabei auch noch Spass haben will – nicht nur, weil der Küchenchef den ansteckendsten Lacher der Welt hat –, der ist im «Dos Pebrots», übersetzt «zwei Paprika», bestens aufgehoben. Hier ist das Dessert ein Spaziergang durch das Viertel und die katalanische Küche wird mit Wissen, Können und Kreativität in die Gegenwart geholt. Ein Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Abgesehen davon, dass die Weinauswahl hier wirklich besonders fein getroffen ist.
Wein vom Delinat-Winzer
Wer Weine von unserem Delinat-Winzer Albet i Noya in Sant Pau d’Ordal geniessen möchte, der kann auch in entgegengesetzter Richtung des Weinguts, ein paar Kilometer der Küste entlang zurück nach Girona steuern. Denn hier schenkt einer der besten Sommeliers der Welt, Pitu Roca, auch in einem ehemaligen besten Restaurant der Welt, dem «El Celler de Can Roca», die Tropfen seines Freundes aus. Natürlich kann man auch direkt zum Winzer fahren. Das bedeutet, von Barcelona aus dann eine gute halbe Stunde in Richtung Tarragona zu fahren, bis sich einem die sanften Hügel des Penedès eröffnen. Hier bauen Martí und Josep Maria Albet i Noya und ein Stückchen weiter, nahe Falset, Judit Llop für Morlanda Delinat-Weine an. Und hier sagen sich auch Fuchs und Hase gute Nacht.
Denn natürlich ist eine der begehrtesten Städte der Welt, wie Barcelona, gerade im Sommer sehr gut besucht. Wer Ruhe sucht, findet sie abseits der städtischen Pfade. Der Berg Montserrat war nicht nur für die Geistlichen, die hier ein unglaubliches Kloster in den Stein hauen liessen, ein besonderer Ort. Wanderer und Läufer erzählen immer wieder von der besonderen Erfahrung einer Begehung dieses Bergs. Oder eines seiner Brüder, wie den Sant Llorenç del Munt.
Mit Delinat reisen
Delinat-Reiseleiter Martin Schäppi empfiehlt, im Sommer eher auf das uralte Städtchen Tarragona oder eben auf Girona und Sitges auszuweichen. Oder gleich gemeinsam mit Delinat die katalanischen Winzer zu besuchen. Ob aber nun mit oder ohne Delinat: Lassen Sie sich diese von Lebensfreude geprägten Menschen und Landstriche nicht entgehen. Sie werden es lieben!
WeinLese 75 Angebot: Gute Laune, in Flaschen gefüllt
Albet i Noya Espriu Brut Clàssic Penedès DO Nomen est omen trifft auf dieses prickelnde Juwel aus dem Weinkeller von Josep Maria Albet i Noya voll zu. So aufwendig vinifiziert wie ein Champagner, überzeugt dieser feine Schaumwein aus der gehobenen Kategorie Clàssic Penedès auf ganzer Linie. Auch das Auge geniesst mit: Denn die ansprechende Etikette hat der Künstler Fèlix Plantalech gestaltet. www.delinat.com/albet-i-noya-espriu
Albet i Noya Aventurer blanc Penedès DO Mit diesem erfrischenden Weisswein aus den sanften Hügeln des Penedès zeigt Delinat-Winzer Albet i Noya, was robuste Trauben alles können. Ein Hauch von Lychee und gereiften gelben Früchten bei herrlichem Spannungsbogen und animierendem Trinkfluss. www.delinat.com/albet-i-noya-aventurer-blanc
Albet i Noya Xarel.lo Penedès DO Die Weissweinrebsorte Xarel.lo zählt zu den wichtigsten Rebsorten der Region, ist sie doch in den berühmten Schaumweinen des Penedès vertreten. Als Stillwein überzeugt dieser aus alten Buschreben gekelterte Tropfen mit Eleganz und Länge. Mit diesem Wein zeigt der erfolgreichste Bio-Winzer Spaniens, wie seine Region als Wein mundet. Wir gratulieren! .delinat.com/albet-i-noya-xarello
Albet i Noya Cantarana Penedès DO Cantarana, singender Frosch, taufte Josep Maria Albet i Noya diesen Rosado. Wie soll man auch nicht gut gelaunt sein bei der schillernden Aromatik dieses anregenden Rosés: Himbeeren und Zitrusfrüchte stimmen am Gaumen mit verführerischer Geschmeidigkeit und Spannkraft in ein vinophiles Sommerkonzert mit ein. Geschmacksnote: eins plus. www.delinat.com/cantarana
Albet i Noya Aventurer Penedès DO Dass robuste Rebsorten auch in Rot funktionieren, zeigt der Katalane Josep Maria mit diesem Wein. Entstanden ist die Traubensorte in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner. Aus Josep Marias Kelterstube steigt dieser Tropfen als fruchtige Verführung mit einem Kuss Barrique auf. Waldbeeren, Cassis, Vanille und Mokka in ihrer schönsten Harmonie! www.delinat.com/albet-i-noya-aventurer
Vinya Laia Catalunya DO Eine Legende unter den Delinat-Weinen. Rotfruchtige Lebensfreude aus Kirschen und roten Beeren in Symbiose mit etwas Holz und Vanille sowie Röstaromen. Ein Wein, dem bisher kaum jemand widerstanden hat, ist er doch die – nicht personifizierte, sondern vinifizierte – Lebensfreude, die in diesem wunderschönen Landstrich herrscht. www.delinat.com/albet-i-noya-vinya-laia
Vor einem Jahr besuchte uns Profikoch Sebastian Copien auf unserem Modell-Weingut Château Duvivier in der Provence. Beim gemeinsamen Erkunden der Weinberge und einem feinen Abendessen aus Sebastians Camper-Küche – natürlich mit vielen Zutaten aus dem Rebgarten – wurde klar: Hier treffen sich Gleichgesinnte.
Für unsere Winzerberater Daniel Wyss und Arina Schefer ist es immer wieder etwas Besonderes, Menschen durch die blühenden Rebberge von Château Duvivier zu führen und unsere Pionierarbeit im biologischen Weinbau zu zeigen. Mit Sebastian Copien durften sich die beiden über einen ganz besonderen Gast freuen.
Sebastian Copien ist veganer Profikoch und selbst überzeugter Permakultur-Praktiker. Er weiss, dass nur feinste Bio-Produkte, mit handwerklicher Finesse und Achtsamkeit verarbeitet, zu Spitzenkreationen werden. Das gilt auch für unsere Delinat-Weine.
Sebastian Copien trifft Delinat: Ein Austausch unter Gleichgesinnten
«Es war echt cool, Sebastians Begeisterung für unsere Arbeit zu spüren und sich darüber auszutauschen», erinnert sich Dani, Winzerberater und Versuchsleiter auf Château Duvivier. Gemeinsam ging es durch die Weingärten, in denen nicht nur die Trauben der Rebstöcke, sondern auch die Früchte der Obstbäume und die vielen duftenden Kräuter auf die Ernte und Sebastians Kochtopf warteten. Hier lernte Sebastian unsere Delinat-Methode näher kennen und konnte sich ein eigenes Bild von unseren Bemühungen machen, die Monokultur im Weinbau aufzubrechen und aus einem Weingut ein Naturparadies zu machen, in dem die Natur das Sagen hat.
Mit Arina, die auch die Geschäfte auf dem Château führt, ging es weiter in den Keller, um Sebastian die Besonderheiten der Weinherstellung bei Delinat näher zu bringen. «Wir wollen Weine machen, die unser Terroir mit einer hoher Biodiversität widerspiegeln. Deshalb setzen wir auf eine sanfte, möglichst natürliche Vinifikation, und verlassen uns auf gute, gesunde Trauben und das Können des Kellermeisters. Niemand versteht das besser als Sebastian Copien, der in seiner Küche nach den gleichen Prinzipien arbeitet.»
Ein Abendessen im Weingarten
Krönender Abschluss war das exklusive Abendessen, das Sebastian zum Ende des Besuchs für das Team in seiner Camper-Küche zubereitete. Das feine vegane Menü genossen die drei unter den altehrwürdigen Maulbeerbäumen im Sonnenuntergang.
Ein Video zu Sebastian Copiens Besuch und seiner Entdeckungstour auf Château Duvivier können Sie sich hier anschauen:
Biodiversität ist essenziell für die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen. Ein vielfältiges Ökosystem kann sich besser an Veränderungen anpassen. Und diese Anpassungsfähigkeit ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Somit wird Biodiversität zum Schlüssel zur Klimaanpassung.
Stabile Ökosysteme sind widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen und klimatischen Veränderungen. Sie können sich schneller erholen und ihre Funktionen beibehalten. Dabei ist Artenvielfalt der Kern der ökologischen Stabilität.
Jede Pflanzen- und Tierart in einem Ökosystem erfüllt eine spezifische Rolle. Diese Vielfalt sorgt unter anderem dafür, dass das System flexibel bleibt. Wenn eine Art aufgrund von Klimaveränderungen leidet, können andere Arten deren Funktion übernehmen. So bleibt das Ökosystem stabil. Biodiversität wirkt wie ein Sicherheitsnetz, das die Umwelt stabilisiert.
Anpassung an klimatische Veränderungen
Pflanzen und Tiere in biodiversen Systemen sind oft widerstandsfähiger gegenüber wetterbedingten Stressfaktoren wie Dürre, Hitze oder Überschwemmungen. Zum Beispiel können Pflanzen mit tieferen Wurzeln besser auf Dürre reagieren. Und Landstriche mit einer hohen Biodiversität erholen sich rascher von Wetterkapriolen.
Das liegt daran, dass verschiedene Arten unterschiedliche Fähigkeiten zur Regeneration besitzen. Einige Pflanzenarten wachsen schneller nach, während andere Boden und Wasser stabilisieren. Dieses Zusammenspiel beschleunigt die Erholung des gesamten Systems. Die Flexibiliät einer biodiversen Landschaft trägt dazu bei, dass ein Ökosystem auch unter extremen Bedingungen eher bestehen bleibt.
Biodiversität schützt Menschen und Natur
Das hat auch direkte Auswirkungen auf den Menschen. Stabile, biodiverse Ökosysteme schützen uns vor den extremen Folgen des Klimawandels. Sie sichern die Nahrung, das Wasser und die Luftqualität. Indem wir die Biodiversität erhalten und fördern, schaffen wir eine Grundlage für die Anpassung an den Klimawandel. So können wir sowohl die natürlichen Lebensräume als auch unsere Lebensgrundlagen langfristig schützen.
Funktionierende Ökosysteme und somit reich an Biodiversität, sind in der Lage, grosse Mengen an CO2 zu binden. Diese Fähigkeit trägt direkt zur Minderung des Klimawandels bei. Je vielfältiger ein Ökosystem ist, desto effektiver kann es CO2 speichern und so das Klima regulieren.
Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung hat diverse Ausprägungen: So gehören Wälder zu den wichtigsten CO2-Speichern auf der Erde. Bäume nehmen während der Photosynthese CO2 aus der Luft auf und wandeln es in Biomasse um.
Diese Kohlenstoffspeicherung kann über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg erfolgen. Tropische Regenwälder und boreale Wälder sind besonders effektiv, da sie eine hohe Biodiversität aufweisen. Der Schutz und die Wiederaufforstung von Wäldern sind daher essenziell, um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu senken. Auch das Durchbrechen von Monokultur im Weingarten, wie es die Delinat-Methode vorsieht, trägt seinen Teil zur Klimaregulierung bei.
Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung im Moor und Humus
Feuchtgebiete sind ebenfalls bedeutende CO2-Speicher. Sie zeichnen sich durch hohe Wasserstände und eine langsame Zersetzung organischen Materials aus. Dadurch wird Kohlenstoff langfristig im Boden eingeschlossen. Moore beispielsweise speichern doppelt so viel Kohlenstoff pro Hektar wie Wälder. Im Umkehrschluss setzen die Entwässerung und Umwandlung dieser Gebiete in landwirtschaftliche Nutzflächen grosse Mengen CO2 frei. Der Schutz und die Renaturierung von Feuchtgebieten sind daher wichtige Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel.
Böden mit hohem Humusanteil
Auch Böden spielen eine entscheidende Rolle bei der CO2-Speicherung. Böden mit hohem Humusanteil sind besonders effektiv. Humus entsteht durch den Abbau organischer Materialien wie Pflanzenreste und Tierdung. Dieser Prozess bindet CO2 im Boden. Ein gesunder Boden kann grosse Mengen Kohlenstoff speichern und so zur Minderung des Klimawandels beitragen. Dabei kann Humusaufbau nur gelingen, wenn ein Boden möglichst wenig und nur oberflächlich bearbeitet wird und auch möglichst ganzjährig bedeckt ist mit Einsaaten oder Mulch. Eine nachhaltige Landwirtschaft, die den Humusgehalt im Boden erhöht, ist von grosser Bedeutung und wichtiger Bestandteil einer intakten Biodiversität. Nicht zuletzt wirkt sich der Boden auch auf die Qualität des angebauten Produkts aus. Vom Apfel bis zum Wein.
Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz unserer Böden. Eine vielfältige Pflanzenwelt sorgt für ein dichtes Wurzelnetzwerk. Dieses Netzwerk stabilisiert den Boden und schützt vor Erosion. Besonders bei immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen, wie Starkregen sind diese natürlichen Hilfen von zentraler Bedeutung.
Wurzeln sind eine der wichtigsten natürlichen Schutzmechanismen für den Boden. Das Geflecht hält den Boden zusammen und verhindert, dass er bei starken Regenfällen weggespült wird. Die Wurzelsysteme verschiedener Pflanzen sorgen zudem dafür, dass der Boden in unterschiedlichen Schichten stabilisiert wird. Flache Wurzeln schützen die oberen Schichten, während tiefere Wurzeln den Boden bis in grössere Tiefen sichern.
Zudem verbessert ein vielfältiges Wurzelnetzwerk auch die Wasserinfiltration. Das bedeutet, dass Regenwasser besser in den Boden eindringen kann. Dadurch wird der Boden gleichmässiger durchfeuchtet. Auch das reduziert Überschwemmungen und Erosion. Zudem kann ein feuchter Boden besser Nährstoffe speichern.
Langfristige Vorteile für Mensch und Natur
Die positiven Effekte einer hohen Biodiversität auf den Boden gehen weit über den reinen Bodenschutz hinaus. Stabile Böden sind die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft und für den Erhalt natürlicher Lebensräume. Indem wir die Biodiversität schützen und fördern, sichern wir die langfristige Fruchtbarkeit des Bodens. Insbesondere in Zeiten zunehmender Wetterextreme ist es wichtiger denn je, die Biodiversität zu fördern, um unsere Böden und damit unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
Die Expovina Wine Trophy zählt zu den wichtigsten Degustationen der Schweiz. 2024 holten Spaniens Weine aus dem Delinat-Sortiment gleich drei Mal Gold.
Die Expovina gilt als wichtigster Wein-Wettbewerb in der Schweiz – tausende Weine bewerben sich jedes Jahr um Auszeichnungen. Wir sind nicht medaillengläubig, sondern setzen auf den Geschmack. Ab und an nutzen wir dennoch die Gelegenheit uns mit Kollegen zu vergleichen.
Dafür bietet insbesondere die Expovina den passenden Rahmen: Denn sie gibt mit mehr als 1500 eingereichten Weinen einen guten Überblick über den Schweizer Weinmarkt aus Produktion und Handel.
Gleich drei Goldmedaillen für Delinat-Weine aus Spanien
Wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns mit unseren Winzern! Insbesondere auch deswegen, weil wir die Weinberge kennen aus denen die Trauben für diese Weine stammen. Allesamt Biodiversitätsparadiese, die zeigen, dass Wein aus reicher Natur eben doch besser schmeckt.
Zur Expovina Zürich Mehr als 150 Weinexperten aus allen Sparten der Weinbranche degustieren und bewerten im professionellen Rahmen. Die Qualitätssicherung erfolgt zudem unter dem Patronat der USOE (Union Suisse des Oenologues). Seit 1983 werden im Rahmen der Expovina Weine degustiert. Diese Weinkost hat sich im Laufe ihres Bestehens zu einer renommierten Degustation entwickelt, die somit eine gute Orientierung am Schweizer Weinmarkt bietet.
Wasser ist Lebenselixier. Eine intakte Biodiversität hilft, dass alles fliesst und Wasser auch rein bleibt, da ein gesundes Bodenleben Regenwasser filtern kann. Das Resultat: Ein ausgeglichener Grundwasserspiegel und sauberes Trinkwasser.
Die Schweiz gilt als Wasserschloss Europas, ein Land reich an natürlichen Wasserressourcen, die nicht nur für den täglichen Bedarf, sondern auch für die Landwirtschaft und die Industrie von entscheidender Bedeutung sind.
Gerade in einer Zeit, in der der Klimawandel, ein übermässiger Pestizideinsatz (hier belegt die Schweiz leider seit Jahren einen unrühmlichen Spitzenplatz) und andere menschliche Eingriffe die Umwelt belasten, wird die Erhaltung der Biodiversität immer wichtiger. Eine vielfältige Flora und Fauna trägt nicht nur zur Stabilität der Ökosysteme bei, sie spielt auch eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Grundwasserspiegels und der Trinkwasserqualität.
Doch wie hängt die Biodiversität mit diesen lebenswichtigen Wasserressourcen zusammen? Pflanzen spielen eine Schlüsselrolle im Wasserkreislauf. Wälder, Feuchtgebiete und Wiesen wirken wie natürliche Schwämme, die Regenwasser speichern und es langsam an den Boden abgeben. Diese regulierte Wasserabgabe hilft, den Grundwasserspiegel aufrechtzuerhalten. Studien zeigen, dass vielfältige Ökosysteme nicht nur effizienter im Wasserhaushalt sind als Monokulturen oder intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen, sondern auch deutlich resilienter gegenüber klimatischen Veränderungen.
Wie Biodiversistät der Trinkwasserqualität helfen kann
Ein gesunder Boden, der von Pflanzenwurzeln, Mikroorganismen und Bodenlebewesen wie Regenwürmern durchzogen ist, hat eine höhere Wasserinfiltrationsrate. Das bedeutet, dass mehr Regenwasser in den Boden sickern kann, anstatt oberflächlich abzufliessen. Das erhöht nicht nur den Grundwasserspiegel, sondern trägt auch dazu bei, die Wasserqualität zu erhalten, da ein gesunder Boden Schadstoffe filtert.
Ein weiterer Nebeneffekt: Die Wurzeln von Bäumen, Sträuchern und Gräsern stabilisieren den Boden und schützen ihn vor Erosion. In der Schweiz, einem Land mit vielen Hängen und Gebirgsketten, ist dieser Schutz besonders wichtig. Auch angesichts der zunehmend unberechenbaren Wetterbedingungen.
Die Erhaltung und Förderung der Biodiversität ist also nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern auch für die Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserversorgung in der Schweiz. Vielfältige Ökosysteme stabilisieren den Grundwasserspiegel, schützen vor Erosion und verbessern die Trinkwasserqualität. Es ist essenziell, diese natürlichen Systeme zu schützen und zu fördern. Wir haben es in der Hand.
Eine der grossen Bedrohungen der Biodiversität stellt der Mensch dar, mit der von ihm angewandten Chemie und den auf Ertrag getrimmten Pflanzen. Ebenso schlecht auf die Biodiversität wirken aber die ausgeräumte Landschaft und die grossflächigen Monokulturen. Ohne Agrochemie und mit dem Anbau in agrarökologischen Systemen würde es der Biodiversität wesentlich besser gehen.
Besonders gut ersichtlich wird das in der Landwirtschaft. Hier stehen, durch das ebenso menschgemachte Angebot und Nachfrage-Prinzip, Profitmaximierung, Ertrag und Mechanisierung als Argument der Biodiversität gegenüber.
Schliesslich trägt ein gesundes und stabiles Ökosystem in reicher Biodiversität Sorge für sich selbst. Nur Ertrag und somit auch Profit sind keine Ziele der Biodiversität. Hätten die Menschen in der Schweiz keine landwirtschaftliche Nutzung begonnen, könnte noch heute ein Eichhörnchen von Genf bis St. Gallen von Baum zu Baum hüpfen. Das wäre auch von Gibraltar bis Hamburg möglich gewesen, hätten die Römer nicht so massiv in Spanien abgeholzt.
Der Mensch war nicht immer Feind der Biodiversität
Dabei ist meiner Meinung nach die grössere Vielfalt der Landschaft und die grössere Vielfalt an Biotopen auch dank der nachhaltigen Nutzung durch die Menschen vor 10’000 Jahren entstanden. Agroforstnutzungen wie die Montados in Spanien und Portugal, die Waldweiden und Obstgärten sind noch Relikte von dieser Nutzung im Einklang mit der Natur. Solche Mischkulturrelikte findet man noch in ganz Europa.
Die Weingärten mit Olivenbäume in Italien oder die Mischkulturlandschaften, welche noch häufig waren im letzten Jahrhundert mit Ackerbau und Obstbaumreihen und Weinbau, zeugen davon. Diese Mischkulturlandschaften waren eine grosse Bereicherung zu den natürlich vorhandenen Biotopen. Sie verbessern die Infiltrationsleistung und füllen somit den Grundwasserstrom regelmässig. Das schützt die Landschaft auch vor Erosion.
Der Beginn des Verlusts
Die Römer haben sicher schon zu viel Wald gerodet, aber der ganz grosse Verlust an Biodiversität hat erst mit der Industrialisierung der Landwirtschaft nach der Erfindung von chemisch synthetischen Düngemitteln stattgefunden. Durch den billigen Stickstoffdünger wurde die Landwirtschaft deutlich intensiviert und hat schlussendlich zu viel mehr Monokulturen geführt.
In einer konventionell bearbeiteten Monokultur wird die Pflanze anfällig auf Krankheiten und kann sich kaum gegen Schädlinge von aussen wehren. Ein übermässiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist die Folge. Das schadet in letzter Instanz nicht nur der Natur und gefährdet Spezien, wie den Apollo-Falter an der Mosel, sondern ergibt auch ein schlechteres Produkt.
Delinat proklamiert in seinen Richtlinien seit jeher einen vielversprechenden Weg zu mehr Biodiversität: robuste Rebsorten, sogenannte PIWIs sind auf dem Vormarsch. Denn sie ergeben nicht nur gesundes Traubenmaterial, sondern minimieren auch den Einsatz der Menschen in den Rebbergen.
In dieser Geschichte schliesst sich der Kreis auch wieder, indem wir die Weingärten als Agrarökosystem bewirtschaften, wie wir dies auf Duvivier tun, wie es unsere Winzer tun und es schlussendlich auch unsere Delinat-Richtlinien verlangen.
Beim internationalen Winzerseminar auf dem Modellweingut Château Duvivier standen Verkostungen von Weinen aus neuen, resistenten Traubensorten auf dem Programm. Winzerinnen und Winzer konnten Weine aus neuen PIWI-Sorten probieren, die auf dem Forschungsweingut in kleinen Mengen angebaut werden und nun erstmals einige Flaschen Wein hervorgebracht haben.
Seit rund 30 Jahren werden auf Château Duvivier Versuche mit neuen, resistenten Rebsorten gemacht. In Versuchsanlagen wird geprüft, wie robust diese Neuzüchtungen gegenüber Pilzkrankheiten sind und ob sie bezüglich Wuchs, Ertrag und Traubenqualität den Anforderungen einer kommerziellen Rebsorte entsprechen. Was bisher nie vollumfänglich möglich war, ist die gezielte Erforschung des Potenzials dieser neuen Sorten im Weinkeller. Es fehlten sowohl die personellen Ressourcen wie auch die Infrastruktur dafür. Nun wurden dafür auf Château Duvivier die nötigen Voraussetzungen geschaffen: Es gibt jetzt einen Raum, der extra für Mikrovinifikationen ausgestattet wurde. Etwa 30 verschiedene 10-Liter-Tanks bieten die Möglichkeit, verschiedenste PIWI-Sorten separat in kleinsten Mengen zu vinifizieren, um damit das Geschmacksprofil jeder Sorte bereits in einem frühen Stadium des Versuchsanbaus zu bewerten. So können künftig die neuen Sorten nicht nur im Feld auf Herz und Nieren getestet werden, sondern auch im Weinkeller.
Lara Spresser widmet sich auf Château Duvivier der Mikrovinifikation von PIWI-Sorten: «Hier habe ich dieses Jahr etwa zwanzig verschiedene PIWI-Rebsorten vinifiziert», berichtet sie. Die Mikrovinifikation ermöglicht es, die Charakteristiken jeder Rebsorte im Detail zu erforschen. Doch diese Methode bringt auch ihre Herausforderungen mit sich: «Die Hauptschwierigkeit ist die geringe Menge. Bei manchen Rebsorten hatte ich nur fünf Liter. Deshalb ist es schwierig, die Dosierungen und Techniken richtig einzuschätzen», erklärt sie. Ein weiteres Problem ist der Erntezeitpunkt. «Dieses Jahr und letztes Jahr war es sehr schwierig, weil viele Trauben zur gleichen Zeit und sehr früh reif waren. Es mussten sehr schnell mehrere Rebsorten geerntet werden.» Die richtige Koordination der Erntezeitpunkte ist entscheidend, um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten, besonders bei den kleinen Mengen, mit denen Lara arbeitet.
Auf Château Duvivier werden nicht nur Weissweine, sondern auch Rotweine aus PIWI-Sorten hergestellt. «Wir haben viele weisse Sorten, aber dieses Jahr werden wir auch mehrere rote Sorten vinifizieren», erklärt Lara. Die Vinifikation von roten und weissen Sorten bringe unterschiedliche Herausforderungen mit sich. «Weisswein ist etwas anfälliger für Oxidation. Beide Arten haben ihre eigenen Schwierigkeiten.» Trotz der Herausforderungen sei der erste Jahrgang mit so vielen verschiedenen Vinifikationen geglückt: «Dieses Jahr bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Im letzten Jahr hatten wir nur sehr wenige neue Sorten separat vinifizieren können, und dieses Jahr klappte es deutlich besser.»
Die Delinat-Winzerinnen und Winzer, die während des Seminars zu den Ersten gehörten, die diese Sorten verkosten konnten, zeigten sich äusserst interessiert und probierten sich konzentriert durch die verschiedenen Sorten (mehr zum internationalen Winzerseminar erfahren Sie in diesem Beitrag). Solche Verkostungen sind für sie eine einzigartige Gelegenheit, neuartige Rebsorten auch gustatorisch zu bewerten und sich zugleich mit Kolleginnen und Kollegen über die verkosteten Weine auszutauschen.
Für dieses Jahr möchte Lara das Protokoll der Mikrovinifikation weiter verbessern und schauen, ob einige Dinge optimiert werden können. Zudem kommen nächstes Jahr noch weitere neue Versuchssorten dazu, und die Zahl der Mikrovinifikationen soll laufend ausgebaut werden. Das Ziel ist, in den nächsten Jahren eine Handvoll rote und weisse Sorten zu finden, die bezüglich Geschmacksprofil besonders überzeugen. Diese könnten anschliessend in grösserer Menge angebaut und in einem späteren Schritt für die offizielle Sortenzulassung in Frankreich angemeldet werden.