Unsere Kundinnen und Kunden haben dem Kaufwahnsinn am «Black Friday» ein Schnippchen geschlagen und sich für intakte Landschaften, europäische Wisente, seltene Vogelarten und ein Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch stark gemacht.
Die Resonanz auf unsere fünften «Green Friday»-Spendenaktion war erneut grossartig. Das wissen wir ganz besonders in diesem schwierigen Jahr mehr denn je zu schätzen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Engagement und verkünden voller Stolz:
Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 7’125.65 Franken und 3’533.18 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag aus eigener Tasche verdoppeln, runden ihn auf 22’000 Franken auf und spenden den Gesamtbetrag in Ihrem Namen an Rewilding Europe.
Morgen ist es endlich wieder soweit: Der letzte Freitag im November. Der Freitag nach dem amerikanischen Thanksgiving. DER Freitag des Jahres. Black Friday! Shopping-Wahnsinn überall. Die Umwelt sieht an diesem Tag schwarz. Denn am Ende des Tages stapeln sich zu Hause all die Errungenschaften, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.
In nur wenigen Jahren hat sich der «Black Friday» auch in Europa zum wichtigsten Shopping-Event des Jahres entwickelt.
Ich frage mich, jedes Jahr aufs Neue, ob die Begeisterung auch so gross wäre, wenn bekannt wäre, dass allein die Verpackung der bestellten Ware fast die Hälfte des gesamten Verpackungsmülls eines Jahres ausmacht. Oder dass ein Drittel der Ware zurückgeschickt und zum Teil ungenutzt vernichtet wird.
Green Friday 2024: Alles 10% teurer
Der «Black Friday» ist damit nämlich nur eines: ein pechschwarzer Tag für die Umwelt. Deshalb drehen wir morgen zum fünften Mal den Spiess um, und feiern Green Friday. Am Freitag, 29. November, bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr. Ohne Ausnahme.
Den Erlös aus dem Aufpreis spenden wir an die NGO Rewilding Europe, die sich für mehr Natur und Biodiversität in Europa einsetzt. Aus eigener Tasche legen wir noch einmal die gleiche Summe hinzu.
Ab Samstag Nacht, 00:01 Uhr, gelten wieder die gewohnten Preise.
Rewilding Europe
Die Organisation Rewilding Europe engagiert sich mit diversen Projekten dafür, Land der Natur zurückzugeben – mit all den Vorteilen, die das für Pflanzen, Tiere und auch für den Menschen mit sich bringt.
Seit ihrer Gründung in den Niederlanden im Jahr 2011 verfolgt die NGO Rewilding Europe die Vision eines Europas, in dem wilde Natur aktiv gefördert wird. Die Organisation schafft Lebensräume, in denen Tiere und Pflanzen sich selbst regulieren, um ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen. Immer mehr Menschen unterstützen diesen Ansatz auf privater und auch beruflicher Ebene.
So wohnten Delinat-Gründer Karl Schefer und seine Frau Astrid der Auswilderung einer Herde Wisente in Rumänien bei. Und der Geschäftsführer von Rewilding Europe Frans Scheppers erzählte uns im Detail, worum es bei Rewilding Europe geht. Kern des «Rewildings» ist die Reduktion menschlicher Eingriffe, um der Natur Raum zur eigenen Entwicklung zu geben. Dadurch wird die Biodiversität gestärkt. Rewilding Europe ist in elf Regionen aktiv, darunter der Apennin, die Rhodopen, das Donaudelta und die Karpaten – und passt seine Ansätze den lokalen Gegebenheiten an.
Was Francisco Ruiz macht, sitzt. Er ist professionell, freundlich und detailgetreu bis ins Allerkleinste. Umgeben von seinen Reben und in Gesellschaft seines Sohnes Javier lässt er hinter dieses professionelle Antlitz blicken. Den Besucher erwartet ein regelrechter Poet, ein Mensch, der Natur und Familie mehr achtet und liebt als die meisten anderen – und dessen Weine auch genau so schmecken.
Beginnen wir damit, dass an einem Samstag, obwohl es hiess, sich für den Besuch von Delinat bitte keine allzu grossen Umstände zu machen, das Team der Bodega geschlossen an der Empfangstüre steht. Da ist Francisco, der Winzer, Javier, sein Sohn, der bereits voll im Betrieb mit anpackt. Elena, die als Exportmanagerin Franciscos Philosophie einwandfrei ins Englische übersetzt und in die Welt hinausträgt und Beatriz. Sie ist seit mehr als einer Dekade Önologin auf der Bodega Ruiz Jiménez.
Weinliebe geht durch den Magen
Francisco steht in schwarzer Kochjacke mit spanischer Flagge am Revers bereit und ist nach einem herzlichen «Hallo» gleich wieder am Herd. Es gibt die an goldgelb bis dato unerreichte, feinste «Tortilla de patata» der gesamten Reise. Dazu, fantastisch eingelegte Antipasti aus dem eigenen Garten. Später wird es noch die für hier typischen Kichererbsen mit Steinpilz geben. Die Pilze hat er einem Sternekoch aus der Region abgehandelt. Er brauchte sie schliesslich dringender, lächelt Francisco.
Und da stehen wir also, starten den Tag mit feinster Kulinarik, zubereitet vom Winzer und Koch des Hauses. Bei den Events und Hochzeiten mit bis zu 1000 Menschen im Garten kocht in der Regel genau der Koch auf, dem Francisco die Steinpilze abgehandelt hat. Er dürfte es ihm also verzeihen.
Wir sind heute eine etwas kleinere Runde, halten es aber nicht minder feierlich und vor allem herzlich und authentisch.
Es ist eine Freude miterleben zu dürfen, wenn etwas wie dieses Weingut so rund läuft. Alles gut geplant, aber auch mit dem Herzen durchdacht ist. Und dann auch noch die tausenden Gedanken, die hinter den Details stecken, aus erster Hand erzählt zu bekommen.
Viele Gedanken, viele Details
So sind die Bäume, die den Beginn der Lage Valcaliente der Familie markieren, nicht einfach nur Bäume: Die Olivenbäume symbolisieren die drei Kinder, darunter Javier als das mittlere. Die Zypresse pflanzte Francisco zu den Anfängen des Weinguts gemeinsam mit seiner Frau. Heute wacht sie als imposante, grüne Säule über die Olivenbäume. Das Stück Wald über den Reben hat Francisco eigens wieder aufgeforstet. Die Reben wachsen hier also im gemachten Nest aus Pinien und allerhand wilden und aufregend duftenden Kräutern. «Das riecht man auch im Wein», sagt Francisco. Im Keller sollte sich diese Aussage dann eindrucksvoll bestätigen.
Wir marschieren auf das Hochplateau des Weinbergs. So weit das Auge reicht, umgibt uns der Wald der Gemeinde – ein geschützter Lebensraum, in dem seltene Tiere wie der Kaiseradler Zuflucht gefunden haben. Im Rücken liegen die Reben von Francisco und Javier, dazwischen steht ein Fass: das Kompostfass für diese Parzelle. «Wir machen für jede Parzelle einen eigenen Komposttee. Schliesslich ist ja jeder Weingarten anders und benötigt daher auch genau die im Weingarten entstandene Kraft aus dem Boden», erklärt Javier die Philosophie.
Ein bisschen marschieren muss man zu jeder Parzelle. «Wir sehen, dass wir mit unseren Weingärten so abgelegen wie möglich liegen, um Kontamination (Anm. bspw. durch Spritzmittel anderer) zu vermeiden», erklärt Exportmanagerin Elena. Diese Ruhe ist tatsächlich beeindruckend. Hier sagen sich höchstens Fuchs und Hase «Gute Nacht» – und das wirkt sich in der Regel gut auf den Wein aus.
In der «Plana de Turrás» kommen diejenigen, die näher am Wasser gebaut sind, auf ihre Kosten. Die Geschichte, die Francisco am kleinen See erzählt, gesäumt von Olivenbäumen, ist wunderschön. Nicht nur, dass das Wasser in der Mitte der Parzelle das Herz der Reben ist, erzählt Francisco, die Olivenbäume rund herum symbolisieren darüber hinaus das Leben. Auch Olivenbäume sind zuerst klein, werden dann grösser. Da wo zwei Bäume dicht nebeneinander stehen, da trifft man im Menschenleben vielleicht auf einen besonderen anderen. Eine Familie entsteht. Die Kinder entwickeln sich weiter, stehen weiter weg. Schliesslich verlassen auch manche die Familie, bis man «schon ganz schief steht, wie der Baum da», lächelt Francisco – und das Leben an neuer Stelle wieder beginnt.
Es ist nicht schwer zu glauben, dass von diesem Ort bisher noch jeder begeistert war: von den Greifvögeln, die auf den Stangen hoch über den Reben rasten, über die Vielzahl an fliegenden Schmetterlingen und Insekten im Weinberg bis hin zu den Menschen. Für letztere hat Francisco auf einer Anhöhe mit Blick über den Weingarten eine kleine Terrasse errichtet. Die Stelldichein im Weinberg mit Franciscos köstlicher Küche sind legendär. Davon könnte wahrscheinlich auch der steinerne Zentaur von der regionalen Künstlerin Mapi ein Liedchen singen. Er enthält sich der Stimme.
Musik im Weinkeller
Dafür geht es im Barriquekeller umso musikalischer zu. Sonaten von Beethoven bis Mozart bekommt der Wein – wie unser Piano N°14 – hier zu hören. Ja, auch uns würde es hier als Wein gefallen. Gedämpftes buntes Licht fällt durch die Glasfenster, die Szenen der griechischen Mythologie zeigen, begleitet von Musik und feinem Barriqueduft – und dann kommen die Weine.
Eine Ode an das Leben – aus dem Betonei, in dem der Wein in ständiger Bewegung bleibt, bis er als harmonisches Ganzes auf die Flasche kommt. Garnacha mit Ausdruck und dabei samtweich. Der rote Graciano darf hier das gesamte Spektrum seines Eigenbrötlertums ausleben. Die Zukunftsmusik des noch nicht abgefüllten Garnacha mit einem Hauch Holz lässt den Wunsch aufkommen, sich in Dionysos zu verwandeln, und sich mit offenem Mund unter das Fass zu legen.
All das ist die Frucht harter Arbeit und des festen Glaubens an die Familie und deren Zusammenhalt. «Ich möchte meinem Sohn Javier langsam Platz machen. Er bringt sich schon voll im Weingut ein», erzählt Francisco. Ein Glück, das Francisco nicht gelten sollte. Er wollte nicht an die Kooperative liefern, wollte biologisch arbeiten, als noch lange niemand das Wort biologisch im Weingarten auch nur verwendete. Damit war er der erste weit und breit und musste den Weg somit als Pionier – mit durchaus kräftigem Gegenwind – bestreiten.
La Rioja: von Familie und Wein
Gemeinsam mit seiner Familie, und dazu zählen auch seine Mitarbeiter, geht der Riojaner seinen Weg, so gerade, dass man sich gerne nur ein kleines bisschen von seiner Entscheidungskraft und Geradlinigkeit abschauen würde. Und dabei werden die Weine alles andere als linear, sondern ein rundes Ganzes aus Region und den Menschen, die dabei Hand anlegen.
Das zeigt auch der irdische Abschluss dieses Winzerbesuchs auf eindrückliche Weise. Weisser Tempranillo aus dem Jahr 2013. Der erste weisse Tempranillo, den Francisco gekeltert hat. Auch dieser lässt den Wunsch aufkommen, dieser Reigen an schönen Erlebnissen möge nie enden. Zum Glück haben wir die Erinnerung, nicht nur im Kopf sondern auch in Flaschen gefüllt. Und die Gewissheit, dass wirtschaftlicher Erfolg auch mit Sanftmut erreicht werden kann – und dass der Weg dorthin und das gemeinsame Erleben ihn umso schöner machen.
Biologisch, biodynamisch – in der Welt des Bioweins gibt es zahlreiche Zertifizierungen, die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit versprechen. Doch nicht alle Bio-Labels setzen dieselben Standards. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die Delinat-Biowein-Garantie von anderen Labels wie EU-Bio oder Demeter unterscheidet.
Speziell bei der Delinat-Bio-Garantie ist, dass sie sich auf den Weinbau konzentriert und der Gründer Karl Schefer bereits in den 1980er-Jahren als Pionier erste Richtlinien speziell für biologischen Weinbau formuliert hat. Seither wurden dank Forschungsprojekten auf Weingütern und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen diese Richtlinien laufend erweitert, verfeinert und angepasst. Dies entsteht in engem Austausch mit den von uns zertifizierten Weingütern, welche oft schon auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Delinat zurückblicken. Die gemeinsame Vision ist klar: Ein ganzheitlicher, enkeltauglicher Weinbau zu fördern, welche der Natur nicht schadet, sondern die Artenvielfalt und die natürlichen Ökosysteme fördert. Denn unsere Winzerinnen und Winzer wissen: Das ist die beste Voraussetzung für herausragende Weine mit aussergewöhnlichem Charakter.
Viele andere Zertifizierungen beschränken sich nicht nur auf den Weinbau, sondern stehen für viele verschiedene Landwirtschaftserzeugnisse. Das mag für Konsumentinnen und Konsumenten hilfreich sein, weil man sich so besser im Label-Dschungel zurechtfindet. Doch gerade der Weinbau und die Weinherstellung unterscheidet sich erheblich von anderen Kulturpflanzen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, was detaillierte und spezifische Richtlinien sinnvoll macht. Hier ein paar Beispiele, welche die Delinat-Biowein-Garantie auszeichnen:
1. Fokus auf Biodiversität: Der Schlüssel zu einem gesunden Ökosystem
Delinat legt besonderen Wert auf die Förderung der Biodiversität. Während viele Bio-Labels sich auf den Verzicht von chemischen Pestiziden und Düngemitteln beschränken, geht Delinat einen Schritt weiter. Eine reiche Artenvielfalt mit Bäumen, Hecken und Sträuchern in den Weingärten schafft ein gesundes Ökosystem, das nicht nur den Boden belebt, sondern auch Schädlinge auf natürliche Weise kontrolliert. Im Vergleich dazu konzentrieren sich andere Bio-Labels weniger auf diese Vielfalt innerhalb der Reben und fördern stattdessen hauptsächlich die chemiefreie Bewirtschaftung.
2. Erneuerbare Energien: Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal des Delinat-Biowein-Labels ist der konsequente Einsatz von erneuerbaren Energien. Delinat-Winzer müssen ihren Energiebedarf wo immer möglich durch nachhaltige Quellen wie Solar- oder Windenergie decken. Das Ziel ist es, den CO₂-Fussabdruck zu minimieren und einen nachhaltigen Betrieb sicherzustellen. Andere Bio-Labels setzen meist keine spezifischen Anforderungen an die Energieversorgung der Weingüter. Hier hebt sich Delinat durch einen ganzheitlichen Ansatz ab, der nicht nur den Weinbau, sondern auch die Energieversorgung miteinbezieht.
Wie sich die Delinat-Richtlinien im Detail von anderen Labels unterscheiden, können Sie in diesem Beitrag nachlesen.
3. Mehrwegkonzept: Innovation in der Verpackung
Delinat geht auch beim Thema Verpackung innovative Wege. Mehrwegkonzepte und umweltfreundliche Verpackungslösungen sind fester Bestandteil der Delinat-Philosophie. Kunden haben seit kurzem die Möglichkeit, Flaschen zurückzugeben, die dann gereinigt und wiederverwendet werden. Das reduziert nicht nur Abfall, sondern spart auch wertvolle Ressourcen. Damit positioniert sich Delinat auch als Vorreiter in der nachhaltigen Verpackungsgestaltung. Ein Video zur Herstellung der Mehrwegflasche gibt es hier.
4. Konsequente Förderung von neuen Rebsorten (PIWIs) – Die Zukunft des ökologischen Weinbaus
Bereits vor Jahren hat Delinat erkannt, welches Potenzial in neuen Rebsorten schlummert, sogenannten PIWI-Sorten. Deshalb fördern wir seit Jahren die Forschung in diesem Bereich. Dank vielversprechenden Züchtungserfolgen von Spezialisten wie Valentin Blattner stieg die Qualität und Krankheitsresistenz dieser neuen Rebsorten in den letzten Jahren erheblich, was sie für den grossflächigen Einsatz im ökologischen Weinbau immer interessanter macht. PIWI-Weine erlauben eine ökologische, ökonomische und naturnahe Anbauweise, die mit herkömmlichen Traubensorten fast nicht möglich ist. Delinat motiviert deshalb Winzerinnen und Winzer, diese vielversprechenden Sorten anzupflanzen und daraus neue spannende Weine zu kreieren, welche den Weinbau der Zukunft einläuten.
Was macht guten Wein aus? Die Antwort erscheint erst leicht. Bis einem in den Sinn kommt: Und was ist, wenn das Wetter nicht mitspielt? Sich unbeliebte Bewohner im Weingarten einschleichen, oder der Winzer im Keller einmal einen schlechten Tag hat? Unsere Önologin Martina Korak hat sich der Frage angenommen, und die Antwort gewohnt prägnant und elegant auf den Punkt gebracht.
Unsere Redaktorin Nina legte für diesen Beitrag das Thema fest: «Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise in der Weinbereitung ». Nichts einfacher als das!
Die Vorspeise sind natürlich die Trauben, die Hauptspeise ist die Gärung und als krönender Abschluss der Ausbau, sei es im Stahltank, im Holz oder in der Amphore. Aber wenn guter Wein im Rebberg entsteht, dann stimmt die These nicht. Und was, wenn das Wetter nicht mitspielt, was in den vergangenen Jahren öfter vorgekommen ist? Wenn die Reben unter zu viel Wasser oder zu grosser Trockenheit leiden? Gibt es dann keinen guten Wein aus diesen Trauben?
Kein Wein nach Rezept
Man vergisst gerne, dass es für die Weinbereitung kein Rezeptbuch gibt. Ein guter Wein ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels zahlreicher Faktoren, die von der Arbeit im Weinberg bis hin zur Vinifikation im Weinkeller reichten. Jeder dieser Schritte erfordert tiefes Wissen, Erfahrung und Hingabe. Und eine angepasste und schnelle Reaktion auf klimatische Veränderungen. Der Rebschnitt, der im Winter erfolgt, legt den Grundstein für die Ernte im kommenden Jahr. Er beeinflusst die Menge und die Qualität der Trauben.
Ziel ist es, das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Fruchtbildung zu optimieren, um die bestmögliche Weinqualität zu erzielen. Dabei muss der Winzer aber auch das vergangene Jahr berücksichtigen. Können die Reben mit genügend Kraft und potentiellem Ertrag ins neue Jahr starten? Nach dem Rebschnitt folgt die Pflege des Weinbergs. Hier sind Bodenpflege, Laubarbeiten, Pflanzenschutz und Ertragsregulierung wichtig.
Ist das Wetter feucht und somit der Krankheitsdruck grösser, muss der Winzer die Reben öfter behandeln, mehr in Laubarbeiten investieren, damit sich die Trauben schnell abtrocknen, und schauen, dass die Böden befahrbar sind. In sehr heissen Perioden kann es sinnvoll sein, einen Teil des Blattwerks nicht zu entfernen oder die Laubwand so zu gestalten, dass die Trauben vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und somit die Temperatur in der Traubenzone gesenkt wird. Das Bodenmanagement muss angepasst werden, damit möglichst wenig Wasser verdunstet.
Ein Jahr, ein Zeitpunkt
Der Verlauf des Jahres bestimmt den richtigen Erntezeitpunkt. Dieser kann von Jahr zu Jahr um zwei bis drei Wochen variieren. Die Trauben sollten weder überreif noch unreif geerntet werden und auf alle Fälle möglichst gesund sein. Der Zustand und die Reife der Trauben bestimmen auch den Wein, der daraus vinifiziert wird.
Sind die Trauben sehr konzentriert, wird der Winzer eher einen kräftigen Wein mit einem langen Ausbau in Betracht ziehen. Sind die Trauben von Pilzkrankheiten geplagt, ist eine strenge Traubenselektion angesagt, um nur die gesunden Beeren zu verwenden. Der Weintyp bestimmt auch den Ausbau des Weines. Kräftige Tannine rufen nach einem längeren Ausbau, um diese weicher zu machen.
Das Fazit ist, dass die Weinbereitung wohl am besten mit der Zubereitung einer Speise verglichen werden kann, egal ob nun Vor-, Haupt- oder Nachspeise. Man nehme die schmackhaftesten Zutaten, vereine sie mit viel Liebe, schmecke sie ab und geniesse sie mit Achtung für alle, die etwas dazu beigetragen haben.
Martina Korak studierte in Wädenswil Önologie. Seit 2000 arbeitet sie bei Delinat. Sie ist zuständig für den Weineinkauf in Italien und für die Qualitätssicherung.
Gemeinsam mit Schauspieler Hannes Jaenicke haben wir in München einigen unserer treuen Kundinnen und Kunden persönlich ihr Rotwein-Päckli übergeben. Der Anlass? Zwei der drei Weine aus unserem DegustierService sind erstmals in die Delinat-Mehrwegflasche gefüllt. Dafür schwang sich Hannes auf ein Cargobike unseres Partners «pickshare» und fuhr quer durch München, um die Päckli auszuliefern.
Es war ein bisschen wie bei einem Blind Date: Jedes Mal, wenn sich eine Münchner Wohnungstür öffnete, waren wir neugierig, die Menschen hinter den Bestellungen persönlich kennenzulernen. Für die Kunden war es sicher genauso aufregend – nicht nur wegen des besonderen Paketboten.
Vom Ritter empfangen
Empfangen wurden wir überaus herzlich – ob vom aufgeregten Hund, einem waschechten Ritter, einer grossen Ladung Mehrwegkartons oder gleich der ganzen Familie. Bei einem gemütlichen Plausch lernten wir nicht nur unsere Kunden kennen, sondern auch ihre persönlichen Anekdoten zu unseren Weinen.
Sven Janisch erinnerte sich gerne zurück: «Vor zwölf Jahren haben meine Frau und ich bei einem romantischen Dinner in Paris eine feine Flasche Rotwein bestellt. Die hat uns so gut geschmeckt, dass wir uns auf eine lange Suche gemacht haben… Bis wir endlich bei Delinat und dem Château Coulon gelandet sind.» Solche Geschichten zeigen uns, dass Wein nicht nur ein Genussmittel ist – er verbindet Menschen und schafft Erinnerungen.
Unsere Kunden und die Mehrwegflasche
Und was sagen die Kunden zu unseren neuen Mehrwegflaschen? «Schicke Sache, gute Sache! Wir werden versuchen, unseren Beitrag zu leisten», verspricht uns Jürgen Polster. «In anderen Bereichen klappt es doch auch, also finde ich es eine gute Idee! Ausprobieren muss man es auf jeden Fall!»
Genau das haben wir uns bei Delinat auch gedacht: Da es noch kein Pfandsystem für Wein gibt und die Einwegflasche eine echte Umweltsünderin ist, haben wir die Mehrwegflasche auf den Weg gebracht. Jürgens Frau Caroline schwört übrigens auf unsere Weine: «Wenn ich Delinat-Wein trinke, habe ich keinen Kater und keine Kopfschmerzen. Daher: Nur noch Delinat!» Das freut uns natürlich sehr!
Der Tag mit Schauspieler und Delinat-Fan Hannes Jaenicke und unseren Münchner Kunden war für uns eine tolle Gelegenheit, einmal persönlich zu erleben, wer hinter unseren Bestellungen steht.
Es war schön zu hören, wie jeder seine eigene Geschichte mit den Delinat-Weinen hat – und die positive Resonanz auf unsere neue Mehrwegflasche live mitzuerleben. Das motiviert und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Die Biodiversität ist unser allerwichtigstes Gut: Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.
In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.
Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten (mehr dazu bei future3 und im Tagesanzeiger), die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.
Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.
Zum Vergleich: Eine Studie der eidg. Forschungsanstalt WSL hat aufgezeigt, dass über ein Drittel aller Subventionen vollständig biodiversitätsschädigend ist. Das sind 15 Milliarden. Weitere 19 Milliarden (fast die Hälfte aller Subventionen) sind partiell biodiversitätsschädigend und CHF 6 Mrd. (14 %) je nach Umsetzung biodiversitätsschädigend (mehr dazu). Ist diese vom Steuerzahler bezahlte Biodiversitäts-Zerstörung nicht extremer?
Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!
Vor einem Jahr besuchte uns Profikoch Sebastian Copien auf unserem Modell-Weingut Château Duvivier in der Provence. Beim gemeinsamen Erkunden der Weinberge und einem feinen Abendessen aus Sebastians Camper-Küche – natürlich mit vielen Zutaten aus dem Rebgarten – wurde klar: Hier treffen sich Gleichgesinnte.
Für unsere Winzerberater Daniel Wyss und Arina Schefer ist es immer wieder etwas Besonderes, Menschen durch die blühenden Rebberge von Château Duvivier zu führen und unsere Pionierarbeit im biologischen Weinbau zu zeigen. Mit Sebastian Copien durften sich die beiden über einen ganz besonderen Gast freuen.
Sebastian Copien ist veganer Profikoch und selbst überzeugter Permakultur-Praktiker. Er weiss, dass nur feinste Bio-Produkte, mit handwerklicher Finesse und Achtsamkeit verarbeitet, zu Spitzenkreationen werden. Das gilt auch für unsere Delinat-Weine.
Sebastian Copien trifft Delinat: Ein Austausch unter Gleichgesinnten
«Es war echt cool, Sebastians Begeisterung für unsere Arbeit zu spüren und sich darüber auszutauschen», erinnert sich Dani, Winzerberater und Versuchsleiter auf Château Duvivier. Gemeinsam ging es durch die Weingärten, in denen nicht nur die Trauben der Rebstöcke, sondern auch die Früchte der Obstbäume und die vielen duftenden Kräuter auf die Ernte und Sebastians Kochtopf warteten. Hier lernte Sebastian unsere Delinat-Methode näher kennen und konnte sich ein eigenes Bild von unseren Bemühungen machen, die Monokultur im Weinbau aufzubrechen und aus einem Weingut ein Naturparadies zu machen, in dem die Natur das Sagen hat.
Mit Arina, die auch die Geschäfte auf dem Château führt, ging es weiter in den Keller, um Sebastian die Besonderheiten der Weinherstellung bei Delinat näher zu bringen. «Wir wollen Weine machen, die unser Terroir mit einer hoher Biodiversität widerspiegeln. Deshalb setzen wir auf eine sanfte, möglichst natürliche Vinifikation, und verlassen uns auf gute, gesunde Trauben und das Können des Kellermeisters. Niemand versteht das besser als Sebastian Copien, der in seiner Küche nach den gleichen Prinzipien arbeitet.»
Ein Abendessen im Weingarten
Krönender Abschluss war das exklusive Abendessen, das Sebastian zum Ende des Besuchs für das Team in seiner Camper-Küche zubereitete. Das feine vegane Menü genossen die drei unter den altehrwürdigen Maulbeerbäumen im Sonnenuntergang.
Ein Video zu Sebastian Copiens Besuch und seiner Entdeckungstour auf Château Duvivier können Sie sich hier anschauen:
Wir tun es schon wieder! Vor mehr als 40 Jahren, als noch niemand von «Bio» etwas wissen wollte, gründete Karl Schefer Delinat mit der Idee, Naturräume durch den Verkauf von gutem Wein zu erhalten. Seitdem ist viel Wein geniesserische Kehlen hinabgeflossen.
Schon lange juckt es uns unter den Fingernägeln, was einen weiteren Puzzlestein in unserem zirkulären Denken betrifft. Der Kartonkreislauf für den Weinversand ist etabliert, Lager und Logistik in Hinblick auf den ökologischen Fussabdruck optimiert. Die Winzer haben ihrerseits wahre Naturparadiese erschaffen, in denen es blüht und die Reben mit einem Minimum an Pflanzenschutzmitteln gedeihen. «Und das tut sich keiner an, dem Natur und guter Wein nicht wirklich am Herzen liegen», wenn wir uns hier kurz die Worte unseres geschätzten Delinat-Winzers Raúl Ripa Zudaire von Quaderna Via in der spanischen Navarra ausborgen dürfen.
Wir präsentieren also stolz unseren nächsten Puzzlestein für noch nachhaltigeres Handeln: die Delinat-Mehrwegflasche. Leichter als übliche Flaschen, denn auch das reduziert Emissionen, und aus Altglas produziert, bereit, sich mit Ihrer Hilfe in den Delinat-Kreislauf zu integrieren. Davon handelt die kleine Flaschenpost auf den kommenden Seiten. Wir wünschen viel Lesevergnügen und hoffen, dass Sie sich genauso sehr freuen wie wir.
Flaschendrehen: viel mehr als eine Flasche
Michel Fink, Geschäftsführer von Delinat und Matthias Stolz, Segmentleiter Wein & Sekt bei Wiegand Glas im Gespräch über die Delinat-Mehrwegflasche
Mit dem neuen DegustierService-Paket lanciert Delinat eine eigene Mehrwegflasche. Sie ist ein weiteres Puzzleteil in unserem Kreislaufkonzept und bringt uns dem klimaneutralen Weingenuss einen Schritt näher. Gleichzeitig bringt sie aber auch viel Aufwand und ein paar offene Fragen. Matthias Stolz, Segmentleiter Wein & Sekt bei Wiegand Glas, und Michel Fink, Geschäftsführer von Delinat, im Gespräch über eine Flasche, die viel mehr beinhaltet, als 75 Zentiliter Fassungsvermögen.
Michel Fink: Gut liegt sie in der Hand, die Flasche. Ich bin begeistert, wie leicht sie sich anfühlt. Sie wiegt ja gerade einmal 392 Gramm. Ich kann gar nicht glauben, dass sie gemäss Ihren Worten bis zu 50 Mal wiederverwendet werden kann.
Matthias Stolz: Unser Unternehmen blickt auf 450 Jahre Glasproduktion zurück. Die Delinat-Mehrwegflasche entspringt unserem internen Projekt «Eco-2Bottle». Dabei setzen wir in der gesamten Produktionskette zahlreiche Massnahmen um Emissionen zu verhindern oder zu verringern. Das bedeutet natürlich auch, so leicht wie möglich zu produzieren. Das reduziert die Emissionen in der Produktion und auch im Transport. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, in denen reines Marketing suggerierte: «Je schwerer die Flasche, desto wertvoller der Wein». In den Hochzeiten dieser Farce ist mir eine Flasche mit 1,2 Kilogramm Eigengewicht untergekommen.
Fink: Ja, wir Marketing-Menschen haben wirklich ein Talent für solche Unsinnigkeiten. Trotzdem ist die Mehrwegflasche noch ein Stückchen leichter geraten, als man es von herkömmlichen Weinflaschen kennt. Das finde ich grossartig. Erzählen Sie noch etwas mehr zum Eco-2Bottle-Konzept.
Stolz: Die Produktion von Glasverpackungen ist energieintensiv und benötigt viele fossile Ressourcen. Zum Glück birgt jeder Produktionsschritt Potenzial, um Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Mit unserem Konzept «Eco-2Bottle» setzen wir bis zu 92 Prozent Altglas ein, der kleine Anteil Neuglas wird aus Sand aus Deutschland und Österreich produziert. Ein wichtiger Punkt ist die Glasschmelze. Hierbei setzen wir zu mehr als 90 Prozent auf Ökostrom und Biomethangas aus Siedlungsabfällen. Beim Transport setzen wir auf effizient gestapelte Paletten. Und Emissionen, die wir nicht vermeiden können, kompensieren wir durch Investitionen in regionale und internationale Klima- und Naturschutzprojekte.
Wie das Eco2Bottle-Konzept funktioniert
Fink: Gemäss Ihren Informationen sparen wir dank dem Eco2Bottle-Konzept alleine in der Produktion über 60 Prozent der Emissionen ein. Das ist schon mal eine schöne Ausgangslage, finde ich. Nun liegt der Ball aber wieder bei uns: Denn das oft besungene «Pièce de Résistance» in einem Mehrwegsystem ist ja nicht die Produktion der Flasche selbst, sondern die Rückführung in den Kreislauf.
Stolz: Richtig. Es wäre ja jammerschade, wenn diese schöne Delinat-Flasche nur einmal zum Einsatz käme … eine gute Logistiklösung ist daher matchentscheidend.
Fink: Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland bereits auf einen etablierten und sehr gut funktionierenden Karton-Kreislauf zurückgreifen können. Es ist für uns daher verhältnismässig einfach, auch die Delinat-Mehrwegflaschen wieder zurückzunehmen. Bevor wir die Flaschen dann wiederverwenden, werden sie in modernen und effizienten Waschanlagen in der Nähe der Abfüllanlagen gereinigt.
Der Blick in die Zukunft
Stolz: Lässt sich schon abschätzen, was das für die gesamte Ökobilanz bedeutet?
Fink: Den Wert für die gesamte Wertschöpfungskette, inklusive Rückführung, Waschen und Wiederabfüllen, zu messen, ist sehr komplex. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für angewandte Forschung zeigt, dass Mehrwegflaschen im Vergleich zu Einwegflaschen rund ein Drittel weniger CO2-Emissionen verursachen. Wie viel mit den Delinat-Mehrwegflaschen tatsächlich eingespart werden kann, wird letztlich aber auch davon abhängig sein, wie viele Flaschen zurückkommen und wie häufig wir diese einsetzen können. Eine konkrete Aussage diesbezüglich können wir daher wohl erst in ein paar Jahren machen.
Stolz: Eine Mehrwegflasche zu etablieren, ist kein leichtes Unterfangen …
Fink: Ganz sicher nicht. Wir machen es trotzdem. Es geht gar nicht anders. Denn es ist ein weiteres Mosaiksteinchen, um unsere Vision des klimaneutralen Weinbaus wahr werden zu lassen. Natürlich bedeutet es eine Menge Arbeit und auch Risiko- und Lernbereitschaft. Denn bei solchen Pionierprojekten kann immer etwas schieflaufen. Es ist beispielsweise durchaus möglich, dass sich mal eine Etikette unabsichtlich von der Flasche löst, wenn sie feucht wird. Hier werden einige Versuche nötig sein, bis wir die ideale Klebermischung gefunden haben. Auch ist es ganz normal, dass sich auf der Flasche mit der Zeit Gebrauchsspuren zeigen, wie man das von Mineral- und Bier-Mehrwegflaschen kennt. Ich bin aber überzeugt, dass unsere Kundinnen und Kunden uns dahin gehend unterstützen werden. Freudig aufgeregt auf die Reaktionen sind wir jedenfalls schon jetzt.
Stolz: Es freut mich sehr, dass wir unseren Teil zum erfolgreichen Gelingen beitragen können. Wir sitzen hier im gleichen Flaschen-Drehkreis, kommt mir vor. Darf ich schon das Geheimnis verraten, dass wir inzwischen an einer weiteren Flaschenversion für Sie arbeiten?
Fink: Ja, natürlich. Wir haben uns zum Start ganz bewusst für die Bordeaux-Flasche entschieden, weil diese die beliebteste Flaschenform ist. Nächsten Frühling werden wir sie mit einer Burgunder-Mehrwegflasche ergänzen.
Hier ist sie nun: die erste Delinat-Mehrwegflasche
Für uns ist die Flasche ein wichtiges Puzzleteil in unserem Mehrweg-Kreislauf und ein weiterer Schritt zu einem klimaneutralen Weingenuss. Damit wir den Flaschenkreislauf zum Laufen bringen, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Bitte beachten Sie bei der Rückgabe Folgendes:
Senden Sie ausschliesslich Delinat-Mehrwegflaschen mit Schnecken-Relief an uns zurück.
Spülen Sie die Flasche mit wenig Wasser aus und lassen Sie sie gut trocknen.
Senden Sie die Delinat-Mehrwegflaschen nur in unseren Mehrwegkartons zurück, niemals lose.
Einblick in die Produktion der Delinat-Mehrwegflasche
Im Marketing-Team von Delinat trage ich dazu bei, den Kunden unsere Philosophie und den nachhaltigen Weinbau nach der Delinat-Methode näherzubringen. Die Natur ist für mich eine Herzensangelegenheit – diese endet nicht mit meinem Arbeitstag, sondern begleitet mich auch in meiner Freizeit als Hobbygärtner.
Auf einer Fläche von knapp 700 m2 bewirtschafte ich in der Ostschweiz zusammen mit meiner Freundin und meinen Eltern einen Selbstversorgergarten nach den Prinzipien der Permakultur. Ein solcher Garten soll immer unterschiedliche Zwecke erfüllen. Für mich ist er Hobby, Experimentierfeld, Beobachtungsraum der Natur, Wohlfühloase, Rückzugsort und mein Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Und das Wichtigste: Es ist der Ort, an dem ein beträchtlicher Teil unserer täglichen Nahrung entsteht. Unser Ziel ist es, grösstenteils selbstversorgend zu leben, was natürlich nur eingeschränkt möglich ist. In einem Garten dieser Grösse kann eine unglaubliche Anzahl Pflanzen wachsen – ich schätze, bei uns sind es ca. 350 verschiedene Arten –, und auch unsere Zwergseidenhühner geniessen den grosszügigen Auslauf, den nur wenige Hühner haben. Trotzdem reicht dieser Platz natürlich nicht aus, um Getreide und andere platzintensive Kulturen anzubauen. Anders sieht es bei Gemüse, Obst und Kräutern aus, die in unserem Garten im Überfluss gedeihen.
Wer sich einmal an den Geschmack selbst angebauter Nahrungsmittel gewöhnt hat, möchte dies nicht mehr missen. Die Vielfalt über das Jahr hinweg ist deutlich grösser als im Handel – oder wann haben Sie im Regal des Supermarkts zuletzt Inkagurken, Kiwanos, Felsenbirnen oder Mini-Kiwis entdeckt? Und auch bei den bekannten Gemüse und Früchten ist die Sortenvielfalt meist überschaubar. Wer jedes Jahr zwanzig in Form, Farbe und Geschmack unterschiedliche Tomaten ernten darf, wird vom uniformen Sortiment des Detailhandels kaum beeindruckt sein. Während im Handel die meisten Sorten auf Lagerfähigkeit, Aussehen und Ertrag gezüchtet wurden, kann ich im Garten auf Sorten setzen, die aufgrund ihres Geschmacks überzeugen.
Auch das Kochen ist ein besonderes Erlebnis, wenn die Zutaten direkt vom Garten in die Pfanne wandern. Nicht das Rezept steht am Anfang des Kochens, sondern ein Spaziergang durch den Garten, bei dem ich das ernte, was gerade verfügbar ist – so verändert sich mein Speiseplan über die Saison hinweg oft im Wochentakt. Was aus den Zutaten entsteht, weiss ich meistens erst, nachdem ich bereits alles gesammelt habe. Neben den unterschiedlichsten Gemüsearten und aromatischen Kräutern pflücke ich auch das, was andere als Unkraut verteufeln. Giersch zum Beispiel lässt so manchen Gärtner verzweifeln. Wenn man ihn aber nicht als Unkraut, sondern als leckere Zutat für Salate betrachtet, die 15-mal mehr Vitamin C als Kopfsalat enthält, ändert sich die negative Einstellung zu dieser wertvollen Pflanze rasch.
Dass die Pflege des Gartens sowie das Ernten und Kochen viel Zeit beanspruchen, leuchtet ein. Meist liegt das aber nicht nur an diesen «Arbeiten», sondern an den Ablenkungen, die die Natur bietet. So kann es schon mal vorkommen, dass ich nur noch kurz Basilikum ernten will, dann aber ewig im Garten verweile, weil ich unterwegs einen bunten Schmetterling beobachte, dem abendlichen Gesang der Amsel lausche oder ein neues Pflänzchen entdecke. Zeit intensive Ablenkungen, die ich mir gerne gönne – auch wenn das Abendessen dadurch etwas länger auf sich warten lässt.
Die Nahrung gewinnt einen ganz anderen Stellenwert, wenn sie aus dem eigenen Garten kommt. Die Vorfreude auf die ersten Tomaten, Gurken oder Physalis ist jeweils gigantisch, wenn man den Pflanzen, die man allesamt selbst aus Samen gezogen hat, über Monate hinweg beim Wachsen zusieht und den ersten Früchten entgegenfiebert. Ich denke, so ähnlich werden sich auch unsere Winzer fühlen, wenn sie in ihren eigenen Naturparadiesen stehen, den Trauben beim Reifen zusehen und sich an der Vielfalt ihrer Rebberge erfreuen. Ich bin überzeugt, dass auch Sie einen Teil dieser Lebensfreude und Leidenschaft für die Natur wahrnehmen können, wenn Sie das nächste Mal einen Delinat-Wein im Glas haben.
Vom Beet auf den Teller
Stachelgurke und/oder Paprika vom Grill
Inkagurken und Paprika (die Sorte Frigitello eignet sich dafür besonders gut) in ein Gefäss geben, ein Schuss Olivenöl hinzufügen und umrühren bis alles glänzt. Auf dem Grill von allen Seiten scharf anbraten, bis sie braun sind. Einige Zehen Knoblauch pressen, mit Olivenöl verrühren und nach Belieben Kräuter (z.B. Thymian, Oregano, Koriander) und Honig hinzufügen. Alles zusammen in eine Grillschale geben und kurz erhitzen. Mit Petersile und Fleur de Sel bestreuen – und geniessen.
Gegrillter Radicchio
Radicchio entlang des Strunks vierteln. In einer kleinen Schüssel eine Sauce anrühren, beispielsweise mit Olivenöl, einem Schuss Zitronensaft, Cashewmus, Honig/Agavendicksaft, Knoblauch, Salz und Kräutern nach Wahl (z.B. Rosmarin, Zitronenmonarde, Zitronen-Bergbohnenkraut). Die Sauce über den Radicchio träufeln und mit einem Pinsel verteilen, sodass auch die inneren Blätter des Radicchio benetzt sind. Radicchio in einer Grillschale anbraten, anschliessend mit Basilikum und ein paar Erdbeeren oder ähnlichem garnieren.
Gemüsegratin vom Grill
Kartoffel, Auberginen und Zucchini in dünne Scheiben schneiden und in einer feuerfesten Gratinform schichten. Die einzelnen Lagen mit Olivenöl bepinseln und Kräuter (z.B. Rosmarin, Majoran und Salbei) sowie etwas Parmesan darübergeben. Wenn alles fertig geschichtet ist mit Chili, Mozzarella und Gewürzen bestreuen und auf den Grill legen. Vor dem Servieren ein paar Tomaten und Basilikumblätter hinzugeben.