Herbstzeit ist Pilzzeit

Weinberater und Leiter des Delinat-Weindepots in Olten, Harald Giacomelli, gibt Einblick in seine Sammelleidenschaften. Und vor allem in ansonsten geheime und wunderbar-herbstliche Familienrezepte, denn Herbstzeit ist Pilzzeit.

Die Liebe zum Pilzesuchen habe ich von meinen Vater geerbt. Dabei war er der grosse Pilzesucher, beziehungsweise Finder. Er stand in noch dunkler Nacht bereits im Wald – nach dem Motto: «Der frühe Vogel fängt den Wurm.»

Die reiche Pilzwelt übt seit jeher eine Faszination auf Delinat-Depotleiter Harald Giacomelli aus.
Herbstzeit ist Pilzzeit: Die reiche Pilzwelt übt seit jeher eine Faszination auf Delinat-Depotleiter Harald Giacomelli aus.

Schon als Kind begleitete ich meinen Vater auf seinen Streifgängen durch den Wald, um Pilze und Kräuter zu suchen. So richtig und regelmässig damit begonngen habe ich allerdings erst in den letzten zehn Jahren. Dazu muss ich sagen: Meine Pilz-Kenntnisse sind nicht riesig und trotzdem kommt auch bei meinem Wissen schon einiges Gutes zusammen: Steinpilze, Maronenröhrlinge, Eierschwämmchen und Trompetenpfifferlinge, Hallimasche, Gemeiner Riesenschirmling (Parasol), Totentrompeten, Schopftintlinge, Violetter Lacktrichterling und natürlich meine Lieblinge – die Morcheln. Für sie habe ich in meiner Region leider noch keine guten Fundplätze. Das sollte sich ab nächstem Frühling jedoch ändern …

Vor einigen Tagen jedenfalls bin ich wieder einmal fündig geworden. Abgesehen davon, dass so ein paar Stunden im Wald wie ein Lebenselixier aus frischer Luft und dunklem Grün auf mich wirken. Dann beschäftige ich mich den ganzen Sonntag mit Pilzen. Zuerst im Wald und dann natürlich auch in der Küche.

Nach dem groben Reinigen vor Ort und daraufhin fein säuberlich nochmals zu Hause, landen meine Pilze dann in Risottis, frischen Bandnudeln, Omelettes, in Schmorgerichten, oder ganz einfach «trifolati».

Funghi trifolati: Pilze sautieren

Pilze "trifolati" sind eine wunderbare Ergänzung zu allerhand Herbstgerichten und für sich alleine eine Köstlichkeit.
Pilze «trifolati» sind eine wunderbare Ergänzung zu allerhand Herbstgerichten und für sich alleine eine Köstlichkeit.

Dafür beginne ich grosse Pilze wie Steinpilze und Maronenröhrlinge in Streifen zu schneiden.

Danach Knoblauch halbieren, den Keimling entfernen und anschliessend mit dem Messerrücken zerquetschen. Mit ein paar gehackten Petersilienstielen in reichlich Butter und einem Schuss Olivenöl (Olio Extra Vergine di Oliva) in einer weiten, schweren Pfanne leicht andünsten.

Pilze bei hoher Flamme hinzufügen und kräftig anbraten, bis sie eine geschmeidige, aber noch knackige Konsistenz erreichen. Bei Bedarf etwas heisses Wasser oder frisch zubereitete Gemüsebrühe hinzufügen – meine besteht aus Zwiebel, Stangensellerie, Karotte und Petersilienstielen.

Leicht salzen und etwas pfeffern. Mit einer Handvoll gehackter glattblättrigen Petersilie abschmecken.

Diese trifolati sind perfekt als Beilage zu einem saignant (blutig) gebratene, Fleisch, auf frischen Eiernudeln, für ein köstliches Pilzrisotto, oder ganz einfach mit frischem Brot und einem guten Tropfen Weisswein.

Weinbegleitung: 50 Anni Grillo, Sicilia DOP: Massimo Maggios über 50-jährige Grillo-Rebstöcke in Sizilien haben schon einige Frühlinge ins Land ziehen sehen. In ihrer Essenz ergeben sie einen Weisswein der Extraklasse. Schmeichelhafte, gereifte gelbe Früchte, Vanille und ein cremiges, zartschmelzendes Finale – und damit wunderbar zu sautierten Pilzen.

Risotto ai fungi porcini Steinpilze

Insbesondere Risotto ist nur so gut, wie seine Zutaten.
Insbesondere Risotto ist nur so gut, wie seine Zutaten.

Ausreichend frische Gemüsebrühe zubereiten. Dafür Gemüse grob hacken. Ich verwende gerne eine kleine Zwiebel, ein bis zwei Sellerie-Stengel, eine kleine Karotte, vier bis fünf Petersilienstängel, ein frisches Lorbeerblatt, einen Bund frischen Thymian, zwei bis drei Pfefferkörner im Ganzen und einige Prisen Salz.

Zubereitung:
Einen Teil der Steinpilze und weiteren Pilze klein würfeln und einen Teil (die schönen und festen) trifolare, sprich sautieren.

Für das Risotto:
Eine kleine Eschalotte (Edelzwiebel), denn diese haben eine leicht knoblauchige Note, in dünne Streifen schneiden und in etwas Butter, mit einem Schuss qualitativ hochwertigen Olivenöl langsam ziehen lassen, bis die Eschalotten schön weich sind. Eventuell ein wenig Gemüsebouillon hinzugiessen.

Verwenden Sie echten, originalen Carnaroli-Reis aus den lombardischen oder piemontesischen riserie (Reisfeldern) – zum Beispiel in Bio-Qualität von Slow Food.

Gut eine Handvoll Reis pro Person langsam bräunen. Den Reis mit einem Schöpflöffel Gemüsebouillon ablöschen. Beim Pilzrisotto verzichte ich auf Wein, da dieser für mich zu viel Säure abgibt.

Sobald der Reis die Gemüsebouillon aufgesogen hat, ein bis zwei Schöpflöffel der Bouillon nachgiessen. Ständig und kräftig rühren bis der Reis wieder nach Gemüsebouillon ruft. Der Reis muss immer alle Gemüsebouillons aufsaugen. Erst danach aufgiessen. Und vor allem: Ständig rühren! «Risotto ist eine Diva und Divas darf man nicht vernachlässigen, denn das rächt sich …»

Kurz nach dem Ablöschen die gewürfelten Pilze hinzufügen. Gerne püriere ich die gewürfelten Pilze mit etwas Gemüsebouillon, um eine sehr cremige Konsistenz des Risottos zu erreichen.

Kurz vor dem Garende reichlich Bouillon aufgiessen und vermengen, Casserolle vom Herd nehmen und mit je einem Löffel frisch geriebenen Parmiggiano Reggiano (30 Monate gereift) pro Person und reichlich Butter mantecare (cremig rühren). Wichtig: das Carnaroli-Korn muss aussen mürbe sein aber im Kern bissfest. Falls nötig mit etwas Maldon-Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.

Kurze Zeit ruhen und leicht auskühlen lassen – somit kommen alle Geschmacksnoten besser zur Geltung.

Anrichten
Auf einen vorgewärmten, flachen Teller anrichten, den Tellerboden kräftig mit der flachen Hand klopfen, sodass der Reis sich schön verteilt und die Cremigkeit nach oben zieht. Risotto mit porcini trifolati anrichten und etwas frische glattblättrige Petersilie darüber streuen. Servieren e buon appetito!

Weinbegleitung
Jumi, Terre di Cosenza DOC
In den ökologisch intakten Weinbergen der Masseria Falvo reifen prachtvolle Trauben ebenso wie schmackhafte Pfirsiche. Die Einheimischen nennen sie Pircoca. Ihr Duft klingt in diesem charakterstarken Weisswein aus Kalabrien an und verleiht herbstlichen Gerichten eine frühlingshafte Leichtigkeit.

Conterocca, Toscana IGT
Der feinwürzige Sangiovese der Familie Salustri aus der Maremma, mit ihrer salzhaltigen Luft, ist ein perfekter Risotto Begleiter, der die Cremigkeit des Risottos gelungen abrundet.

Die Traubenernte auf den Delinat-Weingütern ist in vollem Gange

Die Traubenernte ist der Höhepunkt eines jeden Weinjahres. Besonders bei den Delinat-Winzerinnen und -Winzern, die sich dem ökologischen Weinbau verschrieben haben, ist die Ernte von qualitativ hochwertigen Trauben ein entscheidender Moment.

Gesundes Traubenmaterial ist das A und O für einen hochwertigen Wein.
Gesundes Traubenmaterial ist das A und O für einen hochwertigen Wein.

Das Jahr 2024 stellte unsere Winzerinnen und Winzer einmal mehr vor grosse Herausforderungen. Extreme Wetterereignisse sind auch im Weinbau eine direkte Folge des Klimawandels und fordern den biologischen Anbau besonders heraus. Begonnen hat es bereits im Frühling: Dank warmem Wetter zum Frühlingsbeginn trieben vielerorts die Reben sehr früh aus. Das erhöht das Risiko eines Frostereignises. Und tatsächlich: Anfang Mai wurde es in den nördlichen Weinregionen noch einmal richtig kalt. Vor allem in Deutschland und Österreich kämpften die Winzer mit dem Spätfrost.

Auch der Sommer war von Extremen geprägt: In Nordeuropa, etwa in Deutschland, Frankreich und Norditalien, sorgten teils heftige und lang anhaltende Regenfälle für eine erhöhte Gefahr von Pilzkrankheiten, besonders dort, wo die Reben bereits vom Frost angeschlagen waren.

Ernte in Windeseile

Beim Delinat-Weingut Moser in Österreich führte das aussergewöhnliche Wetter zur «verrücktesten, kürzesten und intensivsten Ernte aller Zeiten». Nach einem sehr heissen Sommer in Österreich startete das Team von «Vitikultur Moser» bereits am 22. August mit der Ernte, mit dem Ziel nicht zu hohe Zuckergehalte und eine schöne Säure in den Trauben zu erhalten.

In Windeseile wurden sogar am Wochenende und mit verstärkter Manpower die Trauben gelesen. Denn es zeichnete sich ein Wetterumschwung ab: Ab dem 12. September wurden grosse und langanhaltende Regenfälle gemeldet. Das hätte sich negativ auf das Traubenmaterial ausgewirkt. Am Tag vor dem Regen blieb das Ernte-Team des Delinat-Weinguts deshalb in den Weinbergen, bis es fast dunkel wurde. Doch die Mühe hat sich gelohnt: Sämtliche Trauben konnten vor den verheerenden Regenfällen in den Keller gebracht werden und Mosers schauen mit Optimismus auf den neuen Jahrgang: «Die Rotweine sind verrückt konzentriert und die Weissweine zeigen sich ausgewogen und mit einem guten Potential», so das erste vielversprechende Fazit.

Der österreichische Delinat-Winzer Niki Moser hat einen heissen Sommer und eine Ernte in Eiltempo hinter sich.
Der österreichische Delinat-Winzer Niki Moser hat einen heissen Sommer und eine Ernte in Eiltempo hinter sich.

Reduzierter Ertrag wegen Trockenheit und Hitze

Regionen wie Spanien und Süditalien kämpften mit Hitze und Dürreperioden: Langanhaltende Trockenperioden sorgen für einen reduzierten Ertrag. «Hier hat es seit April keinen Tropfen geregnet und wir haben keine Bewässerungsanlagen für unsere Reben», erzählt Salvatore Mero vom Delinat-Weingut Felline in der Primitivo-Hochburg Manduria in Apulien. Das habe dazu geführt, dass zum Teil auch über 50-jährige Reben den heissen und trockenen Sommer nicht überlebt haben. Mengenmässig schätzt er, dass dieses Jahr wohl nur die Hälfte des normalen Ertrages geerntet wird, qualitativ soll es aber keine Einbussen geben.

Delinat-Winzer Josep Maria Albet i Noya aus dem Penedès ist einmal mehr froh, dass er bereits viele robusten Traubensorten in seinen Weingärten gepflanzt hat. Denn trotz sehr spärlichen Niederschlägen konnte sich bei ihm an manchen Orten der Falsche Mehltau ausbreiten. Das führte vor allem bei der autochthonen Sorte Macabeo für grosse Schäden, trotz Pflanzenschutzmittel-Behandlungen. Umso eindrücklicher ist es, wenn man sieht, dass direkt daneben die unbehandelten Neuzüchtungen kerngesund heranwachsen.

Delinat-Winzer Josep Maria Albet in Noya prüft die Qualität seiner neugezüchteten Sorten.
Delinat-Winzer Josep Maria Albet in Noya prüft die Qualität seiner neugezüchteten Sorten.

Blick in die Zukunft: Wie der ökologische Weinbau den Herausforderungen begegnet

Trotz der Schwierigkeiten, mit denen die Delinat-Winzer 2024 konfrontiert waren, zeigt sich der ökologische Weinbau als robust und zukunftsweisend. Klimaveränderungen erfordern Anpassungen in der Bewirtschaftung der Weinberge. Hierbei spielen die Diversifizierung der Pflanzen, das Verständnis der Naturzyklen und der Einsatz von innovativen ökologischen Methoden eine zentrale Rolle.

Die Delinat-Winzerinnen und -Winzer beweisen jedes Jahr erneut, dass Weinbau im Einklang mit der Natur nicht nur möglich, sondern auch zukunftsfähig ist. Durch ihre Arbeit schützen sie nicht nur die Umwelt, sondern sorgen auch dafür, dass die Weine, die sie herstellen, die Charakteristik und Qualität der jeweiligen Region optimal widerspiegeln.

Das Weinjahr 2024 hat erneut gezeigt, dass der ökologische Weinbau in Europa vor grossen Herausforderungen steht. Doch durch den Einsatz nachhaltiger Methoden und den Verzicht auf chemisch-synthetische Mittel konnten die Delinat-Winzer trotz den Widrigkeiten eine hochwertige Ernte erzielen. Die Kombination aus Biodiversität, sorgfältiger Ernte und natürlichen Schutzmassnahmen ist ein zukunftsweisendes Modell für den Weinbau in Zeiten des Klimawandels. Die Weine, die in diesem Jahr entstehen, spiegeln nicht nur den Charakter der Trauben wider, sondern auch das Engagement und die Hingabe der Winzer, die sich für eine gesunde und lebendige Natur einsetzen.

Ernte beim portugiesischen Delinat-Weingut Casa de Mouraz.
Ernte auf dem portugiesischen Delinat-Weingut Casa de Mouraz.

Korken, Kartons, Kreativität: Die schönsten DIY-Kreationen unserer Kundinnen und Kunden

Bei uns dreht sich bekanntlich alles um nachhaltigen Genuss – nicht nur bei unseren Weinen. Auch bei der Verpackung setzen wir auf ein cleveres Kreislaufsystem: Unsere Versandkartons und neuerdings auch die ersten Flaschen werden so oft wie möglich wiederverwendet. Unsere Kundinnen und Kunden gehen noch einen Schritt weiter und zeigen uns, dass Nachhaltigkeit auch kreativ und schön sein kann. Immer wieder erreichen uns Bilder von kunstvollen und nützlichen Objekten, die aus unseren Korken und Kartons entstanden sind – von dekorativen Schmuckstücken bis hin zu originellen Ordnungshelfern.

Upcycling ist eine grossartige Möglichkeit, Kreisläufe zu schliessen – vor allem für Materialien, die nicht auf Anhieb recycelt werden können. Dinge, die auf den ersten Blick als Abfall erscheinen, werden zu echten Unikaten. Besonders bei unseren Korken freuen wir uns, wenn sie ein zweites Leben bekommen!

Schöner kann man unsere Delinat-Schnecke nicht in Szene setzen: Kundin Ilga hat aus unseren Korken Ohrringe gezaubert.

Ein echtes Mammutprojekt war diese Wandverkleidung von Kundin Sabine


3500 Korken waren dafür nötig – und natürlich viel Zeit und Geduld: «Wir haben fast ein Jahr lang immer wieder geklebt und gepuzzelt. Das dauert sehr lange, wenn man Perfektionist ist. Im Schnitt haben wir etwa eine Stunde für eine Serie gebraucht.»

Wer nicht so viele Korken übrig hat, kann sich entweder eine Kiste mit gebrauchten Delinat-Korken besorgen, oder sich an ein kleineres Projekt wagen – wie diesen wunderschönen Adventsstern von unserer Kundin Christine.

Korken für den Garten

Auch dieses tolle Vogelhäuschen von unserem Kunden Jonas wollen wir euch nicht vorenthalten. Eigentlich sollte es nur ein kleines Häuschen werden. «Und eine Flasche Wein später war ich dabei, winzige Bänkli, Töpfli und sogar ein Mini-Vogelhäusli zu bauen.»

Unsere robusten Mehrwegkartons dürfen natürlich gerne den Weg zurück zu uns finden. Aber auch hier machen wir eine Ausnahme, wenn sie einem höheren Zweck dienen. Und nichts ist wohl wichtiger, als immer genügend Toilettenpapier vorrätig zu haben. «Diese Rollenkartons hängen schon seit Jahren in beiden Toiletten und erfreuen uns immer noch», erzählt Kundin Eva.

Dass in den Kartons nicht nur Natur in Flaschen Platz hat, zeigt uns unsere Kundin Judith: «Die sind auch super, um Bienenschwärme einzufangen.»

Wenn auch Sie eine Idee haben, wie unsere Verpackungen ein zweites Leben bekommen können, teilen Sie sie uns mit. Wir freuen uns über weitere Inspirationen und sind stolz auf Ihre Kreativität!

Mit Schauspieler, Umweltaktivist und Delinat-Fan Hannes Jaenicke unterwegs in München: Mehrwegflasche, mehr Freude!

Gemeinsam mit Schauspieler Hannes Jaenicke haben wir in München einigen unserer treuen Kundinnen und Kunden persönlich ihr Rotwein-Päckli übergeben. Der Anlass? Zwei der drei Weine aus unserem DegustierService sind erstmals in die Delinat-Mehrwegflasche gefüllt. Dafür schwang sich Hannes auf ein Cargobike unseres Partners «pickshare» und fuhr quer durch München, um die Päckli auszuliefern.

Schauspieler und Umweltaktivist lieferte für Delinat Weinpakete in München auf dem Cargobike aus.
Sven Janisch (re.) und seine Frau haben sich beim Genuss einer Flasche Château Coulon verliebt.

Es war ein bisschen wie bei einem Blind Date: Jedes Mal, wenn sich eine Münchner Wohnungstür öffnete, waren wir neugierig, die Menschen hinter den Bestellungen persönlich kennenzulernen. Für die Kunden war es sicher genauso aufregend – nicht nur wegen des besonderen Paketboten.

Vom Ritter empfangen

Empfangen wurden wir überaus herzlich – ob vom aufgeregten Hund, einem waschechten Ritter, einer grossen Ladung Mehrwegkartons oder gleich der ganzen Familie. Bei einem gemütlichen Plausch lernten wir nicht nur unsere Kunden kennen, sondern auch ihre persönlichen Anekdoten zu unseren Weinen.

Jürgen und Caroline Polster mit ihrer Tochter.
Jürgen und Caroline Polster mit ihrer Tochter.

Sven Janisch erinnerte sich gerne zurück: «Vor zwölf Jahren haben meine Frau und ich bei einem romantischen Dinner in Paris eine feine Flasche Rotwein bestellt. Die hat uns so gut geschmeckt, dass wir uns auf eine lange Suche gemacht haben… Bis wir endlich bei Delinat und dem Château Coulon gelandet sind.» Solche Geschichten zeigen uns, dass Wein nicht nur ein Genussmittel ist – er verbindet Menschen und schafft Erinnerungen.

Sogar auf einen echten Ritter trifft Hannes Jaennicke bei der Paketlieferung.

Unsere Kunden und die Mehrwegflasche

Und was sagen die Kunden zu unseren neuen Mehrwegflaschen? «Schicke Sache, gute Sache! Wir werden versuchen, unseren Beitrag zu leisten», verspricht uns Jürgen Polster. «In anderen Bereichen klappt es doch auch, also finde ich es eine gute Idee! Ausprobieren muss man es auf jeden Fall!»

Genau das haben wir uns bei Delinat auch gedacht: Da es noch kein Pfandsystem für Wein gibt und die Einwegflasche eine echte Umweltsünderin ist, haben wir die Mehrwegflasche auf den Weg gebracht.
Jürgens Frau Caroline schwört übrigens auf unsere Weine: «Wenn ich Delinat-Wein trinke, habe ich keinen Kater und keine Kopfschmerzen. Daher: Nur noch Delinat!» Das freut uns natürlich sehr!

Der Hund im Bild hätte wohl auch noch gerne einen Karton voller Wein oder Leckerlies von Hannes Jaenicke bekommen.
Der Hund im Bild hätte wohl auch noch gerne einen Karton voller Wein oder Leckerlies von Hannes Jaenicke bekommen.

Der Tag mit Schauspieler und Delinat-Fan Hannes Jaenicke und unseren Münchner Kunden war für uns eine tolle Gelegenheit, einmal persönlich zu erleben, wer hinter unseren Bestellungen steht.

Die wunderbare Tour mit unserer Mehrwegflasche und Schauspieler Hannes Jaennicke in bewegtem Bild.

Es war schön zu hören, wie jeder seine eigene Geschichte mit den Delinat-Weinen hat – und die positive Resonanz auf unsere neue Mehrwegflasche live mitzuerleben. Das motiviert und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Biodiversität und Landschaft

Biodiversität ist für die Erhaltung unserer Landschaften unerlässlich. Sie beeinflusst nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern bereichert auch die Ästhetik und unterstützt den Tourismus. Doch welche Rolle spielt Biodiversität in unseren Landschaften?

Biodiversität ist das Fundament stabiler Ökosysteme. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Kreislauf der Natur. Pflanzen produzieren Sauerstoff, binden CO₂ und dienen als Nahrung für viele Tiere. Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sichern die Fortpflanzung zahlreicher Pflanzenarten. Raubtiere regulieren die Populationen von Beutetieren und tragen so zum Gleichgewicht in der Natur bei. Ohne diese Wechselwirkungen wäre das Funktionieren von Ökosystemen gestört.

Vielfältige Landschaften, wie Wälder, Wiesen oder Feuchtgebiete, bieten eine breite Palette an Lebensräumen. Jede dieser Landschaftsformen unterstützt eine Vielzahl von Arten, die auf genau diese Bedingungen angewiesen sind. Wo Artenvielfalt herrscht, gedeihen Pflanzen und Tiere besser. Das führt dazu, dass auch die Landschaft stabiler und widerstandsfähiger gegenüber äusseren Einflüssen wie dem Klimawandel ist. Die Erhaltung dieser Landschaften ist daher eng mit dem Schutz der Biodiversität verknüpft.

Artenvielfalt und Ästhetik der Landschaft sind eng miteinander verbunden. Hier ein Blick aus den Weingärten von Il Conventino in Montepulciano.
Artenvielfalt und Ästhetik der Landschaft sind eng miteinander verbunden. Hier ein Blick aus den Weingärten von Il Conventino in Montepulciano.

Biodiversität und Landschaft: Auch eine Frage der Ästhetik

Nicht zuletzt trägt Biodiversität trägt zur Schönheit und Vielfalt unserer Landschaften bei. Eine blühende Wiese, in der verschiedenste Blumenarten wachsen, oder ein Wald voller unterschiedlicher Baumarten, die im Wechsel der Jahreszeiten ihre Farben verändern, bieten beeindruckende Naturerlebnisse. Diese Vielfalt spricht unsere Sinne an und fördert unser Wohlbefinden. Landschaften, die reich an Arten sind, strahlen Harmonie und Lebendigkeit aus.

Auch der Tourismus profitiert von der Artenvielfalt. Naturschutzgebiete und Landschaften, die sich durch hohe Biodiversität auszeichnen, ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Der Mensch schätzt naturgemäss die natürliche Schönheit und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Aktivitäten wie Wandern, Vogelbeobachtung oder Fotografieren in der Natur werden durch die reichhaltige Biodiversität zu einem besonderen Erlebnis. Dadurch entstehen wirtschaftliche Chancen, besonders in ländlichen Gebieten, die vom Tourismus leben.

Bedrohung der Biodiversität

Trotz ihrer enormen Bedeutung ist die Biodiversität weltweit bedroht. Klimawandel, intensive Landwirtschaft, Zersiedelung und Umweltverschmutzung führen zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt. Lebensräume verschwinden, und damit auch die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Dies gefährdet nicht nur das Gleichgewicht der Ökosysteme, sondern beeinträchtigt auch die Schönheit und Attraktivität unserer Landschaften. Der Schutz der Biodiversität ist daher dringlicher denn je.

Biodiversität hat auch ökonomische Vorteile

Biodiversität ist nicht nur entscheidend für das ökologische Gleichgewicht, sondern hat auch ökonomische Vorteile. Sie fördert die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, schafft Arbeitsplätze im Naturschutz und unterstützt den ökologischen Landbau. Zudem hilft Biodiversität, Produktionskosten zu senken, indem sie den Einsatz teurer Pflanzenschutzmittel und anderer Eingriffe reduziert.

Biodiversität ermöglicht die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. In Wäldern, auf Agrarflächen und in Gewässern sorgt eine hohe Artenvielfalt dafür, dass natürliche Rohstoffe wie Holz, Wasser und Nahrungsmittel langfristig verfügbar bleiben.

Eine gesunde und diverse Umwelt kann sich selbst regenerieren und dem Menschen Ressourcen bereitstellen. Ein artenreiches Ökosystem ist auch widerstandsfähiger gegen Störungen, sei es durch Klimawandel oder Schädlingsbefall, was langfristig die Basis für eine stabile Wirtschaft bildet.

Die naturreichen Landschaften Südfrankreichs, wie in den Weingärten der traditionsreichen Domaine Beaurenard und die Eleganz der Weine sind seit jeher wichtige Einnahmequelle der Region.
Die naturreichen Landschaften Südfrankreichs, wie in den Weingärten der traditionsreichen Domaine Beaurenard und die Eleganz der Weine sind seit jeher wichtige Einnahmequelle der Region.

Arbeitsplätze im Naturschutz

Biodiversität schafft Arbeitsplätze, insbesondere im Bereich des Naturschutzes, aber auch im vorbildlichen, ökologischen Landbau, wie bei Delinat. Die notwendige grosse Verbesserung werden wir nur mit einer Nutzung im Einklang mit der Natur erreichen, wie es die Delinat-Winzer vorleben.

In Nationalparks, Naturschutzgebieten und Projekten zur Wiederaufforstung arbeiten Menschen, die sich um den Erhalt und die Pflege der Landschaften kümmern. Diese Arbeitsplätze tragen zum Schutz der Umwelt bei, und sind gleichzeitig wichtige Einnahmequellen, beispielsweise durch Tourismus in der Region. Darüber hinaus entstehen Jobs im Bereich der Umweltforschung, die sich mit dem Erhalt und der Förderung der Biodiversität befassen.

Förderung des ökologischen Landbaus

Bauern, die auf Vielfalt setzen, reduzieren die Notwendigkeit für teure chemische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel. In Mischkulturen werden Schädlinge durch natürliche Feinde kontrolliert. Verschiedene Pflanzenarten tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei. Dies senkt Kosten und schont die Umwelt. Ökologische Landwirtschaft, und damit auch ökologischer Weinbau lohnt sich also auch finanziell.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, künstlichen Düngemitteln und Bewässerungssystemen wird oft notwendig, wenn die natürliche Artenvielfalt durch Monokulturen oder intensive Nutzung gestört wird. In einer artenreichen Umgebung hingegen reguliert sich vieles von selbst: Natürliche Fressfeinde halten Schädlinge in Schach, der Boden bleibt fruchtbar, und Pflanzen können sich durch natürliche Bestäuber vermehren. Das reduziert die Produktionskosten und verbessert gleichzeitig die Qualität der erzeugten Produkte.

Zudem tragen verschiedene Pflanzen- und Tierarten zur Stabilität der Ökosysteme bei und machen diese widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren oder Überschwemmungen. Wälder und Wiesen, die eine hohe Artenvielfalt aufweisen, binden mehr Kohlenstoff und helfen somit, den Klimawandel zu verlangsamen. Diese natürlichen Schutzmechanismen sparen Kosten, die sonst für künstliche Lösungen aufgewendet werden müssten.

Langfristige wirtschaftliche Stabilität

Biodiversität unterstützt die langfristige wirtschaftliche Stabilität, indem sie Ressourcen schützt und natürliche Kreisläufe erhält. Eine hohe Artenvielfalt macht Ökosysteme weniger anfällig für Störungen, die zu wirtschaftlichen Verlusten führen könnten, wie Schädlingsplagen oder Ernteausfälle. Indem Biodiversität die Grundlage für stabile und produktive Ökosysteme bildet, fördert sie nicht nur kurzfristige wirtschaftliche Erfolge, sondern schafft auch langfristige Perspektiven für Mensch und Umwelt.

Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität

Die Biodiversität ist unser allerwichtigstes Gut: Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.

In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.

Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität

Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten (mehr dazu bei future3 und im Tagesanzeiger), die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.

«Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir zurück zur Natur.» Roland Lenz, Delinat-Winzer

Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.

Zum Vergleich: Eine Studie der eidg. Forschungsanstalt WSL hat aufgezeigt, dass über ein Drittel aller Subventionen vollständig biodiversitätsschädigend ist. Das sind 15 Milliarden. Weitere 19 Milliarden (fast die Hälfte aller Subventionen) sind partiell biodiversitätsschädigend und CHF 6 Mrd. (14 %) je nach Umsetzung biodiversitätsschädigend (mehr dazu). Ist diese vom Steuerzahler bezahlte Biodiversitäts-Zerstörung nicht extremer?

Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!

Biodiversität als Schlüssel zur Klimaanpassung

Biodiversität ist essenziell für die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen. Ein vielfältiges Ökosystem kann sich besser an Veränderungen anpassen. Und diese Anpassungsfähigkeit ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Somit wird Biodiversität zum Schlüssel zur Klimaanpassung.

Stabile Ökosysteme sind widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen und klimatischen Veränderungen. Sie können sich schneller erholen und ihre Funktionen beibehalten. Dabei ist Artenvielfalt der Kern der ökologischen Stabilität.

Jede Pflanzen- und Tierart in einem Ökosystem erfüllt eine spezifische Rolle. Diese Vielfalt sorgt unter anderem dafür, dass das System flexibel bleibt. Wenn eine Art aufgrund von Klimaveränderungen leidet, können andere Arten deren Funktion übernehmen. So bleibt das Ökosystem stabil. Biodiversität wirkt wie ein Sicherheitsnetz, das die Umwelt stabilisiert.

Ein Landstrich, reich an Biodiversität, erholt sich auch schneller von Wetterkapriolen, wie beispielsweise Starkregen
Biodiversität als Schlüssel zur Klimaanpassung: Ein Landstrich, reich an Biodiversität, erholt sich auch schneller von Wetterkapriolen, wie beispielsweise Starkregen

Anpassung an klimatische Veränderungen

Pflanzen und Tiere in biodiversen Systemen sind oft widerstandsfähiger gegenüber wetterbedingten Stressfaktoren wie Dürre, Hitze oder Überschwemmungen. Zum Beispiel können Pflanzen mit tieferen Wurzeln besser auf Dürre reagieren. Und Landstriche mit einer hohen Biodiversität erholen sich rascher von Wetterkapriolen.

Das liegt daran, dass verschiedene Arten unterschiedliche Fähigkeiten zur Regeneration besitzen. Einige Pflanzenarten wachsen schneller nach, während andere Boden und Wasser stabilisieren. Dieses Zusammenspiel beschleunigt die Erholung des gesamten Systems. Die Flexibiliät einer biodiversen Landschaft trägt dazu bei, dass ein Ökosystem auch unter extremen Bedingungen eher bestehen bleibt.

Biodiversität schützt Menschen und Natur

Das hat auch direkte Auswirkungen auf den Menschen. Stabile, biodiverse Ökosysteme schützen uns vor den extremen Folgen des Klimawandels. Sie sichern die Nahrung, das Wasser und die Luftqualität. Indem wir die Biodiversität erhalten und fördern, schaffen wir eine Grundlage für die Anpassung an den Klimawandel. So können wir sowohl die natürlichen Lebensräume als auch unsere Lebensgrundlagen langfristig schützen.

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Biodiversität: Alles fliesst
Ohne Chemie und Monokultur geht es besser
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Gesunder Boden ergibt gesunde Trauben [/box]

Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung

Funktionierende Ökosysteme und somit reich an Biodiversität, sind in der Lage, grosse Mengen an CO2 zu binden. Diese Fähigkeit trägt direkt zur Minderung des Klimawandels bei. Je vielfältiger ein Ökosystem ist, desto effektiver kann es CO2 speichern und so das Klima regulieren.

Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung hat diverse Ausprägungen: So gehören Wälder zu den wichtigsten CO2-Speichern auf der Erde. Bäume nehmen während der Photosynthese CO2 aus der Luft auf und wandeln es in Biomasse um.

Diese Kohlenstoffspeicherung kann über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg erfolgen. Tropische Regenwälder und boreale Wälder sind besonders effektiv, da sie eine hohe Biodiversität aufweisen. Der Schutz und die Wiederaufforstung von Wäldern sind daher essenziell, um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu senken. Auch das Durchbrechen von Monokultur im Weingarten, wie es die Delinat-Methode vorsieht, trägt seinen Teil zur Klimaregulierung bei.

Ein in Wald und wilde Buschlandschaft integrierter Weingarten von Delinat-Winzer Sébastien Rouve, Weingut Mon Rêve
Ein in Wald und wilde Buschlandschaft integrierter Weingarten von Delinat-Winzer Sébastien Rouve, Weingut Mon Rêve

Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung im Moor und Humus

Feuchtgebiete sind ebenfalls bedeutende CO2-Speicher. Sie zeichnen sich durch hohe Wasserstände und eine langsame Zersetzung organischen Materials aus. Dadurch wird Kohlenstoff langfristig im Boden eingeschlossen. Moore beispielsweise speichern doppelt so viel Kohlenstoff pro Hektar wie Wälder. Im Umkehrschluss setzen die Entwässerung und Umwandlung dieser Gebiete in landwirtschaftliche Nutzflächen grosse Mengen CO2 frei. Der Schutz und die Renaturierung von Feuchtgebieten sind daher wichtige Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel.

Böden mit hohem Humusanteil

Auch Böden spielen eine entscheidende Rolle bei der CO2-Speicherung. Böden mit hohem Humusanteil sind besonders effektiv. Humus entsteht durch den Abbau organischer Materialien wie Pflanzenreste und Tierdung. Dieser Prozess bindet CO2 im Boden. Ein gesunder Boden kann grosse Mengen Kohlenstoff speichern und so zur Minderung des Klimawandels beitragen. Dabei kann Humusaufbau nur gelingen, wenn ein Boden möglichst wenig und nur oberflächlich bearbeitet wird und auch möglichst ganzjährig bedeckt ist mit Einsaaten oder Mulch.
Eine nachhaltige Landwirtschaft, die den Humusgehalt im Boden erhöht, ist von grosser Bedeutung und wichtiger Bestandteil einer intakten Biodiversität. Nicht zuletzt wirkt sich der Boden auch auf die Qualität des angebauten Produkts aus. Vom Apfel bis zum Wein.

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Biodiversität und Bodenschutz

Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz unserer Böden. Eine vielfältige Pflanzenwelt sorgt für ein dichtes Wurzelnetzwerk. Dieses Netzwerk stabilisiert den Boden und schützt vor Erosion. Besonders bei immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen, wie Starkregen sind diese natürlichen Hilfen von zentraler Bedeutung.

Wurzeln sind eine der wichtigsten natürlichen Schutzmechanismen für den Boden. Das Geflecht hält den Boden zusammen und verhindert, dass er bei starken Regenfällen weggespült wird. Die Wurzelsysteme verschiedener Pflanzen sorgen zudem dafür, dass der Boden in unterschiedlichen Schichten stabilisiert wird. Flache Wurzeln schützen die oberen Schichten, während tiefere Wurzeln den Boden bis in grössere Tiefen sichern.

Ein dichtes Wurzelwerk verhindert Erosion und fördert die Biodiversität.
Biodiversität und Bodenschutz: Ein dichtes Wurzelwerk verhindert Erosion und verbessert die Wasserinfiltration

Zudem verbessert ein vielfältiges Wurzelnetzwerk auch die Wasserinfiltration. Das bedeutet, dass Regenwasser besser in den Boden eindringen kann. Dadurch wird der Boden gleichmässiger durchfeuchtet. Auch das reduziert Überschwemmungen und Erosion. Zudem kann ein feuchter Boden besser Nährstoffe speichern.

Langfristige Vorteile für Mensch und Natur

Die positiven Effekte einer hohen Biodiversität auf den Boden gehen weit über den reinen Bodenschutz hinaus. Stabile Böden sind die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft und für den Erhalt natürlicher Lebensräume. Indem wir die Biodiversität schützen und fördern, sichern wir die langfristige Fruchtbarkeit des Bodens. Insbesondere in Zeiten zunehmender Wetterextreme ist es wichtiger denn je, die Biodiversität zu fördern, um unsere Böden und damit unsere Lebensgrundlagen zu schützen.


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