Die Region rund um Valencia ist von den verheerenden Unwettern in grossen Teilen Spaniens besonders betroffen. Die Delinat-Winzer aus Valencia befinden sich ausserhalb des Katastrophengebiets.
Das Wetterphänomen «la gota fria», auch «DANA» genannt, brach mit noch nie dagewesener Kraft über das Gebiet rund um Valencia und Teilen Andalusiens herein. Internationale Medien berichten von der prekären Situation vor Ort. Bisher starben 217 Menschen. Hunderte gelten als vermisst. Menschen verloren ihr Zuhause, ihre gesamte Existenz. Noch ist kein Ende der Tragödie in Sicht.
Die Winzer von Delinat in der Region, Carlos Laso mit seinem Weingut Pago Casa Gran sowie die Finca Cor Ví, befinden sich ausserhalb der stark betroffenen Gebiete.
Winzer Carlos Laso dazu: «Die Überschwemmung in den Dörfern nahe Valencia ist dramatisch. Bisher zählen wir mehr als 200 Tote und beobachten Bergungsarbeiten, die viel zu schleppend vorangehen. Diese Überschwemmungen sind die heftigsten des Jahrhunderts. Unser Gebiet wurde glücklicherweise verschont. Die dramatische Situation entstand durch das Zusammentreffen zweier Wasserquellen: heftiger Regenfälle und der Wassermassen, die über die Flüsse in die Dörfer gelangten. Die letzte tragische Überschwemmung im Gebiet gab es 1956. Damals starben 80 Menschen.»
Yosu Lopez de Ocariz Olmos, Önologe auf der Finca Cor Ví schrieb uns: «Es geht uns gut. An besagtem Tag beschloss ich aufgrund der Wettervorhersage nicht auf das Weingut zu fahren. Am Weingut fielen über den Tag verteilt 50 mm Regen, wodurch glücklicherweise keinerlei Schäden entstanden. Die Strasse nach Valencia war gesperrt, doch von den schweren Unwettern blieben wir verschont.»
Tausende freiwillige Helfer sowie inzwischen auch das Militär unterstützen vor Ort. Organisationen wie World Central Kitchen versorgen die Bewohner vor Ort mit Essen und Trinkwasser.
Das geht runter wie Öl: Aus Marco Salustris Biodiversitäts-Oase in der toskanischen Maremma stammt auch eines der gefragtesten Premium-Olivenöle bei Delinat. Der Grund: Es ist kräftig am Gaumen, harmoniert wunderbar mit Salaten, aber auch mit Bruschetta. Im Gespräch verrät uns der Winzer, was sein gutes Premium-Olivenöl ausmacht.
Wenn Marco Salustri von seinen mehr als tausend Jahre alten Olivenbäumen spricht, ist es, als würde er von einem alten Freund erzählen. «Unsere Bäume haben schon viel gesehen, auch viele Wetterumbrüche und Froste miterlebt. Das ist wichtig, weil sie sich davon dann nicht mehr beeindrucken lassen», lächelt der Italiener und streichelt sanft über die feinen Blätter des meterdicken Baumes.
Mehr als 20 Jahre ist es her, dass sich das Weingut Salustri und Delinat kennen und lieben lernten. Heute zählen neben den Weinen aus der Maremma auch die Olivenöle aus den Sorten Leccino und Frantoio zum Delinat-Sortiment. Seit einigen Jahren hat die Familie zudem begonnen die seltene Sorte Leccio del Corno zu kultivieren.
Wandeln im Olivengarten: Was gutes Olivenöl ausmacht
8000 Bäume wachsen und gedeihen in Marco Salustris Biodiversitäts-Oase. Einige davon sind direkte Nachkommen seiner ältesten Bäume. «Es macht uns sehr stolz, dass uns das gelungen ist. Diese Bäume sind einfach schon wunderbar an die Gegebenheiten hier angepasst», erklärt Marco Salustri.
Wie beim Wein gilt auch beim Olivenöl: Nur aus guten Oliven kann gutes Olivenöl enstehen. Ebenso wichtig sind natürlich eine schonende Verarbeitung und je genauer die Herkunft definiert ist, umso hochwertiger ist in der Regel das Öl. Im Falle von Salustri stammen die Oliven aus Marco Salustris Olivenhain in Poggi del Sasso in der Maremma.
Was Wein und Öl verbindet
Marco Salustris Wein passt gleichermassen gut wie sein Olivenöl Extra Vergine zu Bruschetta aus toskanischem Brot. So sieht der Delinat-Winzer seine Öle am liebsten kombiniert. Denn in der Einfachheit steckt die Genialität und vor allem der Geschmack.
Jetzt stellen wir uns dazu noch ein wenig grobes Meersalz vor, einen knackigen Salat aus sonnengereiften Tomaten – ebenso aus der Maremma – und vielleicht noch eine Gemüsesuppe a la Minestrone mit einem Schuss von Salustris Öl. Ja, das macht nicht nur gutes Olivenöl Extra Vergine aus, sondern auch ein Stückchen Himmel auf Erden.
Delinat-Winzer Josep Maria Albet i Noya geht gerne abenteuerliche Wege. Seit über 20 Jahren ist er auf der Suche nach neuen Rebsorten, die sich selbst gegen Krankheiten wehren können. Nicht nur die Chemie, auch biologische Spritzmittel sollen aus dem Rebberg verschwinden. Mit seinen Aventurer-Weinen aus robusten Sorten setzt er jetzt neue Massstäbe.
Es war 1998, als Josep Maria Albet i Noya auf dem Delinat-Modellweingut Château Duvivier in der Provence auf Pierre Basler traf. Der Schweizer Rebenforscher begleitete hier einen von Delinat initiierten Versuch, pilzresistente Rebsorten – sogenannte PIWI-Reben – zu züchten, um den Gebrauch von kupfer- und schwefelhaltigen Pflanzenschutzmitteln stark zu reduzieren oder gänzlich überflüssig zu machen.
Unbändiger Forscherdrang
Die Begegnung in Südfrankreich liess den Biowein-Pionier in Katalonien nicht mehr los. Schon 1999 startete Josep Maria Albet i Noya auf seinem Weingut im Penedès mit finanzieller Unterstützung von Delinat eigene Versuche mit robusten Sorten. Es sollte ein langer, mit vielen Hürden gespickter Weg werden. Denn die neuen Sorten waren damals nicht nur weitherum verpönt, sondern in verschiedenen Weinländern Europas nicht zugelassen. In Spanien und auch in anderen Ländern ist das selbst heute noch der Fall. Nach siebenjähriger Versuchszeit war Josep Maria überzeugt, dass robuste Rebsorten das Potenzial haben, auch geschmacklich mit den etablierten europäischen Reben mitzuhalten. Bestärkt wurde seine Haltung durch den Erfolg mit dem Weisswein Rión. Diesen keltert er aus einer alten resistenten Sorte, die er per Zufall in einem verlassenen Weinberg entdeckt und vermehrt hat. Dem innovativen Winzer war jedoch rasch klar, dass das Ausweichen auf neue, kaum bekannte resistente Sorten nur eine vorübergehende Lösung sein konnte. Langfristig sollten auch aus bekannten eigenen Rebsorten wie Garnacha, Xarel.lo, Macabeu, Parellada oder Tempranillo robuste Sorten gezüchtet werden, um die geschmacklich hervorragenden Eigenschaften dieser Varietäten nicht zu verlieren.
Know-how aus der Schweiz
Zur Freude von Delinat lancierte Albet i Noya mithilfe des bekannten Schweizer PIWI-Rebenzüchters Valentin Blattner ein umfassendes Projekt für robuste Rebsorten. Das Ziel, die Resistenz bekannter einheimischer Sorten so zu verbessern, dass sie fast oder ganz ohne Schwefel- und Kupferlösungen gegen Echten und Falschen Mehltau sowie Botrytis (Graufäule) auskommen, ist ein längerfristiges. Das hängt damit zusammen, dass der entsprechende Züchtungsprozess aufwendig und zeitraubend ist. Zumal es heute darum geht, Sorten mit Mehrfachresistenzen zu züchten. Vor langer Zeit gezüchtete PIWI-Sorten verfügten meist nur über eine einfache Resistenz, was dazu führen konnte, dass sie über die Jahre wieder an Robustheit einbüssten. Früher dauerte die Neuzüchtung einer resistenten Sorte 20 bis 30 Jahre. Dank neuer Methoden und technischer Hilfsmittel konnte der Prozess in der jüngeren Vergangenheit immerhin auf etwa 15 Jahre reduziert werden.
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWI) sind die perfekte Alternative zu den bekannten, aber krankheitsanfälligen europäischen Sorten, die gespritzt werden müssen. Neue und robuste Sorten sind deshalb ein wichtiger Baustein der Delinat-Methode. Denn sie ergeben heute ausgezeichnete Weine und leisten einen grossen Beitrag an einen nachhaltig ökologischen Weinbau. In manchen Weinbauregionen ist es mit «normalen» Reben kaum möglich, die Delinat-Richtlinien bezüglich Pflanzenschutz auf den beiden höchsten Stufen zu erfüllen. Je nach Wetter braucht es bis zu 15 Spritzungen mit kupfer- und schwefelhaltigen Lösungen im Jahr, um Falschen und Echten Mehltau in Schach zu halten. Das führt zu Bodenverdichtungen, beschädigt Flora, Insekten und Mikrolebewesen und braucht grosse Mengen Energie. Deutlich besser, als biologische Pflanzenschutzmittel anzuwenden, wäre also, gar nichts zu spritzen. Die Delinat-Methode verlangt deshalb, dass längerfristig auf solche Hilfsmittel verzichtet wird. Die Richtlinien sehen in den nächsten Jahren weitere Reduktionen der heute schon stark eingeschränkten Kupfer- und Schwefelmengen vor. Wo nötig, werden die Betriebe verpflichtet, pilzwiderstandsfähige Sorten anzupflanzen, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Neue robuste Sorten verfügen über multigenetische Resistenzen, die auch in feuchtem Klima einen Weinbau ohne Kupfer und Schwefel ermöglichen. Auf unserem Blog www.weinbau-der-zukunft.com finden Sie spannende Videos zum Thema robuste Rebsorten und der Delinat-Methode.
Aventurer-Weine setzen neue Massstäbe
Noch werden also etliche Jahre vergehen, bis bekannte Rebsorten wie Tempranillo, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah & Co. mittels Züchtung eine gute Resistenz gegen Pilzkrankheiten aufweisen werden und auch imstande sind, den Auswirkungen des Klimawandels zu trotzen. Nicht zuletzt aus diesem Grund setzen Josep Maria Albet i Noya und andere Delinat-Winzer wie Roland Lenz aus der Ostschweiz, Timo Dienhart von der Mosel oder Tobias Zimmer aus Rheinhessen vorerst auf bestehende robuste Sorten. Die daraus gekelterten Weine sind von erstaunlicher Qualität. Sie reihen sich mühelos unter den erstklassigen Tropfen ein.
Mit seiner neuen Weinlinie «Aventurer», die aus einem Rotwein, einem Weisswein und einem Schaumwein besteht, setzt Albet i Noya schon jetzt neue Massstäbe. Bei allen drei Weinen sind ausschliesslich robuste Rebsorten im Spiel, die in einem «normalen» Weinjahr ohne die im Bioweinbau erlaubten Spritzmittel auskommen. Anlässlich des Delinat-Winzerseminars im Frühling 2022 präsentierte Josep Maria Albet i Noya auf seiner Finca die neuen Weine anderen Delinat-Winzern. Diese zeigten sich begeistert von der geschmacklichen Qualität und wurden ermuntert, ihrerseits verstärkt auf die Schiene «robuste Sorten» zu setzen.
Aventurer – die neue PIWI-Linie von Albet i Noya
Lassen Sie sich von der Abenteuerlust unseres spanischen Pionierwinzers Josep Maria Albet i Noya anstecken, und entdecken Sie die neue Genusswelt, die seine drei Aventurer-Weine bieten. ->Zu den Weinen
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So riecht Abenteuer – neue PIWI-Weine von Albet i Noya
Griechischer Wein? Hätte Udo Jürgens ihn nicht besungen, wäre er hierzulande wohl fast gänzlich unbekannt. Dabei hat Griechenland als antike Hochburg des Weinbaus viel Spannendes zu bieten. Etwa das langjährige Delinat-Partnerweingut Ktima Spiropoulos, das Weinraritäten für das diesjährige «Surprise-Paket» beisteuert.
Griechenland gehört zu den traditionsreichsten Weinländern Europas. Es waren die Griechen, die in der Antike Weinbau und -kultur in den Mittelmeerraum brachten, wo anschliessend die Römer für die Weiterverbreitung sorgten. Bis ins Mittelalter hinein blieb Griechenland ein bedeutendes Weinland. 400 Jahren Türkenherrschaft zwischen 1453 und 1820 und das damit verbundene Weinverbot hinterliessen Spuren. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Weinbau wieder ein Wirtschaftsfaktor.
Freud und Leid
Auf diese Zeit geht die Weinbaugeschichte der Familie Spiropoulos auf der Halbinsel Peloponnes zurück. Seit 1860 ist sie fest mit der Weinproduktion verbunden. Mehrere Generationen bauten Trauben an, um sie an grosse Kellereien abzuliefern. 1989 fällte Epaminondas Spiropoulos den Entscheid, auf seinem Weingut in Mantinia eine eigene Kellerei zu bauen. Auch stellte er als einer der ersten Winzer in Griechenland auf biologischen Anbau um. Seit 1994 werden alle Rebberge der Familie Spiropoulos biologisch bewirtschaftet. Im Jahr 2001 übernahm Sohn Apostolos Spiropoulos nach einem Agrar- und Önologiestudium in Kalifornien das elterliche Weingut und baute es zu einem renommierten Betrieb aus. Apostolos war ein grosser Fan der Delinat-Methode. So kam es 2002 zur Zusammenarbeit. «Mein Ziel ist es, längerfristig alle unsere Weinberge auf das 3-Schnecken-Niveau von Delinat zu hieven», sagte er uns, als wir 2011 seinen Betrieb besuchten. Damals steckte Griechenland in einer schweren Wirtschaftskrise, dem Staat drohte wegen eines riesigen Schuldenbergs der Bankrott. Das bekam auch die Familie Spiropoulos zu spüren, brach doch der Weinabsatz im Inland praktisch vollständig zusammen. Doch Apostolos schaffte es, den Betrieb über Wasser zu halten, bekam aber einige Jahre später grosse gesundheitliche Probleme. Diese führten dazu, dass er den Betrieb seiner Schwester Konstantina Spiropoulos überliess und sich mit seiner Familie nach Kalifornien zurückzog. Leider verstarb er dort im November 2021 im blühenden Alter von 49 Jahren.
Weinbau in Griechenland Griechenland gehört zu den Ländern mit einer sehr langen Weinbautradition. Archäologische Funde bezeugen, dass hier schon in der späten Jungsteinzeit Beeren zu Wein verarbeitet wurden. Im antiken Griechenland wurde der Weinbau weiterentwickelt und im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Bis heute sind gegen 300 autochthone Rebsorten übriggeblieben, wobei im Weinbau nur wenigen eine Bedeutung zukommt. Dazu gehören die weisse Moschofilero und die rote Agiorgitiko. Die Reben wachsen auf Kalk, Granit und Vulkangestein – die Trauben reifen in einem mediterranen Klima mit heissen, trockenen Sommern und kurzen, feucht-milden Wintern. Der Anteil an biologischem Anbau ist noch bescheiden. Er liegt bei etwa 5 Prozent (Stand 2019) und hinkt damit den meisten europäischen Weinländern hinterher. Früher war Griechenland vor allem für den Retsina bekannt, einen trocken ausgebauten Weisswein, der mit Harz versetzt wird und einen ganz eigenen Geschmack hat. Heute sorgen eher frisch-fruchtige Rot-, Weiss- und Schaumweine für Furore.
Die Schwester übernimmt
So führt nun Konstantina Spiropoulos das Weingut mit einem motivierten Team im bisherigen Sinne und Geist, aber auch mit neuen Ideen weiter. Im Jahr 2020 setzte sie einen ersten Meilenstein, indem sie dem Weingut unter dem neuen Namen Ktima Spiropoulos einen völlig neuen Auftritt verpasste. Gleich geblieben ist die hohe Qualität der Weine, die grossmehrheitlich aus autochthonen griechischen Sorten gekeltert werden. Im Stammhaus in Mantinia sind die 88 Hektar Rebfläche hauptsächlich mit der weissen Sorte Moschofilero bepflanzt. 2005 entstand in der Region Nemea ein Zweitbetrieb mit eigener Kellerei. Hier wachsen auf rund 40 Hektar vorwiegend Agiorgitiko-Trauben, aus denen Rot- und Roséweine gekeltert werden.
Konstantina Spiropoulos freut sich sehr, dass Delinat das diesjährige Überraschungspaket im Weinabo «Surprise» Griechenland widmet: «Für uns ist es eine grosse Freude, drei ganz spezielle Weine besteuern zu können.»
Im Schatten der berühmten Rioja begehrt die Nachbarregion Navarra mit Weinvielfalt und erstaunlicher Qualität auf. Zu den fortschrittlichsten Bodegas gehören die beiden Delinat-Weingüter Quaderna Via am spanischen Jakobsweg und Azul y Garanza am Rande der Halbwüste Bardenas Reales.
Es ist Mitte Mai. Das Team um Raúl und Jorge Ripa von den Bodegas y Viñedos Quaderna Via in Igúzquiza versprüht gute Stimmung. «Die ersten Pilger sind bereits unterwegs. Das ist ein gutes Zeichen», sagt Raúl, der Winzer. Alles, was das tägliche Leben des Weinguts erfordert, geht durch seine Hände. Rastlos und dynamisch, tausende Ideen fliessen ihm durch den Kopf, und er hört nicht auf, Neues zu organisieren und zu erschaffen. Ein neu erstellter, moderner Degustationsraum bietet einen offenen Blick auf die Reben. Seit über zwanzig Jahren werden diese auf Quaderna Via biologisch bewirtschaftet. Seit 2007 ist der Betrieb Delinat-zertifiziert.
Agriturismo auf Spanisch
Die Neuausrichtung zum gastfreundlichen Top-Biobetrieb in der Navarra ist kein Zufall. «Wir sprechen heute auch viele Kunden an, die als Pilger auf dem beliebten Jakobsweg nach Santiago de Compostela unterwegs sind», erklärt Raúl Ripa. Zum Konzept, den Leuten Weine schmackhaft zu machen, die in perfekter Harmonie mit der Natur entstehen, gehört auch die neu eröffnete Weinbar Parranda im Zentrum der Stadt Estella. Die Bar liegt direkt am Pilgerweg in einem tausendjährigen Haus mit imposanter Fassade und mächtiger Eichentüre. Raúl Ripa: «Wir haben hier diese kleine, elegante Weinbar für Leute eingerichtet, die Lust auf ein Glas Wein und Tapas oder Pinchos haben.» Auf den drei Stockwerken über der Bar wurde eine geschmackvolle Ferienwohnung für bis zu acht Personen eingerichtet. Die offizielle Pilgerherberge liegt nur etwa 100 Meter entfernt. «Aber es gibt viele Pilger, die zwischendurch eine Abwechslung zu den Massenunterkünften suchen», sagt Raúl. Ebenfalls in der Nähe der Bodega bieten die Gebrüder in der Casa del Cura, einem ehemaligen Pfarrhaus in unverbauter Landschaft, das sie von ihren Grosseltern übernommen haben, eine sanft renovierte Ferienwohnung zur Wochenmiete an.
Feminines Feingespür
Auch wenn die Gebrüder Ripa gerade beträchtliche Summen in Angebote des in Spanien noch wenig ausgeprägten Agriturismo investiert haben, schlägt ihr Herz weiterhin in erster Linie für einen ökologischen Weinbau, der qualitativ hochwertige Weine hervorbringt. Bei der Weinbereitung spielt das feine Gespür der langjährigen Önologin Yolanda Martínez eine zentrale Rolle. Davon zeugt der aus Tempranillo und Merlot gekelterte Alltagswein El Paseo genauso wie die aus denselben Sorten gekelterte und im Barrique ausgebaute filigrane Valdega Reserva. Die Parzelle La Balsa, von der ein gleichnamiger Rotwein stammt, wurde kürzlich komplett neu bestockt. Zum Zug kam vorwiegend Tinta Fina, die begehrte Tempranillo-Varietät aus dem Ribera del Duero. Der neu angelegte, zehn Hektar grosse Weinberg ist gleichzeitig zum Forschungsfeld geworden. Die Universität von Navarra will hier herausfinden, welchen Einfluss die verschiedenen Veredelungstechniken auf Holzkrankheiten haben.
«Wir investieren weiterhin auch gerne in neue Rebberge und verfolgen mit grossem Interesse die Entwicklung auf dem Gebiet der resistenten Sorten, obwohl diese in Spanien noch in den Kinderschuhen steckt», sagt Raúl Ripa. Die neuste Errungenschaft sind 17 Hektar mit 30- bis 40-jährigen Reben der Sorten Garnacha, Tempranillo und Mazuelo, die man im gut 20 Kilometer entfernten Lerin einem pensionierten Weinbauern abkaufen konnte. Sofort wurde der neue Rebberg bei der Biozertifizierungsstelle angemeldet und befindet sich jetzt in Umstellung. Bio alleine genügt Raúl aber auch hier nicht. Zu sehr ist er von den Delinat-Richtlinien überzeugt. Derzeit liegt Quaderna Via bei den Delinat-Qualitätsstufen auf 2-Schnecken-Niveau. Raúl Ripa und seine Önologin Yolanda Martínez sind aber gewillt, auf die höchste Stufe mit 3 Schnecken aufzusteigen.
Blühende Halbwüste
Diese Stufe haben María Barrena und Daniel Sánchez auf ihrer Bodega Azul y Garanza in Carcastillo am Rande des Nationalparks Bardenas Reales bereits erklommen. In dieser Halbwüste sind keine Pilger unterwegs, dafür zunehmend Biker, die durch die bizarr-wilde Felslandschaft touren. María und Dani haben sich hier nach ihrem gemeinsamen Önologiestudium in Tarragona einen Traum erfüllt. Um die Jahrtausendwende haben sie die Bodega von Marías Vater und die alte, bereits 1980 geschlossene Kellerei der Genossenschaft Carcastillo übernommen. Sie nannten ihr Weingut fortan Azul y Garanza. Der ungewöhnliche Name bedeutet «Blau und Karminrot» und steht für die intensive Farbe ihrer Rotweine. «Als wir 2005 mit Delinat in Kontakt kamen, teilten wir sofort diesen Geist von einem geschlossenen ökologischen Kreislauf mit reicher biologischer Vielfalt», blickt María zurück. Winzerkollegen im eigenen Land hatten damals für diese «utopischen Traumtänzer» bloss ein müdes Lächeln übrig.
Mit Kreativität und Ausdauer haben es María und Dani allen gezeigt. Ihre Weingärten in einer steppenartigen Landschaft überraschen mit erstaunlicher Biodiversität. Diese führt dazu, dass sich im Rebberg und an den Trauben viele Wildhefen bilden, die für eine harmonische Spontangärung genutzt werden. Auch von den kargen Lehm- und Kalksteinböden, dem trockenen Klima und den grossen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht in den Bardenas Reales profitieren die Weine: Die Erträge sind zwar extrem gering, aber was in die Flasche kommt, ist dicht und konzentriert und zeigt in der Aromatik sowohl subtile blumige als auch feine mineralische Noten. Kurz: vinologische Kunstwerke zwischen üppiger Intensität und leichter Eleganz. So entstehen fruchtig-elegante Tropfen wie der aus Tempranillo und Merlot gekelterte Tres de Azul y Garanza oder der wuchtige, reinsortig aus Cabernet Sauvignon erzeugte Spitzenwein Desierto, dessen Name sich auf die wüstenähnliche Umgebung bezieht.
Amphoren statt Barriques
Ähnlich wie auf der 70 Kilometer entfernt gelegenen Bodegas Quaderna Via stehen die Zeichen auch bei Azul y Garanza auf Weiterentwicklung, wenn auch in etwas bescheidenerem Rahmen. Neues Prunkstück der Bodega ist ein Erweiterungsbau mit unterirdischem Keller, einem geräumigen, stilvollen Verkostungsraum mit Garten und Terrasse und drei Gästezimmern. Auf dem Dach liefert eine Photovoltaikanlage ein Drittel der benötigten Energie. Im Keller verabschieden sich María und Dani allmählich vom Ausbau im klassischen Barrique. Neben drei neuen grossen Holzfässern haben auch fünf Tonamphoren den Platz von kleinen Holzfässern eingenommen. Draussen auf den kargen, kalkhaltigen Lehmböden wurden fünf Hektar neu mit Buschreben (Gobelet) bestockt. Zum Zuge kamen regionstypische Sorten wie Garnacha Blanca, Moscatell, Malvasia, Garnacha Tinta, Mazuelo und Graciano. Zusätzlich wurde ein halbes Dutzend alter Sorten gepflanzt, die man wiederentdeckt hat, deren Namen aber niemand mehr kennt. Daraus entstand ein Projekt mit dem Forschungszentrum für Weinbau in Olite (EVENA).
Ein Hauch Frankreich in Spanien
Das Weingebiet DO Navarra liegt im zentralen Norden Spaniens. Es grenzt an die heute viel bekanntere Rioja. Das war nicht immer so: In der Zeit des unabhängigen Königreichs Navarra (824 bis 1841) waren Navarra-Weine in den Adelskreisen der Alten und der Neuen Welt hoch geschätzt. Diese Zeiten haben den Süden Frankreichs und auch den Norden Spaniens geprägt – kulturell und auch, was den Weinbau betrifft. Seit dem 11. Jahrhundert führt zudem der Jakobsweg, der Camino de Santiago, durch Navarra und seine Hauptstadt Pamplona, was einen weiteren intensiven Austausch bedeutete. Die Pilger haben nicht nur Weinwissen, sondern auch neue Rebsorten mitgebracht. Navarra gilt heute als das französischste der spanischen Anbaugebiete. Neben Weinen aus den einheimischen Sorten Garnacha und Tempranillo gibt es viele Cuvées mit französischen Sorten.
Die Rebfläche von gut 10’000 Hektar unterteilt sich in fünf Subregionen mit eigenständigem Charakter. Im Norden, in der Tierra Estella und in Valdizarbre, entstehen in Höhenlagen am Jakobsweg elegante Weine. In der zentralen Ribera Alta dominiert die Sorte Tempranillo. Die Baja Montaña im Osten gilt als Hochburg der alten Garnacha-Anpflanzungen, während in der Ribera Baja im Süden vor allem körperreiche Rotweine erzeugt werden. Während im Norden ein feuchtkühles Atlantikklima mit bis zu 700 Millimeter Regen pro Jahr vorherrscht, ist es im Süden merklich wärmer und trockener. Unterschiedlich sind auch die Bodenverhältnisse, das Spektrum reicht von rötlichem Lehm über Kies, Kalkmergel und Schwemmland bis hin zu wüstenähnlichen Sandböden im Süden.
Probierpaket Navarra
Das nordspanische Weinbaugebiet Navarra ist eine Rotweinregion. Weisswein gibt es auch, er spielt aber eine untergeordnete Rolle. Bei den Rotweinreben spielen die einheimischen Garnacha und Tempranillo die wichtigste Rolle – stark verbreitet sind aber auch französische Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Merlot.
Die drei Navarra-Weine, die wir Ihnen in diesem Probierpaket anbieten, haben unsere Winzer aus diesen «Big Four» gekeltert. Während der El Paseo ganz auf die Frucht gebaut ist, werden die Fruchtaromen beim La Balsa und beim Tres de Azul y Garanza von dezenten Röstaromen begleitet, die durch die Reife im Barrique entstehen.
Mit dieser fruchtig-eleganten Cuvée aus Tempranillo und Garnacha schaffen es María Barrena und Daniel Sánchez, die Magie der unvergleichlichen Natur der Bardenas Reales in die Flasche zu zaubern. Mit dazu trägt der subtile Ausbau im Barrique bei, der dem Wein feine Vanillenoten verleiht. Ideal zu Caladeretes, Navarras bekanntem Eintopfgericht mit viel Gemüse und etwas Fleisch – aber auch generell zu Gemüsegerichten.
Die Trauben für den Balsa reifen in ökologisch intakten Rebbergen von Quaderna Via auf 600 m ü. M. langsam und gleichmässig. Das sind ideale Voraussetzungen für elegante, fruchtbetonte Weine. Eleganz und Finesse werden hier zusätzlich akzentuiert durch die Traubenwahl: Cabernet Sauvignon, ergänzt mit etwas Tempranillo. Der barriquegereifte Tropfen harmoniert schön zu geschmorten Fleisch- und gratinierten Gemüsegerichten.
Honig galt schon in der Antike als Quelle der Weisheit und Gesundheit. Heute weiss man mehr. Mit jedem Besuch bei einem Imker steigt meine Wertschätzung für Honig. Wild- und Honigbienen sorgen als Bestäuber für den Fortbestand vieler Kulturpflanzen. 200’000 Kilometer fliegen die Bienen, um den Nektar für 1 kg Honig zu sammeln. Im Honig stecken wertvolle Spurenelemente in ausgewogener Form, besser als in künstlich erzeugten Nahrungs-Ergänzungsmitteln. Er ist nicht nur Energiespender, er enthält auch wertvolle Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe, Eiweisse, Botenstoffe, Gerbstoffe und er wirkt antibakteriell. Honig ist gesund – für Biene und Mensch.
Honig braucht intakte Biodiversität
Was für eine wunderbare Einrichtung der Natur: In intakter Biodiversität finden die Bienen genügend Nektar und Pollen, um damit den Winter zu überstehen, auch wenn der Imker einen Teil davon abzweigt. Unsere Produzenten verzichten auf sonst übliche Hilfsstoffe zur Behandlung kranker Völker, auch wenn sie damit ein grösseres Risiko eingehen und weniger ernten.
Die steigende Nachfrage nach Honig ruft aber auch zwielichtige Anbieter auf den Plan. Umso wichtiger ist es, die Imker persönlich zu kennen und ihre Arbeit zu begleiten. Ziel sind möglichst unbelastete, natürliche und schmackhafte Honige, so weit das in der zunehmend belasteten Umwelt überhaupt noch möglich ist.
Gefährdete Wildbienen
Die Bienen leiden an mangelndem Blütenangebot, an eingeschleppten Parasiten, an Pestiziden und Umweltgiften. Noch schlechter als den Honigbienen ergeht es den Wildbienen, um die sich niemand kümmert. Rund die Hälfte aller Wildbienenarten ist entweder schon ausgestorben oder kurz davor. Die Honigbienen stehen je nach Blütenangebot tatsächlich in Konkurrenz zu den Wildbienen.
Auch das ist ein Grund, warum wir von Delinat-Imkern eine sorgfältige Auswahl der Standorte ihrer Bienen verlangen. Abseits von Industrie, intensiver Landwirtschaft und anderer Verschmutzung gibt es ein reichhaltiges Angebot für alle Insekten.
Nektar und Pollen ohne Umweltgifte sind nicht nur für Bienen überlebenswichtig, sondern auch Bedingung für gesunden Honig. Damit Sie qualitativ hochwertigen Honig geniessen können, wird Delinat-Honig zusätzlich zu den Biorichtlinien durch aufwendige Analysen geprüft. Lesen Sie mehr zu den Grundlagen der Delinat-Imkerei.
Geniessen Sie unseren Honig mit Bedacht. Er ist ein ganz aussergewöhnliches Lebensmittel, das höchsten Respekt verdient.
Die Parallelen sind verblüffend: Die Bodega Albet i Noya in der spanischen Cava-Hochburg Penedès ist zeitgleich mit Delinat gewachsen und gross geworden. Beide gelten seit 40 Jahren als Pioniere für einen biologischen Weinbau mit reicher Biodiversität.
Noch zwei Jahre früher als Delinat, nämlich bereits 2018, konnte Josep Maria Albet i Noya mit dem 1903 gegründeten Familienweingut ein 40-Jahr-Jubiläum feiern: 1978 erntet er als erster spanischer Winzer auf einer kleinen Parzelle einen Bio-Tempranillo. Gross waren damals Skepsis und Vorurteile, wie sich Josep Maria erinnert: «Wir wurden rundherum verspottet und belächelt.» Doch zusammen mit seinem Bruder Antoni, der vor wenigen Jahren aus dem Betrieb ausgestiegen ist, zog er sein Ding durch. Immer mehr Winzer im Penedès folgten seinem Beispiel. So hat Albet i Noya viel dazu beigetragen, dass Bio heute breit akzeptiert und etabliert ist. Die Wahl von Josep Maria zum Präsidenten der DO Penedès im Jahr 2011 ist ein ebenso untrügliches Zeichen dafür wie die zweifache Auszeichnung vom spanischen Umweltministerium als bester biologischer Landwirtschaftsbetrieb Spaniens.
Die langjährige, enge Zusammenarbeit mit Delinat hat dazu geführt, dass die Bodega heute auch international zu den erfolgreichsten spanischen Weinproduzenten gehört. Gemeinsam ist es gelungen, eine stets wachsende Zahl von Weinkonsumenten in der Schweiz und in Deutschland von den Vorzügen der Albet-i-Noya-Weine zu überzeugen. Die Kooperation geht so weit, dass gemeinsam immer wieder neue Weine kreiert werden. Paradebeispiel ist der seit über 20 Jahren überaus beliebte Vinya Laia.
Clàssic Penedès statt Cava
Das Weingut ist in der Cava-Hochburg Penedès zu Hause. Cava ist für Spanien das, was der Champagner für die Franzosen ist: Nach der klassischen Methode aufwendig in Flaschengärung hergestellter Schaumwein. So erstaunt es nicht, dass Josep Maria Albet i Noya auch als Schaumweinerzeuger immer wieder für Furore sorgt. Sei es als langjähriger Lieferant des Hausschaumweins für El Celler de Can Roca in Girona, einem der weltweit besten Restaurants, oder als vehementer Verfechter einer qualitätsorientierten Schaumweinproduktion.
Noch in der Zeit seiner Präsidentschaft der Penedès DOP distanzierte er sich von der mächtigen Cava DO wegen fehlenden Qualitätsbewusstseins. Gemeinsam mit anderen qualitätsorientierten Kleinproduzenten initiierte er deshalb innerhalb der Ursprungsregion Penedès DOP die eigene Schaumweinkategorie «Clàssic Penedès». Schon fast überflüssig zu erwähnen, dass die Gesetze der Penedès DOP zur Schaumweinerzeugung heute zu den strengsten der Welt gehören. Statt neun Monate Flaschenreife (Cava DO) gilt hier ein Minimum von 15 Monaten. Auch sind nur Trauben aus biologischem Anbau zugelassen.
WeinLese-Angebot Jubiläumswein Nr. 4: Albet i Noya «Quaranta»
Albet i Noya und Delinat – das sind zwei Geistesverwandte, die sich gefunden und über Jahrzehnte befruchtet haben. Logisch also, dass der spanische Bio-Pionier aus der Schaumweinhochburg Penedès zum 40. Geburtstag von Delinat einen prickelnden Schäumer von höchster Güte beisteuert.
Der «Quaranta» erfüllt die hohen Anforderungen an einen Clàssic Penedès, eine neue Weinkategorie innerhalb der Penedès DOP, die vor ein paar Jahren von qualitätsbewussten, handwerklich orientierten Produzenten wie Albet i Noya als höherwertige Alternative zum Cava initiiert worden war.
Der charaktervolle Jubiläums-Prickler basiert auf den für katalonischen Schaumwein klassischen weissen Sorten Xarel.lo, Parellada und Macabeu. Eine Besonderheit ist die lange Reifezeit. Beim «Quaranta» geht Josep Maria Albet i Noya weit über die Mindestreife von 15 Monaten für eine Clàssic Reserva hinaus. Die Bezeichnung «Reserva3» gibt an, dass der Schaumwein mindestens drei Jahre, also 36 Monate, auf der Hefe gereift ist. Dieser lange Ausbau macht sich bereits im Glas durch eine besonders filigrane Perlage bemerkbar. Feine Hefenoten erinnern an Gebäck und Trockenfrüchte. Dazu gesellen sich zarte zitrische Anklänge. Am Gaumen spiegeln eine angenehm cremige Mousse und eine ausgewogene Nervigkeit die lange Reifezeit aufs Schönste.
Dieser Jubiläums-Clàssic lässt sich hervorragend einfach so geniessen, schafft es aber auch mühelos, Hauptgerichte wie «Canelons de Rostit» (katalanische Fleisch-Cannelloni), Meeresfrüchte oder Meeresfisch-Gerichte würdig zu begleiten.
Albet i Noya «Quaranta» Brut Reserva3 Clàssic Penedès DO 2016 Zum Jubiläumspreis CHF 22.00 (statt CHF 24.50) / € 17,80 (statt € 19,80) -> Bestellen Sie jetzt im Delinat-Webshop: www.delinat.com/6040.16 Sonderangebot gültig bis 31. Dez. 2020 oder solange Vorrat.
Es gibt Weine, denen haftet etwas Magisches an: Der Vinya Laia vom Weingut Albet i Noya im Penedès ist so ein Tropfen. Seit 20 Jahren begeistert er Liebhaber von Weinen mit südlichem Charme. Der Jubiläumsjahrgang 2016 ist die Krönung!
Ein Schmunzeln huscht über das Gesicht von Josep Maria Albet i Noya, wenn er an die enormen Vorurteile denkt, die in den 1980er- und 1990er-Jahren in Spanien gegenüber Bioweinen vorherrschten. Mit dem exklusiv für Delinat erzeugten Vinya Laia sollte eine Wende herbeigeführt werden. Ziel war ein Wein, der die drei Dimensionen Tradition, Moderne und Bio harmonisch vereint. Ein mediterraner Wein mit kurzem Ausbau im Barrique, aber ohne Ambitionen auf gängige Bezeichnungen wie Crianza oder Reserva. Rasch zeigte sich, dass Josep Maria Albet i Noya und seine Kellermeisterin Marga Torres mit ihrer neuen Cuvée goldrichtig lagen. Der Vinya Laia gewann schnell die Gunst der Delinat-Kunden und galt fortan als Botschafter einer neuen katalanischen Weinstilistik. Die Krönung ist der Jubiläumsjahrgang 2016. Die älter gewordenen Reben, an denen weniger, aber qualitativ höherwertige Trauben reifen, Ertragsoptimierungen, strengere Traubenselektion, grosse Erfahrung im Barriqueausbau und längere Reifezeit des Weines haben dazu geführt, dass die Qualität nochmals gestiegen ist. Noch nie hat der Vinya Laia so viel Eleganz, Vielschichtigkeit, Tiefe und Harmonie verströmt wie mit dem Jahrgang 2016. Ein Genusswein für jeden Tag genauso wie zum Fest. Feliz cumpleaños Vinya Laia!
«Bereits im Winter setzen wir im Rebberg einen ersten Qualitätsmassstab, indem wir mit einem sanften Rebschnitt die Ertragsmenge beschränken und die Gesundheit der Weinstöcke stärken», erklärt Josep Maria Albet i Noya. Im Verlaufe der Vegetationsperiode gibt es dann weitere Möglichkeiten, ertragsregulierend einzugreifen. Ein klassisches Instrument ist die Grüne Lese im Sommer. Dabei werden noch vor dem Farbumschlag qualitativ schlechtere Trauben gezielt herausgeschnitten. Diese Massnahme hat zur Folge, dass der Rebstock seine Energie auf die verbleibenden Trauben konzentrieren kann und diese so gehaltvoller und aromatischer werden. Denselben Effekt hat auch das Entfernen von Geiztrieben und der Blätter im Bereich der Trauben.
Beim erfolgreichsten Biowinzer Spaniens werden alle in reicher Biodiversität gereiften Trauben von Hand zum optimalen Reifezeitpunkt gelesen. Besonders wichtig sind bei roten Trauben schön ausgereifte Phenole. Fleissige Erntehelfer schneiden die Trauben im Herbst unter strahlender Sonne von den Rebstöcken und legen sie sorgfältig in kleine Kisten. Das ist die schonendste Art zu ernten, denn durch das kleine Füllgewicht kommt es zu weniger Saftauslauf, und die Gefahr von Oxidation und Bakterienbefall wird minimiert. Indem nur gesundes, vollreifes Traubengut in die Kiste gelangt, findet auch bereits eine erste Selektion im Rebberg statt.
Bevor die frisch geernteten Trauben in den Keller kommen, müssen sie dem prüfenden Blick von Kellermeisterin Marga Torres standhalten. Die erfahrene Önologin hat nicht nur ein geschultes Auge, sondern auch ein feines gustatorisches Gespür. Dass ihr mit dem Vinya Laia Jahr für Jahr ein Wein gelingt, der bei vielen Delinat-Kunden Kultstatus geniesst, freut sie enorm: «Für mich als Önologin ist es eine grosse Genugtuung, dass sich dieser Wein über so viele Jahre derart grosser Beliebtheit erfreut.»
Nach der Feinselektion am Selektionstisch, wo Stile, Blätter, grüne oder trockene Beeren oder auch Insekten von Hand herausgefischt werden, werden die Traubenbeeren mittels einer spiralförmigen Schnecke sanft in den Gärtank transportiert. Jetzt nehmen Hefen, die aus den eigenen Rebbergen selektioniert werden, ihre Arbeit auf. Schon bald beginnt die Maische schonend zu gären. Unter strenger Temperaturkontrolle werden Aromen und Tannine über mehrere Wochen extrahiert und der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt.
Im Barriquekeller reift der Wein seiner Vollendung entgegen. Kleine, gebrauchte Holzfässer aus französischer Eiche verfeinern insbesondere die Tannine, derweil ihm neue Barriques aus amerikanischer Eiche feine Röstaromen nach Kaffee, Mokka und Vanille verleihen. Die gesamte, rund zwölfmonatige Barriquereife wird von der Kellermeisterin und vom Winzer persönlich überwacht. Regelmässig nimmt Josep Maria Albet i Noya mit der Pipette Proben aus den Fässern. Gestützt darauf wird entschieden, wann der Wein seine vollständige Reife und Harmonie erreicht hat und in Flaschen abgefüllt werden kann.
Der Vinya Laia hat schon manche kulinarische Nagelprobe mit Bravour und ohne Abstriche bestanden. Eleganz und Komplexität machen diese mediterrane Cuvée zu einem idealen Begleiter von verschiedenen Gemüsevariationen und unterschiedlich zubereiteten Fleischgerichten. Aber auch zu den beliebten Tapas passt er perfekt.
Ein alter Freund mit neuem Charme
Den Vinya Laia kenne ich nun schon seit 20 Jahren. Es ist ein Wein, über den man vielleicht nicht so viel spricht, den man aber immer gerne trinkt. Und das ist objektiv betrachtet viel besser, als wenn es umgekehrt wäre … Als die erste Selektion dieses Weins in den Barriques reifte, kam Laia Torres zur Welt, die Tochter der Albet-i -Noya-Kellermeisterin Marga Torres. Die Önologin hatte in diesem Jahr also sozusagen zwei Neugeborene zu betreuen. Was lag da näher, als dem Wein den gleichen Namen zu geben wie der Tochter. Jetzt sind beide Laias erwachsen geworden, haben aber glücklicherweise ihren ursprünglichen Charakter behalten. Ja, beide haben sich prächtig entwickelt. Laia, die junge Frau im Penedès, hat übrigens eben ihre Abschlussarbeit am Gymnasium über einen «homemade Merlot» geschrieben. Und ihr Namensvetter, der Wein? Auch der enthält neben Cabernet Sauvignon und Garnacha einen Anteil Merlot, womit sich der Kreis schliesst. Für den 2016er-Jahrgang wurden die Trauben noch strenger selektioniert als zuvor. Zudem wurde der Ausbau in neuem Eichenholz behutsam erhöht. Das Resultat ist ein überaus eleganter Wein mit mediterranem Charme. Er hat deutlich an Komplexität dazugewonnen, ohne dabei seine trinkige Frische zu verlieren. Wir finden in der Nase verführerische Aromen von Waldbeeren, Cassis, aber auch Heidelbeeren, Garrigue-Kräuter und sehr gut integrierte Würznoten. Auch im Gaumen schwingt viel Frucht mit. Das feinkörnige Tannin und die saftige Säure verleihen diesem samtig anmutenden katalanischen Gewächs eine animierende Beschwingtheit.
Thomas Vaterlaus ist Chefredaktor des Weinmagazins VINUM und Mitinhaber der Agentur mettler vaterlaus gmbh in Zürich. Seit vielen Jahren ist er auch regelmässiger Gastautor der WeinLese. In der allerersten Ausgabe vom Januar 2006 schrieb er unter dem Titel «Die doppelte Laia» eine erste grosse Reportage über den Vinya Laia.
Eigentlich sollte Carlos Laso in die Fussstapfen seines Vaters treten und die Möbelfabrik im Hinterland von Valencia übernehmen. Doch die familieneigenen Weinberge faszinierten ihn stärker, und so überliess er die Möbelfabrik seinen Schwestern. Dank seiner grossen Anstrengungen für Naturvielfalt im Weinberg ist er von Delinat zum Biodiversitätswinzer des Jahres 2019 gekürt worden.
Schon bei meinem allerersten Besuch vor zehn Jahren zeigte sich, dass das Verständnis von Carlos Laso für biologischen Weinbau weit über das hinausgeht, was ein Biozertifikat verlangt. Es bestanden schon damals grosse Übereinstimmungen mit den anspruchsvollen Delinat-Richtlinien. Und weil auch die Weine überzeugten, stand einer Zusammenarbeit nichts im Wege. Einzigartig war dann, wie sich Carlos Laso auf die Delinat-Philosophie von Weinbergen mit reicher Biodiversität einliess.
Mit grosser Begeisterung und innert kürzester Frist setzte er Massnahmen um, die mehr Leben in seine Rebberge brachten. Die Idee, die Rebflächen mittels Sekundärkulturen aufzulockern, schien ihm logisch. Er pflanzte Olivenbäume zwischen die Reben. Später folgten Granatäpfel und mit Steinen ausgekleidete Kräuterrabatten. Die Blüten und der feine Duft von Lavendel und Rosmarin locken seither Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten an. Parallel dazu optimierte Carlos die Begrünungsstrategie. Es galt, den Reben durch optimale Einsaaten natürliche Nährstoffe zuzuführen, ohne dass die Begrünungspflanzen der Rebe die oftmals bescheidenen Wasserreserven streitig machen.
«Biodiversität vermittelt Frieden, Ausgleich und Harmonie.»
Carlos Laso, Biodiversitätswinzer 2019
Immer einen Schritt voraus
Wasser ist im landschaftlich reizvollen Valles de les Alcusses, wo die Weinberge von Pago Casa Gran liegen, ein rares Gut. Die Trockenperioden werden immer länger. Ohne Bewässerung können die Reben kaum noch überleben. Doch woher das Wasser nehmen, ohne dem Grundwasserspiegel Schaden zuzufügen? Als Delinat-Winzerberater Daniel Wyss vor zwei Jahren Carlos Laso ein innovatives Bewässerungskonzept im Sinne der Permakultur vorstellte, war er sofort Feuer und Flamme. Dieses einfache, aber wirkungsvolle Konzept sah vor, Wasserrückhaltebecken und Gräben entlang der Parzellenränder auszuheben. Darin wird Regenwasser zurückgehalten, das bislang ungenutzt abfloss, oder im Fall von Starkregen sogar für Erosion sorgte. Mit dem neuen, natürlichen Wassermanagement versickert das Regenwasser langsam im Boden und steht den Reben auch in langen Trockenzeiten bis in den Sommer hinein zur Verfügung. Carlos Laso hat damit auch innerhalb der Delinat-Winzer eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Permakultur übernommen. Diese bereits in den 1970er-Jahren in Australien begründete Bewirtschaftungsform ist sehr nachhaltig und zukunftsträchtig. Das Ökosystem wird gestärkt, die Bodenfruchtbarkeit erhöht, die Bodenbearbeitung vereinfacht, die Ressourcen werden effizient genutzt, und die Erträge können trotz Klimawandel gesichert werden.
Seit Carlos Laso die biologische Vielfalt in seinen Weinbergen bewusst fördert, sind diese für ihn zum Kraftort geworden. «Biodiversität vermittelt Frieden, Ausgleich und Harmonie. Davon profitiert meine Familie und das ganze Team von Pago Casa Gran», betont er.
22. Mai – Tag der Biodiversität Im Jahr 2000 hat die UNO den 22. Mai zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt erklärt. Der Tag der Biodiversität soll aufzeigen, wie wichtig die Artenvielfalt für den Erhalt unseres Lebensraums ist, aber wie stark sie unter Druck und in Gefahr ist. Biodiversität ist ein Kernanliegen von Delinat. Seit 2015 wird deshalb alljährlich der «Biodiversitätswinzer des Jahres» gekürt. Ausgezeichnet werden Winzer, die sich über die strengen Delinat-Biorichtlinien hinaus in besonderer Weise für die Förderung der Artenvielfalt einsetzen. Die ausgezeichneten Winzer keltern jeweils im Hinblick auf den 22. Mai einen speziellen Biodiversitätswein. Die bisherigen Delinat-Biodiversitätswinzer sind: 2015: Josep Maria Albet i Noya, Penedès, Spanien und Massimo Maggio, Sizilien, Italien 2016: Jean und Anne Lignères, Languedoc, Frankreich 2017: María Barrena und Dani Sánchez, Azul y Garanza, Navarra, Spanien 2018: Timo Dienhart, Weingut zur Römerkelter, Mosel, Deutschland 2019: Carlos Laso, Pago Casa Gran, Valencia, Spanien
Kaum ein anderes Weingut liegt so nahe an einer Halbwüste wie Azul y Garanza in der Navarra. Artenvielfalt im Weinberg ist hier eine Herausforderung. Doch María Barrena und Daniel Sánchez haben es geschafft, die höchsten Delinat-Anforderungen zu erfüllen. Sie sind die Biodiversitätswinzer 2017.
Die zierliche María Barrena träumt nicht nur gerne, sie setzt ihre Träume auch um. Das war schon im Jahr 2000 so, als sie nach einem Önologiestudium in Tarragona zusammen mit ihrem Studienkollegen Daniel Sánchez die Bodega der Kooperative von Carcastillo übernahm. Die beiden nannten das Weingut fortan Azul y Garanza und setzten kompromisslos auf ökologischen Weinbau. Der ungewöhnliche Name bedeutet «Blau und Karminrot » und steht für die intensive Farbe ihrer Rotweine.
Von der Vision …
Die Zusammenarbeit mit Delinat begann 2005. «Von Anfang an teilten wir den Geist von Delinat, die Biodiversität zu fördern und die Weinberge in ein intaktes Ökosystem zu verwandeln», sagt María. Fünf Jahre später präsentierte das innovative Duo von Azul y Garanza am Winzertreffen 2010 auf Château Duvivier Pläne und Skizzen, wie man sich das eigene Traumweingut vorstellt: kleine Parzellen, durchmischt mit Oliven-, Mandel- und Fruchtbäumen, Kräutern, Wildsträuchern und vielen Blumen. Dazu Stein- und Holzhaufen, Nistkästen und Bienenhotels, sodass die Rebberge zu einem Refugium für Insekten, Vögel und Reptilien werden. Angesichts der Lage am Rande der trockenen, steppenartigen Landschaft Bardenas Reales mit ihren bizarren Felsformationen hielten damals viele Winzerkollegen diese Pläne für utopische Wunschträume.
… zur Realität
Doch María Barrena und Daniel Sánchez haben alle Skeptiker eines Besseren belehrt. Mit Kreativität und Ausdauer sind sie ihrem Ziel von einem Weingut mit funktionierendem Ökosystem schon ziemlich nahe gekommen. «Durch die Verwendung von Traubenstielen, zerkleinertem Schnittholz und der Einsaat von Leguminosen ist es uns gelungen, das Bodenleben zu aktivieren, die Wasserspeicherung zu verbessern und die Reben mit natürlichen Nährstoffen zu versorgen », freut sich María. Blühende Pflanzen, Kräuter, Bäume und Hecken wurden angepflanzt. Diese wirken als natürliche Barrieren gegen Pilzkrankheiten und locken Vögel und Insekten an, die mithelfen, Schädlinge fernzuhalten. Ein ausgehobenes Rückhaltebecken dient in Trockenzeiten als Wasserquelle für die Reben, aber auch als Tränke und Lebensraum für Insekten, Vögel und Amphibien. Und nicht zu vergessen: Die vielen Wildhefen, die sich in derart reicher Biodiversität bilden, sorgen für eine harmonische Spontangärung der Weine.
Herausforderung Klimawandel
Azul y Garanza hat schon 2014 den höchstmöglichen Delinat-Status als Drei-Schnecken-Betrieb erreicht. Doch damit geben sich María und Dani nicht zufrieden. Die Vermehrung von Wildbienen ist ihnen ein wichtiges Anliegen. Deshalb ist die Installation von weiteren Bienennistplätzen geplant. Vor eine besondere Herausforderung wird Azul y Garanza durch den Klimawandel gestellt. Starkregen und Trockenperioden werden immer häufiger und intensiver. Es müssen neue Methoden entwickelt werden, die Erosion und Austrocknung verhindern. Ziel ist es, bei Gewittern alles Regenwasser aufzufangen, zu speichern und später fein dosiert den Reben zugänglich zu machen. Wichtige Inputs diesbezüglich erhoffen sich María Barrena und Daniel Sánchez vom diesjährigen Delinat-Winzerseminar von Ende Mai in Portugal und Spanien, das dem Thema Permakultur gewidmet ist.
Der Wein zum Tag der Biodiversität 2017
«Es ist für uns eine grosse Ehre, von Delinat als Biodiversitätswinzer 2017 ausgezeichnet zu werden», sind sich María Barrena Belzunegui und Dani Sánchez einig. «Das spornt uns an, auf dem eingeschlagenen Weg fortzu fahren.»
Wie ihre Vorgänger (Albet i Noya und Massimo Maggio 2015; Jean und Paul Lignères 2016) hat das Winzer-Duo von Azul y Garanza zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt vom 22. Mai einen speziellen Biodiversitätswein gekeltert. «Der Biodiversidad de Azul y Garanza drückt für uns die Einzig artigkeit der Lagen aus. Die Merlot- und Graciano-Trauben stammen von kleinen Parzellen, allesamt reich an Biodiversität», erklärt Dani Sánchez. Beide Sorten wurden separat vinifiziert. Nach der Gärung reiften die verschiedenen Partien acht Monate in Barriques aus französischer und ungarischer Eiche. Danach wurden die Weine nochmals verkostet und zu einer ausgewogenen Cuvée assembliert.
Entstanden ist so ein lebhafter, fruchtiger und harmonischer Wein, der auch den Geschmack der Erde in sich trägt. Ein Wein, der von der Liebe zur Rebe, zur Natur und von der Passion des Weinmachens erzählt.