Weingut Sepp Moser
Die Familie Moser gehört zu den alten und grossen Weinbaudynastien Österreichs. Berühmtester Spross der Familie ist zweifellos der renommierte Weinbau-Professor h.c. Lenz Moser. Er hat um 1950 die hohe Erziehungsform der Reben, die sogenannte «Lenz-Moser-Kultur» entwickelt und damit vielerorts die Weinbergsarbeit massgeblich vereinfacht.
Kremstal und Neusiedlersee
Das heutige Weingut wurde von seinem Sohn Sepp Moser 1987 in Rohrendorf im Kremstal nur einen Kilometer von der Donau entfernt gegründet. Neben den Weingärten (24 Hektar) an Toplagen im Kremstal gehören auch 27 Hektar am Neusiedlersee zum Betrieb. Im Jahr 2000 übernahm Sohn Nikolaus «Niki» Moser den Betrieb. Der Bio-Freak und Anti-Krawattenträger stellte die 54 Hektar Rebflächen zuerst auf biologischen Anbau und 2006 auf biodynamische Bewirtschaftung um. Das Bestreben von Nikolaus Moser geht quasi zurück zu den Wurzeln: «Wir erzeugen Weine aus Trauben von gesunden Reben, die Ausdruck des Bodens sind, auf denen sie wachsen», sagt er. Dabei kann er aus einem breiten Sortenspiegel schöpfen: Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Muskat Ottonel, Scheurebe und Weissburgunder (alle weiss) sowie Blauburgunder, Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Merlot (rot).
Zurückhaltung im Keller
Auch im Keller ist alles einem Ziel untergeordnet: «Für mich geht es darum, die Qualität aus den Trauben so schonend wie möglich in die Flasche zu bringen», erklärt der Winzer. Diesen Job überlässt er seit 2008 seinem Kellermeister Edwin Schreibeis. Alle Weine werden spontan mit Naturhefen vergoren – bei der Vinifikation wird so wenig wie möglich eingegriffen. «So kann jeder Wein seinen eigenen Charakter und seine Regionalität ausdrücken», ist Niki Moser überzeugt. Das Angebot reicht von eleganten, trockenen Weissweinen über gehaltvolle Rotweine bis hin zu ausdrucksvollen Beeren- und Trockenbeerenauslesen. Mit dem Grünen Veltliner Minimal bietet Nikolaus Moser zudem eine echte Spezialität an – ein unverfälschter Biowein aus höchstwertigem Traubengut, spontan im gebrauchten, grossen 500-l-Barriquefass vergoren, darin während einem Jahr auf der Vollhefe ausgebaut und danach ungeschönt und unfiltriert abgefüllt.