Bordeaux quo vadis?

Die Region im Südwesten Frankreichs kämpft mit Imageproblemen, Absatzrückgang und steigendem Krankheitsdruck. Die Delinat-Winzer Christophe und Grégoire Piat zeigen auf Château Couronneau vor, wie eine Lösung aussehen und schmecken kann.

Bis zu 6000 Euro Förderung pro Hektar bei Weingartenrodung im Bordeaux. Davon berichtete das internationale Weinmagazin Decanter kürzlich und schliesst damit nur an eine Menge Berichte an, die von Problemen in der bekanntesten Weinregion der Welt erzählen.

Noch bis 20. Dezember 2023 können Bordeaux-Winzer ihren Antrag auf Rodung stellen. Insgesamt wird mit einer Flächenminimierung von knapp neun Prozent gerechnet. Erste Weingärten aus der Region mit insgesamt 108.000 Hektar Rebfläche werden ab Anfang Januar gerodet.

Delinat-Winzer Christophe Piat von Château Couronneau setzt als einer der ersten Winzer Bordeauxs auf PIWIs
Delinat-Winzer Christophe Piat von Château Couronneau setzt als einer der ersten Winzer Bordeauxs auf PIWIs

Bordeaux und seine zwei Gesichter

Erstgenannter Grund für diese Rodungsprämien ist die Eindämmung der goldgelben Vergilbung. Das ist eine Rebenkrankheit, die in brach liegenden Weingärten frei wüten kann und in Folge natürlich auch vor den wertvollsten Grand Crus nicht halt macht. Die Investitionssumme für die Förderungen beträgt geschätzte 67 Millionen Euro.

Tatsächlich ist die neuerliche Prämienvergabe für Rodungen als verlängerter Arm der bereits in den 2000er-Jahren bemängelten Überproduktion in der Prestigeregion zu verstehen. Das ist bedingt durch die zwei Gesichter der Rotwein-Region: Auf der einen Seite stehen die grossen Namen von Mouton Rothschild bis hin zu Cheval blanc, die der gesamten Region ihre internationale Strahlkraft verleihen.

Demgegenüber befinden sich die Weine im Einstiegssegment. Diese können von grossen Namen kaum mehr profitieren. Bordeaux ist zwar bekannt, aber wird als zu teuer wahrgenommen. Covidbedingte Absatzeinbussen, ein Rückgang im Pro-Kopf-Konsum, insbesondere im Rotwein, und vor allem der Klimawandel machen Bordeaux zu einer Weinregion an der Kippe. Bordeaux, wie es einmal war, wird kaum weiter bestehen können.

Die Zukunft des Weins im Bordeaux

Steigende Feuchtigkeit und damit einhergehender Krankheitsdruck, sowie die Nachfrage nach neuen Weinstilistiken, werfen insbesondere die Frage nach dem «Gehen mit der Zeit» im Weingarten auf.

Hier sind robuste Rebsorten, sogenannte PIWIs, und Bio die Schlagwörter der Stunde. Wein der Zukunft berichtete. Der Fokus «Bio» wird im Südwesten Frankreichs schon etwas länger praktiziert. 2021 war mit 25’310 Hektar bereits mehr als ein Viertel der Region biozertifziert.

Pioniere auf diesem Gebiet und nun auch was den Anbau von PIWIs im Bordeaux betrifft, sind Christophe und Grégoire Piat vom Delinat-Weingut Couronneau.

Einige PIWIs wachsen bereits auf Château Couronneau, eine Erweiterung der Fläche hat Nachwuchswinzer Grégoire bereits beantragt. Somit setzt die Familie wiederholt die notwendigen ersten Schritte im Bordeaux.

Wir bei Delinat sind stolz darauf, gemeinsam mit derart wegweisenden Winzern die blühende Zukunft einer der bekanntesten Regionen der Welt mitzugestalten.

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Bordeaux erwacht, April 2022, Beitrag von Arina Schefer
Bordeaux, Nabel der Weinwelt, April 2022, Beitrag von Arina Schefer

Bordeaux erwacht

Eingelullt von Traditionen, Konventionen und Agrochemie, schliefen Bordeaux-Winzer länger als anderswo den Schlaf des Gerechten. Jetzt werden sie aufgeweckt durch Pestizidskandale und Konsumentendruck. Langjährige ökologische Vorzeigebetriebe wie das Delinat-Weingut Château Couronneau weisen den neuen Weg.

Weinbauern, Mitarbeiter, Anwohner und Schulkinder, die unter dem massivem Pestizideinsatz im Rebbau leiden, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln selbst in Weinen, für die mit «ökologischem Mehrwert» geworben wird: Im ruhmreichen Bordelais sorgen handfeste Pestizidskandale seit ein paar Jahren für rote Köpfe. Es sind vor allem Frauen, die den massiven Pestizideinsatz anprangern. Seit Jahren kämpfen die beiden Umweltaktivistinnen Valérie Murat und Marie-Lys Bibeyran an vorderster Front für einen Ausstieg aus der Agrochemie. Beide stammen aus einer Winzerfamilie und haben Familienangehörige durch Pestizidvergiftungen verloren. «Statt als Lokomotive für einen ökologisch nachhaltigen Weinbau zu wirken, werden im prestigereichsten Weinbaugebiet der Welt noch immer im grossen Stil Pestizide gespritzt, darunter auch besonders gefährliche», moniert Valérie Murat.

Klimaausrede gilt nicht mehr

Château Couronneau in Bordeaux

Dass biologischer Weinbau im Bordelais lange ein Tabu war und teilweise leider noch immer ist, hat mehrere Gründe. Einer davon ist das für Rebbau schwierige Klima. Der nahe Atlantik bringt viel Regen, viel Feuchtigkeit, in Kombination mit Sonne und Hitze im Sommer ein idealer Nährboden für Pilzkrankheiten wie Falschen und Echten Mehltau, Grauschimmel oder die Holzkrankheit Esca. Lange Zeit hiess es, bio sei unter diesen Bedingungen nicht möglich, geschweige denn der Anbau nach der Delinat-Methode. Mittlerweile zeigen aber immer mehr Châteaus, darunter auch sehr renommierte, dass es doch funktioniert. «Gab es im Bordelais im Jahr 2000 gerade mal drei biologische Weinberge, werden bis 2022 rund 13‘000 Hektar bio-zertifiziert sein. Das sind immerhin mehr als zehn Prozent der gesamten Rebfläche», sagt Winzer Christophe Piat. Sein Château Couronneau, mit dem Delinat seit 2017 zusammenarbeitet, gehört zu jenen Pionieren, die seit über 20 Jahren auf Chemie im Weinberg verzichten und somit alle Lügen strafen, die behaupten, im Bordelais sei das nicht möglich.

Vom Aussenseiter zum Trendsetter

Winzerfamilie Piat auf Château Couronneau
Familienangelegenheit: Auf Château Couronneau sorgen Christophe Piat und die Nachfolgegeneration für feine Bordeaux-Weine aus artenreichen Rebbergen, die mehrheitlich mit Merlot bestockt sind.

Château Couronneau gehört nicht zu den prestigeträchtigen Weingütern im Médoc, Pomerol oder Saint-Émilion, die mit ihren sündhaft teuren Tropfen den Weltruf der Bordeaux-Weine begründen. Das kleine Märchenschloss aus dem 15. Jahrhundert liegt in Ligueux, einem kleinen Ort in der Appellation Sainte-Foy Côtes de Bordeaux ganz im Osten des Bordelais. Christophe und Bénédicte Piat haben es 1994 erworben und zu einem ökologischen Vorzeige-Château entwickelt, das mit kraftvollen, ehrlichen Weinen zu moderaten Preisen überzeugt. Die 38 Hektar Rebfläche sind zu 90 Prozent mit Merlot bestockt. Hinzu kommen etwas Cabernet Franc sowie weisse Sorten wie Sauvignon Blanc und Sauvignon Gris. Christoph Piat versteht, dass das Klima im Weinbaugebiet Bordeaux ein abschreckendes Element für biologischen Anbau ist. «Auch wir führen einen ständigen Kampf gegen den Falschen Mehltau. Aber der Rest ist unter Kontrolle und bereitet uns keine Sorgen mehr.» Zwar liegt der durchschnittliche Ertrag seit der Umstellung auf bio im Jahre 1999 bei tiefen 37 hl/ha. «Aber unser Weinbau nach Delinat-Richtlinien erlaubt uns doch eine Produktion, von der wir leben können.»

Die Qualität stimmt

Grégoire Piat im Weinkeller
Grégoire Piat an der Arbeit im Chai (Weinkeller), wo neben Stahltanks und Holzfässern auch Betoneier und Tonamphoren Einzug gehalten haben. Die Varianten an Gebinden bieten eine grosse Ausbauvielfalt.

2020 ist Sohn Grégoire in den elterlichen Betrieb eingestiegen und führt nun zusammen mit seinem Vater Château Couronneau. Christophe Piat: «Schon lange ist für uns klar, dass der biologische Weinbau sich nicht nur auf die Natur, sondern auch auf die Qualität der Weine positiv auswirkt. Wir erzeugen kräftige, tiefe Weine mit grosser Haltbarkeit. Mit der Qualität bin ich sehr zufrieden.» Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Mehrfach wurden Couronneau-Weine ausgezeichnet und auch in der Fachpresse sorgen sie immer wieder für Furore. Einziger kleiner Wermutstropfen ist für Christophe Piat der eher hohe Alkoholgehalt seiner Rotweine. «Aber bei der aktuellen Klimaerwärmung ist es schwierig, optimal reife Trauben mit einem niedrigen Alkoholgehalt zu vereinbaren. Wir haben uns bisher für die Qualität entschieden und nehmen dafür etwas mehr Alkohol in Kauf.»

Eine neue Pionierrolle

Château Couronneau aus der Vogelperspektive
Eingebettet zwischen Reben, Gewässern, Bäumen, Sträuchern und Weiden, liegt das märchenhafte Château Couronneau ganz im Osten des Bordelais. Das Weingut gehört zu den Bio-Pionieren im berühmtesten Weinbaugebiet der Welt.

Während andere Betriebe im Bordelais erst allmählich den ökologischen Weinbau entdecken, ist man auf Couronneau stets einen Schritt voraus. Perfekt ist aber auch hier noch nicht alles. Zu den bestehenden Unzulänglichkeiten gehört die kupferlastige Bekämpfung des Falschen Mehltaus, die in schwierigen Jahren viele zusätzliche Traktorfahrten durch die Reben verlangt, was Böden und Biodiversität zusetzt. «Wir sind ständig auf der Suche nach noch besseren Lösungen», sagt Christophe Piat. Neben dem Einsatz von pflanzenstärkenden biodynamischen Präparaten wird auf Anregung von Delinat auch auf neue, robuste Rebsorten gesetzt. Etwas, das in Bordeaux noch weitgehend fremd ist. Laut Christophe Piat gibt es vielleicht noch zwei, drei andere Weinbauern, die damit begonnen haben. Auf Couronneau wird demnächst auf einer Fläche von knapp zwei Hektar die pilzresistente Sorte Sauvignac (VB Cal 6-04) angepflanzt, eine weisse Neuzüchtung des Schweizer Rebenzüchters Valentin Blattner, mit dem Delinat intensiv zusammenarbeitet. Bereits diesen Mai wird dieselbe Sorte auf 3,7 Hektar im französischen Baskenland angebaut, auf einer Rebfläche, die ebenfalls den Piats gehört. Für Jungwinzer Grégoire Piat gehören solche Neuzüchtungen, die weitgehend ohne Pflanzenschutz auskommen, weil sie sich aus eigener Kraft gegen Pilzkrankheiten wehren können, zur Zukunft des biologischen Weinbaus.

Der Anbau nach der Delinat-Methode sorgt auf Château Couronneau für eine reiche Biodiversität.
Der Anbau nach der Delinat-Methode sorgt auf Château Couronneau für eine reiche Biodiversität. In einem artenreichen Umfeld reifen gesunde, hochwertige Trauben, aus denen hervorragende und preiswerte Weine entstehen.

Auch in anderen Bereichen investiert Château Couronneau im Sinne der Delinat-Methode. Seit Anfang Jahr liefern 30 Photovoltaikmodule auf einem landwirtschaftlichen Gebäude Sonnenstrom – ein erster Schritt in die angestrebte Vollversorgung mit erneuerbaren Energien. In den Weinbergen wurden erste Tests mit einem Elektrotraktor durch geführt. Auch liegt ein Massnahmenplan für mehr Biodiversität auf dem Tisch. Dieser soll gemeinsam mit Delinat-Winzerberater Daniel Wyss im Verlaufe dieses Jahres umgesetzt werden. Bereits wurden hundert Nistkästen für Vögel und Fledermäuse installiert. Bis Ende Jahr erfolgt die Pflanzung von Obstbäumen und Hecken. Für Christophe Piat ist klar: «Biologischer Weinbau mit einer reichen Biodiversität ist ein obligatorischer Schritt für alle, die sich nachhaltig mit ihrer Umwelt verbinden wollen.»

WeinLese-Angebot: Probierpaket Château Couronneau

Aus den von Hand gelesenen Trauben erzeugen Christophe und Grégoire Piat authentische Bordeaux-Weine, die an internationalen Wettbewerben immer wieder ausgezeichnet werden. Nur wenige Châteaus schaffen es, im klimatisch schwierigen Bordelais Weine im Einklang mit der Natur zu erzeugen, die mit einem vergleichbaren Preis-Genuss-Verhältnis brillieren. Wir bieten Ihnen ein Probierpaket mit zwei Weinen an, die bereits über eine gute Trinkreife verfügen, aber auch noch einige Jahre gelagert werden können.

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Alle Beiträge der WeinLese 66:

Bordeaux – Nabel der Weinwelt

Das Weinbaugebiet Bordeaux, in Frankreich als Bordelais bezeichnet, ist mit seinen 120‘000 Hektar weltweit das grösste zusammenhängende Anbaugebiet für Qualitätswein. Zusammen mit dem Burgund ist das Bordelais auch die bekannteste Weinregion Frankreichs und wohl der ganzen Welt. Rund 3000 Châteaus erzeugen Rot-, Weiss- und Süssweine. Das Spektrum reicht vom einfachen, preiswerten Tropfen bis zu prestigereichen Gewächsen, die zu den teuersten der Welt zählen. Die Weingüter liegen weit verstreut um die Stadt Bordeaux entlang der Flüsse Garonne, Dordogne und Gironde. Über das ganze Weinbaugebiet existiert ein stark differenziertes System von über 50 geschützten Appellationen (AOP = Appellation d‘Origine Protégée).

Beim Rotwein spielen die Traubensorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc die Hauptrollen. Untergeordnete Rollen spielen Petit Verdot und Malbec. Bordeaux-Weine sind typischerweise Assemblagen aus mindestens zwei dieser Rebsorten. Die berühmtesten Rotweine kommen aus dem Médoc am linken Ufer der Gironde sowie aus den Appellationen Pomerol und Saint-Émilion am rechten Ufer der Dordogne. Weit verteilt sind die verschiedenen Côtes-de-Bordeaux-Lagen, zu denen auch Château Couronneau ganz im Osten des Bordelais nahe der Stadt Bergerac gehört.

Trockene Weissweine stammen hauptsächlich aus den Weinbaugebieten Graves und Entre-Deux-Mers (zwischen Garonne und Dordogne gelegen). Sie werden vorwiegend aus Sauvignon Blanc gekeltert. Die zweite verbreitete Weissweinsorte ist Sémillon. Sie spielt bei den berühmten Süssweinen aus Sauternes die Hauptrolle. Untergeordnete weisse Sorten sind Muscadelle, Ugni Blanc und Colombard.

WeinLese-Angebot: Probierpaket Château Couronneau

Aus den von Hand gelesenen Trauben erzeugen Christophe und Grégoire Piat authentische Bordeaux-Weine, die an internationalen Wettbewerben immer wieder ausgezeichnet werden. Nur wenige Châteaus schaffen es, im klimatisch schwierigen Bordelais Weine im Einklang mit der Natur zu erzeugen, die mit einem vergleichbaren Preis-Genuss-Verhältnis brillieren. Wir bieten Ihnen ein Probierpaket mit zwei Weinen an, die bereits über eine gute Trinkreife verfügen, aber auch noch einige Jahre gelagert werden können.

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Weinreise-Tagebuch «Tour de France»

Besuche auf Weingütern gehören zum festen Weiterbildungsprogramm des Delinat-Verkaufsteams. Einmal pro Jahr begleiten die Leute von der Verkaufsfront Winzerberater oder Einkäufer und erhalten so direkten Einblick in Philosophie und Wirtschaftsweise der Winzer. Diesmal war das Team mit Einkäufer Emil Hauser auf «Tour de France». Ein Auszug aus dem Reisetagebuch unserer Verkaufscrew.

Reisende in Sachen Wein – das Delinat-Verkaufsteam

Montag, 28. Mai, Vormittag: Château Dudon, Sauternes

Christian Wild

Mit dem Zug sind wir am Sonntag aus der Schweiz via Paris nach Bordeaux gereist. Zum Auftakt unserer vinologischen Tour de France besuchen wir heute Château Dudon in Barsac. Das von Evelyne und Michel Allien geführte Weingut erzeugt aus weissen Sémillon- und Sauvignon-Blanc-Trauben süsse Sauternes-Weine.

Auch wenn Süsswein im Delinat-Sortiment ein Nischenprodukt darstellt, ist es für uns ein lohnenswerter Besuch, denn wir erfahren viel über die Weinerzeugung aus edelfaulen Trauben. Geerntet werden diese erst, wenn sie vom edelfaulen Pilz Botrytis cinerea befallen sind. Dieser bildet sich auf reifen Trauben bei warmem Herbstwetter und besonderen klimatischen Verhältnissen. In der Region um Sauternes und Barsac fliesst das kalte Quellwasser der Ciron ins wärmere Wasser der Garonne. Dadurch bildet sich im Herbst Nebel, welcher die Entstehung der Edelfäule begünstigt. Der Pilz macht die Beerenhaut porös, so dass Wasser verdunsten kann und sich der Zucker, die Säure und die Extrakte in der Traubenbeere konzentrieren.

Montag, 28. Mai, Nachmittag: Domaine Elisabeth, Cognac

Kevin Benz

Auch Cognac ist ein Nischenprodukt bei Delinat. Gleichwohl ist der Besuch beim stets gut gelaunten Bruno Arrivé auf seiner Domaine Elisabeth in Virollet zirka 40 Kilometer von Cognac entfernt eine wertvolle Horizonterweiterung. Der Besuch beginnt im malerischen Ort Talmond-sur-Gironde, wo Bruno auf einem Plateau direkt am Wasser Reben nach biodynamischen Richtlinien bewirtschaftet. Kerngeschäft der Familie Arrivé ist die Cognac-Herstellung, welcher sie sich schon seit 1767 verschrieben hat. 1997 ist Bruno aus Respekt vor der Natur und künftiger Generationen beim biologischen Anbau angekommen. Weil ein guter Cognac aber Jahre braucht bis er trinkfertig ist, konnte er seinen ersten Bio-Cognac erst im Jahr 2010 in Flaschen füllen. Gut Ding will eben Weile haben. Äusserst spannend und aufschlussreich ist für uns schliesslich die Degustation von Cognac in verschiedenen Reifestadien.

Dienstag, 29. Mai, Vormittag: Château Couronneau, Bordeaux

Katja Walter

Auf dieses Weingut bin ich besonders gespannt: Château Couronneau liegt beim Dorf Ligueux ganz im Osten des Bordelais, in der noch jungen Appellation Sainte-Foy Côtes de Bordeaux. Bei der Anfahrt wähnen wir uns kurz in der Toskana – eine unbefestigte, von Zypressen gesäumte Schotterstrasse führt zum idyllischen Schloss mit den vier Rundtürmen. Hier werden wir herzlich vom charismatischen Winzerpaar Bénédicte und Christophe Piat empfangen. Thema Nummer 1 ist das Wetter. Christophe berichtet, dass durch Hagel, Dauerregen und permanent hoher Luftfeuchtigkeit in der Region grosse Verluste resultieren. Besonders der enorme Pilzdruck macht den Winzern zu schaffen. Im biologischen Weinbau sind die Mittel gegen Mehltau-Krankheiten beschränkt.

Ein beeindruckender Weinkeller

Christophe zeigt uns, wie er seinen Merlot mit Guyot-Erziehung im Drahtspalier bewusst in die Höhe zieht, um die Laubwand luftiger zu machen. So kann die Feuchtigkeit schneller abtrocknen, was die Gefahr von Pilzinfektion verringert. Nach einem Rundgang durch den Keller, wo uns die Kombination von grossen Holzfässern, Barriques und mit Stahldeckel verschlossene Ton-Amphoren beeindruckt, zeigt uns Christophe seine Brunnenanlage, die er zur Dynamisierung des Wassers für die biodynamischen Präparate braucht. Dank der organischen Brunnenskulptur mit drei untereinander angelegten Becken gelingen Christophe wirkungsvolle Mittel zur Stärkung der Reben. Deshalb ärgert er sich darüber, dass demeter diese Dynamisierungsmethode nicht mehr akzeptieren will und darauf pocht, dass ein Produkt aus der Entwicklung des Verbandes zum Einsatz kommt.


Dienstag, 29. Mai, Nachmittag: Château Haut-Monplaisir, Cahors

Michele Greco

Nach knapp zweistündiger Weiterreise erreichen wir mit dem Bus den kleinen Ort Lacapelle-Cabanac, wo die Familie Fournié seit 20 Jahren das Weingut Château Haut-Monplaisir führt. Die Landschaft im Tal der Lot erstreckt sich über drei Terrassen. Die Böden der ersten Terrasse im Talgrund sind sehr fruchtbar und werden für den Anbau verschiedener landwirtschaftlicher Kulturen genutzt. Auf der zweiten Terrasse beginnt der Weinbau – die Rebberge der Familie Fournié liegen auf der dritten Terrasse. Hecken, Bäume, Büsche und Waldpartien sorgen für eine reiche Biodiversität. In den Rebbergen dominiert die Malbec-Traube, hier auch Côt oder Auxerrois genannt. Sie ergibt körperreiche, langlebige Rotweine mit tiefdunkler Farbe. Zu einem ausgezeichneten mehrgängigen Diner im Restaurant Balandre in Cahors geniessen wir die Weine von Château Haut-Monplaisir und prägen uns die Erläuterungen von Mathilde, der Tochter von Daniel und Cathy Fournié ein.

Mittwoch, 30. Mai, Vormittag: Domaine Delmas, Limoux

Camill Hadorn

Heute tauchen wir in der Region Limoux im Süden Frankreichs in die Welt der Schaumweine ein. Gastgeber sind Marlène und Bernard Delmas und ihr Sohn Baptiste. Auf der Domaine Delmas wird zu 80 Prozent Crémant erzeugt. Diese Schaumweine entstehen nach derselben Methode wie Champagner. Bernard, gelernter Koch, widmet sich seit 1992 vollständig dem Weinbau und gehörte zu den Ersten im Limoux, die den Schritt zum biologischen Anbau wagten. Und er gehört zu jenen Winzern, die mit grosser Überzeugung die Delinat-Methode umsetzen und in ihren Weinbergen die Biodiversität fördern, wo es nur geht. Das kommt beim gemeinsamen Mittagessen im noblen Château des Ducs de Joyeuse in Couiza sehr schön zum Ausdruck. Die Art und Weise, wie Bernard in seiner Tischrede Delinat und im Speziellen unserem Frankreich-Einkäufer Emil Hauser Wertschätzung zollt, gehört zu den emotionalsten Momenten dieser Reise.

Mittwoch, 30 Mai, Nachmittag: Domaine Lignères, Corbières

Christina Bertoni

Nach einer kleinen Ruhe- und Erfrischungspause erreichen wir Château La Baronne der Domaine Lignères im kleinen Ort Fontcouverte in den Corbières. Mit der stets gut gelaunten Anne Lignères machen wir uns auf einen Spaziergang durch die Reben. Uns begleiten blühender Ginster, Vogelgezwitscher und ein herrlich sattes Grün, das sich um die Reben ausbreitet. Für uns ein wunderschöner Anblick, doch den Reben behagt die grosse Feuchtigkeit weniger. Die Gefahr von Mehltau liegt in der Luft.

Reiche Biodiversität  im Süden Frankreichs

Der Besuch im Keller hält eine weitere Überraschung bereit: Neben grossen Holzfudern, zahlreichen aufeinandergeschichteten Barriques und Ton-Amphoren entdecken wir sechs Sandstein-Eier. Winzer Jean Lignères möchte etwas vom Holz wegkommen und experimentiert deshalb voller Elan mit verschiedenen andern Materialien. Bei der anschliessenden Degustation kommen die Ausbauarten in unterschiedlichen Gefässen deutlich zum Ausdruck. Besonders spannend ist die Verkostung von Jungweinen aus Ton- und Sandsteingefässen. Ich bin gespannt, wie sich die Stilistik der Lignères-Weine in den kommenden Jahren verändern wird.

Donnerstag, 31. Mai, Vormittag: Château Coulon, Corbières

Christoph Dienst

Nur einen Katzensprung von der Domaine Lignères entfernt besuchen wir heute Château Coulon. Es ist Louis Favre persönlich, der uns durch die Reben führt. Auch hier dominiert aufgrund reicher Niederschläge sattes Grün zwischen den Reben. Und dann passiert etwas, das zeigt, wie gross die natürliche Vielfalt hier ist: Zwischen Mütze und Kragen von Kollege Roman Herzog hat sich eine etwa 10 Zentimeter grosse Gottesanbeterin zum Fototermin eingefunden. Ein derart imposantes Insekt kannte ich bisher nur aus dem Vivarium. Seine Anwesenheit im Rebberg zeigt, dass es ein entsprechendes Nahrungsangebot geben muss.

Wir betrachten die üppige Begrünung näher und entdecken eine unglaubliche Pflanzenvielfalt. Ein Dschungel en miniature. Ein weiteres Naturschauspiel erwartet uns bei der Degustation im Innenhof des Weinguts. Ein Bienenschwarm bewegt sich auf einen alten Baum zu. Louis hofft, dass der Schwarm den bereitgestellten Bienenstock bezieht. Wir können das Schauspiel nicht zu Ende verfolgen – die nächste Station wartet schon.

Donnerstag, 31. Mai, Nachmittag: Domaine Mon Rêve, Terrasses du Larzac

Robin Bazo

Faszinierend ist sie, die rot leuchtende Landschaft am Lac du Salagou. Hier im kleinen Ort Le Bosc lebt Sébastien Rouve auf seiner Domaine Mon Rêve seit 2007 seinen Traum vom eigenen biologischen Weingut. Im Jahr 2015 hat er durch Sturm und sintflutartige Regenfälle nicht nur viele Reben, sondern auch einen Teil seiner Reben verloren und musste sie wieder neu anpflanzen. Zum Glück war der Grossteil der Ernte zu diesem Zeitpunkt bereits eingebracht, so dass sich die Verluste in Grenzen bewegen. Wie er mit einem Lächeln auf dieses Katastrophenjahr zurückblickt und mit neuem Elan in kompromisslosem Einklang mit der Natur weitermacht, beeindruckt uns sehr.

Rote Erde am Lac du Salagou

Als wir dann auch noch seine kräftigen und komplexen Weine degustieren, wird uns erst recht klar, dass es überaus schade wäre, Weinberge in einem derart intakten ökologischen Umfeld einfach aufzugeben.

Freitag, 1. Juni: Domaine de Beaurenard, Châteauneuf-du-Pape

Pirmin Muoth

Legendär und weltberühmt ist unser nächstes Ziel: Châteauneuf-du-Pape im südlichen Rhonetal. Hier werden wir von der Familie Coulon auf ihrer Domaine de Beaurenard empfangen. Victor, der ältere Sohn von Isabelle und Daniel Coulon, zeigt uns die Reblage Boisrenard, wo gegen 100-jährige Rebstöcke wie Relikte aus vergangenen Zeiten dastehen. Jede Rebe hat eine Geschichte zu erzählen, alle zusammen strahlen sie eine wunderbare Schönheit und Weisheit aus. Victor erzählt von der Einzigartigkeit dieser Reben und wie der sandige, kalkige Boden die Eigenständigkeit des Weines prägt. In einem andern Rebberg gedeihen alle 13 für einen Châteauneuf-du-Pape zugelassenen Traubensorten bunt durcheinander im Gemischten Satz. Der Besuch ist so eindrücklich und lehrreich, dass ich meinen Kunden diese aussergewöhnlichen Weine jetzt noch kompetenter und mit ein paar spannenden Geschichten angereichert anbieten kann.

Samstag, 2. Juni: Château Duvivier, Provence

Roman Herzog

Zum Abschluss unserer Winzerreise besuchen wir Château Duvivier in der Provence. Für mich als Koordinator der verschiedenen Aktivitäten auf diesem Delinat eigenen Weingut ist es ein bisschen wie heimkommen. Kurz nach Sonnenaufgang sind wir mit Winzer Erik Bergmann bereits unterwegs in den Weinbergen. Er führt uns zu den artenreichen ökologischen Hotspots mitten in den Reben und den Wasserretentionsteichen, die im Sinne der Permakultur-Philosophie neu angelegt wurden.

Zu Hause auf Château Duvivier

Im Keller offenbart uns Erik seine Philosophie als Kellermeister. Er erklärt, welche Weinstilistik er anstrebt und weshalb er dafür ausschliesslich auf Naturhefen setzt. Gegen Mittag machen wir uns wieder auf den Heimweg in die Schweiz. Die vielen persönlichen Eindrücke und das neu erworbene Weinwissen werden uns bei der Beratung unserer Kunden wertvolle Dienste leisten.

WeinLese 49: Kurz & bündig

Neue Winzer aus Frankreich

Drei namhafte Weingüter aus Frankreich arbeiten neu mit Delinat zusammen. In Châteauneuf-du-Pape führen die Brüder Daniel und Frédéric Coulon in siebter Generation die renommierte Domaine de Beaurenard. Das Weingut überzeugt mit typischen, oft preisgekrönten Châteauneuf-du-Pape-Weinen. Eine Besonderheit ist die Einzellage Boisrenard, die schon seit 1695 zur Domaine gehört und ausnahmslos mit dem Pferd bearbeitet wird.

Unweit des Städtchens Bergerac erzeugen Christophe und Bénédicte Piat auf Château Couronneau feine Bordeaux-Weine mit einem unglaublichen Preis-Genuss-Verhältnis. Die Reben erstrecken sich über 38 Hektar rund ums Schloss. Seit 1999 werden sie biologisch und seit 2009 biodynamisch bewirtschaftet. Auf den lehm- und kalkhaltigen Böden gedeiht vor allem Merlot.

In der wenig bekannten Appellation Cahors im Südwesten Frankreichs erzeugt die Familie Fournié auf Château Haut-Monplaisir Weine, die man sonst mit Argentinien in Verbindung bringt: Malbec ist aber die typische Rotweintraube dieser Region und ergibt hier überaus lebendige und finessenreiche Tropfen.

Mit diesen drei neuen Weingütern aus Frankreich steigt die in Europa nach der Delinat-Methode bewirtschaftete Weinbaufläche um rund 130 Hektar an.

Delinat-WeinMarkt und Slow Food

Auch in diesem Jahr wird der Delinat-Weinmarkt die Slow-Food-Messen in der Schweiz und in Deutschland bereichern. Die nächsten Delinat-WeinMärkte mit Winzern aus verschiedenen Weinländern finden vom 2. bis 4. März 2018 in der Halle 4 der Bernexpo sowie vom 5. bis 8. April an der Slow Food Messe in Stuttgart statt.

Traumpaar des deutschen Weinbaus

Carolin Spanier-Gillot und Oliver Spanier (auf dem Bild mit Emil Hauser von Delinat) sind vom «Vinum Weinguide Deutschland 2018» zum «Winzer des Jahres» gewählt worden. Das Ehepaar führt zwei Weingüter in verschiedenen Gebieten Rheinhessens (Kühling-Gillot und Battenfeld Spanier) und arbeitet schon seit mehreren Jahren mit Delinat zusammen. Die Redaktion des erstmals erschienenen «Vinum Weinguide» bezeichnet die beiden als «Traumpaar des deutschen Weinbaus». Für Carolin und Oliver geht ein Traum in Erfüllung: «Winzer des Jahres zu werden, ist sicher die grösste Auszeichnung, die in Deutschland vergeben wird, und so etwas wie ein Ehrenpreis für das Lebenswerk – auch wenn wir uns trotzdem noch jung fühlen.» Bereits im letztjährigen «Gault Millau Weinguide Deutschland» figurierten die beiden Weingüter unter den 25 besten Deutschlands. Und Carolin Spanier-Gillot war vom «Falstaff- Magazin Deutschland» bereits zur deutschen Winzerin 2015 gekürt worden.

Innovatives Bewässerungskonzept

In Rekordzeit hat Carlos Laso auf seinem Weingut Pago Casa Gran im Hinterland von Valencia das von Delinat angeregte Bewässerungskonzept (WeinLese Nr. 47) umgesetzt. Mit einem Wasserrückhaltebecken und mehreren horizontal verlaufenden Gräben entlang der Rebparzellen wird Regenwasser zurückgehalten. Langsam kann es von hier aus in den Boden versickern, sodass die Reben auch in langen Trockenzeiten mit Feuchtigkeit versorgt werden. Bis das Rückhaltebecken ganz gefüllt ist, dürften etwa drei Jahre vergehen. In dieser Zeit sollte auch der Grundwasserspiegel langsam wieder ansteigen. Spätestens dann dürften auch lange, trockene Sommer den Reben auf Pago Casa Gran kaum noch etwas anhaben können.

Bio kann die Welt ernähren

Biologischer Landbau könnte die Welt in Zukunft ernähren, wenn wir uns weniger Verschwendung leisten und weniger tierische Produkte konsumieren. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Schweizer Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL. Eine weltweite Umstellung auf biologischen Landbau könne zu einem umfassend nachhaltigen Ernährungssystem beitragen, wenn sie mit weiteren Massnahmen kombiniert werde, heisst es in einer Medienmittelung des FiBL vom November 2017. So gilt es etwa, den hohen Konsum tierischer Produkte zu reduzieren, weniger Kraftfutter in der Tierhaltung einzusetzen und Nahrungsmittelabfälle zu vermeiden. Ein solches Ernährungssystem hätte positive Auswirkungen auf wichtige Umweltaspekte wie Treibhausgasemissionen, Überdüngung und Pestizidverbrauch – und würde laut Studie trotz biologischer Bewirtschaftung nicht zu einem höheren Landverbrauch führen.
Quelle: www.fibl.org

Weitere Beiträge aus der WeinLese 49:

Auftanken auf Delinat-Weingütern

Ferien auf Delinat-Weingütern sind nicht nur erholsam. Im Gespräch mit den Winzern, bei Führungen im Keller und Spaziergängen durch die Weinberge wird in einer stressfreien, gelösten Atmosphäre ganz nebenbei auch deutlich, wie die Delinat-Methode in der Praxis funktioniert und weshalb nur konsequent ökologischer Anbau und reiche Biodiversität unverfälschte, qualitativ hochwertige Weine garantieren.

Ferien bei Delinat-Winzern sind erholsam und erhellend.

Da sich die Weingüter abgelegen auf dem Land befinden, ist ein Auto für Ausflüge und die Erkundung der Umgebung sinnvoll. Wir empfehlen mit dem Zug in die nächstgrössere Stadt (für die Toskana zum Beispiel Florenz) anzureisen und dann dort ein Auto zu mieten. Ferienmöglichkeiten auf Delinat-Weingütern gibt es vor allem in Italien, vereinzelt aber auch in Frankreich. Hier eine Übersicht.

Toskana/Italien

Agriturismo Il Mandorlo, Weingut Salustri

Das dorfähnlich strukturierte Weingut hat zehn geschmackvoll eingerichtete Appartements mit eigener Küche. Kein eigenes Restaurant. Bei der Winzerfamilie können aber hauseigene Produkte (Wein, Wurstwaren, Schinken, Olivenöl) bezogen werden. Ein gedeckter Pool und eine grosszügige Gartenterrasse bieten freie Sicht auf die hügelige Landschaft der Maremma mit dem stolzen Städtchen Montalcino am Horizont.

Agriturismo Il Mandorlo
Poggi del Sasso
58040 Cinigiano (GR)
Tel. +39 0564 990529
www.salustri.it

Il Conventino, Montepulciano

Die drei gemütlichen Ferienwohnungen mit eigener Küche auf der Sommerresidenz von Alberto Brini liegen mitten in Weinbergen und Olivenhainen. Ein schöner Pool in ruhiger Landschaft bietet Entspannung pur. Il Conventino bietet keine Restauration an – im schmucken Hügelstädtchen Montepulciano, für Marschtüchtige in Gehnähe gelegen, gibt es aber zahlreiche gute Restaurants und sympathische Café-Bars. Abstecher nach Florenz oder gar Rom sind von hier aus in weniger als anderthalb Stunden möglich.

Il Conventino
Via della Ciarliana 25/b
53045 Montepulciano (SI)
Tel. +39 0578 715371
www.ilconventino.it

Badia a Coltibuono, Gaiole in Chianti

Badia a Coltibuono

In uralten Klostergemäuern ist ein gemütliches B&B untergebracht. Die ehemaligen Klosterzellen wurden in stilvoll eingerichtete Zimmer verwandelt und bieten Ausblick auf einen prachtvollen italienischen Renaissancegarten. Am Morgen geniessen die Gäste ein reiches Frühstück mit einer grossen Auswahl an hausgemachten Kuchen, biologischen Konfitüren, toskanischen Käsesorten und weiteren regionalen Spezialitäten. Empfehlenswert sind die verschiedenen Kochkurse und das angrenzende Restaurant. Als Ausflugsziele liegen Siena 30 und Florenz 70 Kilometer entfernt.

Agriturismo Badia a Coltibuono
Loc. Badia a Coltibuono
53013 Gaiole in Chianti (SI)
Tel. +39 0577 74481
www.coltibuono.com

Tenuta San Vito, Montelupo Fiorentino

Das Weingut San Vito liegt nur 18 Kilometer von Florenz in einer einzigartigen Hügellandschaft und bietet in mehreren stilgerecht renovierten toskanischen Steinhäusern schicke Ferienwohnungen. Im Restaurant San Vito wird authentische Küche aus der Toskana geboten. Gleich daneben befindet sich ein gepflegter Swimmingpool mit Liegestühlen. Es werden Koch- und Weinkurse angeboten und Mountainbikes vermietet. Als Ausflugsziele drängen sich Florenz, Siena oder Pisa auf.

Tenuta San Vito
Via San Vito 59
50056 Montelupo Fiorentino (FI)
Tel. +39 0571 51411
www.san-vito.com

Buondonno, Castellina in Chianti

Die Azienda Agricola Casavecchia von Gabriele Buondonno liegt rund 50 Kilometer südlich von Florenz im Chianti Classico. Das familiäre Agriturismo besteht aus drei schönen Ferienwohnungen mit Kochgelegenheit. Ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge nach Florenz (50 km), Siena und San Giminiano (je ca. 30 km).

Azienda Agricola Casavecchia
alla Piazza, Località La Piazza 37
53011 Castellina in Chianti (SI)
Tel. +39 0577 733662
www.buondonno.com

Piemont/Italien

Azienda Agricola Torelli, Bubbio

Abseits der grossen Touristenströme im Piemont erzeugt Gianfranco Torelli in Bubbio, der ersten gentechfreien Gemeinde Italiens, feine biologische Weine, darunter einen besonders feinen, süssen Moscato d‘Asti. Zum Weingut gehört ein Appartement für zwei bis vier Personen, das als B&B geführt wird. Zum Frühstück werden frische und regionale Produkte serviert.

Azienda Agricola Torelli
Bubbio (AT)
Tel. +39 0144 83 380
www.vinitorelli.it

Languedoc/Frankreich

Domaine Mon Rêve, Le Bosc

Auf seinem Weingut Mon Rêve bietet Sébastien Rouve 1 km vom Lac du Salagou entfernt zwei neue Ferienwohnungen mit gut ausgestatteter Küche und Terrasse an. Die beiden Wohnungen mit Aussicht auf die Rebberge bieten Platz für vier bis sechs und sechs bis acht Personen. Keine Restauration, diverse gute Restaurants in der Umgebung. Führungen auf dem Weingut nach Vereinbarung. Ausflüge nach Montpellier (50 km) und ans Meer (60 km). September bis Mitte Oktober geschlossen.

Domaine Mon Rêve
7 route des Ruffes
34700 Le Bosc
Tel. +33 682 286 797
sebastienrouve@hotmail.fr

Provence/Frankreich

Château Duvivier, Pontevès

18 einfache, aber stilvoll eingerichtete Zimmer mit Charme im Château und im Annexbau. Das Gastgeberpaar Sylvia und Uwe Fahs bietet in dieser Oase der Ruhe einen erholsamen Aufenthalt mit reichem kulinarischem Angebot mehrheitlich in Bioqualität. Grosse Gartenterrasse, Spaziermöglichkeiten durch die Weinberge, Weindegustationen, Besichtigung der Kellerei, Schwimmbad und zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten zu Sehenswürdigkeiten der Provence und ans Meer (80 km).

Château Duvivier
Route de Draguignan
3670 Pontevès
Tel. +33 494 77 20 06
sylvia.fahs@chateau-duvivier.com
www.chateau-duvivier.com

WeinLese-Angebot:
Probierpaket «Ferien beim Winzer»

Winzer und Weine vor Ort kennenlernen: Unsere Reportage und eine Übersicht über Delinat-Weingüter mit Gästezimmern und Ferienmöglichkeiten zeigt, wie und wo das möglich ist. Als Einstieg für Ihre Ferienplanung offerieren wir Ihnen unser Probierpaket «Ferien beim Winzer».

6 × 1 Flasche CHF 79.40, € 62,80 Lieferung portofrei.
(Ø CHF 1.76 pro dl, € 13,96 pro l) Art. 9151.50

Das Probierpaket enthält je 1 Flasche:
Conterocca, Azienda Salustri, Toscana IGT 2014
Art. 1204.14, CHF 12.20, € 9,50 pro Flasche (CHF 1.63 pro dl, € 12,67 pro l)
Les Hirondelles, Château Duvivier, Pays du Var IGP 2011
Art. 1050.11, CHF 16.40, € 13,50 pro Flasche (CHF 2.19 pro dl, € 18,00 pro l)
La Valle Chianti, Tenuta San Vito, Chianti DOCG 2014
Art. 3014.14, CHF 12.20, € 9,50 pro Flasche (CHF 1.63 pro dl, € 12,67 pro l)
Il Conventino rosso, Rosso di Montepulciano DOC 2015
Art. 1244.15, CHF 14.80, € 11,90 pro Flasche (CHF 1.97 pro dl, € 15,87 pro l)
L’Abbazia, Badia a Coltibuono, Toscana IGT 2014
Art. 1193.14, CHF 11.60, € 8,90 pro Flasche (CHF 1.55 pro dl, € 11,87 pro l)
Domaine Mon Rêve Traces de vie, Terrasses du Larsac AOP 2014
Art. 3685.14, CHF 12.20, € 9,50 pro Flasche (CHF 1.63 pro dl, € 12,67 pro l)

www.delinat.com/wl45-angebot

Wein- und Genussreise Languedoc: Die Kunst, das Leben zu geniessen

Zu Hause im Märchenschloss – zu Besuch bei Delinat-Winzern: Die Wein- und Genussreise durchs Languedoc verrät, was die Franzosen unter Savoir-vivre verstehen!

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Château Coulon: Regionales aus der Schlossküche.

Unweit des Städtchens Pézenas mit seinen prächtigen Stadtpalästen und Künstlerateliers liegt Château de Roquelune, ein elegantes Schloss aus dem 17. Jahrhundert mit idyllischer Parkanlage und schönem Schwimmbad. Schlossherrin und Gastgeberin ist die Deutsch sprechende Ute Steinbeis. Vom 26. April bis 3. Mai 2017 ist dieses Märchenschloss exklusiv für die maximal 18 Gäste der Wein- und Genussreise Languedoc von Delinat reserviert. Château de Roquelune ist Ausgangspunkt für spannende Entdeckungstouren und ruhige Rückzugsoase für dazwischen und danach. «Nach der Premiere dieser Reise im vergangenen Frühjahr haben wir viele geradezu euphorische Rückmeldungen erhalten », sagt Reiseleiterin Katrin Burow. Das tönte beispielsweise so: «Für uns war diese Reise ein unvergessliches Erlebnis: die Weine, das Essen, die Überraschungen, die Abwechslung, das Schloss, die tadellose Organisation (eben Delinat-like), die Ausflüge – alles vom Feinsten.»

Savoir-vivre

Picknick beim Weingut der Familie Lignères.
Picknick beim Weingut der Familie Lignères.
 
 

Hauptanliegen der Reise sei es, den Gästen das französische Savoir-vivre, also die Kunst, das Leben zu geniessen, aber auch einen ökologisch vorbildlichen Weinbau näherzubringen, erklärt Katrin Burow. Das Languedoc fasziniert mit südfranzösischem Charme, romantischen Landschaften, wilden Schluchten, würzig-duftender Macchia, alten Baudenkmälern und pittoresken Städtchen mit pulsierenden Märkten. Das warme und trockene Klima prädestiniert die Region für den biologischen Weinbau. Kein Wunder, stammen einige der beliebtesten Delinat-Weine aus dem Languedoc.

Die Reise führt unter anderem auf die Weingüter der passionierten Ärzte-Winzer Jean und Paul Lignères, die von Delinat als Biodiversitätswinzer 2016 ausgezeichnet wurden, sowie auf Château Coulon, wo Louis Fabre die ökologische Revolution in seinen Weinbergen mit grossem Elan vorantreibt. Auf allen Weinhöfen geben die Winzer Einblick in ihre von Nachhaltigkeit geprägte Philosophie und schenken ihre feinen Tropfen persönlich aus. Weitere Höhepunkte: Ornithologische Führung im Schlosspark, Kräuterwanderung rund um das Schloss, Besuch einer nachhaltigen Austernzucht und Panoramafahrt zur rot leuchtenden Landschaft am Lac du Salagou.

Mehr Informationen zu den Weinreisen:
www.delinat.com/weinreisen

Faszinierende Symbiose von Wein und Speisen

Als ich als gelernter Koch vor zehn Jahren meine Stelle als Kundenberater bei Delinat antrat, war es die Symbiose von Wein und Speisen aus reicher Natur, die mich speziell gereizt hat. Ich bin ein Naturmensch. Mein Herz schlägt für regionale, frische Küche und Weine aus biologischem Anbau, wie sie Delinat mit ihren eigenen strengen Richtlinien fördert. In meiner Freizeit bewege ich mich am liebsten draussen in der Natur, sei es zu Fuss oder auf dem Bike.

Wertvolle Weiterbildung

Christian Wild (rechts) mit Arbeitskollege Kevin Benz (links) bei Winzer Antoine Kaufmann.
Christian Wild (rechts) mit Arbeitskollege Kevin Benz (links) bei Winzer Antoine Kaufmann.

Die jährliche Reise zusammen mit einem Mitglied aus unserem Einkaufs- oder Beraterteam in eine bestimmte Weinregion bietet uns Kundenberatern nicht nur eine schöne Abwechslung zum beruflichen Alltag im Büro, sondern auch einen vertieften, praxisnahen Einblick in die Philosophie unserer Winzer. Wenn man vor Ort sieht, in welchem Umfeld die Trauben reifen, wie der Winzer denkt und arbeitet, kann man die Kunden viel fundierter und kompetenter beraten, als wenn man sich bloss auf schriftliche Unterlagen und mündliche Aussagen aus zweiter und dritter Hand abstützen kann. Gibt es einen anderen Weinhändler, der seinen Leuten an der Verkaufsfront ein derart wertvolles Weiterbildungsangebot offeriert? Ich kenne keinen.

Starke Eindrücke vor Ort

Kompetenz im Kundenservice
Beratungskompetenz im Kunden­­service hat bei Delinat einen hohen Stellen­­wert. Durch ständige hausinterne Weiter­­bildung und regelmässige Degus­­tati­­onen wird diese ständig verbessert. Viel zum Know-how tragen auch mehr­­tägige Reisen zu Delinat-Winzern in ganz Europa bei, welche die Team­­mitglieder an der Verkaufs­­front einmal pro Jahr zusammen mit einem Einkäufer oder einem Winzer­­berater unter­­nehmen. Christian Wild (44), gelernter Koch, war kürzlich mit Ein­­käufer Emil Hauser in Süd­­­frankreich unter­­wegs. An dieser Stelle berichtet er von den Er­­kenntnissen aus dieser Reise für seine Kunden­­beratung am Telefon und online.

Die Südfrankreich-Reise im vergangenen Herbst zusammen mit meinem Arbeitskollegen Kevin Benz und Frankreich-Einkäufer Emil Hauser hat für mich spannende Einblicke und viele neue Erkenntnisse gebracht, die ich für die Kundenberatung nutzen kann. Wie viel habe ich schon gelesen und gehört über die zahlreichen Versuche, die auf unserem eigenen Weingut Château Duvivier in der Provence zugunsten eines Weinbaus mit funktionierendem Ökosystem gemacht werden. Dies einmal «eins zu eins» vor Ort mitzuerleben und von Winzer Antoine Kaufmann aus erster Hand erläutert zu bekommen, offenbarte mir einen völlig neuen Hintergrund. Im Languedoc beeindruckte mich bei Louis Fabre auf Château Coulon besonders, dass es auch grosse Biobetriebe (160 Hektar Reben) gibt, die sich nie mit dem Minimum zufriedengeben, sondern mit enormem Aufwand eine ökologische Vernetzung der verschiedenen Weinberge vorantreiben. Hier konnten wir auch live die letzten Erntetage miterleben. Beeindruckend, wie die vielköpfige Erntetruppe – hier la colle genannt – mit flinken Händen dafür sorgt, dass das reife Traubengut rasch und unverletzt in den Keller gelangt. Bei den Gebrüdern Jean und Paul Lignères in den Corbières verblüfften das extrem grosse Fachwissen und die Risikobereitschaft, Weine ohne oder mit nur wenig Schwefelzugabe zu vinifizieren. Auf der Domaine von Bernard Delmas wurde mir so richtig bewusst, was es braucht, um einen guten Schaumwein (Crémant oder Blanquette de Limoux) auf den Markt zu bringen. Nämlich viel Zeit (fünf Jahre) und ein feines Gespür für die klassische Champagnermethode. Hier hat mich überdies die wunderschöne Gegend begeistert.

Französische Küche, neu entdeckt

Gleiches gilt seit dieser Reise auch wieder für die französische Küche. Aufgrund nicht immer positiver Erfahrungen hatte ich in den vergangenen Jahren doch einige Vorbehalte. Diese sind jetzt beseitigt. Egal ob wir bei unseren Winzern am Tisch zu Gast waren oder in einem Restaurant gespeist haben – bei mir ist die Lust auf französische Küche und Weine wieder deutlich gestiegen. Und ich habe ein paar neue Wein- und Speisekombinationen kennengelernt, die ich gerne an unsere Kunden weitergebe. Die zwei Kilo, die ich seither zu viel auf den Rippen habe, nehme ich gerne in Kauf. Mit ein paar schönen Wander- und Biketouren lässt sich das Gewicht sicher wieder ins Lot bringen.

Weintipp Christian Wild

christian-wild-kundenservice

Mein Lieblings-Südfranzose

Das Brüderpaar Jean und Paul Lignères aus dem Languedoc imponiert mir schon deshalb, weil sie mit grosser Leidenschaft zwei Berufe unter einem Hut vereinen – beide sind Arzt und Winzer –  letzteres mit unglaublichem Engagement. Das spürt natürlich besonders gut, wer bei ihnen zu Gast ist, aber auch schon, wer eine Flasche Wein der Domaine Lignères kredenzt. Mein Liebling ist der Las Vals Notre Dame, eine tiefgründige, vielschichte und kräftige Cuvée mit dunkelbeeriger Frucht aus den einheimischen Traubensorten Syrah, Carignan und Grenache sowie angenehm dezenten Röstaromen. Ein Gedicht zu dunklem Fleisch wie Entrecôte, Côte de Boeuf und Lamm, aber auch zu Kartoffelgratin, Ratatouille oder Pilzrisotto. Oder einfach als Meditationswein an einem stillen Winterabend in der guten Stube. Mit dieser Vielseitigkeit, die in keiner Situation langweilig wirkt, ist er auch ein Top-Mitbringsel bei Einladungen. Vive la France!

Domaine Las Vals Notre Dame

Domaine Las Vals Notre Dame
Corbières AOP 2012
www.delinat.com/2435.12