Biodiversität ist für die Erhaltung unserer Landschaften unerlässlich. Sie beeinflusst nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern bereichert auch die Ästhetik und unterstützt den Tourismus. Doch welche Rolle spielt Biodiversität in unseren Landschaften?
Biodiversität ist das Fundament stabiler Ökosysteme. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Kreislauf der Natur. Pflanzen produzieren Sauerstoff, binden CO₂ und dienen als Nahrung für viele Tiere. Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sichern die Fortpflanzung zahlreicher Pflanzenarten. Raubtiere regulieren die Populationen von Beutetieren und tragen so zum Gleichgewicht in der Natur bei. Ohne diese Wechselwirkungen wäre das Funktionieren von Ökosystemen gestört.
Vielfältige Landschaften, wie Wälder, Wiesen oder Feuchtgebiete, bieten eine breite Palette an Lebensräumen. Jede dieser Landschaftsformen unterstützt eine Vielzahl von Arten, die auf genau diese Bedingungen angewiesen sind. Wo Artenvielfalt herrscht, gedeihen Pflanzen und Tiere besser. Das führt dazu, dass auch die Landschaft stabiler und widerstandsfähiger gegenüber äusseren Einflüssen wie dem Klimawandel ist. Die Erhaltung dieser Landschaften ist daher eng mit dem Schutz der Biodiversität verknüpft.
Artenvielfalt und Ästhetik der Landschaft sind eng miteinander verbunden. Hier ein Blick aus den Weingärten von Il Conventino in Montepulciano.
Biodiversität und Landschaft: Auch eine Frage der Ästhetik
Nicht zuletzt trägt Biodiversität trägt zur Schönheit und Vielfalt unserer Landschaften bei. Eine blühende Wiese, in der verschiedenste Blumenarten wachsen, oder ein Wald voller unterschiedlicher Baumarten, die im Wechsel der Jahreszeiten ihre Farben verändern, bieten beeindruckende Naturerlebnisse. Diese Vielfalt spricht unsere Sinne an und fördert unser Wohlbefinden. Landschaften, die reich an Arten sind, strahlen Harmonie und Lebendigkeit aus.
Auch der Tourismus profitiert von der Artenvielfalt. Naturschutzgebiete und Landschaften, die sich durch hohe Biodiversität auszeichnen, ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Der Mensch schätzt naturgemäss die natürliche Schönheit und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Aktivitäten wie Wandern, Vogelbeobachtung oder Fotografieren in der Natur werden durch die reichhaltige Biodiversität zu einem besonderen Erlebnis. Dadurch entstehen wirtschaftliche Chancen, besonders in ländlichen Gebieten, die vom Tourismus leben.
Bedrohung der Biodiversität
Trotz ihrer enormen Bedeutung ist die Biodiversität weltweit bedroht. Klimawandel, intensive Landwirtschaft, Zersiedelung und Umweltverschmutzung führen zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt. Lebensräume verschwinden, und damit auch die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Dies gefährdet nicht nur das Gleichgewicht der Ökosysteme, sondern beeinträchtigt auch die Schönheit und Attraktivität unserer Landschaften. Der Schutz der Biodiversität ist daher dringlicher denn je.
Biodiversität ist nicht nur entscheidend für das ökologische Gleichgewicht, sondern hat auch ökonomische Vorteile. Sie fördert die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, schafft Arbeitsplätze im Naturschutz und unterstützt den ökologischen Landbau. Zudem hilft Biodiversität, Produktionskosten zu senken, indem sie den Einsatz teurer Pflanzenschutzmittel und anderer Eingriffe reduziert.
Biodiversität ermöglicht die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. In Wäldern, auf Agrarflächen und in Gewässern sorgt eine hohe Artenvielfalt dafür, dass natürliche Rohstoffe wie Holz, Wasser und Nahrungsmittel langfristig verfügbar bleiben.
Eine gesunde und diverse Umwelt kann sich selbst regenerieren und dem Menschen Ressourcen bereitstellen. Ein artenreiches Ökosystem ist auch widerstandsfähiger gegen Störungen, sei es durch Klimawandel oder Schädlingsbefall, was langfristig die Basis für eine stabile Wirtschaft bildet.
Die naturreichen Landschaften Südfrankreichs, wie in den Weingärten der traditionsreichen Domaine Beaurenard und die Eleganz der Weine sind seit jeher wichtige Einnahmequelle der Region.
Arbeitsplätze im Naturschutz
Biodiversität schafft Arbeitsplätze, insbesondere im Bereich des Naturschutzes, aber auch im vorbildlichen, ökologischen Landbau, wie bei Delinat. Die notwendige grosse Verbesserung werden wir nur mit einer Nutzung im Einklang mit der Natur erreichen, wie es die Delinat-Winzer vorleben.
In Nationalparks, Naturschutzgebieten und Projekten zur Wiederaufforstung arbeiten Menschen, die sich um den Erhalt und die Pflege der Landschaften kümmern. Diese Arbeitsplätze tragen zum Schutz der Umwelt bei, und sind gleichzeitig wichtige Einnahmequellen, beispielsweise durch Tourismus in der Region. Darüber hinaus entstehen Jobs im Bereich der Umweltforschung, die sich mit dem Erhalt und der Förderung der Biodiversität befassen.
Förderung des ökologischen Landbaus
Bauern, die auf Vielfalt setzen, reduzieren die Notwendigkeit für teure chemische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel. In Mischkulturen werden Schädlinge durch natürliche Feinde kontrolliert. Verschiedene Pflanzenarten tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei. Dies senkt Kosten und schont die Umwelt. Ökologische Landwirtschaft, und damit auch ökologischer Weinbau lohnt sich also auch finanziell.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, künstlichen Düngemitteln und Bewässerungssystemen wird oft notwendig, wenn die natürliche Artenvielfalt durch Monokulturen oder intensive Nutzung gestört wird. In einer artenreichen Umgebung hingegen reguliert sich vieles von selbst: Natürliche Fressfeinde halten Schädlinge in Schach, der Boden bleibt fruchtbar, und Pflanzen können sich durch natürliche Bestäuber vermehren. Das reduziert die Produktionskosten und verbessert gleichzeitig die Qualität der erzeugten Produkte.
Zudem tragen verschiedene Pflanzen- und Tierarten zur Stabilität der Ökosysteme bei und machen diese widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren oder Überschwemmungen. Wälder und Wiesen, die eine hohe Artenvielfalt aufweisen, binden mehr Kohlenstoff und helfen somit, den Klimawandel zu verlangsamen. Diese natürlichen Schutzmechanismen sparen Kosten, die sonst für künstliche Lösungen aufgewendet werden müssten.
Langfristige wirtschaftliche Stabilität
Biodiversität unterstützt die langfristige wirtschaftliche Stabilität, indem sie Ressourcen schützt und natürliche Kreisläufe erhält. Eine hohe Artenvielfalt macht Ökosysteme weniger anfällig für Störungen, die zu wirtschaftlichen Verlusten führen könnten, wie Schädlingsplagen oder Ernteausfälle. Indem Biodiversität die Grundlage für stabile und produktive Ökosysteme bildet, fördert sie nicht nur kurzfristige wirtschaftliche Erfolge, sondern schafft auch langfristige Perspektiven für Mensch und Umwelt.
Die Biodiversität ist unser allerwichtigstes Gut: Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.
In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.
Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten (mehr dazu bei future3 und im Tagesanzeiger), die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.
«Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir zurück zur Natur.» Roland Lenz, Delinat-Winzer
Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.
Zum Vergleich: Eine Studie der eidg. Forschungsanstalt WSL hat aufgezeigt, dass über ein Drittel aller Subventionen vollständig biodiversitätsschädigend ist. Das sind 15 Milliarden. Weitere 19 Milliarden (fast die Hälfte aller Subventionen) sind partiell biodiversitätsschädigend und CHF 6 Mrd. (14 %) je nach Umsetzung biodiversitätsschädigend (mehr dazu). Ist diese vom Steuerzahler bezahlte Biodiversitäts-Zerstörung nicht extremer?
Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!
Biodiversität ist essenziell für die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen. Ein vielfältiges Ökosystem kann sich besser an Veränderungen anpassen. Und diese Anpassungsfähigkeit ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Somit wird Biodiversität zum Schlüssel zur Klimaanpassung.
Stabile Ökosysteme sind widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen und klimatischen Veränderungen. Sie können sich schneller erholen und ihre Funktionen beibehalten. Dabei ist Artenvielfalt der Kern der ökologischen Stabilität.
Jede Pflanzen- und Tierart in einem Ökosystem erfüllt eine spezifische Rolle. Diese Vielfalt sorgt unter anderem dafür, dass das System flexibel bleibt. Wenn eine Art aufgrund von Klimaveränderungen leidet, können andere Arten deren Funktion übernehmen. So bleibt das Ökosystem stabil. Biodiversität wirkt wie ein Sicherheitsnetz, das die Umwelt stabilisiert.
Biodiversität als Schlüssel zur Klimaanpassung: Ein Landstrich, reich an Biodiversität, erholt sich auch schneller von Wetterkapriolen, wie beispielsweise Starkregen
Anpassung an klimatische Veränderungen
Pflanzen und Tiere in biodiversen Systemen sind oft widerstandsfähiger gegenüber wetterbedingten Stressfaktoren wie Dürre, Hitze oder Überschwemmungen. Zum Beispiel können Pflanzen mit tieferen Wurzeln besser auf Dürre reagieren. Und Landstriche mit einer hohen Biodiversität erholen sich rascher von Wetterkapriolen.
Das liegt daran, dass verschiedene Arten unterschiedliche Fähigkeiten zur Regeneration besitzen. Einige Pflanzenarten wachsen schneller nach, während andere Boden und Wasser stabilisieren. Dieses Zusammenspiel beschleunigt die Erholung des gesamten Systems. Die Flexibiliät einer biodiversen Landschaft trägt dazu bei, dass ein Ökosystem auch unter extremen Bedingungen eher bestehen bleibt.
Biodiversität schützt Menschen und Natur
Das hat auch direkte Auswirkungen auf den Menschen. Stabile, biodiverse Ökosysteme schützen uns vor den extremen Folgen des Klimawandels. Sie sichern die Nahrung, das Wasser und die Luftqualität. Indem wir die Biodiversität erhalten und fördern, schaffen wir eine Grundlage für die Anpassung an den Klimawandel. So können wir sowohl die natürlichen Lebensräume als auch unsere Lebensgrundlagen langfristig schützen.
Funktionierende Ökosysteme und somit reich an Biodiversität, sind in der Lage, grosse Mengen an CO2 zu binden. Diese Fähigkeit trägt direkt zur Minderung des Klimawandels bei. Je vielfältiger ein Ökosystem ist, desto effektiver kann es CO2 speichern und so das Klima regulieren.
Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung hat diverse Ausprägungen: So gehören Wälder zu den wichtigsten CO2-Speichern auf der Erde. Bäume nehmen während der Photosynthese CO2 aus der Luft auf und wandeln es in Biomasse um.
Diese Kohlenstoffspeicherung kann über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg erfolgen. Tropische Regenwälder und boreale Wälder sind besonders effektiv, da sie eine hohe Biodiversität aufweisen. Der Schutz und die Wiederaufforstung von Wäldern sind daher essenziell, um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu senken. Auch das Durchbrechen von Monokultur im Weingarten, wie es die Delinat-Methode vorsieht, trägt seinen Teil zur Klimaregulierung bei.
Ein in Wald und wilde Buschlandschaft integrierter Weingarten von Delinat-Winzer Sébastien Rouve, Weingut Mon Rêve
Die Bedeutung der Biodiversität für die Klimaregulierung im Moor und Humus
Feuchtgebiete sind ebenfalls bedeutende CO2-Speicher. Sie zeichnen sich durch hohe Wasserstände und eine langsame Zersetzung organischen Materials aus. Dadurch wird Kohlenstoff langfristig im Boden eingeschlossen. Moore beispielsweise speichern doppelt so viel Kohlenstoff pro Hektar wie Wälder. Im Umkehrschluss setzen die Entwässerung und Umwandlung dieser Gebiete in landwirtschaftliche Nutzflächen grosse Mengen CO2 frei. Der Schutz und die Renaturierung von Feuchtgebieten sind daher wichtige Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel.
Böden mit hohem Humusanteil
Auch Böden spielen eine entscheidende Rolle bei der CO2-Speicherung. Böden mit hohem Humusanteil sind besonders effektiv. Humus entsteht durch den Abbau organischer Materialien wie Pflanzenreste und Tierdung. Dieser Prozess bindet CO2 im Boden. Ein gesunder Boden kann grosse Mengen Kohlenstoff speichern und so zur Minderung des Klimawandels beitragen. Dabei kann Humusaufbau nur gelingen, wenn ein Boden möglichst wenig und nur oberflächlich bearbeitet wird und auch möglichst ganzjährig bedeckt ist mit Einsaaten oder Mulch. Eine nachhaltige Landwirtschaft, die den Humusgehalt im Boden erhöht, ist von grosser Bedeutung und wichtiger Bestandteil einer intakten Biodiversität. Nicht zuletzt wirkt sich der Boden auch auf die Qualität des angebauten Produkts aus. Vom Apfel bis zum Wein.
Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz unserer Böden. Eine vielfältige Pflanzenwelt sorgt für ein dichtes Wurzelnetzwerk. Dieses Netzwerk stabilisiert den Boden und schützt vor Erosion. Besonders bei immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen, wie Starkregen sind diese natürlichen Hilfen von zentraler Bedeutung.
Wurzeln sind eine der wichtigsten natürlichen Schutzmechanismen für den Boden. Das Geflecht hält den Boden zusammen und verhindert, dass er bei starken Regenfällen weggespült wird. Die Wurzelsysteme verschiedener Pflanzen sorgen zudem dafür, dass der Boden in unterschiedlichen Schichten stabilisiert wird. Flache Wurzeln schützen die oberen Schichten, während tiefere Wurzeln den Boden bis in grössere Tiefen sichern.
Biodiversität und Bodenschutz: Ein dichtes Wurzelwerk verhindert Erosion und verbessert die Wasserinfiltration
Zudem verbessert ein vielfältiges Wurzelnetzwerk auch die Wasserinfiltration. Das bedeutet, dass Regenwasser besser in den Boden eindringen kann. Dadurch wird der Boden gleichmässiger durchfeuchtet. Auch das reduziert Überschwemmungen und Erosion. Zudem kann ein feuchter Boden besser Nährstoffe speichern.
Langfristige Vorteile für Mensch und Natur
Die positiven Effekte einer hohen Biodiversität auf den Boden gehen weit über den reinen Bodenschutz hinaus. Stabile Böden sind die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft und für den Erhalt natürlicher Lebensräume. Indem wir die Biodiversität schützen und fördern, sichern wir die langfristige Fruchtbarkeit des Bodens. Insbesondere in Zeiten zunehmender Wetterextreme ist es wichtiger denn je, die Biodiversität zu fördern, um unsere Böden und damit unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
Die Expovina Wine Trophy zählt zu den wichtigsten Degustationen der Schweiz. 2024 holten Spaniens Weine aus dem Delinat-Sortiment gleich drei Mal Gold.
Die Expovina gilt als wichtigster Wein-Wettbewerb in der Schweiz – tausende Weine bewerben sich jedes Jahr um Auszeichnungen. Wir sind nicht medaillengläubig, sondern setzen auf den Geschmack. Ab und an nutzen wir dennoch die Gelegenheit uns mit Kollegen zu vergleichen.
Eine internationale Expertencrew aus allen Bereichen der Weinbranche bildet das Degustationsgremium der Expovina Winetrophy (c) Expovina/expovina.ch
Dafür bietet insbesondere die Expovina den passenden Rahmen: Denn sie gibt mit mehr als 1500 eingereichten Weinen einen guten Überblick über den Schweizer Weinmarkt aus Produktion und Handel.
Gleich drei Goldmedaillen für Delinat-Weine aus Spanien
Wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns mit unseren Winzern! Insbesondere auch deswegen, weil wir die Weinberge kennen aus denen die Trauben für diese Weine stammen. Allesamt Biodiversitätsparadiese, die zeigen, dass Wein aus reicher Natur eben doch besser schmeckt.
Zur Expovina Zürich Mehr als 150 Weinexperten aus allen Sparten der Weinbranche degustieren und bewerten im professionellen Rahmen. Die Qualitätssicherung erfolgt zudem unter dem Patronat der USOE (Union Suisse des Oenologues). Seit 1983 werden im Rahmen der Expovina Weine degustiert. Diese Weinkost hat sich im Laufe ihres Bestehens zu einer renommierten Degustation entwickelt, die somit eine gute Orientierung am Schweizer Weinmarkt bietet.
Wasser ist Lebenselixier. Eine intakte Biodiversität hilft, dass alles fliesst und Wasser auch rein bleibt, da ein gesundes Bodenleben Regenwasser filtern kann. Das Resultat: Ein ausgeglichener Grundwasserspiegel und sauberes Trinkwasser.
Die Schweiz gilt als Wasserschloss Europas, ein Land reich an natürlichen Wasserressourcen, die nicht nur für den täglichen Bedarf, sondern auch für die Landwirtschaft und die Industrie von entscheidender Bedeutung sind.
Gerade in einer Zeit, in der der Klimawandel, ein übermässiger Pestizideinsatz (hier belegt die Schweiz leider seit Jahren einen unrühmlichen Spitzenplatz) und andere menschliche Eingriffe die Umwelt belasten, wird die Erhaltung der Biodiversität immer wichtiger. Eine vielfältige Flora und Fauna trägt nicht nur zur Stabilität der Ökosysteme bei, sie spielt auch eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Grundwasserspiegels und der Trinkwasserqualität.
Wenn mit Biodiversität alles fliesst: Sauberes Wasser ist einer der grössten Schätze der Erde.
Doch wie hängt die Biodiversität mit diesen lebenswichtigen Wasserressourcen zusammen? Pflanzen spielen eine Schlüsselrolle im Wasserkreislauf. Wälder, Feuchtgebiete und Wiesen wirken wie natürliche Schwämme, die Regenwasser speichern und es langsam an den Boden abgeben. Diese regulierte Wasserabgabe hilft, den Grundwasserspiegel aufrechtzuerhalten. Studien zeigen, dass vielfältige Ökosysteme nicht nur effizienter im Wasserhaushalt sind als Monokulturen oder intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen, sondern auch deutlich resilienter gegenüber klimatischen Veränderungen.
Wie Biodiversistät der Trinkwasserqualität helfen kann
Ein gesunder Boden, der von Pflanzenwurzeln, Mikroorganismen und Bodenlebewesen wie Regenwürmern durchzogen ist, hat eine höhere Wasserinfiltrationsrate. Das bedeutet, dass mehr Regenwasser in den Boden sickern kann, anstatt oberflächlich abzufliessen. Das erhöht nicht nur den Grundwasserspiegel, sondern trägt auch dazu bei, die Wasserqualität zu erhalten, da ein gesunder Boden Schadstoffe filtert.
Ein weiterer Nebeneffekt: Die Wurzeln von Bäumen, Sträuchern und Gräsern stabilisieren den Boden und schützen ihn vor Erosion. In der Schweiz, einem Land mit vielen Hängen und Gebirgsketten, ist dieser Schutz besonders wichtig. Auch angesichts der zunehmend unberechenbaren Wetterbedingungen.
Die Erhaltung und Förderung der Biodiversität ist also nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern auch für die Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserversorgung in der Schweiz. Vielfältige Ökosysteme stabilisieren den Grundwasserspiegel, schützen vor Erosion und verbessern die Trinkwasserqualität. Es ist essenziell, diese natürlichen Systeme zu schützen und zu fördern. Wir haben es in der Hand.
Eine der grossen Bedrohungen der Biodiversität stellt der Mensch dar, mit der von ihm angewandten Chemie und den auf Ertrag getrimmten Pflanzen. Ebenso schlecht auf die Biodiversität wirken aber die ausgeräumte Landschaft und die grossflächigen Monokulturen. Ohne Agrochemie und mit dem Anbau in agrarökologischen Systemen würde es der Biodiversität wesentlich besser gehen.
Besonders gut ersichtlich wird das in der Landwirtschaft. Hier stehen, durch das ebenso menschgemachte Angebot und Nachfrage-Prinzip, Profitmaximierung, Ertrag und Mechanisierung als Argument der Biodiversität gegenüber.
Schliesslich trägt ein gesundes und stabiles Ökosystem in reicher Biodiversität Sorge für sich selbst. Nur Ertrag und somit auch Profit sind keine Ziele der Biodiversität. Hätten die Menschen in der Schweiz keine landwirtschaftliche Nutzung begonnen, könnte noch heute ein Eichhörnchen von Genf bis St. Gallen von Baum zu Baum hüpfen. Das wäre auch von Gibraltar bis Hamburg möglich gewesen, hätten die Römer nicht so massiv in Spanien abgeholzt.
Der Mensch war nicht immer Feind der Biodiversität
Dabei ist meiner Meinung nach die grössere Vielfalt der Landschaft und die grössere Vielfalt an Biotopen auch dank der nachhaltigen Nutzung durch die Menschen vor 10’000 Jahren entstanden. Agroforstnutzungen wie die Montados in Spanien und Portugal, die Waldweiden und Obstgärten sind noch Relikte von dieser Nutzung im Einklang mit der Natur. Solche Mischkulturrelikte findet man noch in ganz Europa.
Permakultur, wie auf Château Duvivier fördert die Biodiversität
Die Weingärten mit Olivenbäume in Italien oder die Mischkulturlandschaften, welche noch häufig waren im letzten Jahrhundert mit Ackerbau und Obstbaumreihen und Weinbau, zeugen davon. Diese Mischkulturlandschaften waren eine grosse Bereicherung zu den natürlich vorhandenen Biotopen. Sie verbessern die Infiltrationsleistung und füllen somit den Grundwasserstrom regelmässig. Das schützt die Landschaft auch vor Erosion.
Der Beginn des Verlusts
Die Römer haben sicher schon zu viel Wald gerodet, aber der ganz grosse Verlust an Biodiversität hat erst mit der Industrialisierung der Landwirtschaft nach der Erfindung von chemisch synthetischen Düngemitteln stattgefunden. Durch den billigen Stickstoffdünger wurde die Landwirtschaft deutlich intensiviert und hat schlussendlich zu viel mehr Monokulturen geführt.
In einer konventionell bearbeiteten Monokultur wird die Pflanze anfällig auf Krankheiten und kann sich kaum gegen Schädlinge von aussen wehren. Ein übermässiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist die Folge. Das schadet in letzter Instanz nicht nur der Natur und gefährdet Spezien, wie den Apollo-Falter an der Mosel, sondern ergibt auch ein schlechteres Produkt.
Delinat sieht in der Züchtung robuster Rebsorten seit jeher einen Weg, Behandlungen im Weinberg zu reduzieren.
Delinat proklamiert in seinen Richtlinien seit jeher einen vielversprechenden Weg zu mehr Biodiversität: robuste Rebsorten, sogenannte PIWIs sind auf dem Vormarsch. Denn sie ergeben nicht nur gesundes Traubenmaterial, sondern minimieren auch den Einsatz der Menschen in den Rebbergen.
In dieser Geschichte schliesst sich der Kreis auch wieder, indem wir die Weingärten als Agrarökosystem bewirtschaften, wie wir dies auf Duvivier tun, wie es unsere Winzer tun und es schlussendlich auch unsere Delinat-Richtlinien verlangen.
Einmal im Jahr rücken unsere KundenberaterInnen und DepotleiterInnen, die sonst Delinat-Weine im Shop, via E-Mail oder Telefon empfehlen, aus. Dann geht es in eine Weinregion und dort zu den Delinat-Winzern. 2024 führte die Reise in die Delinat-Weingärten Südfrankreichs.
Wir besuchten die Winzerfamilien Fabre sowie Lignères, und wandelten mit Sébastien Rouve von der Domaine Mon Rêve durch die Rebzeilen. Durch die Weingärten der Domaine de Beaurenard im Châteauneuf-du-Pâpe führte uns Winemaker in achter Generation, Frédéric Coulon, höchstpersönlich. Organisiert hat die Reise Weineinkäufer und Produktmanager Emil Hauser. Er arbeitet schon seit Jahrzehnten mit den französischen Winzern Hand in Hand. Mit ihnen sucht, findet und cuvettiert er die besten Tropfen für Delinat.
Jean Lignères (li.) und Emil Hauser (re.) in den Weingärten der Domaine Lignères in Moux.
Côtes du Rhône, Corbières, Languedoc, Châteauneuf-du-Pâpe und Rasteau: Südfrankreich im August ist schon eine Herausforderung. An manchen Tagen sagte das Thermometer 40 Grad im Schatten an. Und doch, durch die Bio-Weingärten, reich an Biodiversität zu streifen, Grenache, Cinsault, Carignan, Syrah und auch PIWIs wenige Tage vor der Ernte zu kosten, das hat was. Die Kundenberaterinnen und Depotleiter erzählen uns ihre Eindrücke, die sie aus einigen Tagen Bio-Wein Südfrankreich hautnah mitnehmen.
Familie Fabre macht den Anfang
Die Delinat-Schneckencrew bei Winzer Louis Fabre (re. unten) im Weinkeller.
Seit dem Jahr 1605 betreibt die Familie Fabre das Weingut Château Coulon in Luc-sur-Orbieu, gelegen in der Appellation Corbières. Auf dem Weingut packt die gesamte Familie mit an, angeführt von Louis Fabre als Winzer, der als erster in der Region den Weg des biologischen und naturnahen Arbeitens eingeschlagen hat. Seit 2019 pflanzt der fortschrittliche Winzer auch PIWIs an.
Depotleiter Harald Giacomelli (re.) mit den Winzern Louis Fabre (mi.) und seinem Sohn André Fabre.
Harald Giacomelli leitet das Delinat-Depot in Olten und zeigt sich begeistert von Wein und Weingut. «Die Weine aus PIWI-Rebsorten zeigen, wo Weingenuss mit gutem Gewissen gegenüber der Natur hinführen kann. Und unser Château Coulon der Familie Fabre zählt zu beliebten Klassikern im Sortiment. Ich liebe Essen, und koche sehr gerne. Das wissen meine Kunden nur zu gut. Die Weine der Familie Fabre sind einfach wunderbare Essensbegleiter.»
Karin Schweizer und Louis Fabre im Wasserretentionsbereich und Eselparadies der Familie Fabre.Was die Reben der Kundenberaterin Karin Schweizer wohl flüstern…
Karin Schweizer arbeitete lange im Depot bevor sie vor einigen Jahren in den Kundendienst wechselte. Insgesamt ist Karin bereits seit mehr als 20 Jahren für Delinat tätig. An ihre erste Begegnung mit Louis Fabre von Château Coulon erinnert sich Karin gut. «Vor Jahren kam Louis Fabre nach St. Gallen und leitete dort einige Verkostungen. Es begeistert mich, wie sich diese Familie mit Obstgärten, Eseln im Wasserretentionsbereich und schlussendlich den ersten Bio-Weingärten der Region für die Natur einsetzt. Und die Weine sind so toll.»
Noël Savary (li.) und Louis Fabre (re.) im Barriquekeller der Familie. Hier reift auch der allseits beliebte Château Coulon Sélection spéciale.
Noël Savary, ist Leiter der Delinat-Weinbar in Bern, übersetzte neben Emil Hauser nicht nur auf fantastische Weise, sondern schätzt die französische Liebe zu Genuss in diesen Landen sehr. «Louis Fabre und nun auch seine Kinder widmen ihr Leben dem Wein und der Natur. Und alle die wissen wollen, wie so ein Leben ist, laden sie mit offenen Armen zu sich ein. Es ist eine Freude und Ehre mit so tollen Menschen zusammen zu arbeiten.»
Weiter geht es zu Familie Lignères in Moux nahe Narbonne
Vielfalt, das ist das Geheimnis der Domaine Lignères, sagt Jean Lignères. Ihre Reben wachsen auf unterschiedlichsten Böden.
Die Natur machen lassen, das ist das oberste Credo von Jean und Anne Lignères. Sie bewirtschaften ihre Weingärten auf den diversesten Böden nach den Delinat-Richtlinien und zeichnen seit jeher für einige der feinsten Tropfen im Delinat-Sortiment verantwortlich.
Wie Trauben von so kargen Böden zu solch eleganten Weinen werden können, das bewundert er, sagt Kundenberater Camill Hadorn.
Camill Hadorn ist Kundenberater, hält Weinkurse und organisiert die Karton- und nun auch Mehrwegflaschenlogistik bei Delinat. An den Weinen und Rebbergen von Jean und Anne Lignères fesselt ihn die Authentizität, die die beiden, wie auch immer sie das machen, direkt in ihre Weine füllen. «Der Geruch des sogenannten Garrigue, eine Vegetation aus wilden, aromatischen, ätherischen Sträuchern und Kräutern, den kenne ich auch aus den Weinen der Familie. Zudem zeigen sie eine Eleganz und Geradlinigkeit, wie sie nur die besten Weine innehaben. Ich bin Lignères-Fan.“
Leiter des Kundendienstes, Kevin Benz (li.) mit Jean Lignères (re.) im Gespräch über das Gespür für Reben und Mensch.
Kevin Benz leitet den Kundendienst bei Delinat und arbeitet bei sich Zuhause selbst mit Tieren und einem privaten Gemüse- und Obstanbau. Sein Blick auf die Natur bei der Domaine Lignères ist daher differenzierter. «Wir Menschen und auch gute Weine, sind von viel mehr geprägt, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Auch wenn ich Jean Lignères bei seiner Arbeit im Weinberg nicht direkt beobachten kann, spüre ich bei seinen Ausführungen seine grosse Leidenschaft und Hingabe umso mehr und konnte die Früchte seiner Arbeit direkt begutachten und verkosten. Er versucht bei allen Tätigkeiten rund um den Wein, dem großen Ganzen gerecht zu werden und mit seiner lieben Frau Anne zusammen, ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen. Das verdient höchste Anerkennung. Denn nur wer das große Ganze im Auge behält und mit viel Hingabe im Einklang mit der Natur zusammenarbeitet, erreicht auf lange Sicht ganz Grosses.»
Weinshop-Leiter Manuel Santschi beim «Anbringen» der Delinat-Schnecke auf der Domaine Lignères.
Manuel Santschi leitet den Delinat-Weinshop in Zürich, lebt den Wein und ist darüber hinaus auch ein begabter Zeichner. Die Wand, an der bis kurz vor der Ankunft von Delinat Grüsse und Wünsche von Besuchern aus aller Welt, von Japan bis Kanada, standen, wurde bei unserer Ankunft gerade frei für die Delinat-Schnecke. «Ich finde es unglaublich schön zu sehen, wie Menschen im Wein machen aufgehen. Jean und Anne Lignères sind Grössen im Weinbau und werden für Ihre Art und für ihre feingliedrigen Weine sehr geschätzt. Und das, obwohl Jean zusätzlich als Brotberuf den Hausarzt im kleinen Dörfchen Moux gibt. Nah an der Natur und an den Menschen. Ich meine, sie haben uns in ihr privates Zuhause eingeladen, für uns alle gekocht. Das macht man nicht, wenn man nur Wein verkaufen möchte. Dass Delinat eine derart freundschaftliche Beziehung zu seinen Winzern hat, finde ich toll mitzuerleben.»
Sébastien Rouve hat seinen Traum «Mon rêve» erfüllt
Sébastien Rouve (2.v.li.) wusste schon immer: «Eines Tages steht mein Name auf dem Etikett.»
Ein rothaariger Winzer auf roter Erde. Hier in Le Bosc, mit der geologischen Besonderheit des roten Schieferbodens, ruffes genannt, hat sich Sébastien Rouve seinen Traum mit der Domaine Mon Rêve erfüllt: Winzer sein und eigene Weine abfüllen. Sein Vater lieferte Trauben an eine Kooperative, Winzer Sébastien ist der erste, der aus den Trauben seinen eigenen Wein macht. Inzwischen einen, der in der Region und darüber hinaus bekannt ist, und von Fachpublikum, Geniessern und Journalisten gleichermassen nachgefragt wird.
Geschäftspartner Lionel Puech (li.), Delinat-Weineinkäufer Emil Hauser (mi.) und Winzer Sébastien Rouve (re.) beim Erstellen einer nächsten perfekten Cuvée für Delinat.
Emil Hauser ist Weineinkäufer für die Märkte Frankreich, Österreich und Deutschland. Mit Sébastien Rouve verbindet ihn eine langjährige Freundschaft. Sebastien sagt über seinen Freund, dass er wohl ohne den Glauben von Delinat an ihn und seine Weine heute nicht da wäre, wo er heute ist. Emil Hauser erzählt: «Seit jeher besprechen Sebastien, sein Geschäftspartner Lionel und ich die Verschnitte für Delinat gemeinsam. Immer wenn es Zeit zum Verschneiden ist, reise ich nach Frankreich und wir cuvettieren, kosten, besprechen. Stunden, manchmal sogar tagelang, bis wir die perfekte Cuvée für unsere Kunden herausgearbeitet haben.
Winzer Sébastien Rouve (li.) und Depotleiter Pirmin Muoth (re.) beim Betrachten des für die Region typischen Ruffes-Boden.
Pirmin Muoth leitet das Delinat Weindepot in Bern bereits seit vielen Jahren. Auf diesen Reisen die Liebe zu Natur und Wein mit seinen Kollegen und auch den Delinat-Winzern zu teilen, das lädt seine Batterien wieder auf, meint Pirmin. «Ich finde, es zeigt einfach, was für ein grossartiger Winzer Sébastien ist, wenn er in so herausfordernden Gebieten derartige Weine fertig bringt. Dieser spezielle rote Schieferboden, ruffes genannt, fordert der Rebe einiges ab. Ich meine, keine 500 Meter weiter, gedeihen buschhohe Kakteen in eben derselben Erde. Doch Sébastien lebt seinen Traum, und das finde ich bewundernswert. Noch schöner ist nur, dass dieser gelebte Traum auch noch so gut schmeckt.»
Mit Depotleiterin Marion Lehmann trifft menschliche Lebensfreude auf pflanzliche, inmitten roter Erde.
Marion Lehmann hat im ältesten aller Delinat-Weindepots in St. Gallen (es besteht seit 1999) bereits eine grosse Fangemeinde delinat`scher Weine um sich geschart. Manch einer behauptet, die Leute kämen wegen des Weines, aber auch wegen der köstlichen Häppchen, die Marion zu den Themendegustationen zubereitet. Bei der Winzerreise ist Depotleiterin Marion ganz in ihrem Element. Genuss, gute Weine, die von Menschen bereitet werden, die für das, woran sie glauben, einstehen. «Ich könnte Sébastien ewig zuhören. Er hat sich so vieles über die Weinbereitung selbst erarbeitet und lebt vor wie ‚einfach einmal tun‘ aussehen kann. Er ist fest mit seiner Region verwurzelt und schafft es doch, weit über den Tellerrand hinauszublicken und im internationalen Weinumfeld kräftig mitzumischen. Toll ist das!»
Päpstliches Finale auf der Domaine de Beaurenard
Emil Hauser im Weinkeller der geschichtsträchtigen Domaine. Neben ihm, die Weine von Delinat.
Bereits in achter Generation keltern die Brüder Frédéric und Daniel Coulon auf der Domaine de Beaurenard Wein. Und zwar von der Güte, wie er weltweit geschätzt und gesucht wird. Das Geheimnis der Eleganz ihrer Weine liegt in der Reichhaltigkeit ihrer Weinberge, sind die beiden Brüder überzeugt. Mit Weineinkäufer und Weinakademiker Emil Hauser verbindet das Haus eine langjährige Freundschaft. Das gemeinsame Tüfteln an den besten Verschnitten und Etiketten für Delinat zählt zu den liebsten Beschäftigungen auf beiden Seiten. Das abgesehen von dem Begehen der Weinberge für Frédéric Coulon.
Diese Spinne «Argiope bruennichi» hat Fréderéric Coulon während unserer Begehung der Weingärten der Domaine Beaurenard mit seinem grossen Objektiv eingefangen.
Dahin nimmt er so oft wie möglich seine Kamera mit, um ein Stückchen der reichen Natur im Bild mit in den Keller zu bringen.
Social-Media-Managerin Stefanie Zillner hat in Wein und Wasser(retention) eine neue Berufung gefunden.
Stefanie Zillner ist Social-Media-Managerin bei Delinat. Wer ihr, beziehungsweise dem Account von Delinat folgt, ist immer up-to-date. Wie der im Süden so berühmte Wind Mistral wehen ihre Finger über die Tastatur, wenn es heisst, der Delinat-Gemeinde exklusive Einblicke hinter die Kulissen zu gewähren. Delinat-Kundin war sie schon lange vor ihrer Tätigkeit bei Delinat. Nun haben es ihr die Weinberge voll reicher Natur angetan. «Ich finde es einfach grandios, wie die Winzer die Herausforderungen, die das Wein machen, das Wetter und der Klimawandel mit sich bringen, meistern. Ich meine, wie schafft es Beaurenard, bei einer anhaltenden Hitze von bis zu 40 Grad Celsius ein so ausgeklügeltes Wasserretentionssystem aufrechtzuerhalten Das ist doch einfach genial!».
Depotleiter Michele Greco neben einem Fledermausnistkasten auf der Domaine Beaurenard, den er ausnahmsweise nicht selbst montiert hat.
Michele Greco leitet das Delinat-Weindepot in Winterthur und war als langjähriger Depotleiter schon auf so mancher Weinreise. Die Kunden von Delinat schätzen seine ruhige, bedachte Art. Das was Michele sagt, ist wohl überlegt und hat dann auch Gewicht. So rückt der Depotleiter auch erst am letzten Tag der Reise damit heraus, dass er selbst mitgeholfen hat, die Nistkästen für die Fledermäuse in den Weingärten von Château Duvivier zu montieren. «Das ist eine Heidenarbeit, aber wir haben es gerne getan für die Tiere. Sie fressen in einer Nacht bis zu 3000 Mücken. Auch die Stangen für die Greifvögel, die wiederum die Mäuse fressen, haben wir am Versuchsweingut montiert. Hier freue ich mich, bei knapp 40 Grad Celsius die bereits montierten Kästen zu betrachten», lacht Michele.
Redaktorin Nina Wessely beim Schälen einer Traube. So haben es uns die Winzer gezeigt, liefert sie Indizien für den nahenden Erntezeitpunkt.
Nina Wessely ist Redaktorin bei Delinat und giesst Wein in Sätze. Wenn ihr das gelingt, dann fühlt sich das für sie in etwa so an, wie ein gereifter Anthémis, leicht gekühlt serviert. Glücksgefühle steigen da hoch. Gleichzeitig Ehrfurcht davor, wie man denn solche Weine keltern kann und es tatsächlich schafft, Landschaften in Flaschen zu füllen. «Ewig könnte ich in diesen Wein hineinriechen. Wie man in so einer heissen Region derart feingliedrige, tänzelnde Weine schafft, das wird mir immer ein Rätsel bleiben. Eines, das ich leidenschaftlich gerne, immer wieder degustiere.»
Wir danken unseren Winzern für ihre offenen Türen und unseren Lesern für Ihr Interesse an Natur und Delinat-Wein.