Weingut Maggio
Mischkultur statt Monokultur: Die Weinberge von Massimo Maggio sind umsäumt von Orangen-, Oliven-, und Maulbeerbäumen.
Die Kontraste könnten kaum grösser sein: Inmitten von hässlichen Industrie- und Treibhausanlagen wirken die Weingärten von Massimo und Barbara Maggio im Süden von Sizilien wie blühende Oasen in der Wüste. Umsäumt von Orangen-, Mandarinen, Oliven und Maulbeerbäumen, mit einer blühenden Flora zwischen den Rebzeilen und angereichert mit herrlich duftenden Kräutergärten, verströmen sie Natur pur. «L’amore per la terra – la passione per il vino», lautet das Credo von Massimo Maggio. Auf dem Weg zu den rund vier Kilometer ausserhalb von Vittoria gelegenen Weingärten von Santa Teresa begegnet man schon mal einem Schafhirten, der mit seiner Herde vorübergehend die schmale Strasse blockiert.
Massimo Maggio: «L’amore per la terra – la passione per il vino», lautet sein Credo.
Massimo Maggio sind die Industrie- und Gewächshauswüsten ein Dorn im Auge. Zusammen mit einigen Mitstreitern kämpft er dafür, dass in Zukunft die riesigen Treibhäuser möglichst aus dem Landschaftsbild verschwinden und das Gemüse wieder vorwiegend unter freiem Himmel angepflanzt wird. Er hat allerdings auch Verständnis dafür, dass nur kleine Schritte möglich sind: «Die Produktion von Frühgemüse für ganz Europa ist in dieser Region der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig ».
Herrlich duftende Kräutergärten sorgen für willkommene Abwechslung in den Rebbergen von Maggiovini.
Als einer der seltenen sizilianischen Biowinzer sorgt Massimo Maggio aber in erster Linie dafür, dass in seinen Weingärten, die sich über rund 40 Hektar erstrecken, die Natur nicht zu kurz kommt. Besonders eindrücklich ist dies im Rebberg ersichtlich, den er innerhalb des Naturreservates am Lago Biviere bewirtschaftet. Der See im Zentrum des Reservates ist ein beliebter Rastplatz von Zugvögeln auf ihrer Reise von und nach Afrika. Hier befindet sich auch ein kleines Museum, von wo aus Massimo Maggio und seine Mitstreiter versuchen, der Natur in der ganzen Umgebung von Vittoria wieder mehr Beachtung zu verschaffen.
Maggiovini wurde 1967 gegründet und produzierte anfänglich ausschliesslich günstige Offenweine. 1998 stellte Massimo Maggio als einer der ersten Winzer Siziliens auf Bio um. «Damals galt diese Bewirtschaftungsmethode als verpönt. Es hiess, so liessen sich keine guten Weine herstellen», erinnert er sich. Mittlerweile beweist Maggio längst das Gegenteil. Aus der typischen sizilianischen Rotweinsorte Nero d’Avola sowie aus internationalen Sorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Shiraz entstehen gehaltvolle, harmonische Weine, die ihre Herkunft nicht verleugnen. Dasselbe gilt für die typischen Weissweinsorten Cataratto, Insolia und Grillo.