Über diesen Wein
Mignechi Nero d'Avola
Was für ein Kontrast: Weit entfernt am Horizont die rauchenden Kamine der Ölraffinerie von Gela – hier im Naturreservat rund um den Lago Biviere die bunt blühenden Weinberge von Massimo Maggio. Der leidenschaftliche Biowinzer stört sich zwar an hässlichen Industrieanlagen und Gewächshäusern, die Siziliens Landschaft verschandeln. Aber er zeigt auch Verständnis dafür, dass früher begangene Sünden nur in kleinen Schritten korrigiert werden können: «An industriellen Anlagen wie der Raffinerie oder den Gewächshäusern hängen eben Tausende von Arbeitsplätzen», sagt er. Das hindert ihn allerdings nicht daran, sein Engagement für eine reiche Naturvielfalt in seinen Weinbergen mit aller Kraft voranzutreiben. Dies gilt insbesondere für den Rebberg am Lago Biviere. In Zusammenarbeit mit dem Delinat-Institut wird dieser derzeit zu einem Modellweingarten mit zahlreichen Fruchtbäumen, Hecken, Aromakräutern sowie Stein- und Holzhaufen als Behausung für Reptilien und andere Tiere aufgewertet. Der nahegelegene See bietet Hundertausenden von Zugvögeln einen paradiesischen Rastplatz auf ihrem Weg von oder nach Afrika. Die Reben für diesen Wein werden im Albarello-System (Gobelet) erzogen. Die kleinen «Rebbäume» bringen zwar weniger Ertrag und müssen aufwändig von Hand bewirtschaftet werden. Dafür wird der Winzer mit konzentrierten, aromatischen Trauben belohnt, die einen kräftigen Wein ergeben. Dieser fruchtige, würzige Nero d’Avola wird während einem Jahr in französischem Holz ausgebaut.