Über diesen Wein
Altos del Cierzo
In der Rioja ist es an der Tagesordnung, dass die Winzer ihre Trauben grossen Bodegas verkaufen, und so taten es auch die Brüder Ramírez. Bis sie auf biologische Bewirtschaftung umstellten. So war es für sie nur eine logische Konsequenz, dass ihre Ernten nicht mehr im Topf der andern landeten, und wurden Selbstkelterer. Ein kluger Entscheid.
Im Rioja Altos del Cierzo spielt für einmal nicht Tempranillo die erste Geige, sondern Graciano, eine rare Sorte, die aufgrund ihrer geringen Erträge von vielen Winzern vernachlässigt wird. Schade, denn was daraus gekeltert wird, hat‘s in sich. In der Jugend kann Roter mit hohem Anteil an Graciano-Trauben sperrig wirken, die Sorte verlängert jedoch mancher Reserva das Leben. Alberto Ramírez hat den Graciano auch deshalb ins Herz geschlossen, weil dieser in seinem Anbaugebiet, der Rioja Baja, auf das zunehmend heisse und trockene Klima besser reagiert als andere Sorten. Das Weinjahr 2016, aus welchem Ramírez Rioja Altos del Cierzo stammt, wird generell als «muy bueno», also qualitativ sehr gut eingestuft. Die Assemblage besteht aus 50 Prozent Graciano, 30 Prozent Tempranillo und 20 Prozent Garnacha. Der Wein gewann durch den Ausbau im Barrique an Feinheit und Harmonie. Er wirkt ungemein dicht und geradezu überschwänglich.