Bodega Las Cepas
Die herbstlich gefärbten Reben von Las Cepas in der Rioja.
Mit der hünenhaften Statur eines Nordländer und seiner Vorliebe für Heavy-Metal will der wortgewaltige Alberto Ramírez nicht so recht ins Bild eines typischen spanischen Winzers passen. Sein Bruder Santiago entspricht solchen Vorstellungen schon eher: Der bedächtige Rebmeister ist der ruhende Pol auf dem Rioja-Weingut Las Cepas. Er sorgt dafür, dass draussen in den steinigen Weinbergen qualitativ hochwertige Trauben heranreifen, die Bruder Alberto dann als Kellermeister in feine Weine verwandelt.
Ein Bruder-Duo, das harmoniert: Alberto (links) und Santiago Ramírez Pérez.
Das Brudergespann funktioniert in dieser Form seit 2006. Zuvor hatte die Familie Ramírez ihre Trauben während Jahrzehnten an die Kooperative von Aldeanueva del Ebro verkauft. Als dann Mutter Carmén ihre Söhne ermunterte, auf chemische Spritzmittel zu verzichten und die Reben biologisch zu bewirtschaften, willigten diese sofort ein. Damit war für die Beiden aber auch klar, dass sie fortan ihre eigenen Weine keltern wollten.
David Rodriguez von Delinat (Mitte) mit den Brüdern Ramírez in den steinigen Weinbergen.
Nicht, dass Albert und Santiago seither den Rioja neu erfunden hätten. Doch sind sie innovativ genug, um auch mal ausgetretene Pfade zu verlassen. An ihren alten Graciano-Rebstöcken liegt ihnen derart viel, dass sie diese anderswo unterschätzte Sorte gegenüber der Rioja-Leitsorte Tempranillo stark aufgewertet haben. Das hängt damit zusammen, dass die Graciano in der warmen und trockenen Rioja Baja, wo das Weingut liegt, besonders gut gedeiht.