Accademia dei Racemi
Neben Wein gilt Gregory Peruccis Leidenschaft der Musik und dem Piano im Speziellen; er hat die Accademia die Racemi gegründet.
Die «Accademia» war im alten Griechenland ein Ort der Begegnung. Hier wurden neue Ideen kreiert und Erfahrungen ausgetauscht. Die Accademia dei Racemi in Manduria in der süditalienischen Region Apulien will an diese edle Institution der Antike anknüpfen. Zwar wird im aufstrebenden Weinerzeugerbetrieb, der von einer Vereinigung einiger kleiner, innovativer Weinerzeuger geführt wird, manchmal auch über Gott und die Welt diskutiert. Meistens drehen sich die Diskussionen aber um die Frage, wie man aus den alteingesessenen Sorten Apuliens, von denen einige ein höchst interessantes Qualitätspotential aufweisen, moderne (aber nicht modische) Weine mit mehr Eleganz und Finesse produzieren könnte.
Wein-Schatzsucher mit ehrgeizigem Ziel
Der geistige Motor dieser ungewöhnlichen Wein-Denkfabrik ist der junge Gregorio Perrucci. In seinem Büro steht ein Yamaha-Flügel, auf dem er zuweilen schnelle, jazzig inspirierte Kompositionen von sich gibt, wenn in seinem Büro nicht gerade Weinbauern, Argronomen oder Önologen ein- und ausgehen.
Die Rebberge wachsen in Apulien auf fruchtbarem Boden mit grosser Biodiversität und faszinierender Flora.
Die feinsten Weine Apuliens entstehen auf der Halbinsel Salento, dem Absatz des italienischen Stiefels, wo Klima, alteingesessene Rebsorten und Erziehungssystem so zusammenwirken können, dass zwar volle, jedoch nicht übermässig alkoholstarke Weine entstehen. Dank der Nähe zum Adriatischen oder auch zum Ionischen Meer sinkt die Temperatur nachts in den Rebbergen ab, was die Entstehung von vielschichtigen, eleganten Weinen möglich macht. Die führenden Sorten sind Negroamaro und Malvasia Nera.
Alte griechische Rebsorten
Für die Weine, die unter dem Label Accademia dei Racemi auf den Markt kommen, werden die besten Parzellen der sieben Güter, die an diesem Projekt beteiligt sind, ausgewählt. Für die Koordinierung der Rebbergsarbeiten und die Vinifizierung ist das Team von Accademia-Chef Gregorio Perrucci verantwortlich. So bringt er eine Reihe verschiedener Primitivo-Weine auf den Markt, die von verschiedenen Terroirs und verschiedenen Ausbauformen geprägt sind. Daneben arbeitet die Accademia aber auch intensiv mit seltenen Sorten, die vom Aussterben bedroht waren.
Die Adria lässt die Temperaturen in den Rebbergen nachts abkühlen. Das ermöglicht vielschichtige, elegangte Weine.
Etliche dieser Gewächse wie die aromaintensive Malvasia Nera wurden hier schon angebaut, als Apulien noch zu Grossgriechenland gehörte. Der Name Malvasia ist die italienische Verformung von Monemvasia, einem Hafen in Südgriechenland, der im Mittelalter ein stark frequentierter Umschlagplatz für Dessertwein aus dem östlichen Mittelmeer war. Von der Uva di Troia wird vermutet, dass sie ebenfalls von den Griechen aus Troja in Kleinasien mitgebracht wurde. Von anderen Sorten wie der Torreguaceto, die beerig-würzig Weine von erstaunlicher Eleganz hervorbringt, ist die Herkunft unbekannt. Gleiches gilt auch für die Sorte Susumaniello, von der man sich bei der Accademia viel verspricht. Vermutet wird eine Herkunft aus den nahe gelegenen arabischen Ländern, wo «Fata Morgana» dann «Sarab» hiesse...