Weingut Domaine Pierre André

Die Moden kommen und gehen, der Châteauneuf-du-Pape bleibt. Wer das steinige Terroir, die alten, knorrigen Reben und den über sie hinwegpeitschenden Mistral erst mal kennen gelernt hat, realisiert sofort, dass hier aussergewöhnliche Weine reifen können.

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Jacqueline André, Kellermeisterin.

Jacqueline André schafft es wie wenige andere, das Potenzial dieses Terroirs zu nutzen. Dem Rampenlicht der Wein-Medien geht die introvertierte, zurückhaltende Winzerin aus dem Wege. Sie ist eine Frau mit klaren Prinzipien. Dem US-Weinpapst Robert Parker etwa, schickt sie keine Probeflaschen mehr. Sie findet es falsch, wenn jemand über ihre Domäne urteilt, ohne sie zuvor jemals besucht zu haben.

Pure Frucht aus purem Stein

Der Siegeszug als Weinbaugebiet begann 1937, als mit Châteauneuf-du-Pape die erste kontrollierte Ursprungsbezeichnung Frankreichs ins Leben gerufen wurde. Der Charakter dieser Appellation ist unverkennbar. Typisch sind die mit rostroten Steinen bedeckten Böden. Diese «Galets roulés» erinnern an die Alpengletscher, die dieses Gebiet einst bedeckten. Das Klima sorgt nicht nur für opulente Weine sondern ermöglicht auch den biologischen Weinbau: 2800 Sonnenstunden, die geringe Luftfeuchtigkeit und der bis zu 150 Tage im Jahr pfeifende Mistral wirken Rebkrankheiten natürlich entgegen. Der vorgeschriebene Maximalertrag ist mit 35 Hektoliter so niedrig wie nirgends sonst in Frankreich. Ganze 13 Traubensorten sind für die Assemblage eines Châteauneuf-du-Pape zugelassen.

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Im Châteauneuf scheinen Reben aus Stein zu wachsen. Karge Böden ergeben konzentrierte Weine.

Die Cuvée der passionierten Winzerin Jacqueline André enthält 80 Prozent Grenache. Ein Anteil, der den Sortenschwerpunkt dieser Appellation widerspiegelt und zeigt, welch edle Weine diese Sorte hervorbringen kann. Eine entscheidende Rolle spielt auch das Alter der Stöcke. In der Domaine André sind sie über 60 Jahre alt. Seit 1982 bewirtschaftet Jacqueline mit ihrem Vater Pierre die Reben biodynamisch - für sie eine Selbstverständlichkeit, stellt diese Arbeitsweise doch lediglich ein Anknüpfen an die Weinbautradition ihrer Vorfahren dar. André ist eine Meisterin der Gerbstoffe. Ihre Gewächse zeigen schon in der Jugend viel seidiges, rundes Tannin.