Die Organisation Rewilding Europe engagiert sich mit diversen Projekten dafür, Land der Natur zurückzugeben – mit all den Vorteilen, die das für Pflanzen, Tiere und auch für den Menschen mit sich bringt. Eine kleine Vorstellung einer grossen Idee.
Seit ihrer Gründung in den Niederlanden im Jahr 2011 verfolgt Rewilding Europe die Vision eines Europas, in dem wilde Natur aktiv gefördert wird. Die Organisation schafft Lebensräume, in denen Tiere und Pflanzen sich selbst regulieren, um ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen. Immer mehr Menschen unterstützen diesen holistischen Ansatz auf privater und auch beruflicher Ebene.
Im Kern läuft alles von selbst
Ziel ist es, wilde Natur zu fördern und Lebensräume zu schaffen, in denen Tiere und Pflanzen selbstregulierend agieren. Das stärkt das ökologische Gleichgewicht und unterstützt Menschen und Ökosysteme.
Der Kern der Arbeit ist das «Rewilding» – die Reduzierung menschlicher Eingriffe, um der Natur Raum zur eigenen Entwicklung zu geben. Dadurch wird die Biodiversität gestärkt. Rewilding Europe ist in elf Regionen aktiv, darunter der Apennin, die Rhodopen, das Donaudelta und die Karpaten – und passt seine Ansätze den lokalen Gegebenheiten an.
Aktiv in elf Regionen
Im Donaudelta liegt der Fokus auf der Verbesserung des Wassersystems. Durch den Abbau von Barrieren und die Renaturierung von Flutplänen entstehen Lebensräume für Vögel, Fische und Insekten. Die Gemeinden profitieren von besserer Wasserqualität und Hochwasserschutz.
In den Rhodopen, im bewaldeten Gebirge zwischen Rumänien und Griechenland, gehen Lebensräume wieder an Luchs, Wolf und Bär zurück. Dadurch steigt die Raubtierpopulation und der Ökotourismus wird gefördert, was der lokalen Bevölkerung neue Einkommensquellen erschliesst.
Im italienischen Apennin revitalisiert Rewilding Europe Offenlandbiotope und unterstützt traditionelle Weidepraktiken. So trägt die Rückkehr von Wildpferden und Auerochsen dazu bei, die Landschaft offen zu halten und Lebensräume für verschiedene Arten zu schaffen.
Es geht nur mit dem Menschen
Die Einbindung der lokalen Bevölkerung ist ein zentraler Aspekt. Rewilding Europe verbindet Naturschutz mit wirtschaftlicher Förderung, beispielsweise durch Ökotourismus und die Vermarktung lokaler Produkte. So profitieren Gemeinden direkt von den Projekten.
Forschung und Bildung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Organisation entwickelt Modelle zur Wiederherstellung natürlicher Prozesse, die als Vorbilder für andere Regionen dienen. Zu den grossen Erfolgen des vergangenen Jahres zählen die Ausweitung von Schutzgebieten, die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und die Rückkehr bedrohter Arten wie des Wisents.
Rewilding Europe arbeitet eng mit Regierungen und Umweltorganisationen zusammen, um politische Rahmenbedingungen zu verbessern und das Bewusstsein für die Bedeutung wilder Natur zu schärfen.
Die Projekte von Rewilding Europe zeigen, dass Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen können. Dabei trägt die Organisation mit ihren Initiativen entscheidend zur Wiederherstellung der Biodiversität in Europa bei – und ihr Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wir freuen uns auf alles, was noch kommen wird.
Unsere Spitzenköchin Sandra Kollegger hat wieder gezaubert und ein fantastisches, vegetarisches Festtagsmenü für uns kreiert. Dazu gibt es exklusive Weinempfehlungen aus den beliebtesten Tropfen des Jahres, erhältlich im praktischen Festtagspaket. Somit wäre die passende Weinauswahl schon einmal erledigt. Wir wünschen viel Vergnügen und guten Appetit!
Vorspeise: Ein ganzer Kopf fürs Fest
Einfach und genial. Diese Vorspeise ist schnell zubereitet und animiert dabei auf variantenreiche Weise die Geschmacksknospen. Probieren Sie es aus. Im Video haben wir unserer Spitzenköchin ganz genau auf die Finger gefilmt, damit dieser feine vegetarische Festtagsgruss bestimmt gelingt.
Das Rezept: Blumenkohl, Sauerrahm, Croutons und Kräuteröl
(für 4–6 Portionen) 1 Blumenkohl 2 EL Olivenöl Kräutersalz Die Blätter vom Blumenkohl entfernen. Den ganzen Kopf mit Kräutersalz würzen, auf ein grosses Blatt Backpapier setzten und mit Olivenöl beträufeln. Den Blumenkohl im Backpapier einschlagen und an den Enden mit Küchengarn verschliessen. Der Blumenkohl kommt für etwa eine Stunde bei 180 °C in den Backofen.
Sauerrahmsauce: 1 Becher Sauerrahm ½ TL Kräutersalz 1 EL Essig
Alle Zutaten glattrühren und abschmecken.
Croutons: 2 Scheiben Toastbrot 1 EL Butter 1 Prise Salz
Die Rinde entfernen und das Toastbrot in kleine Würfel schneiden. Die Brotwürfel auf ein Blech geben und Butterflocken darüber verteilen. Salzen und bei 180 °C für ca. 10 Minuten in den Backofen geben.
Anrichten: Den fertigen Blumenkohl aus dem Papier nehmen, in gleichmässige Stücke schneiden und mit Sauce, Croutons, Kresse und Kräuteröl anrichten.
Zusatz: Kräuteröl (im Sommer zubereitet): Frische Kräuter (z.B. Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Dill, Thymian – je nachdem, was gerade im Garten wächst) 1 Teil Kräuter 2 Teile Öl (ich verwende für den Ansatz gerne neutrale Öle wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl)
Das Öl auf etwa 70 °C erwärmen, die Kräuter in einem guten Mixer fein pürieren. Ein Sieb mit einem Tuch auslegen, die pürierten Kräuter hineingeben und abtropfen lassen. Die abgetropften Kräuter und das Öl in kleine Gläschen füllen. Ich lagere es im Kühlschrank, damit es die Farbe behält.
Weiss: Duvivier L‘Amandier, Vin de France 2023 Mit jedem Schluck wird spürbar, was in Südfrankreich unter Savoir-vivre verstanden wird. Der weisse Spitzenwein von Château Duvivier zeigt Charakter und ist herrlich aromatisch wie ein Kräutergarten der Provence. Wer den Abend so startet, hat schon gewonnen.
Rot: Vinya Laia, Catalunya DO 2021 Schöner Name, schöner Wein. Der Vinya Laia ist einer der beliebtesten Weine unseres Sortiments – und das zu Recht: Es gibt kaum einen geschmeidigeren Speisenbegleiter, der zugleich so zugänglich und festlich wirkt. Ein Prost auf das schöne Leben!
Auch die vegetarische Hauptspeise wirkt auf den ersten Blick schlicht, überzeugt jedoch durch ihre aromatische Vielfalt und bietet ein wahres Fest für den Gaumen. Probieren Sie es aus! Dies ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich Zutaten ergänzen und gegenseitig erheben können.
Das Rezept: Sellerie, Semmelkren*, grünes Gemüse
(für 3–4 Portionen) 1 Knolle Sellerie 500 ml Gemüsefond oder Wasser Salz
Den Sellerie schälen und aus den Schalen einen Fond kochen. Den Sellerie in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Den Fond abseihen und die Selleriescheiben in dem Fond mit Salz zudeckt weichkochen. Aus dem Fond nehmen und auf ein Blech mit Backpapier legen.
Semmelkrenkruste: 20 g Butter 200 g Selleriefond 120 g trockene Semmelwürfel 1 Ei 30 g Sahne Salz, Pfeffer, Muskatnuss 15 g frischer Kren (österr. für Meerrettich)
Die Butter in einem kleinen Topf braun werden lassen und mit Selleriefond aufgiessen. Den heissen Fond über die Semmelwürfel geben. Das Ei und etwas Sahne dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Den frischen Kren, respektive Meerrettich, fein reiben, dazugeben und alles vorsichtig vermengen. Für etwa 15 Minuten ziehen lassen.
Die Kruste auf den Selleriescheiben verteilen. Den Backofen auf Heissluft mit Grillfunktion oder 220 Grad Oberhitze vorheizen. Die Selleriescheiben auf der oberen Schiene für ca. 8–10 Minuten gratinieren, bis die Kruste knusprig und braun ist.
*Kren ist die österreichische Bezeichnung für Meerrettich, Semmelkren dabei eine österreichische Spezialität aus weissen Brötchen und Meerrettich.
Grünes Gemüse: 20 g Butter 10 g Mehl 100 ml Gemüsefond (aus den Gemüseabschnitten) 50 g Sahne 80 g Cremespinat 300 g grünes Gemüse (z. B. Brokkoli und Kohlrabi) 100 g Erbsen 50 g Blattspinat Kräutersalz, Pfeffer
Den Brokkoli und den Kohlrabi in mundgerechte Stücke schneiden und für fünf Minuten dämpfen oder in Salzwasser bissfest kochen. Die Gemüsereste in einem Topf leicht mit Wasser bedecken, etwas salzen und aufkochen lassen. Den Gemüsefond kurz ziehen lassen und abseihen. Die Erbsen brauchen nicht extra gekocht werden.
Für die Sauce die Butter in einem kleinen Topf braun werden lassen. Das Mehl hinzufügen und kurz mit rösten. Mit ca. 100 ml Gemüsefond aufgiessen und unter ständigem Rühren aufkochen lassen, damit sich keine Klumpen bilden. Sahne und Cremespinat hinzufügen.
Die Erbsen und das gekochte Gemüse in die Sauce geben und kurz mitkochen. Die frischen Spinatblätter kommen zum Schluss dazu und werden nur mehr kurz erhitzt. Mit Kräutersalz und Pfeffer abschmecken.
Anrichten: 125 ml Milch Kren Spinatblätter Die Milch erwärmen und aufschäumen. Den gratinierten Sellerie auf dem grünen Gemüse anrichten, etwas frischen Kren drüber reiben und mit Milchschaum und ein paar Spinatblättern garnieren.
Tipp: Anstatt Sellerie können Sie Saiblingfilet oder Forellenfilet verwenden.
Weiss: Weingut Pflüger zum Lebensturm, Qualitätswein Pfalz 2023 Vielfalt im Weingarten, Vielfalt im Glas: Alexander Pflügers Assemblage aus Riesling und Gewürztraminer ist eine Hommage an die Artenvielfalt in seinen Weingärten. Der frisch-fruchtige Tropfen aus der Pfalz gefällt mit intensiven floralen Noten, aromatischem Geschmack und einem saftigen Trinkfluss.
Rot: La Colle des Lignères, Corbières AOP 2019 Anne und Jean Lignères Ode an die Eleganz: eine Wucht von Wein, voller Kraft der Sonne und ausgebaut im kleinen Holz. Ein unschlagbarer Speisebegleiter für Freunde kräftiger, ausdrucksstarker Aromen. Holen Sie sich etwas südfranzösische Wärme ins Wohnzimmer.
Fulminant und zugleich sanft mit den Aromen von Apfel, Nuss und knusprigem Tortenteig – der perfekte Abschluss für ein festliches Finale. Wir wünschen gutes Gelingen und wunderschöne Festtage.
Dessert: Apfeltarte
(für ein Blech mit 26–28 cm Durchmesser) Für den Teig: 100 g Mehl 50 g Butter 1 Dotter 50 g gesiebter Staubzucker 1–2 EL Milch 50 g geriebene Walnüsse 1 Prise Salz ½ TL Backpulver ½ TL Zimt
Alle Zutaten rasch verkneten, zu einem Laibchen formen und in Frischhaltefolie einpacken. Den Teig für ca. 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen. Für die Tarte wird der Teig dünn ausgerollt und mit der Backform der Boden ausgestochen. Die Form mit etwas Butter einstreichen. Den Teig hineinlegen, in Form bringen und mit einer Gabel einige Male hineinstechen. Den restlichen Teig nochmals zusammen kneten, dünn ausrollen und auf ein Blech mit Backpapier legen. Beide Teige werden bei 160 Grad für 6–8 Minuten gebacken.
Apfelmasse: 700 g Apfelmus 1 Ei 35 g Vanillepuddingpulver 1 TL Vanillezucker
Alle Zutaten gut verrühren und auf dem vorgebackenen Boden verteilen. Die Tarte wird bei 150 Grad ca. 40 Minuten gebacken.
Quarkcreme: 250 g Quark Saft und Zeste von ½ Orange Saft und Zeste von ½ Zitrone 1 TL Vanillezucker 1–2 EL Honig oder Zucker
Alle Zutaten in einer Schüssel glattrühren, abschmecken und in einen Spritzsack füllen.
Knusprige Walnüsse: 150 g Walnusskerne 1 Eiweiss 1–2 EL Kristallzucker ½ TL Zimt etwas Salz
Das Eiweiss in der Küchenmaschine mit einer Prise Salz anschlagen. Zucker dazugeben und steif schlagen. Die Walnüsse unterheben und etwas Zimt dazugeben. Die Nüsse unterheben und auf einem Blech mit Backpapier verteilen. Den Backofen auf 160 Grad vorheizen und die Nüsse für 10 Minuten backen. Kurz durchrühren, die Temperatur auf 100 Grad verringern und weitere 20 Minuten backen, die Nüsse müssen ganz trocken sein. Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.
Anrichten: Rosinen in Weinbrand eingelegt bereit stellen. Die Tarte in gleich grosse Stücke schneiden. Die Topfencreme darauf dressieren. Mit ein paar frischen Apfelscheiben, den Nüssen, Rosinen und dem Keksboden garnieren.
Was Francisco Ruiz macht, sitzt. Er ist professionell, freundlich und detailgetreu bis ins Allerkleinste. Umgeben von seinen Reben und in Gesellschaft seines Sohnes Javier lässt er hinter dieses professionelle Antlitz blicken. Den Besucher erwartet ein regelrechter Poet, ein Mensch, der Natur und Familie mehr achtet und liebt als die meisten anderen – und dessen Weine auch genau so schmecken.
Beginnen wir damit, dass an einem Samstag, obwohl es hiess, sich für den Besuch von Delinat bitte keine allzu grossen Umstände zu machen, das Team der Bodega geschlossen an der Empfangstüre steht. Da ist Francisco, der Winzer, Javier, sein Sohn, der bereits voll im Betrieb mit anpackt. Elena, die als Exportmanagerin Franciscos Philosophie einwandfrei ins Englische übersetzt und in die Welt hinausträgt und Beatriz. Sie ist seit mehr als einer Dekade Önologin auf der Bodega Ruiz Jiménez.
Weinliebe geht durch den Magen
Francisco steht in schwarzer Kochjacke mit spanischer Flagge am Revers bereit und ist nach einem herzlichen «Hallo» gleich wieder am Herd. Es gibt die an goldgelb bis dato unerreichte, feinste «Tortilla de patata» der gesamten Reise. Dazu, fantastisch eingelegte Antipasti aus dem eigenen Garten. Später wird es noch die für hier typischen Kichererbsen mit Steinpilz geben. Die Pilze hat er einem Sternekoch aus der Region abgehandelt. Er brauchte sie schliesslich dringender, lächelt Francisco.
Und da stehen wir also, starten den Tag mit feinster Kulinarik, zubereitet vom Winzer und Koch des Hauses. Bei den Events und Hochzeiten mit bis zu 1000 Menschen im Garten kocht in der Regel genau der Koch auf, dem Francisco die Steinpilze abgehandelt hat. Er dürfte es ihm also verzeihen.
Wir sind heute eine etwas kleinere Runde, halten es aber nicht minder feierlich und vor allem herzlich und authentisch.
Es ist eine Freude miterleben zu dürfen, wenn etwas wie dieses Weingut so rund läuft. Alles gut geplant, aber auch mit dem Herzen durchdacht ist. Und dann auch noch die tausenden Gedanken, die hinter den Details stecken, aus erster Hand erzählt zu bekommen.
Viele Gedanken, viele Details
So sind die Bäume, die den Beginn der Lage Valcaliente der Familie markieren, nicht einfach nur Bäume: Die Olivenbäume symbolisieren die drei Kinder, darunter Javier als das mittlere. Die Zypresse pflanzte Francisco zu den Anfängen des Weinguts gemeinsam mit seiner Frau. Heute wacht sie als imposante, grüne Säule über die Olivenbäume. Das Stück Wald über den Reben hat Francisco eigens wieder aufgeforstet. Die Reben wachsen hier also im gemachten Nest aus Pinien und allerhand wilden und aufregend duftenden Kräutern. «Das riecht man auch im Wein», sagt Francisco. Im Keller sollte sich diese Aussage dann eindrucksvoll bestätigen.
Wir marschieren auf das Hochplateau des Weinbergs. So weit das Auge reicht, umgibt uns der Wald der Gemeinde – ein geschützter Lebensraum, in dem seltene Tiere wie der Kaiseradler Zuflucht gefunden haben. Im Rücken liegen die Reben von Francisco und Javier, dazwischen steht ein Fass: das Kompostfass für diese Parzelle. «Wir machen für jede Parzelle einen eigenen Komposttee. Schliesslich ist ja jeder Weingarten anders und benötigt daher auch genau die im Weingarten entstandene Kraft aus dem Boden», erklärt Javier die Philosophie.
Ein bisschen marschieren muss man zu jeder Parzelle. «Wir sehen, dass wir mit unseren Weingärten so abgelegen wie möglich liegen, um Kontamination (Anm. bspw. durch Spritzmittel anderer) zu vermeiden», erklärt Exportmanagerin Elena. Diese Ruhe ist tatsächlich beeindruckend. Hier sagen sich höchstens Fuchs und Hase «Gute Nacht» – und das wirkt sich in der Regel gut auf den Wein aus.
In der «Plana de Turrás» kommen diejenigen, die näher am Wasser gebaut sind, auf ihre Kosten. Die Geschichte, die Francisco am kleinen See erzählt, gesäumt von Olivenbäumen, ist wunderschön. Nicht nur, dass das Wasser in der Mitte der Parzelle das Herz der Reben ist, erzählt Francisco, die Olivenbäume rund herum symbolisieren darüber hinaus das Leben. Auch Olivenbäume sind zuerst klein, werden dann grösser. Da wo zwei Bäume dicht nebeneinander stehen, da trifft man im Menschenleben vielleicht auf einen besonderen anderen. Eine Familie entsteht. Die Kinder entwickeln sich weiter, stehen weiter weg. Schliesslich verlassen auch manche die Familie, bis man «schon ganz schief steht, wie der Baum da», lächelt Francisco – und das Leben an neuer Stelle wieder beginnt.
Es ist nicht schwer zu glauben, dass von diesem Ort bisher noch jeder begeistert war: von den Greifvögeln, die auf den Stangen hoch über den Reben rasten, über die Vielzahl an fliegenden Schmetterlingen und Insekten im Weinberg bis hin zu den Menschen. Für letztere hat Francisco auf einer Anhöhe mit Blick über den Weingarten eine kleine Terrasse errichtet. Die Stelldichein im Weinberg mit Franciscos köstlicher Küche sind legendär. Davon könnte wahrscheinlich auch der steinerne Zentaur von der regionalen Künstlerin Mapi ein Liedchen singen. Er enthält sich der Stimme.
Musik im Weinkeller
Dafür geht es im Barriquekeller umso musikalischer zu. Sonaten von Beethoven bis Mozart bekommt der Wein – wie unser Piano N°14 – hier zu hören. Ja, auch uns würde es hier als Wein gefallen. Gedämpftes buntes Licht fällt durch die Glasfenster, die Szenen der griechischen Mythologie zeigen, begleitet von Musik und feinem Barriqueduft – und dann kommen die Weine.
Eine Ode an das Leben – aus dem Betonei, in dem der Wein in ständiger Bewegung bleibt, bis er als harmonisches Ganzes auf die Flasche kommt. Garnacha mit Ausdruck und dabei samtweich. Der rote Graciano darf hier das gesamte Spektrum seines Eigenbrötlertums ausleben. Die Zukunftsmusik des noch nicht abgefüllten Garnacha mit einem Hauch Holz lässt den Wunsch aufkommen, sich in Dionysos zu verwandeln, und sich mit offenem Mund unter das Fass zu legen.
All das ist die Frucht harter Arbeit und des festen Glaubens an die Familie und deren Zusammenhalt. «Ich möchte meinem Sohn Javier langsam Platz machen. Er bringt sich schon voll im Weingut ein», erzählt Francisco. Ein Glück, das Francisco nicht gelten sollte. Er wollte nicht an die Kooperative liefern, wollte biologisch arbeiten, als noch lange niemand das Wort biologisch im Weingarten auch nur verwendete. Damit war er der erste weit und breit und musste den Weg somit als Pionier – mit durchaus kräftigem Gegenwind – bestreiten.
La Rioja: von Familie und Wein
Gemeinsam mit seiner Familie, und dazu zählen auch seine Mitarbeiter, geht der Riojaner seinen Weg, so gerade, dass man sich gerne nur ein kleines bisschen von seiner Entscheidungskraft und Geradlinigkeit abschauen würde. Und dabei werden die Weine alles andere als linear, sondern ein rundes Ganzes aus Region und den Menschen, die dabei Hand anlegen.
Das zeigt auch der irdische Abschluss dieses Winzerbesuchs auf eindrückliche Weise. Weisser Tempranillo aus dem Jahr 2013. Der erste weisse Tempranillo, den Francisco gekeltert hat. Auch dieser lässt den Wunsch aufkommen, dieser Reigen an schönen Erlebnissen möge nie enden. Zum Glück haben wir die Erinnerung, nicht nur im Kopf sondern auch in Flaschen gefüllt. Und die Gewissheit, dass wirtschaftlicher Erfolg auch mit Sanftmut erreicht werden kann – und dass der Weg dorthin und das gemeinsame Erleben ihn umso schöner machen.
Wer ein Degustationspaket bestellt, bekommt ein, wie es in Delinat-Kreisen heisst «DS Startpaket». Ein frisch-fruchtiger und eleganter Auftakt für dieses portofrei wiederkehrende Weinvergnügen.
Der Unterschied zu den weiteren Paketen: der Inhalt des Startpakets steht fest. Bei den weiteren Paketen ist es eine Überraschung, welche vinophilen Schätze die Delinat-Weinexperten wieder entdeckt haben.
Beim Quartalsmeeting, dem Zusammentreffen aller Delinat-Mitarbeiter in St. Gallen, hat auch uns die Lust überkommen, diesen Zauber des ersten Pakets nochmals zu erleben. Kurzerhand haben wir die jeweils ersten drei Flaschen aus dem Weisswein-Abo, wie aus dem Schaumwein-Abo geöffnet, die Sie als fulminanten Einstieg in den jeweiligen DegustierService erhalten. Hier sind unsere Eindrücke:
DegustierService Schaumwein
Delsecco: Eine frische Sommererinnerung
Die deutsche Antwort auf den Prosecco: belebend, frisch und mit einer Prise deutscher Süsse. Der Delsecco von Tobias Zimmer in Rheinhessen begeistert und belebt. «Natürlich kann man ihn auch im Winter trinken», meint Kundenberaterin Karin Schweizer. «Entweder er schmeckt im Sommer, oder er erinnert an ihn.»
Albet i Noya Espriu Brut: Noch besser als Champagner
Albet i Noya im Penedès war das erste Bioweingut Spaniens, bereits 1983 wurde hier auf biologischen Weinbau umgestellt. Die Vorreiterrolle steht dem Vater-Sohn-Duo Josep Maria und Martí hervorragend. Ebenso seit über einer Dekade setzt sich der Pionier für robuste und alte Rebsorten der Region ein. Der Albet i Noya Espriu Brut ist dabei seine elegante Hommage an die authochtonen Rebsorten seiner Heimat. Xarel.lo, Macabeu und Parellada im Flaschengärverfahren zu feinstem Schaumwein herangewachsen. «Eine echte Alternative zu Champagner. Wenn ich bei einer Einladung beeindrucken möchte, dann setze ich auf Espriu», sagt CEO Michel Fink.
Domaine Meyer Crémant d`Alsace: Ein Liebling mit Charakter
Xavier Meyer keltert im Elsass, ebenso als Biopionier der Region, feinsten Crèmant. So heissen die Weine, die zwar wie Champagner hergestellt werden, aber aus anderen Teilen Frankreichs als der Champagne stammen. Wie der elegante und gleichzeitig zugängliche Crémant d´Alsace der Domaine Meyer. Zitrustöne, Brioche und Länge, die in ihrer Gemeinsamkeit begeistern. «Ich habe mich auf den ersten Schluck in diesen Wein verliebt. Und er kommt einfach bei allen gut an», sagt Social Media Managerin Stefanie Zillner.
DegustierService Weisswein
Soave La Casetta: Venezianische Grüße
Unweit der venezianischen Lagune, in den Hügeln des Soave Gebiets keltert die Familie Fasoli seit Generationen guten Wein. Biologisch und im Einklang mit der Natur arbeitend, fühlt sich die Familie der Region verpflichtet. Das merkt man auch in den Weinen von La Cassetta. «Ein Schluck des Soave La Casetta beamt mich jedes Mal regelrecht zu unseren Freunden in die Winzerstube», lächelt Önologin Martina Korak.
Saxum Sauvignon Blanc: Von Stein und Wein
Richard vom Weingut Menade in Rueda zeigt, was seine Region alles kann. Der Saxum Sauvignon Blanc zählt zu den beliebtesten Weinen im Sortiment. Trinkanimierend und dabei ein belebendes Aroma, gestützt durch eine gute Struktur: dafür steht Saxum Sauvignon Blanc. Seit jeher. «Ein Schluck daraus, erinnert mich an eine saftige Blumenwiese und ein schönes Picknick darin», sagt Weineinkäufer David Rodriguez.
Riesling Terra Rossa: von Riesling und roter Erde
Zahlreiche Auszeichnungen hat Winzer Tobias Zimmer mit dem Riesling Terra Rossa schon abgeräumt. Belebende Rieslingfrucht bei betörender Struktur und einem feinen Säure-Süsse-Spiel. «Die reiche Natur in Tobias Zimmers Weinbergen hat mich vom ersten Moment an beeindruckt», sagt Videoblogger und Autor Olivier Geissbühler. «Ich freue mich auch jedes Mal aufs Neue über die gelungene Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Winzer und Freund», meint Weineinkäufer Emil Hauser.
Sobremesa, so nennen die Spanier es, wenn Leute zusammenkommen, um gemeinsam zu tafeln. Dabei ist das Essen und der Wein wichtig, aber auch die Gespräche und die Menschen, die an besagter Tafel zusammenkommen. Wie das aussehen kann, haben Delinat-Winzer Francisco Ruiz und Alberto Ramírez aus der Rioja gezeigt und für Delinat einige ihrer liebsten Gerichte aufgetischt.
Es ist früh. Die Sonne streckt ihre Strahlen noch eben über die Weinhügel der Rioja. In der Küche des Weinguts Viñedos Ruiz Jiménez von Francisco Ruiz und seiner Familie wirbelt bereits ein scharfes Messer über den Zwiebeln aus dem eigenen Garten.
Wer die ganze Süsse aus den Tomaten für sein Gericht haben will, muss eben früh aufstehen. Ohne stundenlanges Köcheln auf leiser Flamme geht da nichts. Das hat Francisco Ruiz tausendfach erprobt. Er ist der Winzer am Weingut Viñedos Ruiz Jiménez, nahe Alfaro gelegen. Und er ist der Koch des Weinguts. «Wir organisieren auch Veranstaltungen hier bei uns. Deshalb haben wir eine echte Profiküche hier. Und meistens koche ich», sagt der Spanier und widmet sich wieder den Zwiebeln. Eine Gruppe von 30 Personen schreckt den Winzer keineswegs. «Ich liebe das Kochen. Vor mehr als 20 Jahren habe ich damit aus Interesse zu Hause begonnen, seitdem koche ich», sagt Francisco. Und das jeden Tag. Ob das Mittagessen für das Team oder für Weingutsgäste oder für eine Gruppe von Delinat, die auf dem Weingut vorbeischaut: «Ich passe mich immer den Gästen an. Neulich, als Dani und Arina (Anm.: unsere Delinat-Winzerberater) hier waren, gab es natürlich vegetarisches Essen», lächelt der Winzerkoch.
Gemüse aus dem Garten
Die Zutaten für die heutigen Speisen stammen aus dem familieneigenen Garten. Wie eigentlich immer. «Mein Vater kümmert sich um die tausend Quadratmeter voller Obst und Gemüse», erläutert der Spanier. Und die ganze Familie ist versorgt, erzählt Francisco. Der Winzer ist dabei, das Gemüse für das Gemüsenest zu schneiden, das es heute in der Bodega gibt.
Zucchini, Auberginen, und Tomaten wandern da unter Franciscos flotte Hand, werden geteilt, und schon landen sie in der Pfanne. Dann und wann umrühren, Zwiebeln brutzeln, Tomaten köcheln, alles ist in Wein- und Speisenharmonie auf dem Weingut Viñedos Ruiz Jiménez in der Rioja.
Wenn Winzer kochen: Zeit für Rock´n Roll
Bald hat die Sonne ihre Strahlen über der Rioja ausgestreckt, die Tomaten geben inzwischen ihre gesuchte Süsse ab, der Wein steht ideal temperiert für das Menü bereit. Da poltert ein knapp zwei Meter hoher Hüne mit einer flotten Rockballade auf den Lippen in die Küche. Alberto Ramirez. Auch er ist Delinat-Winzer in der Rioja, und Koch. Beziehungsweise, fragt man bei den beiden Freunden genauer nach: Kochgehilfe. Francisco vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez gibt den Kochlöffel-Takt vor. Alberto singt dazu und unterstützt Francisco beim Schnippeln und mit seinen Weinen vom nahe gelegenen Weingut Las Cepas.
Weinmachen und Singen
Das Weingut Las Cepas von Alberto Ramírez liegt wenige Autominuten von Franciscos Weingut Viñedos Ruiz Jiménez entfernt. Auf dem Weingut seines Freundes Francisco hat er heute eine Gemüselasagne vor. Die Idee dazu kommt von Francisco. Er hat einige Monate im Rahmen eines Austauschprogramms auf einem Weingut im Piemont gearbeitet. «Ich liebe Essen. Egal, wo ich hinkomme, ich frage immer nach einer lokalen Spezialität.
Durch das Essen der Regionen lernt man Leute und Landstriche kennen», sagt Francisco und reicht Alberto ein Gläschen Rotwein für zwischendurch. Dieser wird später auch noch gut zum Gemüsenest passen, das die beiden zubereiten. 25 Jahre lang lieferte Albertos Familie Trauben an die ortsansässige Kooperative.
Bis Alberto eines Tages meinte: «Ich möchte selbst Wein machen.» Und wer den Zwei-Meter-Mann im charakteristischen Hemd mit praktischem Gilet darüber sowie eindrücklicher Baritonstimme einmal erlebt hat, der weiss: Albertos Ansagen folgen Taten. Und so ging der damalige Jungwinzer in die Welt hinaus, um Wein zu verkaufen. «Bald traf ich auf Delinat. Und heute gehen meine Weine in 36 Länder», erinnert sich der Spanier. Seine Weine zollen dabei seinen grossen Leidenschaften Respekt: der Rebe, der Region und der Musik.
Denn Alberto ist Winzer und Sänger. «Ich möchte andere Weine machen. So arbeite ich gerne mit Rebsorten, die schon kurz vor dem Verschwinden waren, wie Maturana Tinta und Graciano. Bei unserem Rotwein «Gotaladrón» spielt beispielsweise Graciano und nicht der für die Region typische Tempranillo die erste Geige», erzählt Alberto. Für die richtigen Reben nimmt Alberto auch gerne Wege auf sich. «Manche meiner Kollegen meinen, ich sei nicht mehr ganz richtig im Kopf, weil meine Weinberge so in der Region verteilt sind. Aber ich meine: Nehmen wir unsere Parzelle 700 Meter über dem Meeresspiegel und bestockt mit über 90-jährigen Garnacha-Reben – sollen wir uns so etwas etwa entgehen lassen?»
Garnacha in der Höhe
Die konzentrierten Trauben von solch besonderen Lagen gelangen dann beispielsweise in den «Loatum», einer Cuvée aus Garnacha, Tempranillo und der alten Rebsorte Graciano. Diese passt wunderbar zu gegrilltem Gemüse, wie es an diesem Tag auf den Tisch kommt. Auch wenn es zur Lasagne aus Franciscos Reiserezeptbuch ein Wein vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez sein darf. In der Küche des Weinguts Viñedos Ruiz Jiménez widmet sich Alberto heute dem Gemüse aus dem Garten seines Winzer-Nachbarn Francisco. Auch hier ist behutsame Handarbeit gefragt, auch wenn Alberto zu seiner Lasagne lieber einen Wein seines Nachbarn kredenzt.
«Am besten lernt man eine Region kennen, wenn man sich durchschmaust und trinkt», lacht Alberto Ramírez. Dabei gibt es oft riesige Unterschiede von einem Weingut zum anderen. Auch kulinarische Traditionen und Zubereitungsarten sind von Dorf zu Dorf oft verschieden. Dieser Meinung ist auch Francisco Ruiz: «Wir sind 400 Winzer, die hier in der Region Wein machen. Die Region ist dieselbe, und doch werden alle Weine unterschiedlich.
Zum Gemüse aus meines Vaters Garten geniesse ich schon am liebsten Weine aus meinem Keller», sagt der Winzer und stösst mit seinem Freund Alberto an. Zwei Freuden kombinieren: den Wein geniessen, den man selbst gemacht hat, und dazu Auberginen aus dem eigenen Garten. «Das befriedigt einen schon sehr», meint Francisco.
Im Glas: «Osoti Vendimia Selecionada». Wunderbar zu Pasta aller Art und eben auch zu Gemüselasagne. Mit diesem Rotwein schwingt die Schönheit der Region im Glas mit, hinterlässt Eindruck, überfährt aber aufgrund seiner doch subtilen Art keineswegs seinen gemüsigen Speisebegleiter. Und ja: Auch im Fall von Francisco Ruiz und seinen Weinen vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez fällt der Wein wie der Winzer aus.
Von Natur und Balance
Francisco Ruiz war der erste biologisch arbeitende Winzer in der Region. Das Gleichgewicht von Natur und Wein war dem besonnenen Spanier schon immer ein Anliegen. Und auch wenn beide ein sehr ähnliches, ein für viele Winzer typisches dunkelblaues Gilet tragen, aus der gleichen Region stammen, ja sich seit Kindertagen kennen, so könnten sie und ihre Weine unterschiedlicher kaum sein.
Kaum ein Winzer hat in einer derart klaren Art und Weise wie Francisco Ruiz sein Ziel verfolgt. Bis zu dem Punkt, an dem die Viñedos Ruiz Jiménez in der Rioja dastehen, wie sie dastehen. Ein Leuchtturm-Weingut der Region, blühende Weinberge, ausdrucksstarke Trauben, kaum verbogen, von einem nachsichtigen und vorausschauenden Winzer. Zurückhaltend, beobachtend, mit einer Menge Know-how und doch einer ganz klaren Richtung, geben Wein und Winzer das Ziel vor: ein Aushängeschild für die Region sein, das der Rioja auf dem internationalen Weinparkett ein würdiger Vertreter ist.
Würdig und gesellig
Ein Anspruch, den man individuell bestätigen kann und der von zahlreichen internationalen Auszeichnungen unterstrichen wird. Noch etwas, was die Weine von Viñedos Ruiz Jiménez ausnehmend gut beherrschen, ist es, Speisen zu begleiten. Der «Osoti Vendimia Selecionada, ist ein perfekter Begleiter für gesellige Abende und spontane Kochaktionen unter Winzern und für ein befreundetes Schweizer Weinhandelsunternehmen.
Denn das betonen sowohl Francisco als auch Alberto mehrmals: Die Beziehung mit Delinat ist besonders und konsistent und basiert auf Freundschaft. Da gehört eine anständige «sobremesa» zum guten Ton. Das lässt sich auch Winzer Alberto nicht zweimal sagen. Denn als die klassische Musik im Weinkeller, in dem die feinen Gemüsegerichte verschmaust werden, verklingt, sieht Alberto seine Zeit gekommen und setzt zum Gesang an.
Francisco beschallt seine Weine mit Sonaten der ganz grossen Klassikgenies ihrer Zeit. Er ist sich sicher, dass das die Weine noch runder werden lässt. Alberto lebt seine Musik als Mittel, sich auszudrücken. Im Moment ist es die grosse Freude an dieser feinen Zusammenkunft über Gemüse und Wein. Über die kulinarische Einheit, die Gemüsenest, Trüffel und Tempranillo bilden, und die Auberginen mit der Graciano-Traube.
Ein Beginn, zwei Rezepte
Francisco beginnt sein Kochen stets mit einem Spaziergang durch den Gemüsegarten. An diesem Tag kommen Zucchini, Aubergine, Karotte, grünen Paprika, Zwiebel, Pilze, Tomaten und grüner Spargel mit in die Winzerküche.*
Zucchini, Aubergine, Karotte, grünen Paprika, Zwiebel, Pilze, Tomaten und grüner Spargel in Stücke schneiden. Nun das Gemüse je nach Kochgrad, den dieses verlangt, nach und nach in die Pfanne zum Olivenöl geben.
Die Reihenfolge wäre demnach: Zwiebel anrösten, danach grünen Paprika und Karotte hinzumengen. Nach einer Weile die Aubergine hinzugeben. Abschliessen mit Spargel, Zucchini und danach den Pilzen und Tomaten.
Sobald das Gemüse bissfest gegrillt ist, gibt es die Möglichkeit von:
Gemüsenest mit pochiertem Ei und Trüffel
Dafür je ein Ei pro Person bereitstellen. Wasser mit einem Schuss Essig und ein wenig Salz in einem Topf erwärmen, bis es beinahe kocht. Mit dem Löffel so umrühren, bis ein regelrechter Strudel in der Mitte des Topfes entsteht. In diesen Strudel ein Ei – ausgelöst aus seiner Schale – gleiten lassen. Nach zwei Minuten erhält man ein pochiertes Ei, dass aussen fest und innen flüssig ist.
Mit dem gebratenen Gemüse ein Nest formen. Das pochierte Ei in der Mitte des Gemüsenestes platzieren. Frische Trüffel darüber reiben. Alles vermengen und dann probieren. Guten Appetit!
Gemüselasagne
In einer Ofenform eine Schicht des gegrillten Gemüses platzieren. Darauf Lasagneblätter legen. Darauf eine weitere Schicht Gemüse, und so weiter, bis die Ofenform gefüllt ist. Mit einer Schicht aus Tomate und Schmelzkäse abschliessen. Für 15 bis 20 Minuten bei 180 Grad Celsius in den Ofen geben.
Y ya – todo listo, para el sobremesa!
*Der Fototermin fand naturgemäss, wie das bei Printprodukten und auch bei unserer WeinLese so ist, eine Weile vor dem Erscheinungstermin statt – zum Reifezeitpunkt des genannten Gemüses.
WeinLese-Angebot: Best of La Rioja
Bei diesen Weinen fängt der Gaumen zu singen an. Francisco Ruiz Jimenez vom Weingut Viñedos Ruiz Jimenez und Alberto Ramirez aus der Bodega Las Cepas bringen mit ihren Weinen das Beste aus der Rioja zu uns. -> Zum Probierpaket «Best of La Rioja»
Osoti Vendimia Selecionada Rioja DOCa 2021 Ein Meisterwerk an Terroir und Subtilität: Francisco Ruiz gelingt es mit Bravour, die Finessen der Landschaft im Wein zu transportieren. Unterstützt wird er dabei von den Granden der klassischen Musik. Diese besingen die Fässer, während die Trauben zu vinophilen Grössen heranreifen. www.delinat.com/osoti-rioja
Las Cepas Gotaladrón Rioja DOCa 2020 Graciano, eine beinahe vergessene Rebsorte aus der Region, deren sich Alberto Ramírez gerne angenommen hat. Denn sie ergibt fantastische Weine. Wie diese Cuvée Gotaladrón, die im Ensemble mit Garnacha und Tempranillo zeigt, was sie kann. www.delinat.com/las-cepas-gotaladron
Loatum Rioja DOCa 2020 Eleganz und Fülle dank der Kombination von Garnacha und Tempranillo mit der seltenen Graciano-Traube. Rioja, wie er leibt und lebt, mit merklich Barrique, für Freunde dieser Stilistik. www.delinat.com/loatum
Zirpende Grillen, den Geruch von Pinien und wilden Kräutern in der Nase. Wir kennen das: Diese Erinnerungen werden zur Sehnsucht, gerade wenn wir hierzulande langsam darüber nachdenken, wann wir wohl die Heizung anwerfen.
Zum Glück hat Delinat einige sehr feine Weine aus der Region im Programm, die ein wenig mediterranes Flair auf den Küchentisch bringen. Oder wir statten den guten Delinat-Winzern in Südfrankreich noch rasch einen Besuch ab, bevor hierzulande dicke weisse Flocken die Landschaft einkleiden.
Das haben wir im Rahmen der Weinberater-Reise 2024 zu den Delinat-Winzern in Südfrankreich getan und können nun mit gutem Gewissen sagen: Südfrankreich ist eine Reise wert. Denn einmal im Jahr heisst es für die Weinberater von Delinat: reisen. Und zwar zu Winzern in deren Weingüter. Jedes Jahr in eine andere Region. Besser kann man Wein und seine Herkunft nicht verstehen und diese Begeisterung dann im Depot, via E-Mail oder Telefon an unsere Kunden weiterleiten.
Da wäre zum einen Winzer Louis Fabre, ganz in der Nähe von Narbonne gelegen. Er und seine Familie keltern nicht nur einen der beliebtesten Weine, den Château Coulon Sélection speciale, der immer wieder mit mediterraner Lebensfreude und Trinkigkeit überzeugt. Sie waren auch mit die ersten Bio-Winzer der Region. «Mit der Natur und unseren Weinen im Einklang zu sein, das war mir immer schon wichtig», erzählt Louis Fabre.
Ein wahres Familienunternehmen
Besonders erfreut den Delinat-Winzer, dass inzwischen auch jeder in seiner Familie einen Platz auf dem Weingut gefunden hat. Mein Sohn André hat einen eigenen Obstgarten angelegt und produziert Cidre. Die angrenzenden Weingärten profitieren natürlich von dieser biodiversen Vielfalt. Wenn uns jemand besuchen kommt, dann zeigt ihnen meine Tochter Jeanne das Weingut.
Sie hat lange Zeit in Argentinien gelebt und jahrelang im Tourismus gearbeitet. Sie weiss also, wie man die Liebe zu einer Region und zu einem Wein nach aussen kehrt und mit anderen teilt. Nach begangenen Weingärten und degustierten Tropfen geht es zurück in das charmante Städtchen Narbonne und hier zu «Chez Marius». In diesem Lokal gibt es Oktopus und Auberginen mit Tomaten und wilden Kräutern inmitten alter Stadt- und Klostermauern. Eine gelungene Hommage an den kraftvollen Süden. Gut geschlafen haben wir im Hotel La Résidence, einer Keimzelle der Gastlichkeit und mitten im Zentrum gelegen.
Wenn Weinberater reisen
Die nächste persönliche Begegnung fand mit den Machern eines unserer elegantesten Weine, dem Roches d‘Aric, statt: den Winzern Jean und Anne Lignères aus Moux. Der Allgemeinmediziner des Dörfchens und seine Frau Anne machen seit Jahrzehnten Wein in Delinat-Qualität. Sie stärken die Reben, sind stolz auf die vielen unterschiedlichen Terroirs, die sie in ihren Weinen zeigen. «All das ist Südfrankreich, all das sind elegante Weine aus gesunden Rebbergen», sagt Anne Lignères.
Wer abseits von preisgekrönten Weinen auch noch Lust auf ein weltweit gefragtes Eis hat, ist in der kleinen Ortschaft Moux beziehungsweise in der Nachbargemeinde Lézignan genau richtig. Von hier stammt das Eis «Louise Les Glaces», das in Sternerestaurants rund um den Globus angeboten wird.
Von sandroten Träumen
Ein Traum ging in Erfüllung, als Sébastien Rouve der örtlichen Kooperative mitteilte, er werde künftig nicht mehr liefern, sondern produziere seine Weine selbst.
Seit 2010 arbeitet er nun auch eng mit Delinat zusammen. Der Franzose kennt seine Region und die Böden vor Ort wie seine Westentasche. Daher weiss auch nur er, wie man derart elegante Tropfen in einem Landstrich fertigbringt, in dem wenige Meter weiter Kakteen wachsen. Wird es einem hier zu heiss, kennt Sébastien Rouve zudem die perfekte Erfrischung inmitten roter Erde, die bereits an Wüste erinnert.
Dieser besondere Schiefer wird «ruffes» genannt, das kühle natürliche Nass Lac du Salagou. Eine natürliche Seeoase in rotem Stein. Hier kann man die Weine von Mon Rêve wie den «La Tradition» wunderbar Revue passieren lassen, oder eine willkommene Siesta am Seeufer einlegen. Für das leibliche Wohl sorgt zudem die Seetaverne «Auberge du Lac». Hier gibt es Bier aus der Region und französische Klassiker von der Krabbenterrine bis hin zur Crème brûlée.
Päpstliches Finale und Natur pur
Die letzte Station der Weinberater-Reise führte zur Domaine Beaurenard. Frédéric Coulon, Winzer in achter Generation, zeigte uns seine vor Natur nur so strotzenden Weingärten in Rasteau und Châteauneuf-du-Pape. Ausgestattet mit einem Know-how zu naturnahem Weinbau, das einen nur so staunen lässt, sowie mit einem prominenten Kameraobjektiv.
Durch dieses nimmt der Franzose die Tier- und Pflanzenwelt nicht nur im Wein, sondern auch im Bild in den Weinkeller mit. Umgeben von Fotografien aus den Weingärten, durften wir dann Tropfen wie La Tradition de Beaurenard oder Anthémis de Beaurenard degustieren. War man einmal vor Ort, öffnet man mit der Flasche Wein natürlich noch viel mehr ein Tor zur besuchten Landschaft und zu den Menschen. Und sonst macht man es eben andersherum – man holt sich die Weingärten mit dem Wein in die Stube und kann dabei schon einmal den Besuch planen.
Mit 20 Jahren gründete Nora Sophie Griefahn die gemeinnützige Cradle to Cradle NGO in Berlin. Heute arbeiten mehr als tausend Ehrenamtliche und eine Bürogemeinschaft von 40 Personen daran, das Denken in Kreisläufen zu fördern und so auch den Menschen zum Nützling für die Umwelt zu machen.
Wie kam es zur Gründung der Cradle to Cradle NGO in Berlin? Nora Sophie Griefahn: Wir wollten ein Umdenken in der Gesellschaft anregen. Schon als wir noch Studierende waren, haben mein Co-Gründer und ich die Idee von Cradle to Cradle verinnerlicht. Das erste Buch zu diesem Thema ist 2002 erschienen. Wir haben unsere NGO während meines Studiums der Umweltwissenschaften 2012 gegründet. Seitdem sind wir als Organisation gewachsen. Mehr als tausend Ehrenamtliche unterstützen uns bei Projekten in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich. Im Büro in Berlin arbeiten wir mit 40 Kollegen und Kolleginnen an der Umsetzung von Cradle to Cradle.
Was kann man sich unter Cradle to Cradle und unter Ihrer Arbeit vorstellen? Bei Cradle to Cradle verstehen wir den Menschen als potenziellen Nützling, der durch sein Handeln einen echten ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert erzielen kann. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir in Kreisläufen denken und unser Handeln danach ausrichten. Also Produkte so zu designen und herzustellen, dass alle darin verwendeten Ressourcen nach ihrer Nutzung weiter in Kreisläufen geführt werden können. Mit Cradle to Cradle NGO bringen wir diesen Ansatz in die Breite, kooperieren dazu auch mit Politik, Wissenschaft Privatwirtschaft und zeigen anhand von Beispielen auf, dass Cradle to Cradle funktioniert.
Persönlich
Nora Sophie Griefahn wurde 1992 geboren. 2012 gründete sie während des Studiums der Umweltwissenschaften die Cradle to Cradle NGO, die sich mit der Bewusstseinsbildung und der praktischen Umsetzung von zirkulären Prozessen im Sinne des Cradle-to-Cradle-Ansatzes beschäftigt. Prominente Projekte sind die Sanierung einer ehemaligen Apotheke in einem Berliner Plattenbau nach Cradle to Cradle sowie die Umsetzung von Grosskonzerten der Bands Die Ärzte und Die Toten Hosen auf dem Flugfeld des ehemaligen Flughafens Berlin Tempelhof. Jährlich findet der Cradle to Cradle Congress statt, an dem bisher mehr als 6000 Personen teilgenommen haben, die in Zukunft noch zirkulärer denken wollen. Nora Griefahn hat vier Kinder und lebt mit ihrem Mann in Berlin.
Cradle to Cradle NGO und die Ärzte
Was sind das für Beispiele? Wir haben mit dem «Labor Tempelhof» und dem «C2C LAB» bereits zwei Transformationsprojekte umgesetzt, die zeigen, wie Cradle to Cradle angewendet werden kann. Mit dem «Labor Tempelhof » zeigen wir das auch in diesem Sommer wieder anhand von drei Grosskonzerten, die wir gemeinsam mit unseren Partnern nach Cradle to Cradle ausrichten. Und mit dem «C2C LAB» haben wir 2018/19 eine Einheit in einem stark sanierungsbedürftigen Plattenbau nach C2C-Kriterien saniert und machen so C2C im Bauwesen sichtbar und erlebbar.
Sie arbeiten ja auch mit Bands wie den Ärzten oder den Toten Hosen für C2C zusammen. Genau. Die beiden Bands haben uns bereits 2022 vier Konzerte mit jeweils 60’000 Besuchenden zur Verfügung gestellt, um zu zeigen, wie Grossveranstaltungen der Zukunft aussehen können. Wir haben für diese Konzerte und auch für die Konzerte in diesem Sommer jeden einzelnen Bereich hinterfragt. Wie kann eine zukunftsfähige Ernährung an einer solchen Veranstaltung aussehen? Wie gehen wir mit Wasser bei einem solchen Konzert um? Welche Textilien, also zum Beispiel Merchandise-Shirts, braucht es, damit möglichst nur positive Auswirkungen entstehen?
Ein wesentlicher Punkt waren die Toiletten, nicht wahr? Wir haben bei den Konzerten unter anderem Trockentoiletten eingesetzt, in denen Urin und feste Rückstände getrennt aufgefangen und gesammelt werden, um den darin enthaltenen Phosphor zurückzugewinnen. Aus den festen Resten wurde Humus und aus dem Urin Flüssigdünger hergestellt. Wir möchten so auch dazu beitragen, dass in Deutschland ein technischer Rahmen entstehen kann, um Nährstoffe, die unseren Körper verlassen, wieder nutzbar zu machen, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Auch beim Bier und bei anderen Getränken war es wichtig, im Kreislauf zu denken: sowohl bei den Getränken selbst als auch bei der Frage, wie sie ausgegeben werden. Da haben wir auf ein Mehrwegsystem gesetzt, dessen Vorteile Sie ja auch gut kennen.
Kreislaufgedanken um Delinat
Das stimmt natürlich. Was halten Sie von unserer Delinat-Mehrwegflasche? Ich finde es gut, dass Delinat auf Mehrweg setzt! Wir arbeiten ja bei unseren Veranstaltungen wie dem C2C Congress oder bei Events in unserem C2C LAB schon seit vielen Jahren mit Delinat zusammen, weil wir viele Werte teilen und auch Delinat sehr vertraut mit dem Kreislaufdenken ist. Und das nicht nur bei den Flaschen, sondern auch durch Qualitätsvorgaben wie Weinbau im Rahmen einer regenerativen Landwirtschaft. Lineares Denken und Handeln sind nichts Natürliches, das haben wir uns selbst beigebracht. Um Kreisläufe zu schaffen, müssen wir uns die richtigen Fragen stellen, wie: Wie kann ich den Gegenstand und seine Bestandteile im Kreislauf führen, um seine Ressourcen immer wieder nutzen zu können? So wie die leere Flasche Wein.
Was kann ich als Privatperson tun? Auf Produkte setzen, die nach dem C2CPrinzip gedacht und hergestellt werden. Sich immer wieder die Frage stellen: «Was passiert mit dem Gegenstand, wenn ich ihn nicht mehr brauche?» Und es ist gut, sich immer wieder damit zu beschäftigen, welche Vorteile es für die Umwelt und die eigene Gesundheit hat, C2C-Produkte zu verwenden. Zum Glück gibt es bereits in vielen Sektoren tolle Beispiele.
Cradle to Cradle in Zukunft
Und wird Cradle to Cradle auch einmal in der Mitte der Gesellschaft ankommen? Ich denke schon, dass ich es noch erleben werde, dass wir wieder mehr in Kreisläufen denken. Kinder denken automatisch in Kreisläufen, wir dürfen es ihnen nur nicht abtrainieren. Dorthin müssen wir wieder zurückkommen. Wir haben auch keine andere Wahl, da wir schon heute ein Problem mit unseren Ressourcen haben. Wir müssen es schaffen, Rohstoffe, Gesundheit und auch Biodiversität – all diese Themen – ganzheitlich und gemeinsam zu bedenken.
Ganzheitlich bedenken: Können Sie uns ein Beispiel geben? Delinat ist dafür ein gutes Beispiel: Es bringt nicht viel, Themen wie Biodiversität, erneuerbare Energie oder Ressourcenkreisläufe getrennt voneinander zu denken und anzugehen. Denn all diese Themen sind miteinander verbunden, sie alle sind Teil des Kreislaufs. Überspitzt gesagt: Es würde am Ziel vorbeigehen, wenn ich zwar Wein in einer regenerativen Landwirtschaft anbaue, ihn dann aber beispielsweise mithilfe von Kohlestrom in Einweg-Getränkedosen abfüllen würde. Wir müssen aufhören, diese Bereiche als voneinander unabhängig zu betrachten.
Weintipp von Nora Sophie Griefahn
Noch vor Kindern und Stillen war der Delinat-Wein Château Coulon unangefochtener Favorit bei Nora Sophie Griefahn. Die Samtigkeit und gleichzeitig der Nachdruck und die verführerische Frucht, die dieser Südfranzose mit sich bringt, überzeugen nicht nur auf ganzer Linie, sondern ergeben ein rundes, grosses Ganzes.
Biodiversität ist für die Erhaltung unserer Landschaften unerlässlich. Sie beeinflusst nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern bereichert auch die Ästhetik und unterstützt den Tourismus. Doch welche Rolle spielt Biodiversität in unseren Landschaften?
Biodiversität ist das Fundament stabiler Ökosysteme. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Kreislauf der Natur. Pflanzen produzieren Sauerstoff, binden CO₂ und dienen als Nahrung für viele Tiere. Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sichern die Fortpflanzung zahlreicher Pflanzenarten. Raubtiere regulieren die Populationen von Beutetieren und tragen so zum Gleichgewicht in der Natur bei. Ohne diese Wechselwirkungen wäre das Funktionieren von Ökosystemen gestört.
Vielfältige Landschaften, wie Wälder, Wiesen oder Feuchtgebiete, bieten eine breite Palette an Lebensräumen. Jede dieser Landschaftsformen unterstützt eine Vielzahl von Arten, die auf genau diese Bedingungen angewiesen sind. Wo Artenvielfalt herrscht, gedeihen Pflanzen und Tiere besser. Das führt dazu, dass auch die Landschaft stabiler und widerstandsfähiger gegenüber äusseren Einflüssen wie dem Klimawandel ist. Die Erhaltung dieser Landschaften ist daher eng mit dem Schutz der Biodiversität verknüpft.
Biodiversität und Landschaft: Auch eine Frage der Ästhetik
Nicht zuletzt trägt Biodiversität trägt zur Schönheit und Vielfalt unserer Landschaften bei. Eine blühende Wiese, in der verschiedenste Blumenarten wachsen, oder ein Wald voller unterschiedlicher Baumarten, die im Wechsel der Jahreszeiten ihre Farben verändern, bieten beeindruckende Naturerlebnisse. Diese Vielfalt spricht unsere Sinne an und fördert unser Wohlbefinden. Landschaften, die reich an Arten sind, strahlen Harmonie und Lebendigkeit aus.
Auch der Tourismus profitiert von der Artenvielfalt. Naturschutzgebiete und Landschaften, die sich durch hohe Biodiversität auszeichnen, ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Der Mensch schätzt naturgemäss die natürliche Schönheit und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Aktivitäten wie Wandern, Vogelbeobachtung oder Fotografieren in der Natur werden durch die reichhaltige Biodiversität zu einem besonderen Erlebnis. Dadurch entstehen wirtschaftliche Chancen, besonders in ländlichen Gebieten, die vom Tourismus leben.
Bedrohung der Biodiversität
Trotz ihrer enormen Bedeutung ist die Biodiversität weltweit bedroht. Klimawandel, intensive Landwirtschaft, Zersiedelung und Umweltverschmutzung führen zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt. Lebensräume verschwinden, und damit auch die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Dies gefährdet nicht nur das Gleichgewicht der Ökosysteme, sondern beeinträchtigt auch die Schönheit und Attraktivität unserer Landschaften. Der Schutz der Biodiversität ist daher dringlicher denn je.
Biodiversität ist nicht nur entscheidend für das ökologische Gleichgewicht, sondern hat auch ökonomische Vorteile. Sie fördert die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, schafft Arbeitsplätze im Naturschutz und unterstützt den ökologischen Landbau. Zudem hilft Biodiversität, Produktionskosten zu senken, indem sie den Einsatz teurer Pflanzenschutzmittel und anderer Eingriffe reduziert.
Biodiversität ermöglicht die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. In Wäldern, auf Agrarflächen und in Gewässern sorgt eine hohe Artenvielfalt dafür, dass natürliche Rohstoffe wie Holz, Wasser und Nahrungsmittel langfristig verfügbar bleiben.
Eine gesunde und diverse Umwelt kann sich selbst regenerieren und dem Menschen Ressourcen bereitstellen. Ein artenreiches Ökosystem ist auch widerstandsfähiger gegen Störungen, sei es durch Klimawandel oder Schädlingsbefall, was langfristig die Basis für eine stabile Wirtschaft bildet.
Arbeitsplätze im Naturschutz
Biodiversität schafft Arbeitsplätze, insbesondere im Bereich des Naturschutzes, aber auch im vorbildlichen, ökologischen Landbau, wie bei Delinat. Die notwendige grosse Verbesserung werden wir nur mit einer Nutzung im Einklang mit der Natur erreichen, wie es die Delinat-Winzer vorleben.
In Nationalparks, Naturschutzgebieten und Projekten zur Wiederaufforstung arbeiten Menschen, die sich um den Erhalt und die Pflege der Landschaften kümmern. Diese Arbeitsplätze tragen zum Schutz der Umwelt bei, und sind gleichzeitig wichtige Einnahmequellen, beispielsweise durch Tourismus in der Region. Darüber hinaus entstehen Jobs im Bereich der Umweltforschung, die sich mit dem Erhalt und der Förderung der Biodiversität befassen.
Förderung des ökologischen Landbaus
Bauern, die auf Vielfalt setzen, reduzieren die Notwendigkeit für teure chemische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel. In Mischkulturen werden Schädlinge durch natürliche Feinde kontrolliert. Verschiedene Pflanzenarten tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei. Dies senkt Kosten und schont die Umwelt. Ökologische Landwirtschaft, und damit auch ökologischer Weinbau lohnt sich also auch finanziell.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, künstlichen Düngemitteln und Bewässerungssystemen wird oft notwendig, wenn die natürliche Artenvielfalt durch Monokulturen oder intensive Nutzung gestört wird. In einer artenreichen Umgebung hingegen reguliert sich vieles von selbst: Natürliche Fressfeinde halten Schädlinge in Schach, der Boden bleibt fruchtbar, und Pflanzen können sich durch natürliche Bestäuber vermehren. Das reduziert die Produktionskosten und verbessert gleichzeitig die Qualität der erzeugten Produkte.
Zudem tragen verschiedene Pflanzen- und Tierarten zur Stabilität der Ökosysteme bei und machen diese widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren oder Überschwemmungen. Wälder und Wiesen, die eine hohe Artenvielfalt aufweisen, binden mehr Kohlenstoff und helfen somit, den Klimawandel zu verlangsamen. Diese natürlichen Schutzmechanismen sparen Kosten, die sonst für künstliche Lösungen aufgewendet werden müssten.
Langfristige wirtschaftliche Stabilität
Biodiversität unterstützt die langfristige wirtschaftliche Stabilität, indem sie Ressourcen schützt und natürliche Kreisläufe erhält. Eine hohe Artenvielfalt macht Ökosysteme weniger anfällig für Störungen, die zu wirtschaftlichen Verlusten führen könnten, wie Schädlingsplagen oder Ernteausfälle. Indem Biodiversität die Grundlage für stabile und produktive Ökosysteme bildet, fördert sie nicht nur kurzfristige wirtschaftliche Erfolge, sondern schafft auch langfristige Perspektiven für Mensch und Umwelt.
Wer wissen möchte, wie man Liebe lebt, der muss diesen Landstrich besuchen. Eine Lobeshymne auf Katalonien, das uralte Land des Genusses.
Es gab einen Grund, weshalb Picasso, Gaudí, Miró und Dalí in dieser Region mit Barcelona als ihrer Hauptstadt, zur Höchstform aufgelaufen sind. Und dieser Grund besteht immer noch. Sie alle trafen sich in den engen Gassen des Barrio Gótico in Barcelona, setzten sich an der Costa Brava an den Strand oder bestiegen den Montserrat, den Berg, der über die Region wacht.
Wer noch nicht hier war, muss hierher kommen. Kein «sollte». Er muss. Denn wer diese Stadt, diesen Landstrich, Katalonien, der Barcelona umgibt, noch nicht besucht hat, dem entgeht pure Lebensfreude, in eine Stadt sowie in unbändige Natur gegossen. Diese ist wild und doch den Menschen gewogen. Die reiche Flora und Fauna, in einer Üppigkeit und trotzdem von einer Zähigkeit, wie sie die Sonne über der Iberischen Halbinsel von ihr verlangt, lassen sich entdecken und begehen, und zeigen dabei häufig, warum man das «Wunder Natur» zu Recht als solches bezeichnet.
Ein Roadtrip nach Spanien
Beginnen wir im Nordosten von Barcelona. Nehmen wir an, Sie gelangen mit dem Auto über die französische Grenze bei Perpignan nach Katalonien. Hier gilt es einige Stopps beziehungsweise Umwege nach Barcelona einzuplanen. So macht sich beispielsweise eine Tour in das alte Fischerdorf Cadaqués mehr als bezahlt. Viele Künstler haben diese Lagune der katalanischen Lebensfreude bereits aufgesucht und den malerischen Ausblick vom Hafen in Bild und Text festgehalten.
Künstler, die heute in dem Dörfchen tätig sind, sind die drei Köche Eduard Xatruch, Oriol Castro und Mateu Casañas. Sie betreiben hier ihr Lokal «Compartir», ein Schwesterrestaurant des «Disfrutar» im Herzen Barcelonas, das vor wenigen Wochen aus der Liste der «50 Best Restaurants» zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde.
Und trotzdem sind diese drei Männer auch in der Dekade, seit sie das nun beste und wohl meistbesuchte Lokal des Erdballs betreiben, stets die gleichen geblieben. «Wir wollen mit unserem Essen glücklich machen. Unsere Lust am Kreieren und Erfinden niemals verlieren.» Überkandidelt und langweilig findet man also weder in Cadaqués noch in Barcelona. Selten hat es eine so feingeistige und lustige Küche gegeben wie im «Disfrutar», was übersetzt nicht umsonst «Geniessen» heisst.
Aus dem Dörfchen Cadaqué stammt auch Albert Raurich. Er war lange Zeit, ebenso wie die drei Köche des «Disfrutar», in leitender Position im ehemals besten Restaurant der Welt, im «elBulli», tätig. Heute kann man am ehemaligen Standort des Restaurants in Roses das «elBulli» als Museum besuchen. Übrigens das erste Restaurant weltweit, das zum Museum wurde.
Die Stadt auf sich wirken lassen
Albert Raurich betreibt inzwischen mit seiner Partnerin Tamae Imachi, einer japanischen Sommelière, in Barcelona, das «Dos Palillos» im Barceloner Partyviertel Raval. Ein Erlebnis für alle Freunde des japanischen und katalanischen Genusses. Wer eine Reise durch die Geschichte der katalanischen Küche unternehmen und dabei auch noch Spass haben will – nicht nur, weil der Küchenchef den ansteckendsten Lacher der Welt hat –, der ist im «Dos Pebrots», übersetzt «zwei Paprika», bestens aufgehoben. Hier ist das Dessert ein Spaziergang durch das Viertel und die katalanische Küche wird mit Wissen, Können und Kreativität in die Gegenwart geholt. Ein Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Abgesehen davon, dass die Weinauswahl hier wirklich besonders fein getroffen ist.
Wein vom Delinat-Winzer
Wer Weine von unserem Delinat-Winzer Albet i Noya in Sant Pau d’Ordal geniessen möchte, der kann auch in entgegengesetzter Richtung des Weinguts, ein paar Kilometer der Küste entlang zurück nach Girona steuern. Denn hier schenkt einer der besten Sommeliers der Welt, Pitu Roca, auch in einem ehemaligen besten Restaurant der Welt, dem «El Celler de Can Roca», die Tropfen seines Freundes aus. Natürlich kann man auch direkt zum Winzer fahren. Das bedeutet, von Barcelona aus dann eine gute halbe Stunde in Richtung Tarragona zu fahren, bis sich einem die sanften Hügel des Penedès eröffnen. Hier bauen Martí und Josep Maria Albet i Noya und ein Stückchen weiter, nahe Falset, Judit Llop für Morlanda Delinat-Weine an. Und hier sagen sich auch Fuchs und Hase gute Nacht.
Denn natürlich ist eine der begehrtesten Städte der Welt, wie Barcelona, gerade im Sommer sehr gut besucht. Wer Ruhe sucht, findet sie abseits der städtischen Pfade. Der Berg Montserrat war nicht nur für die Geistlichen, die hier ein unglaubliches Kloster in den Stein hauen liessen, ein besonderer Ort. Wanderer und Läufer erzählen immer wieder von der besonderen Erfahrung einer Begehung dieses Bergs. Oder eines seiner Brüder, wie den Sant Llorenç del Munt.
Mit Delinat reisen
Delinat-Reiseleiter Martin Schäppi empfiehlt, im Sommer eher auf das uralte Städtchen Tarragona oder eben auf Girona und Sitges auszuweichen. Oder gleich gemeinsam mit Delinat die katalanischen Winzer zu besuchen. Ob aber nun mit oder ohne Delinat: Lassen Sie sich diese von Lebensfreude geprägten Menschen und Landstriche nicht entgehen. Sie werden es lieben!
WeinLese 75 Angebot: Gute Laune, in Flaschen gefüllt
Albet i Noya Espriu Brut Clàssic Penedès DO Nomen est omen trifft auf dieses prickelnde Juwel aus dem Weinkeller von Josep Maria Albet i Noya voll zu. So aufwendig vinifiziert wie ein Champagner, überzeugt dieser feine Schaumwein aus der gehobenen Kategorie Clàssic Penedès auf ganzer Linie. Auch das Auge geniesst mit: Denn die ansprechende Etikette hat der Künstler Fèlix Plantalech gestaltet. www.delinat.com/albet-i-noya-espriu
Albet i Noya Aventurer blanc Penedès DO Mit diesem erfrischenden Weisswein aus den sanften Hügeln des Penedès zeigt Delinat-Winzer Albet i Noya, was robuste Trauben alles können. Ein Hauch von Lychee und gereiften gelben Früchten bei herrlichem Spannungsbogen und animierendem Trinkfluss. www.delinat.com/albet-i-noya-aventurer-blanc
Albet i Noya Xarel.lo Penedès DO Die Weissweinrebsorte Xarel.lo zählt zu den wichtigsten Rebsorten der Region, ist sie doch in den berühmten Schaumweinen des Penedès vertreten. Als Stillwein überzeugt dieser aus alten Buschreben gekelterte Tropfen mit Eleganz und Länge. Mit diesem Wein zeigt der erfolgreichste Bio-Winzer Spaniens, wie seine Region als Wein mundet. Wir gratulieren! .delinat.com/albet-i-noya-xarello
Albet i Noya Cantarana Penedès DO Cantarana, singender Frosch, taufte Josep Maria Albet i Noya diesen Rosado. Wie soll man auch nicht gut gelaunt sein bei der schillernden Aromatik dieses anregenden Rosés: Himbeeren und Zitrusfrüchte stimmen am Gaumen mit verführerischer Geschmeidigkeit und Spannkraft in ein vinophiles Sommerkonzert mit ein. Geschmacksnote: eins plus. www.delinat.com/cantarana
Albet i Noya Aventurer Penedès DO Dass robuste Rebsorten auch in Rot funktionieren, zeigt der Katalane Josep Maria mit diesem Wein. Entstanden ist die Traubensorte in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner. Aus Josep Marias Kelterstube steigt dieser Tropfen als fruchtige Verführung mit einem Kuss Barrique auf. Waldbeeren, Cassis, Vanille und Mokka in ihrer schönsten Harmonie! www.delinat.com/albet-i-noya-aventurer
Vinya Laia Catalunya DO Eine Legende unter den Delinat-Weinen. Rotfruchtige Lebensfreude aus Kirschen und roten Beeren in Symbiose mit etwas Holz und Vanille sowie Röstaromen. Ein Wein, dem bisher kaum jemand widerstanden hat, ist er doch die – nicht personifizierte, sondern vinifizierte – Lebensfreude, die in diesem wunderschönen Landstrich herrscht. www.delinat.com/albet-i-noya-vinya-laia