Jesús del Perdón

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La Mancha - Land der Windmühlen.

La Mancha ist ein Synonym für ockerbraune Ebenen, mittelalterliche Burgen und weisse Windmühlen mit dunklem Dach. In Gedanken sieht man Don Quijote auf seiner klapprigen Rosinante über eine staubige Landstrasse in der menschenleeren Ebene trappen. Und sein Knappe Sancho Pansa trottet wie immer hinterher. Morgen werden die beiden vielleicht mit Passion in einem Wirtshaus gegen einen Drachen kämpfen, der sich dann doch wieder nur als harmloser Weinschlauch entpuppt...

Aufbruch im Don Quijote-Land

Selbst in Spanien glauben nicht wenige, in der La Mancha lebe man noch immer in der Epoche des Schriftstellers und Don Quijote-Erfinders Miguel de Cervantes. Ein Irrtum: Hier ist eine Weinrevolution im Gange. Die Weine werden von Jahr zu Jahr besser. Sieben von zehn Gebieten, die als Vino de Pago (höchste spanische Qualitätsstufe) anerkannt sind, befinden sich in der La Mancha.

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David Rodriguez von Delinat (rechts) mit Ignacio Serrano, einem der Biowinzer, der seine Trauben der Kooperative Jesús del Perdón abliefert.

Die Kooperative Jesús del Perdón im Städtchen Manzanares gehört zu den Vorreitern dieser Entwicklung. In die topmodern ausgerüstete Kellerei mit temperaturgesteuerten Edelstahltanks (zum Teil unter freiem Himmel) und neuen Barriques wurden in den letzten Jahren enorme Mittel investiert. Heute reifen hier fruchtbetonte, gehaltvolle Rotweine mit viel südlichem Charme und schmeichelnder Eichenholzwürze. Der Pasión Delinat ist der beste Beweis dafür. Beinahe unschlagbar sind die Weine von Jesús del Perdón auch in Bezug auf ihr Verhältnis zwischen Preis und Qualität, wie etwa die Linie El Molino zeigt. Die Genossenschaft verarbeitet aktuell die Trauben von rund 60 Biobetrieben. Die Bedingungen für den biologischen Anbau sind in der La Mancha so vorzüglich wie kaum anderswo in Europa. Bei lediglich 300 Millimetern Niederschlag pro Jahr und Quadratmeter und Temperaturen, die im Sommer häufig die 40 Grad-Grenze übersteigen, sind Pilzerkrankungen und Fäulnis kein Problem. Wenn, dann leiden die Pflanzen hier am ehesten unter Wassermangel.

Fortschritt bei den Weissen

Die heimliche Königin im Weinbaugebiet La Mancha ist die weisse Sorte Airén. Nicht zuletzt wegen ihrer Verbreitung in Zentralspanien gilt sie noch immer als eine der meistangebauten Rebsorten weltweit. Dank ihrer aussergewöhnlichen Widerstandsfähigkeit hat sie sich ans heisse Klima und die kargen, sandhaltigen Böden gut angepasst. Der grösste Teil des Traubengutes wird für die Schaumwein- und Brandy-Erzeugung verwendet. Mit dem El Molino blanco beweist die Bodega Jesús del Perdón aber, dass aus der Airén durchaus feinfruchtige, geschmeidige und frische Weissweine gekeltert werden können, wenn die Trauben frühzeitig gelesen und mittels moderner Technik kühl vergoren werden.

Und grosse Erfolge bei den Roten

Das schnell gewachsene Renommee hat Jesús del Perdón aber in erster Linie den vollfruchtigen, würzigen Rotweinen zu verdanken. Diese werden vorab aus der Tempranillo-Traube, die hier auch Cencibel genannt wird, gewonnen. El Molino und Pasíon Delinat sind gute Beispiele dieser kräftigen Rotweine.

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Moderne Stahltanks unter freiem Himmel.

Mitunter erhalten sie ihren würzigen Schliff durch den Ausbau in Barriques aus zumeist amerikanischer Eiche (Pasíon Delinat). In letzter Zeit sind auch neue Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah angebaut worden, die aber vor allem ergänzend eingesetzt werden. Die enormen Qualitätsverbesserungen bei Jesús del Perdón beruhen auf der modernen Vinifikationstechnik, aber auch auf einem Systemwechsel beim Traubenpreis. Während früher die Mostgewichte (potenzieller Alkohol) im Vordergrund standen, legen die Genossenschaften heute Wert auf qualitativ hochwertiges, gesundes Traubengut mit einer ausgezeichneten phenolischen Reife. In der von Kooperativen geprägten La Mancha sind zudem junge Agronomen angestellt, die den Winzern mit aktuellem Wissen zur Seite stehen