Im Kreislauf der Delinat-Methode

Delinat hat vor mehr als 40 Jahren die anspruchvollsten Bio-Richtlinien für Weinbau in Europa definiert. Bis heute ist Delinat das einzige Unternehmen, das Biodiversität im Weingarten im Detail definiert und vorschreibt. Doch unser Nachhaltigkeitsverständnis geht weit über den Weinbau hinaus. Auch in anderen Bereichen der Produktionskette versucht Delinat, die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Eine Übersicht über die Delinat-Methode.

Eine reiche Biodiversität

Artenvielfalt im Weinberg

Delinat-Weinberge sind Naturparadiese mit vielen Bäumen, Sträuchern, Früchten, Beeren, Kräutern und Gemüse. Strukturelemente wie Trockenmauern, Stein- und Holzhaufen, Insektenhotels oder Biotope bilden Habitate für eine reichhaltige Insekten- und Tierwelt. All das führt zu einem stabilen Ökosystem, in dem sich die Rebe selbst vor Krankheiten schützen kann.

Lebendiger Boden

Bodenprobe

Ein lebendiger, gesunder Boden ist die Grundlage für ein natürlich funktionierendes Ökosystem mit reicher Biodiversität. Der Boden wird so gepflegt, dass Humus aufgebaut und grosse Mengen von CO2 gebunden werden. Humus und Begrünung erhöhen die Stabilität, die Wasserinfiltration und -speicherfähigkeit des Bodens, verhindern Erosion und verbessern die Fruchtbarkeit.

Intelligentes Wassermanagement

Teiche im Weinberg

Delinat hat strenge Auflagen für die Bewässerung formuliert. Delinat-Weingüter, die ihre Reben bewässern, müssen Massnahmen ergreifen, um die Retention von Regenwasser zu verbessern. Das Ziel: Es wird nicht mehr Wasser verbraucht, als durch Niederschläge gesammelt werden kann.

Kupfer und Schwefel am Minimum

Traktor im Weinberg

Die Delinat-Richtlinien sind die strengsten in ganz Europa, auch was den Einsatz von Kupfer und Schwefel betrifft. Zudem hat Delinat einen anspruchsvollen Absenkpfad zur weiteren Reduktion dieser Hilfsmittel formuliert. Denn gesunde Reben brauchen sehr wenig oder gleich gar keine Hilfsmittel mehr.

Resistente Traubensorten

PIWI-Rebsorten

Wir fördern gezielt die Entwicklung und den Anbau von alten, widerstandsfähigen und pilzresistenten Rebsorten. Diese liefern ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hochwertige Trauben, aus denen genussvolle Weine entstehen.

Ökologie bis ins kleinste Detail

Marienkäfer

Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur eine Worthülse, sondern essentieller Teil unserer DNA. Deshalb kümmern wir uns um jedes vermeintliche Detail: Vom Verbot von Plastikklemmen für Rebstöcke bis hin zum Verzicht von Flugreisen für Winzer-Besuche.

Erneuerbare Energien und effiziente Technologien

Solarzellen im Weinberg

Delinat-Winzer verpflichten sich, einen grossen Teil ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien selbst herzustellen. Zudem fördert Delinat den Einsatz von neuen, energieeffizienten Technologien wie etwa elektrisch angetriebenen Maschinen.

Keine Tricks im Keller

Weinkeller

Auch im Weinkeller hat die Natur Vorrang. Hochwertiges Traubengut wird mit möglichst wenigen Eingriffen vinifiziert. Technische Verfahren, die den Wein verfälschen, sind untersagt. Maische, Rappen und Hefen aus der Vinifikation gehen, wo möglich, zurück in den Weinberg.

Ausgeklügelte Logistik

Logistik

Auch in der Logistik setzt Delinat auf nachhaltige Prozesse. Die Delinat-Weine reisen wenn immer möglich auf der Schiene durch Europa. Wo möglich, wird auf Plastik als Verpackung verzichtet. Statt in Weinkartons kommen die Weine in optimierten Stapelpaletten zu uns. Alleine dadurch können 80 Prozent des Kartonmülls eingespart werden.

Lebenshilfe als Verpackungshilfe

Lebenshilfe

Alle DegustierService-Pakete werden mit viel Liebe durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe eingepackt. Dadurch finden 26 Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen eine sinnvolle Arbeit. Seit vielen Jahren eine schöne Win-win-Situation, an der beide Seiten ihre Freude haben.

Karton on tour

Fahrradkurier

Bereits seit 2018 hat Delinat ein Mehrweg-System für Versandkartons eingeführt. Delinat-Kundinnen und -Kunden können die Kartons zurückgeben und wir schicken diese wieder und wieder auf die Reise.

Die erste Delinat-Mehrwegflasche

Mehrwegflasche

Mit der Einführung der Mehrwegflasche schliesst Delinat einen weiteren Kreislauf (mehr Infos zum Thema Mehrwegflasche finden Sie im Beitrag «Wie alles rund läuft»). Die Entwicklung einer eigenen Mehrwegflasche ermöglicht es, den gesamten Produktions- und Mehrweg-Prozess zu kontrollieren und zu optimieren.

Biodiversität als Schlüssel zur Klimaanpassung

Biodiversität ist essenziell für die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen. Ein vielfältiges Ökosystem kann sich besser an Veränderungen anpassen. Und diese Anpassungsfähigkeit ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Somit wird Biodiversität zum Schlüssel zur Klimaanpassung.

Stabile Ökosysteme sind widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen und klimatischen Veränderungen. Sie können sich schneller erholen und ihre Funktionen beibehalten. Dabei ist Artenvielfalt der Kern der ökologischen Stabilität.

Jede Pflanzen- und Tierart in einem Ökosystem erfüllt eine spezifische Rolle. Diese Vielfalt sorgt unter anderem dafür, dass das System flexibel bleibt. Wenn eine Art aufgrund von Klimaveränderungen leidet, können andere Arten deren Funktion übernehmen. So bleibt das Ökosystem stabil. Biodiversität wirkt wie ein Sicherheitsnetz, das die Umwelt stabilisiert.

Ein Landstrich, reich an Biodiversität, erholt sich auch schneller von Wetterkapriolen, wie beispielsweise Starkregen
Biodiversität als Schlüssel zur Klimaanpassung: Ein Landstrich, reich an Biodiversität, erholt sich auch schneller von Wetterkapriolen, wie beispielsweise Starkregen

Anpassung an klimatische Veränderungen

Pflanzen und Tiere in biodiversen Systemen sind oft widerstandsfähiger gegenüber wetterbedingten Stressfaktoren wie Dürre, Hitze oder Überschwemmungen. Zum Beispiel können Pflanzen mit tieferen Wurzeln besser auf Dürre reagieren. Und Landstriche mit einer hohen Biodiversität erholen sich rascher von Wetterkapriolen.

Das liegt daran, dass verschiedene Arten unterschiedliche Fähigkeiten zur Regeneration besitzen. Einige Pflanzenarten wachsen schneller nach, während andere Boden und Wasser stabilisieren. Dieses Zusammenspiel beschleunigt die Erholung des gesamten Systems. Die Flexibiliät einer biodiversen Landschaft trägt dazu bei, dass ein Ökosystem auch unter extremen Bedingungen eher bestehen bleibt.

Biodiversität schützt Menschen und Natur

Das hat auch direkte Auswirkungen auf den Menschen. Stabile, biodiverse Ökosysteme schützen uns vor den extremen Folgen des Klimawandels. Sie sichern die Nahrung, das Wasser und die Luftqualität. Indem wir die Biodiversität erhalten und fördern, schaffen wir eine Grundlage für die Anpassung an den Klimawandel. So können wir sowohl die natürlichen Lebensräume als auch unsere Lebensgrundlagen langfristig schützen.

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Der Delinat-Flaschenkreislauf: Wie alles rund läuft

Wir tun es schon wieder! Vor mehr als 40 Jahren, als noch niemand von «Bio» etwas wissen wollte, gründete Karl Schefer Delinat mit der Idee, Naturräume durch den Verkauf von gutem Wein zu erhalten. Seitdem ist viel Wein geniesserische Kehlen hinabgeflossen.

Mehrwegflasche in der Produktion

Schon lange juckt es uns unter den Fingernägeln, was einen weiteren Puzzlestein in unserem zirkulären Denken betrifft. Der Kartonkreislauf für den Weinversand ist etabliert, Lager und Logistik in Hinblick auf den ökologischen Fussabdruck optimiert. Die Winzer haben ihrerseits wahre Naturparadiese erschaffen, in denen es blüht und die Reben mit einem Minimum an Pflanzenschutzmitteln gedeihen. «Und das tut sich keiner an, dem Natur und guter Wein nicht wirklich am Herzen liegen», wenn wir uns hier kurz die Worte unseres geschätzten Delinat-Winzers Raúl Ripa Zudaire von Quaderna Via in der spanischen Navarra ausborgen dürfen.

Wir präsentieren also stolz unseren nächsten Puzzlestein für noch nachhaltigeres Handeln: die Delinat-Mehrwegflasche. Leichter als übliche Flaschen, denn auch das reduziert Emissionen, und aus Altglas produziert, bereit, sich mit Ihrer Hilfe in den Delinat-Kreislauf zu integrieren. Davon handelt die kleine Flaschenpost auf den kommenden Seiten. Wir wünschen viel Lesevergnügen und hoffen, dass Sie sich genauso sehr freuen wie wir.

Flaschendrehen: viel mehr als eine Flasche

Delinat-Winzer mit der Mehrwegflasche
Die Delinat-Mehrwegflasche begeistert auch die Delinat-Winzer (v. links oben nach rechts unten): Alberto Brini, il Conventino / María Alfonso, Volvoreta / Neri Gazulli, San Vito / María Barrena, Azul y Garanza / Niki Moser, Familienweingut Moser / Natalino Fasoli, La Casetta / Antje Kreikenbaum, Vale de Camelos / Xavier Meyer, Domaine Meyer

Michel Fink, Geschäftsführer von Delinat und Matthias Stolz, Segmentleiter Wein & Sekt bei Wiegand Glas im Gespräch über die Delinat-Mehrwegflasche

Mit dem neuen DegustierService-Paket lanciert Delinat eine eigene Mehrwegflasche. Sie ist ein weiteres Puzzleteil in unserem Kreislaufkonzept und bringt uns dem klimaneutralen Weingenuss einen Schritt näher. Gleichzeitig bringt sie aber auch viel Aufwand und ein paar offene Fragen. Matthias Stolz, Segmentleiter Wein & Sekt bei Wiegand Glas, und Michel Fink, Geschäftsführer von Delinat, im Gespräch über eine Flasche, die viel mehr beinhaltet, als 75 Zentiliter Fassungsvermögen.

Michel Fink, Geschäftsführer von Delinat (links) im Gespräch mit Matthias Stolz, Segmentleiter Wein & Sekt bei Wiegand Glas.
Michel Fink, Geschäftsführer von Delinat (links) im Gespräch mit Matthias Stolz, Segmentleiter Wein & Sekt bei Wiegand Glas.

Michel Fink: Gut liegt sie in der Hand, die Flasche. Ich bin begeistert, wie leicht sie sich anfühlt. Sie wiegt ja gerade einmal 392 Gramm. Ich kann gar nicht glauben, dass sie gemäss Ihren Worten bis zu 50 Mal wiederverwendet werden kann.

Matthias Stolz: Unser Unternehmen blickt auf 450 Jahre Glasproduktion zurück. Die Delinat-Mehrwegflasche entspringt unserem internen Projekt «Eco-2Bottle». Dabei setzen wir in der gesamten Produktionskette zahlreiche Massnahmen um Emissionen zu verhindern oder zu verringern. Das bedeutet natürlich auch, so leicht wie möglich zu produzieren. Das reduziert die Emissionen in der Produktion und auch im Transport. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, in denen reines Marketing suggerierte: «Je schwerer die Flasche, desto wertvoller der Wein». In den Hochzeiten dieser Farce ist mir eine Flasche mit 1,2 Kilogramm Eigengewicht untergekommen.

Fink: Ja, wir Marketing-Menschen haben wirklich ein Talent für solche Unsinnigkeiten. Trotzdem ist die Mehrwegflasche noch ein Stückchen leichter geraten, als man es von herkömmlichen Weinflaschen kennt. Das finde ich grossartig. Erzählen Sie noch etwas mehr zum Eco-2Bottle-Konzept.

Stolz: Die Produktion von Glasverpackungen ist energieintensiv und benötigt viele fossile Ressourcen. Zum Glück birgt jeder Produktionsschritt Potenzial, um Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Mit unserem Konzept «Eco-2Bottle» setzen wir bis zu 92 Prozent Altglas ein, der kleine Anteil Neuglas wird aus Sand aus Deutschland und Österreich produziert. Ein wichtiger Punkt ist die Glasschmelze. Hierbei setzen wir zu mehr als 90 Prozent auf Ökostrom und Biomethangas aus Siedlungsabfällen.
Beim Transport setzen wir auf effizient gestapelte Paletten. Und Emissionen, die wir nicht vermeiden können, kompensieren wir durch Investitionen in regionale und internationale Klima- und Naturschutzprojekte.

Wie das Eco2Bottle-Konzept funktioniert

Fink: Gemäss Ihren Informationen sparen wir dank dem Eco2Bottle-Konzept alleine in der Produktion über 60 Prozent der Emissionen ein. Das ist schon mal eine schöne Ausgangslage, finde ich. Nun liegt der Ball aber wieder bei uns: Denn das oft besungene «Pièce de Résistance» in einem Mehrwegsystem ist ja nicht die Produktion der Flasche selbst, sondern die Rückführung in den Kreislauf.

Mehrwegflasche Gussform

Stolz: Richtig. Es wäre ja jammerschade, wenn diese schöne Delinat-Flasche nur einmal zum Einsatz käme … eine gute Logistiklösung ist daher matchentscheidend.

Fink: Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland bereits auf einen etablierten und sehr gut funktionierenden Karton-Kreislauf zurückgreifen können. Es ist für uns daher verhältnismässig einfach, auch die Delinat-Mehrwegflaschen wieder zurückzunehmen. Bevor wir die Flaschen dann wiederverwenden, werden sie in modernen und effizienten Waschanlagen in der Nähe der Abfüllanlagen gereinigt.

Der Blick in die Zukunft

Stolz: Lässt sich schon abschätzen, was das für die gesamte Ökobilanz bedeutet?

Fink: Den Wert für die gesamte Wertschöpfungskette, inklusive Rückführung, Waschen und Wiederabfüllen, zu messen, ist sehr komplex. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für angewandte Forschung zeigt, dass Mehrwegflaschen im Vergleich zu Einwegflaschen rund ein Drittel weniger CO2-Emissionen verursachen. Wie viel mit den Delinat-Mehrwegflaschen tatsächlich eingespart werden kann, wird letztlich aber auch davon abhängig sein, wie viele Flaschen zurückkommen und wie häufig wir diese einsetzen können. Eine konkrete Aussage diesbezüglich können wir daher wohl erst in ein paar Jahren machen.

Stolz: Eine Mehrwegflasche zu etablieren, ist kein leichtes Unterfangen …

Fink: Ganz sicher nicht. Wir machen es trotzdem. Es geht gar nicht anders. Denn es ist ein weiteres Mosaiksteinchen, um unsere Vision des klimaneutralen Weinbaus wahr werden zu lassen.
Natürlich bedeutet es eine Menge Arbeit und auch Risiko- und Lernbereitschaft. Denn bei solchen Pionierprojekten kann immer etwas schieflaufen. Es ist beispielsweise durchaus möglich, dass sich mal eine Etikette unabsichtlich von der Flasche löst, wenn sie feucht wird.
Hier werden einige Versuche nötig sein, bis wir die ideale Klebermischung gefunden haben. Auch ist es ganz normal, dass sich auf der Flasche mit der Zeit Gebrauchsspuren zeigen, wie man das von Mineral- und Bier-Mehrwegflaschen kennt. Ich bin aber überzeugt, dass unsere Kundinnen und Kunden uns dahin gehend unterstützen werden. Freudig aufgeregt auf die Reaktionen sind wir jedenfalls schon jetzt.

Mehrwegflasche in Szene gesetzt

Stolz: Es freut mich sehr, dass wir unseren Teil zum erfolgreichen Gelingen beitragen können. Wir sitzen hier im gleichen Flaschen-Drehkreis, kommt mir vor. Darf ich schon das Geheimnis verraten, dass wir inzwischen an einer weiteren Flaschenversion für Sie arbeiten?

Fink: Ja, natürlich. Wir haben uns zum Start ganz bewusst für die Bordeaux-Flasche entschieden, weil diese die beliebteste Flaschenform ist. Nächsten Frühling werden wir sie mit einer Burgunder-Mehrwegflasche ergänzen.

Hier ist sie nun: die erste Delinat-Mehrwegflasche

Für uns ist die Flasche ein wichtiges Puzzleteil in unserem Mehrweg-Kreislauf und ein weiterer Schritt zu einem klimaneutralen Weingenuss. Damit wir den Flaschenkreislauf zum Laufen bringen, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Bitte beachten Sie bei der Rückgabe Folgendes:

  • Senden Sie ausschliesslich Delinat-Mehrwegflaschen mit Schnecken-Relief an uns zurück.
  • Spülen Sie die Flasche mit wenig Wasser aus und lassen Sie sie gut trocknen.
  • Senden Sie die Delinat-Mehrwegflaschen nur in unseren Mehrwegkartons zurück, niemals lose.

Einblick in die Produktion der Delinat-Mehrwegflasche

Energiespendendes Naturparadies auf dem Balkon

Was unsere Winzer auf ihren Weingütern im grossen Stil umsetzen, macht im Kleinen auch in Ihrem privaten Umfeld Sinn. Ein Garten ist ideal für eine grosse Pflanzenvielfalt mit insektenfreundlichen Wildblumen, biologischem Gemüse oder auch Reben. Auch wenn der Garten fehlt, lässt sich dies ohne Weiteres auf Ihrem Balkon, der Dachterrasse oder auf einem Flachdach bewerkstelligen. Hier bieten sich zusätzlich Möglichkeiten zur Nutzung der Sonnenenergie.

Die Delinat-Methode kann auch zuhause umgesetzt werden.

Wichtig ist, dass die Töpfe, die bepflanzt werden, genügend gross sind, und die Versorgung mit Wasser gesichert ist. Das Balkongeländer kann vom Garten her mit einer Rebe berankt werden oder sie kann in einen Topf gepflanzt und auf den Balkon gestellt werden. Eine ideale Beschattung für Balkon und Dachterrasse ist Ihnen so sicher. Wichtig: Pflanzen Sie eine robuste Rebe (PIWI), die keinen Pflanzenschutz benötigt.

Balkone sind meist regengeschützte und warme Orte. Tomaten gedeihen hier besonders gut. In kleineren Töpfen fühlen sich trockentolerante Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano sehr wohl. Sie sind nicht nur attraktiv für Insekten, sondern bieten auch Gaumenfreuden für die Küche. Möglich sind auch Basilikum, Koriander, Schnittlauch und Petersilie, die aber mehr Wasser benötigen.

Damit Wildbienen den Balkon besuchen und Gemüse oder Obst bestäuben, sind Wildblumen in einem Topf und ein Insektenhotel ideal. Verfügen Sie über einen grossen Balkon oder eine Dachterrasse, sind grosse Töpfe mit kleinen Sträuchern, Obstbäumen oder gar eine Terrassenbegrünung mit Wildblumen möglich. Bei genügend Fläche hat auch ein Balkonkomposter Platz, falls die Möglichkeit fehlt, einen Quartierkompost zu benützen.

Nisthilfen für Fledermäuse, Meisen, Gartenrotschwänze oder anderes Gefieder steigern die Biodiversität in Ihrem privaten Umfeld noch mehr. Und diese sorgen erst noch dafür, dass Ihnen weniger Stechmücken und Fliegen um die Ohren schwirren.

Die Delinat-Richtlinien verlangen von unseren Winzern, dass sie einen Grossteil der benötigten Energie auf dem eigenen Hof aus erneuerbaren Quellen (Sonne, Wind, Wasser) produzieren. Dies ist auch für Sie mit einer Solaranlage sehr einfach möglich. Eine grössere Anlage für Solarstrom oder Solarwärme auf dem Dach ist natürlich perfekt. Es ist aber auch möglich, sinnvoll und weniger kostenintensiv, am Geländer ein kleines Balkonkraftwerk zur Produktion von Solarstrom zu installieren. Diese sind in Deutschland schon ab zirka 500 bis 1200 Euro erhältlich, in der Schweiz etwa ab 1500 Franken.

Alle fürs Klima – ist der Weinbau in Südeuropa noch zu retten?

Winzerinnen und Winzer spüren die extremen Klimaveränderungen der letzten Jahre hautnah und sind stark davon betroffen. Sowohl monatelange Trockenheit wie auch extreme Regenfälle machen den Weinbau in Europa immer schwieriger. Es ist höchste Zeit für wirksamen Klimaschutz.

«Wir haben hier extreme Hitze und Trockenheit, und in diesem Jahr ist es besonders schlimm», erzählt Carlos Laso mit einem besorgten Gesicht. Dann wieder setzten kurze, aber heftige Starkregen ein. Dabei fliesst das eigentlich dringend benötigte Nass aber sehr schnell wieder ab, weil die ausgetrockneten Böden das Wasser nicht so schnell aufnehmen können. «Nicht bei uns auf Pago Casa Gran» sagt der Delinat-Winzer aus Valencia: «Unsere Retentionsbecken sind Gold wert.» Das Regenwasser kann in diesen Becken zurückgehalten werden und sickert langsam in die Weinberge. Andere Becken dienen zur späteren Bewässerung, wenn es nötig wird. Hinzu kommt die Begrünung der Rebengassen, welche Erosion durch Starkregen zu vermindern mag und die Speicherfähigkeit von Wasser im Boden erhöht.

Schnecke im Weinberg

Viele Weinregionen in Europa hatten diesen Sommer mit ungewöhnlich feuchtem Wetter zu kämpfen: Die anhaltenden Niederschläge im Juni sorgten zum Beispiel in Bordeaux dafür, dass der Falsche Mehltau optimale Voraussetzungen vorfand, um in den Rebbergen riesigen Schaden anzurichten. Die Pilzkrankheit verbreitete sich in einem nie vorher dagewesenen Ausmass und zerstörte innerhalb von wenigen Tagen einen Grossteil der diesjährigen Ernte. Das Delinat-Weingut Château Couronneau kann in diesem Jahr fast keine roten und nur wenige weisse Trauben ernten: Mehr als 60% Verlust lautet die Prognose für dieses Jahr. Auch hier bewahrt die Vitalität der Reben und die hohe Biodiversität das Weingut wohl vor dem Komplettverlust der Ernte. Gut auch, dass Winzer Christophe Piat immer mehr auf robuste Rebsorten setzt – künftig wird das Weingut besser gegen Pilzkrankheiten aufgestellt sein.

Extreme Wetterereignisse über Jahre hinweg bedrohen die Betriebe in ihrer Existenz: Mehrere schlechte Ernten in Kombination mit Absatz-Schwierigkeiten können schnell das Aus bedeuten. Und die Erfahrungen zeigen, dass nicht nur Weingüter um ihr Überleben kämpfen müssen, welche schon seit Jahren finanziell schlecht aufgestellt waren. Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen auch Top-Betriebe, der gesamte Weinbau ist davon direkt betroffen.

Delinat-Methode – Lösungsansätze für den Weinbau der Zukunft

Gewiss, Delinat-Weingüter haben im Vergleich zu ihrer Konkurrenz einen Vorsprung, denn schon seit 40 Jahren setzt sich Delinat für einen umwelt- und klimaverträglichen Weinbau ein. Erneuerbare Energien, Wasserretention, Agroforst und neue robuste Rebsorten sind wichtige Bestandteile der Delinat-Methode für den Weinbau der Zukunft. Ohne diese Massnahmen wird Weinbau in vielen Regionen künftig gar nicht mehr möglich sein – oder sich finanziell nicht mehr lohnen. Winzerinnen und Winzer müssen sich deshalb schnell an die Klimaveränderungen anpassen, sonst ist ihre Existenz akut gefährdet.

Alle sind gefordert

Der ökologische Wandel in der Landwirtschaft und in unserem privaten Konsumverhalten erfordert einen starken Willen und Mut. Sauber produzierte und giftfreie Lebensmittel haben ihren Preis, doch so lange wir nur die günstigsten Lebensmittel kaufen, wird sich an der umweltschädlichen Produktion nichts ändern.

Doch auch wenn immer mehr Landwirte nachhaltig wirtschaften, wenn immer mehr Konsumentinnen verantwortungsvoll und bewusst einkaufen – das allein reicht nicht: Auch die Politik muss im Eiltempo die Klimawende ermöglichen, um die Zukunft lebenswert zu erhalten. Dazu gehören wirkungsvolle Klima- und Naturschutzgesetze, die Mobilitätswende, Abschied von fossilen Brennstoffen und vieles mehr.

Wir hoffen, dass der Druck vieler Menschen auf der Strasse und beim Einkauf am Ende auch bei der Politik ein Umdenken bewirkt. Denn der Klimawandel ist real, und eine schnelle Transformation hin zu nachhaltigen Anbaumethoden und grüner Energie braucht es nicht nur im Weinbau – sondern überall.

Mischkulturen für mehr Stabilität und Biodiversität im Garten

Was unsere Winzer auf ihren Weingütern im grossen Stil umsetzen, macht im Kleinen auch in Ihrem Garten Sinn. Zum Beispiel das Anlegen einer Mischkultur. Der Anbau von verschiedenen Pflanzenarten auf der gleichen Fläche bringt viele Vorteile. So können sich die Pflanzen gegenseitig unterstützen und schützen. Ein Beispiel: Eine Pflanze, die viel Schatten produziert, kann andere vor Hitze schützen. Wieder andere Pflanzen können als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren und so dazu beitragen, dass Schädlinge und Krankheiten minimiert werden. Die Verwendung von widerstandsfähigen, robusten Sorten verstärkt diesen Effekt.

Mischkulturen erhöhen den Ertrag und die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen

Die Mischkultur – ein Wundermittel

Durch die Verwendung von Mischkulturen werden auch verschiedene Nährstoffbedürfnisse erfüllt, was die Bodenfruchtbarkeit und die Ernteerträge erhöht. Ausserdem bieten Mischkulturen sowohl für den Gärtner als auch für Vögel und andere Tiere eine grössere Vielfalt an Nahrungsquellen. Eine reiche Biodiversität im Garten unterstützt zudem ökologische Prozesse, wie zum Beispiel die Bestäubung, den Schutz vor Bodenerosion oder den Wasserhaushalt.

Symbiosen nutzen

Symbiose ist das Zauberwort bei der Mischkultur. Eine Symbiose ist eine Beziehung zwischen verschiedenen Organismen, bei der beide Partner profitieren. Dazu ein paar Beispiele: Bodenbakterien (Knöllchenbakterien) gehen eine Symbiose ein mit Bohnen. Diese nehmen Stickstoff aus der Luft und machen diesen pflanzenverfügbar, wovon die Bohne profitiert. Im Gegenzug liefert die Bohnenpflanze den Bakterien Zucker als Nahrung.

Oder die Symbiose zwischen Pflanzen und Insekten. Unter Letzteren gibt es wichtige Bestäuber, die dazu beitragen, dass die Pflanzen Früchte tragen. Und Pflanzen, die Pollen und Nektar produzieren, locken solche Insekten an und erhöhen damit das Bestäubungspotenzial. Eine weitere wichtige Symbiose im Garten ist die Beziehung zwischen Pflanzen und Pilzen, bekannt als Mykorrhiza. Diese Pilze bilden eine symbiotische Beziehung mit den Wurzeln der Pflanzen und helfen ihnen, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Last, but not least: Bodenbedeckende Pflanzen unterdrücken Unkraut. Sie verbessern zusätzlich die Bodenstruktur und tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei. Erdbeeren gehören zu den bodendeckenden Nutzpflanzen.

Achten Sie also darauf, in Ihrem Garten möglichst viele Symbiosen zu nutzen. Damit erhöhen Sie sowohl die Biodiversität wie auch die Ertragskraft und die Wasserversorgung.

Die Delinat-Methode mit über 100 Richtlinien verlangt von den Winzern explizit die Förderung der Biodiversität im Rebberg. Die Delinat-Methode lässt sich im Kleinen auch bei Ihnen zu Hause umsetzen. Tipps, wie und in welchen Bereichen Sie das tun können, verrät Winzerberater Daniel Wyss in seiner neuen Kolumne, die fortan regelmässig erscheint.

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Reben lieben Bäume

Delinat-Winzerinnen und -Winzer wissen schon lange um die grossen Vorteile, die das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern im Rebberg bringt. Diese als «Agroforst» oder «Vitiforst» bekannte Bewirtschaftungsform bekommt gerade jetzt, wo das Klima verrücktspielt, so richtig Aufwind. Agroforst ist ein Gebot der Stunde.

Reben und Bäume gedeihen auf dem Delinat-Weingut La Luna del Rospo Hand in Hand.
Reben und Bäume gedeihen auf dem Delinat-Weingut La Luna del Rospo Hand in Hand.

Reben und Bäume mögen sich – sie sind uralte Verbündete. Die Weinrebe ist von Natur aus eine wilde Liane, eine hochrankende Pflanze, die sich mit dem Baum verbindet, um sich hier zu stützen und zu gedeihen. Und die nachbarschaftliche Symbiose der für das menschliche Auge unsichtbaren unterirdischen Wurzelwelt ist besonders wertvoll. Bäume und Sträucher, die durch gleiche Mykorrhiza-Pilze (Endomykorrhiza) besiedelt werden, gedeihen gemeinsam besonders gut.

Leider wurden die Rebberge im Zuge der industriellen Revolution in baumlose Monokulturen mit nackten Böden verwandelt. Diese fatale Entwicklung trägt durch die Freisetzung von Kohlenstoff nicht nur zum Klimawandel bei, sondern führt auch zu einer Verarmung der Biodiversität in Boden und Landschaft. Die Reben selber werden dadurch schwächer und anfälliger für Krankheiten, Hitze, Trockenheit und Starkregen.

Dem Klimawandel trotzen

Bäume im Weinberg erhöhen die Vogel-Population
Bäume und Sträucher im Weinberg bieten unter anderem Lebensräume für Vögel.

Eine grosse Strukturvielfalt, wie sie mit Agroforst einhergeht, ist dagegen eine ideale Voraussetzung für reiche Biodiversität, die Lebensräume für eine vielseitige Pflanzen- und Tierwelt garantiert. Je grösser die Vielfalt, desto zahlreicher sind die Nützlinge, die Schädlinge in Schach zu halten vermögen und Pflanzenschutzmittel so weitgehend überflüssig machen. Bäume aktivieren zudem das Leben im Boden und erhöhen die Humusbildung. Im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel bieten sie zusammen mit Hecken Windschutz, reduzieren übermässige Sonneneinstrahlung und wirken als Kohlendioxid- Senke, indem CO2 im Boden gebunden wird. Bei starken Niederschlägen helfen sie, dass Regenwasser besser versickert, und – eher überraschend – sie pumpen bei grosser Trockenheit Feuchtigkeit aus der Tiefe und stellen diese auch den Reben zur Verfügung.

Vorreiter Château Duvivier

Blühende Vielfalt auf Château Duvivier
Blühende Vielfalt auf dem Delinat-eigenen Forschungsweingut Château Duvivier.

Ob und wie Vitiforst in der Praxis funktioniert, wird in einem langjährigen Prozess auf dem Delinat-eigenen Forschungs- und Versuchsweingut Château Duvivier in der Provence untersucht. Bereits vor rund 15 Jahren mussten ganze Rebzeilen Bäumen und Hecken weichen, um die Monokultur aufzubrechen und die Biodiversität zu erhöhen. Der Klimawandel mit den damit einhergehenden Problemen führte dazu, dass Massnahmen im Sinne der Permakultur und von Agroforst noch intensiver vorangetrieben wurden. In der jüngeren Vergangenheit wurden auf Château Duvivier Teiche als Wasserretentionsbecken angelegt, um das Grundwasser anzureichern. Rund um diese Teiche, die auch als wertvolle Biotope dienen, sowie in und um die Rebberge werden nach dem Konzept von Agroforst derzeit und in den nächsten Jahren Hunderte von trockenresistenten, tiefwurzelnden und standortgerechten Laub- und Fruchtbäumen sowie Hecken angepflanzt, sodass das Weingut längerfristig zu einem lebendigen und vielseitigen Reben-Waldgarten mit Vorzeigecharakter für den Weinbau der Zukunft wird.

Agroforst im grossen Stil

Agroforst im grossen Stil wird bereits seit Jahrzehnten auf dem Delinat-Weingut Vale de Camelos im portugiesischen Alentejo betrieben. Das Weingut ist Bestandteil eines 1000 Hektar grossen Landguts, das der Bremer Reeder Horst Zeppenfeld im Jahr 1981 erworben hatte. Seit 2012 liegt die Verantwortung für das Anwesen bei seiner Tochter Antje und ihrem Mann Thorsten Kreikenbaum. Schon vor 30 Jahren wurde mit der Verwirklichung verschiedener Aufforstungsprojekte begonnen. Ehemalige ausgetrocknete Getreideflächen wurden mit autochthonen Gehölzen wie Johannisbrotbäumen, Steineichen, Korkeichen, Pinien und Olivenbäumen bepflanzt. «Im Laufe der Jahre wurden mehr als 600 Hektar neue Waldflächen geschaffen», erklärt Antje Kreikenbaum. Mit den in dieser heissen und trockenen Region extremen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel wurden auf Anregung von Delinat Massnahmen im Sinne der Permakultur und des Agroforsts nochmals intensiviert. Neben Teichen, die Regenwasser speichern, das den Reben in trockenen Zeiten zugeführt werden kann, wurden auch im Bereich der Rebberge Bäume und Sträucher gepflanzt. Für Antje Kreikenbaum sind die Vorteile offensichtlich: «Begrünung und Bewaldung bilden nicht nur Schatten und Humus, sie verbessern auch den Wasserhaushalt im Boden. Dadurch werden extreme Hitzegrade abgepuffert.» Für sie ist klar: «Das Mikroklima, die Biodiversität und auch die Bodenqualität haben sich in den letzten Jahren bei uns nachhaltig verbessert.» Aus diesem Grund behalten Permakultur und Agroforst auf der Adega Vale de Camelos auch in Zukunft eine grosse Bedeutung. Zumal Agroforst einen zusätzlichen Nutzen bietet: Ein Teil der Bäume wird wirtschaftlich genutzt. So wird etwa aus Granatäpfeln und Quitten Marmelade hergestellt, und aus Johannisbrot entsteht Sirup, Schokolade oder Brotaufstrich. In ein paar Jahren sollen auch genügend Orangen, Zitronen, Feigen und Mandeln anfallen, um daraus neue Produkte zu kreieren.

Der «Verrückte» aus dem Barolo-Gebiet

Blühende Fruchtbäume als Teil eines Weinbergs

Besonders pikant wird es, wenn einer Vitiforst in hochpreisigen und prestigeträchtigen Weinbaugebieten wie dem Barolo zum Thema macht. Delinat-Winzer Enrico Rivetto tut es, auch auf das Risiko hin, für komplett verrückt erklärt zu werden. Gute Barolo-Lagen kosten um die drei Millionen Euro pro Hektar. In einer Region, wo praktisch jeder Quadratmeter des sündhaft teuren Bodens mit einem Rebstock bepflanzt ist, Platz zu machen für Bäume und Sträucher, erscheint tatsächlich verrückt. «Das stimmt, wenn man bloss die wirtschaftliche Dimension betrachtet. Aber es gibt auch einen Reichtum, bezogen auf Landschaft und Natur», sagt Enrico Rivetto. Für ihn ist dieser nichtmonetäre Reichtum ebenso wichtig, wie vom Weinbau leben zu können. «Je mehr die biologische Vielfalt zunimmt, desto robuster und gleichzeitig widerstandsfähiger werden Agrarökosysteme. Sie sind viel besser imstande, sich an plötzliche Veränderungen durch natürliche oder von Menschenhand verursachte Störungen anzupassen. Langfristig ist das viel wertvoller, als kurzfristig möglichst viel Geld zu verdienen», ist er überzeugt. Deshalb hat er in den vergangenen Jahren ganze Rebzeilen durch Bäume und Sträucher ersetzt. Diese bilden Rückzugsgebiete für Mikro- und Makroorganismen, vermindern Erosionserscheinungen und Bodenverarmung und wirken als Windschutz.

Der Reben-Waldgarten im Piemont

Wildwuchs auf der Azienda La Luna del Rospo von Delinat-Winzerin Renate Schütz im Monferrato.
Wildwuchs auf der Azienda La Luna del Rospo von Delinat-Winzerin Renate Schütz im Monferrato.

Agroforst bedeutet, dass Bäume oder Sträucher auf derselben Fläche wie verschiedene Spezialkulturen wachsen. Solche Mischkulturen können in einer geordneten und gestalteten Form wie auf dem Weingut Rivetto daherkommen oder mehr oder weniger als «Wildnis », wie auf der 50 Kilometer Luftlinie entfernten Azienda La Luna del Rospo von Delinat-Winzerin Renate Schütz im Monferrato. Renate Schütz: «Nach meinem Verständnis habe ich nicht wirklich das, was allgemein unter Vitiforst verstanden wird: ordentlich angelegte Strauch- und Baumreihen, die sich mit den Reben abwechseln.»

Stattdessen dominiert bei ihr Wildwuchs mit Reben. «Nur die (Beeren-)Sträucher der ersten Jahre sind gekauft. Ansonsten ist alles spontaner Wuchs», erklärt die Winzerin. Zu diesen spontan gewachsenen Arten gehören wilder Pfirsich, Wildkirschen, Nussbäume, wilde Mirabellen, Maulbeeren oder auch Mispeln, Feigen, Kaki sowie bei den Sträuchern Weissdorn, Schlehen, Rosen und Brombeerhecken. Auch Bäume ohne Früchte wie Ahorn, Rosskastanien, Eichen und Robinien (die beiden Letzteren mit Vorteil etwas abseits der Reben) haben eine wichtige Funktion, sind sie doch wunderbare Bienen- und Insektenweiden.

Die Vorteile von Agroforst

Weinberge, welche von Wäldern umgeben sind, bieten zustätzliche Vorteile.
Die Weinberge von Delinat-Winzer António Lopes Ribeiro sind umgeben von Wäldern und Büschen.

Seit vielen Jahren schon propagieren die Delinat-Richtlinien das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern in den Reben. Konkret: Auf einem 3-Schnecken- Weingut (höchste Anforderungen) darf kein Rebstock weiter als 80 Meter von einem Baum entfernt stehen. Zudem braucht es mindestens einen 30m2 grossen, zusammenhängenden Biodiversitäts-Hotspot mit Baum sowie 40 Büsche pro Hektar Reben. Das Konzept von Agroforst/Vitiforst (Reben-Waldgarten) wurde anlässlich eines Delinat-Winzerseminars in Frankreich im Frühling 2022 vertieft, um für die Herausforderungen des Klimawandels noch besser gerüstet zu sein. Denn Agroforst bietet folgende Vorteile:

  • Ausgleich von Wetterextremen
  • Steigerung der Biodiversität
  • Förderung von Nützlingen
  • Attraktivität als Bienenweide
  • Windschutz
  • Habitat von Fledermäusen, die Schädlinge wie den Traubenwickler in Schach halten
  • Reduktion übermässiger Sonnenstrahlung
  • Temperaturreduktion an Hitzetagen
  • Aktivierung des Bodenlebens und Bildung von Humus
  • Förderung der Mykorrhiza-Pilze und des Wurzelvolumens der Reben
  • Positive Beeinflussung des Wasserhaushalts
  • Kohlendioxidsenke durch Einlagerung von CO2 im Boden

Damit im Rebberg die volle Wirkung dieser positiven Effekte erreicht wird, enthalten die Delinat-Richtlinien konkrete Punkte wie eingangs erwähnt zum Thema «Agroforst». Mehr zum Thema finden Sie hier: www.delinat.com/agroforst

Bäumige Schlossweine

WeinLese-Angebot

Nachhaltige und zukunftsgerechte Bewirtschaftungsmethoden wie Permakultur und Agroforst werden auf dem Delinat-Forschungsweingut Château Duvivier in der Provence bereits seit Jahren praktiziert und auf ihre Wirkung hin überprüft. Um die neu entstandenen Teiche zur Nutzung von Regenwasser in den Rebbergen wurden und werden weiterhin viele Bäume und Sträucher gepflanzt. In diesem Umfeld entstehen die feinen Weine von Château Duvivier. Wir haben für Sie das Paket «Bäumige Schlossweine» geschnürt.

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Alle Beiträge der WeinLese 69:

Bordeaux erwacht

Eingelullt von Traditionen, Konventionen und Agrochemie, schliefen Bordeaux-Winzer länger als anderswo den Schlaf des Gerechten. Jetzt werden sie aufgeweckt durch Pestizidskandale und Konsumentendruck. Langjährige ökologische Vorzeigebetriebe wie das Delinat-Weingut Château Couronneau weisen den neuen Weg.

Weinbauern, Mitarbeiter, Anwohner und Schulkinder, die unter dem massivem Pestizideinsatz im Rebbau leiden, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln selbst in Weinen, für die mit «ökologischem Mehrwert» geworben wird: Im ruhmreichen Bordelais sorgen handfeste Pestizidskandale seit ein paar Jahren für rote Köpfe. Es sind vor allem Frauen, die den massiven Pestizideinsatz anprangern. Seit Jahren kämpfen die beiden Umweltaktivistinnen Valérie Murat und Marie-Lys Bibeyran an vorderster Front für einen Ausstieg aus der Agrochemie. Beide stammen aus einer Winzerfamilie und haben Familienangehörige durch Pestizidvergiftungen verloren. «Statt als Lokomotive für einen ökologisch nachhaltigen Weinbau zu wirken, werden im prestigereichsten Weinbaugebiet der Welt noch immer im grossen Stil Pestizide gespritzt, darunter auch besonders gefährliche», moniert Valérie Murat.

Klimaausrede gilt nicht mehr

Château Couronneau in Bordeaux

Dass biologischer Weinbau im Bordelais lange ein Tabu war und teilweise leider noch immer ist, hat mehrere Gründe. Einer davon ist das für Rebbau schwierige Klima. Der nahe Atlantik bringt viel Regen, viel Feuchtigkeit, in Kombination mit Sonne und Hitze im Sommer ein idealer Nährboden für Pilzkrankheiten wie Falschen und Echten Mehltau, Grauschimmel oder die Holzkrankheit Esca. Lange Zeit hiess es, bio sei unter diesen Bedingungen nicht möglich, geschweige denn der Anbau nach der Delinat-Methode. Mittlerweile zeigen aber immer mehr Châteaus, darunter auch sehr renommierte, dass es doch funktioniert. «Gab es im Bordelais im Jahr 2000 gerade mal drei biologische Weinberge, werden bis 2022 rund 13‘000 Hektar bio-zertifiziert sein. Das sind immerhin mehr als zehn Prozent der gesamten Rebfläche», sagt Winzer Christophe Piat. Sein Château Couronneau, mit dem Delinat seit 2017 zusammenarbeitet, gehört zu jenen Pionieren, die seit über 20 Jahren auf Chemie im Weinberg verzichten und somit alle Lügen strafen, die behaupten, im Bordelais sei das nicht möglich.

Vom Aussenseiter zum Trendsetter

Winzerfamilie Piat auf Château Couronneau
Familienangelegenheit: Auf Château Couronneau sorgen Christophe Piat und die Nachfolgegeneration für feine Bordeaux-Weine aus artenreichen Rebbergen, die mehrheitlich mit Merlot bestockt sind.

Château Couronneau gehört nicht zu den prestigeträchtigen Weingütern im Médoc, Pomerol oder Saint-Émilion, die mit ihren sündhaft teuren Tropfen den Weltruf der Bordeaux-Weine begründen. Das kleine Märchenschloss aus dem 15. Jahrhundert liegt in Ligueux, einem kleinen Ort in der Appellation Sainte-Foy Côtes de Bordeaux ganz im Osten des Bordelais. Christophe und Bénédicte Piat haben es 1994 erworben und zu einem ökologischen Vorzeige-Château entwickelt, das mit kraftvollen, ehrlichen Weinen zu moderaten Preisen überzeugt. Die 38 Hektar Rebfläche sind zu 90 Prozent mit Merlot bestockt. Hinzu kommen etwas Cabernet Franc sowie weisse Sorten wie Sauvignon Blanc und Sauvignon Gris. Christoph Piat versteht, dass das Klima im Weinbaugebiet Bordeaux ein abschreckendes Element für biologischen Anbau ist. «Auch wir führen einen ständigen Kampf gegen den Falschen Mehltau. Aber der Rest ist unter Kontrolle und bereitet uns keine Sorgen mehr.» Zwar liegt der durchschnittliche Ertrag seit der Umstellung auf bio im Jahre 1999 bei tiefen 37 hl/ha. «Aber unser Weinbau nach Delinat-Richtlinien erlaubt uns doch eine Produktion, von der wir leben können.»

Die Qualität stimmt

Grégoire Piat im Weinkeller
Grégoire Piat an der Arbeit im Chai (Weinkeller), wo neben Stahltanks und Holzfässern auch Betoneier und Tonamphoren Einzug gehalten haben. Die Varianten an Gebinden bieten eine grosse Ausbauvielfalt.

2020 ist Sohn Grégoire in den elterlichen Betrieb eingestiegen und führt nun zusammen mit seinem Vater Château Couronneau. Christophe Piat: «Schon lange ist für uns klar, dass der biologische Weinbau sich nicht nur auf die Natur, sondern auch auf die Qualität der Weine positiv auswirkt. Wir erzeugen kräftige, tiefe Weine mit grosser Haltbarkeit. Mit der Qualität bin ich sehr zufrieden.» Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Mehrfach wurden Couronneau-Weine ausgezeichnet und auch in der Fachpresse sorgen sie immer wieder für Furore. Einziger kleiner Wermutstropfen ist für Christophe Piat der eher hohe Alkoholgehalt seiner Rotweine. «Aber bei der aktuellen Klimaerwärmung ist es schwierig, optimal reife Trauben mit einem niedrigen Alkoholgehalt zu vereinbaren. Wir haben uns bisher für die Qualität entschieden und nehmen dafür etwas mehr Alkohol in Kauf.»

Eine neue Pionierrolle

Château Couronneau aus der Vogelperspektive
Eingebettet zwischen Reben, Gewässern, Bäumen, Sträuchern und Weiden, liegt das märchenhafte Château Couronneau ganz im Osten des Bordelais. Das Weingut gehört zu den Bio-Pionieren im berühmtesten Weinbaugebiet der Welt.

Während andere Betriebe im Bordelais erst allmählich den ökologischen Weinbau entdecken, ist man auf Couronneau stets einen Schritt voraus. Perfekt ist aber auch hier noch nicht alles. Zu den bestehenden Unzulänglichkeiten gehört die kupferlastige Bekämpfung des Falschen Mehltaus, die in schwierigen Jahren viele zusätzliche Traktorfahrten durch die Reben verlangt, was Böden und Biodiversität zusetzt. «Wir sind ständig auf der Suche nach noch besseren Lösungen», sagt Christophe Piat. Neben dem Einsatz von pflanzenstärkenden biodynamischen Präparaten wird auf Anregung von Delinat auch auf neue, robuste Rebsorten gesetzt. Etwas, das in Bordeaux noch weitgehend fremd ist. Laut Christophe Piat gibt es vielleicht noch zwei, drei andere Weinbauern, die damit begonnen haben. Auf Couronneau wird demnächst auf einer Fläche von knapp zwei Hektar die pilzresistente Sorte Sauvignac (VB Cal 6-04) angepflanzt, eine weisse Neuzüchtung des Schweizer Rebenzüchters Valentin Blattner, mit dem Delinat intensiv zusammenarbeitet. Bereits diesen Mai wird dieselbe Sorte auf 3,7 Hektar im französischen Baskenland angebaut, auf einer Rebfläche, die ebenfalls den Piats gehört. Für Jungwinzer Grégoire Piat gehören solche Neuzüchtungen, die weitgehend ohne Pflanzenschutz auskommen, weil sie sich aus eigener Kraft gegen Pilzkrankheiten wehren können, zur Zukunft des biologischen Weinbaus.

Der Anbau nach der Delinat-Methode sorgt auf Château Couronneau für eine reiche Biodiversität.
Der Anbau nach der Delinat-Methode sorgt auf Château Couronneau für eine reiche Biodiversität. In einem artenreichen Umfeld reifen gesunde, hochwertige Trauben, aus denen hervorragende und preiswerte Weine entstehen.

Auch in anderen Bereichen investiert Château Couronneau im Sinne der Delinat-Methode. Seit Anfang Jahr liefern 30 Photovoltaikmodule auf einem landwirtschaftlichen Gebäude Sonnenstrom – ein erster Schritt in die angestrebte Vollversorgung mit erneuerbaren Energien. In den Weinbergen wurden erste Tests mit einem Elektrotraktor durch geführt. Auch liegt ein Massnahmenplan für mehr Biodiversität auf dem Tisch. Dieser soll gemeinsam mit Delinat-Winzerberater Daniel Wyss im Verlaufe dieses Jahres umgesetzt werden. Bereits wurden hundert Nistkästen für Vögel und Fledermäuse installiert. Bis Ende Jahr erfolgt die Pflanzung von Obstbäumen und Hecken. Für Christophe Piat ist klar: «Biologischer Weinbau mit einer reichen Biodiversität ist ein obligatorischer Schritt für alle, die sich nachhaltig mit ihrer Umwelt verbinden wollen.»

WeinLese-Angebot: Probierpaket Château Couronneau

Aus den von Hand gelesenen Trauben erzeugen Christophe und Grégoire Piat authentische Bordeaux-Weine, die an internationalen Wettbewerben immer wieder ausgezeichnet werden. Nur wenige Châteaus schaffen es, im klimatisch schwierigen Bordelais Weine im Einklang mit der Natur zu erzeugen, die mit einem vergleichbaren Preis-Genuss-Verhältnis brillieren. Wir bieten Ihnen ein Probierpaket mit zwei Weinen an, die bereits über eine gute Trinkreife verfügen, aber auch noch einige Jahre gelagert werden können.

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Alle Beiträge der WeinLese 66:

Lehrreiche Arbeitswoche in der Provence

Jedes Jahr verlässt das Delinat-Verkaufsteam für eine Woche das Büro, um an einer Weiterbildungsreise vor Ort Bekanntschaft mit Winzern, Weinen und Rebbergen zu machen. Dieses Jahr erlebten die Delinatler aus nächster Nähe, wie auf Château Duvivier in der Provence am Weinbau der Zukunft gearbeitet wird.

Nur wer einen nach der Delinat-Methode bewirtschafteten Weinberg mit eigenen Augen gesehen und vor Ort Einblick in die Philosophie des Winzers erhalten hat, kann umfassend und kompetent beraten. Getreu diesem Motto war das Verkaufs- und Beraterteam im Mai für eine Woche auf dem Delinat-eigenen Château Duvivier. Während in der Vergangenheit oftmals Weine und Arbeitsweise von Partnerwinzern im Zentrum der Bildungsreise standen, lag der Schwerpunkt diesmal bei der Delinat-Methode und den umfassenden Richtlinien. Winzerberater Daniel Wyss erläuterte diese anhand der vielfältigen Rebberge vor Ort eindrücklich.

Im Video-Interview mit Delinat- Winzerberater Daniel Wyss erfahren Sie mehr über den Weinbau der Zukunft auf Château Duvivier:

Wie kann ein nachhaltiger Weinbau nach der Delinat-Methode den Klimawandel bremsen? Welche Vorteile bietet eine vielfältige Begrünung der Weinberge? Wie helfen Mikroorganismen den Reben bei der Nährstoffaufnahme und mit welchen Massnahmen kann die Fruchtbarkeit der Böden langfristig verbessert werden? Auf diese und viele weitere Fragen erhielt das Delinat-Team während ausgedehnter Spaziergänge durch die Weinberge konkrete Antworten.

Da die Bewirtschaftung eines Weinguts nicht nur grosses Wissen voraussetzt, sondern vor allem auch viel harte Arbeit bedeutet, konnte das Team im Verlaufe der Woche auch solche Fähigkeiten unter Beweis stellen: Als Gärtner beim Erstellen einer Kräuterschnecke und beim Pflegen des Château-eigenen Gemüsegartens oder als Winzer bei einer Pflanzaktion von über 700 pilzwiderstandsfähigen Reben (siehe Bericht «PIWI-Offensive auf Château Duvivier»). Wie Ornithologen fühlte man sich beim Aufhängen von Nist- und Fledermauskästen oder beim Bauen und Aufstellen von Greifvogelstangen. Schliesslich wurde auch noch Hand angelegt beim Pflegen der vielen jungen Obstbäume, die das grosse Wasserretentionsbecken umsäumen, das 2018 von Permakultur-Spezialist Josef Holzer gebaut worden war. Dass im Delinat-Team auch ein paar Spitzenköche stecken, bewiesen die köstlichen Dreigänger, die jeden Abend von einer anderen Gruppe, immer aber mit viel Liebe und passender Weinbegleitung auf den Tisch gezaubert wurden. Die Woche wird dem ganzen Team noch lange in bester Erinnerung bleiben – und bei jedem Glas Duvivier-Wein werden diese Eindrücke aus den paradiesischen Rebbergen wieder zum Leben erweckt.

Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 63:

Wie gefährlich sind Pestizide in der Landwirtschaft? Karl Schefer im Interview

Karl Schefer ist Gründer und Geschäftsführer von Delinat, dem Schweizer Marktführer für Bioweine. Das Unternehmen beweist seit über 40 Jahren, dass Weinbau ohne Chemie hervorragend funktioniert. Voraussetzung sind eine reiche Biodiversität im Weinberg und Offenheit der Winzer gegenüber neuen, pilzresistenten Rebsorten, die ohne Pflanzenschutzmittel auskommen.

Weil fast alle konventionellen Weine Pestizidrückstände enthalten, die Belastung des Schweizer Trinkwassers an vielen Orten über den gesetzlichen Grenzwerten liegt und die landwirtschaftliche Ausbildung skandalöserweise noch immer den Einsatz von Chemie predigt, ist für Karl Schefer ein Ja zur Trinkwasser-Initiative überfällig.