Alle fürs Klima – ist der Weinbau in Südeuropa noch zu retten?

Winzerinnen und Winzer spüren die extremen Klimaveränderungen der letzten Jahre hautnah und sind stark davon betroffen. Sowohl monatelange Trockenheit wie auch extreme Regenfälle machen den Weinbau in Europa immer schwieriger. Es ist höchste Zeit für wirksamen Klimaschutz.

«Wir haben hier extreme Hitze und Trockenheit, und in diesem Jahr ist es besonders schlimm», erzählt Carlos Laso mit einem besorgten Gesicht. Dann wieder setzten kurze, aber heftige Starkregen ein. Dabei fliesst das eigentlich dringend benötigte Nass aber sehr schnell wieder ab, weil die ausgetrockneten Böden das Wasser nicht so schnell aufnehmen können. «Nicht bei uns auf Pago Casa Gran» sagt der Delinat-Winzer aus Valencia: «Unsere Retentionsbecken sind Gold wert.» Das Regenwasser kann in diesen Becken zurückgehalten werden und sickert langsam in die Weinberge. Andere Becken dienen zur späteren Bewässerung, wenn es nötig wird. Hinzu kommt die Begrünung der Rebengassen, welche Erosion durch Starkregen zu vermindern mag und die Speicherfähigkeit von Wasser im Boden erhöht.

Schnecke im Weinberg

Viele Weinregionen in Europa hatten diesen Sommer mit ungewöhnlich feuchtem Wetter zu kämpfen: Die anhaltenden Niederschläge im Juni sorgten zum Beispiel in Bordeaux dafür, dass der Falsche Mehltau optimale Voraussetzungen vorfand, um in den Rebbergen riesigen Schaden anzurichten. Die Pilzkrankheit verbreitete sich in einem nie vorher dagewesenen Ausmass und zerstörte innerhalb von wenigen Tagen einen Grossteil der diesjährigen Ernte. Das Delinat-Weingut Château Couronneau kann in diesem Jahr fast keine roten und nur wenige weisse Trauben ernten: Mehr als 60% Verlust lautet die Prognose für dieses Jahr. Auch hier bewahrt die Vitalität der Reben und die hohe Biodiversität das Weingut wohl vor dem Komplettverlust der Ernte. Gut auch, dass Winzer Christophe Piat immer mehr auf robuste Rebsorten setzt – künftig wird das Weingut besser gegen Pilzkrankheiten aufgestellt sein.

Extreme Wetterereignisse über Jahre hinweg bedrohen die Betriebe in ihrer Existenz: Mehrere schlechte Ernten in Kombination mit Absatz-Schwierigkeiten können schnell das Aus bedeuten. Und die Erfahrungen zeigen, dass nicht nur Weingüter um ihr Überleben kämpfen müssen, welche schon seit Jahren finanziell schlecht aufgestellt waren. Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen auch Top-Betriebe, der gesamte Weinbau ist davon direkt betroffen.

Delinat-Methode – Lösungsansätze für den Weinbau der Zukunft

Gewiss, Delinat-Weingüter haben im Vergleich zu ihrer Konkurrenz einen Vorsprung, denn schon seit 40 Jahren setzt sich Delinat für einen umwelt- und klimaverträglichen Weinbau ein. Erneuerbare Energien, Wasserretention, Agroforst und neue robuste Rebsorten sind wichtige Bestandteile der Delinat-Methode für den Weinbau der Zukunft. Ohne diese Massnahmen wird Weinbau in vielen Regionen künftig gar nicht mehr möglich sein – oder sich finanziell nicht mehr lohnen. Winzerinnen und Winzer müssen sich deshalb schnell an die Klimaveränderungen anpassen, sonst ist ihre Existenz akut gefährdet.

Alle sind gefordert

Der ökologische Wandel in der Landwirtschaft und in unserem privaten Konsumverhalten erfordert einen starken Willen und Mut. Sauber produzierte und giftfreie Lebensmittel haben ihren Preis, doch so lange wir nur die günstigsten Lebensmittel kaufen, wird sich an der umweltschädlichen Produktion nichts ändern.

Doch auch wenn immer mehr Landwirte nachhaltig wirtschaften, wenn immer mehr Konsumentinnen verantwortungsvoll und bewusst einkaufen – das allein reicht nicht: Auch die Politik muss im Eiltempo die Klimawende ermöglichen, um die Zukunft lebenswert zu erhalten. Dazu gehören wirkungsvolle Klima- und Naturschutzgesetze, die Mobilitätswende, Abschied von fossilen Brennstoffen und vieles mehr.

Wir hoffen, dass der Druck vieler Menschen auf der Strasse und beim Einkauf am Ende auch bei der Politik ein Umdenken bewirkt. Denn der Klimawandel ist real, und eine schnelle Transformation hin zu nachhaltigen Anbaumethoden und grüner Energie braucht es nicht nur im Weinbau – sondern überall.

Daniel Wyss

16 comments

  1. Es gibt den biogenen Kohlenstoffkreislauf. Dieser ist im Prinzip treibhausgasneutral. Treibhausgas aus fossilen Quellen führte zum festgestellten starken Anstieg der Treibausgase in den letzten Jahrzehnten. Ein so schnellen Anstieg von Treibhausgasen hatte es noch nie gegeben. Dieser Anstieg ist Folge eines Energiehungers der Menschen. Wir müssen schnell von den kohlenstoffhaltigen Fossilen Energien wegkommen, denn wir sind für den zu raschen Klimawandel verantwortlich.

  2. Da möchte man einfach Wein kaufen und wird mit so viel Unwissen und Halbwahrheiten konfrontiert. Das ist unglaublich. Ein Sinnbild für den Bildungsstandort Deutschland. Viel Meinung, aber nichts dahinter.

    Was für eine Verhöhnung der Arbeit tausender ehrlicher Wissenschaftler.

    1. Sie sprechen mir aus dem Herzen, Frau Müller, danke.
      Auch ich zweifle vermehrt am Bildungsstandort Schweiz, wenn ich in den Kommentarspalten zur Klimakrise jeweils den Müll lese, der verharmlosend und unfassbar naiv herumgereicht wird. Meinungsmüll, der sich schamlos als „alternative Fakten“ anpreist.
      PHYSIK schafft Fakten. Neben Fakten sind Meinungen bedeutungslos. Und Physik ist nicht verhandelbar.
      Für Sehende ist die Faktenlage klar.

  3. Den vorherigen Kommentaren kann ich nur zustimmen!!!
    Eigentlich ist alles gesagt worden.
    Im Bericht schreiben Sie „Klimawandel“. Ja, das Klima wandelt sich………..immer……….. und das schon seit Menschengedenken. Ich bin 82 Jahre alt und ich weiß, wovon ich rede.
    Unter dem Bericht fordern Sie zu Kommentaren auf und da plötzlich schreiben Sie „Klimakrise“. Da gehe unsere Meinungen auseinander. Seit Jahren forscht „Delinat“ mit den unwegsamen Naturausbrüchen erfolgreich umzugehen. Und die Erfolge zeigen es. Wer sich den Klimaveränerungen nicht anpaßt, wird die Konsequenzen tragen müssen. Aber den Klimawandel aufzuhalten, wird nicht gelingen. Und schon garnicht mit Reduzierung des CO2.. Das CO2 wird von der Pflanze aufgenommen und als Sauerstoff wieder abgegeben. Aber wem erzähle ich das? Laßt uns vernünftig und nachhaltig mit dem Geschenk Gottes umgehen und wir werden NIE Mangel erleiden müssen. Dieses werden wir erreichen auch ohne die (bisherige) selbstgefällige, egoistische Politik.
    Ich würde mir wünschen, Sie würden in Zukunft die …….krise nicht mehr verwenden.
    Ich grüße Sie und Gott mit uns
    Gabriele Drescher-Krumrey +
    Manfred Krumrey

  4. Dass es wärmer wird, ist unbestritten. Aber dies allein dem menschengemachten CO2 zuzuzschreiben, ist wissenschaftlich völlig unseriös. Das Klima ist eine hoch komplexe Angelegenheit. Allein schon die Explosion des Unterwasservulkans Hunga Tonga hat im Januar 2022 146 Mio. Tonnen Wasser 40km bis in die Stratosphäre geschleudert und dort den Wasserdampfgehalt um 10 bis 15% erhöht. Wasserdampf ist das klimawirksamste Gas und wird uns weiter einheizen… Es handelte sich um eine der stärksten jemals gemessenen Eruptionen. Die Explosionsstärke war stärker als alle registrierten Eruptionen im 20. Jahrhundert und weit stärker als alle jemals durchgeführten Kernwaffentests. An Stärke war sie etwa vergleichbar dem Ausbruch des Krakatau im Jahr 1883.
    Die Dekarbonation ist langfristig sinnvoll, aber zu glauben, wir könnten damit die Welt retten, zeugt von ungeheurer Arroganz und Hybris.

  5. Hallo,
    der vorstehende Beitrag von Arthur in Albon ist aus meiner Sicht absolut zutreffend. Es gibt keine Klimakrise. Diese Panikmache wird gezielt von (wirtschaftlichen) Interessen inszeniert, unterstützt von gekauften Wissenschaftlern, Medien und der Politik.
    Es ist sehr schade, dass so viele Menschen, die Gutes tun wollen, darauf hereinfallen, weil sie sich standhaft weigern, sich genauer und aus auch anderen Quellen als den Mainstream-Medien zu informieren.
    Auch Delinat gehört leider zu dieser Gruppe von irregeleiteten Menschen.
    Lesen Sie z.B.:
    Björn Lomborg: Apokalypse No!
    Marc Krecher: Vom Klimawandel zu Corona

  6. Guten Tag
    Klimawandel gibt es seit Menschengedenken. Zudem ist Klima und Wetter zu unterscheiden. Wir haben zurzeit in verschiedenen Regionen zum Teil extremes Wetter. Das hat es immer wieder gegeben und ist nicht ausserordentlich. Das hat mit dem Klima sehr wenig zu tun.
    Wenn immer wieder von Klimawandel die Rede ist, so ist das blosse Propaganda. Der Weltklimarat ist ein rein politisches Gremium und dieses Gremium kümmert sich einen Deut um das Klima. Die Politik will uns einreden und uns dahingehend manipulieren, dass wir glauben sollen, das Klima spiele verrückt und der Klimawandel sei sei eine unumstössliche Tatsache.
    Fakt ist, dass CO2 für die Natur und und Menschen sehr wichtig ist. Ohne CO2 ist ein Leben auf unserer erde nicht möglich. Dazu kommt, dass die sogenannten Treibhausgase zu 96% von der Natur produziert werden und bloss zu 4% von den Menschen. Von einem menschengemachten Klimawandel kann keine Rede sein. Kürzlich haben mehr als 1’600 Wissenschaftler bekräftigt, dass überhaupt kein Klimanotstand besteht.
    Der in aller Munde bekräftigte Klimawandel ist somit reine Hysterie und blosse Angstmache. Wie gesagt, Wetterkapriolen hat es immer wieder gegeben und es war auf der Erde schon viel wärmer als jetzt. Lassen wir uns nicht ins Bockshorn jagen und uns von der politisch motivierten Klimawandellüge nicht beeindrucken. Menschen und Winzer haben immer wieder mit wechselnden Wettersituationen zu tun gehabt und diese auch immer wieder gemeistert und überlebt.

  7. Der Klimawandel ist überall spürbar, auch wenn das gewisse Kreise nicht wahrhaben wollen. Man muss nicht in Hysterie verfallen, aber Jeder sollte bewusster leben und weniger Resourcen verblöden. Ich, 68 Jahre alt, lebe schon mein ganzes Leben lang „sparsam“, weil ich es in meinem Elternhaus so gelernt habe. Warum muss alles in Plastik verpackt sein? Warum flicken wir keine Kleider mehr, sondern kaufen Wegwerfkleider? Warum lässt man in jedem Zimmer eines Hauses/einer Wohnung das Licht brennen, obwohl man in nur einem Raum ist? Warum duscht man täglich, teils mehrmals? Warum fährt Jeder mit dem Auto zum Einkaufen, obwohl der Laden weniger als 1 km entfernt ist? Nein, ich bin alles andere als Grün, aber ich lebe umweltbewusst, weil mir die Natur und das Heil der Erde seit meiner Geburt immens wichtig sind. Von den Links-Grünen Parteien halte ich gar nichts, sie schützen weder die Natur noch die Erde… sie Palavern einfach, ohne selbst Sorge zur Erde zu tragen. Macht endlich die Augen auf und tragt Sorge zu unsere Erde und unserer Umwelt. Es ist immens wichtig!

  8. Der Klimawandel ist überall spürbar, auch wenn das gewisse Kreise nicht wahrhaben wollen. Man muss nicht in Hysterie verfallen, aber Jeder sollte bewusster leben und weniger Resourcen verblöden. Ich, 68 Jahre alt, lebe schon mein ganzes Leben lang „sparsam“, weil ich es in meinem Elternhaus so gelernt habe. Warum muss alles in Plastik verpackt sein? Warum flicken wir keine Kleider mehr, sondern kaufen Wegwerfkleider? Warum lässt man in jedem Zimmer eines Hauses/einer Wohnung das Licht brennen, obwohl man in nur einem Raum ist? Warum duscht man täglich, teils mehrmals? Warum fährt Jeder mit dem Auto zum Einkaufen, obwohl der Laden weniger als 1 km entfernt ist? Nein, ich bin alles andere als Grün, aber ich lebe umweltbewusst, weil mir die Natur und das Heil der Erde seit meiner Geburt immens wichtig sind. Von den Links-Grünen Parteien halte ich gar nichts, sie schützen weder die Natur noch die Erde… sie Palavern einfach, ohne selbst Sorge zur Erde zu tragen. Macht endlich die Augen auf und tragt Sorge zu unsere Erde und unserer Umwelt. Es ist immens wichtig!

  9. 1609 Klimawissenschaftler haben in einer kürzliche Deklaration unterzeichnet und auch der Physik Nobelpreisträger John F. Clauser eine Rede auf der Quantum Konferenz 2023 einhellig erklärt, dass es keinen Klimanotstand gibt. Ich werde Ihnen eine Kopie des der herausragenden Rede von. Clauser zusenden.
    Die ganze Klimahysterie beruht auf falschen Daten genauso wie die ganze Pandemiehysterie herbeigeredet wurde von gewissen Kreisen

  10. Als Familienvater mit 3 großen Kindern in Ausbildung kann ich es mir inzwischen kaum noch leisten, die teureren Bioprodukte zu kaufen, schade.

    Aus meiner Sicht sind die Klimaschutzziele in Deutschland so definiert, dass die Mittelschicht die Zeche bezahlt und andere Provit erwirtschaften. Ein E-Auto ist doch eigentlich nur etwas für diejenigen, die sich einen Zweitwagen leisten können. Ich persönlich versuche, die meisten Einkäufe mit dem Fahrrad zu erledigen.

    Deutschland hat einen weltweiten Anteil von ca. 1% am Klimawandel. Dann wäre es doch sinnvoll, wenn z.B. die Stromversorgung europaweit optimiert wird. Wem hilft es, wenn wir im Winter Atomstrom von unseren Nachbarländern importieren.

    Global betrachtet sehe ich die tropischen Regenwälder als Klimastabilisator und als CO2 Verbraucher. In den letzten 30 Jahren sind die tropischen Regenwälder um ca. 50% verschwunden und die Menschheit hat sich etwa verdoppelt. Und wir wissen vom Ozonloch: Rund 20 Jahre hat man die Ozonschicht zerstört und jetzt nach ca. 20 Jahren hat sie sich wieder nahezu regeneriert.

    In diesem Sinne werde ich mir demnächst einen neuen Kaminofen kaufen „müssen“, um die Rettung des Weltklimas zu unterstützen. Leider heize ich aber seit den gestiegenen Gaspreisen doppelt so oft mit dem Kaminofen wie vorher. Ob das der Umwelt dann wirklich hilft?

  11. Wer‘s immer noch nicht gemerkt hat, geht mit Scheuklappen und arrogant egoistisch durch unseren Alltag. Ich versuche in meinem Umfeld immer wieder darauf hinzuweisen, besonders natürlich im Zusammenhang mit dem Weinkonsum bzw. der Delinatweine.

  12. Danke Daniel Wyss für Ihren klaren Kommentar bezüglich Klimawandel und was getan werden muss, oder müsste, um diesen zumindest abzufedern.
    Dankwart von Scotti kann ich, als Klimatologe, nur folgendes Antworten: natürlich wandelt sich das Klima ständig, mit oder ohne menschsliches Zutun – aber es sind die Zeitmassstäbe, welche die heutige Krise verursachen. Frühere Klimaschwankungen ereigneten sich über hunderte bis tausende oder noch mehr Jahre – wir schaffen es mit unserem fossilen Verbrennungswahn, das Klima in ein paar Jahrzehnten zu beeinflussen, eine viel zu kurze Zeit, als dass sich die Natur oder letzlich auch die Menschen adaptieren können. Hören Sie also auf, von „Klimaschwindel“ zu unken, wenn Sie es nicht besser wissen (wollen), Herr Scotti !

  13. Das Klima wandelt sich seit Jahrhunderten – das ist normal und auf den müssen wir uns und zwar jeder für sich einstellen und je nach Können gegensteuern.
    Der menschengemachte Klimawandel ist Klimaschwindel, der einigen von uns erhebliche Profite einfährt auf Kosten unbeteiligter Anderen.
    Naturschutz ist das einzig Wahre, welcher ausnahmslos zu fördern ist
    Alternative Energien sind jedoch sinnlos, wenn sie genau das zerstören, was man durch sie schützen will -nämlich die Natur
    Ein Eingreifen der Politik zur Erreichen von irgendwelchen selbst gesetzten Klimaschutzzielen finde ich total übergriffig.

    1. Ich finde es unfassbar, dass Sie einen Kommentar veröffentlichen, der ernsthaft wider alle Wissenschaftlichkeit den menschgemachten Klimawandel abstreitet.

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