Wein beschreiben leicht gemacht

Profis beschreiben Weine oft wortgewaltig – mit grenzenloser Fantasie. Normalen Weingeniessern hingegen fällt es meist schwer, einen Wein in Worte zu fassen. Wie schmeckt dir der Wein? «Hm, lecker.» Für eine ausführlichere Beschreibung braucht es bloss ein paar Anhaltspunkte.

Eine kurze Weinnotiz ermöglicht es dem Geniesser, Weine zu kategorisieren: «Dieser Rotwein ist unheimlich dunkel, beinahe schwarz, aber in der Nase überrascht er mit einer frischen Frucht, und am Gaumen ist er warm, beinahe süsslich, angenehm weich mit einer erfrischenden Säure. Ein harmonischer Wein, der mir sehr gefällt.»

Für eine einfache Beschreibung reicht es, sich auf vier Eigenschaften des Weins zu konzentrieren: Aromen, Süsse, Säure, Tannin. Gefragt ist Harmonie. Doch gerade Weine mit Lagerpotenzial fallen in ihrer Jugend auf durch Säure und Tannin. (Auf Bild Klicken zum Vergrössern)
Für eine einfache Beschreibung reicht es, sich auf vier Eigenschaften des Weins zu konzentrieren: Aromen, Süsse, Säure, Tannin. Gefragt ist Harmonie. Doch gerade Weine mit Lagerpotenzial fallen in ihrer Jugend auf durch Säure und Tannin. (Auf Bild Klicken zum Vergrössern.)

Wie gelangen wir zu dieser Degustationsnotiz? Um einen Wein beschreiben zu können, müssen wir uns konzentrieren. Ein, zwei ruhige Minuten sind schon nötig. Vor der eigentlichen Degustation sagt uns ein kurzer Blick ins Glas, ob der Wein optisch einwandfrei ist: Farbe, Glanz, Dichte und Klarheit – hier also «dunkles Rot, beinahe schwarz».

Riechen und schmecken

Die Aromen nehmen wir vielfältig wahr: Ein erstes Schnuppern am ungeschwenkten Glas lässt uns die feinflüchtigen Aromen entdecken. Nach kurzem Schwenk entströmen dem Glas weitere Düfte. Ob wir gleich die Früchte und Blumen benennen wollen, ist Ansichtssache; hier notieren wir «frische Frucht».

Den Geschmack eines Weines prüfen wir mit Zunge und Gaumen. Hier sind es vor allem Süsse, Säure und Tannin (herb-bitter), die auffallen. Die zwei anderen Geschmackseindrücke Salz und Umami spielen bei Wein eine untergeordnete Rolle. Umami ist ein fleischähnlicher Geschmack, bekannt auch aus asiatischen Gerichten (Glutamat).

Süsse muss nicht unbedingt Zucker bedeuten. Auch Alkohol, zum Beispiel Glyzerin, wirkt süsslich oder hier «warm, beinahe süsslich». «Angenehm weich» lässt auf feine, reife Gerbstoffe (Tannin) schliessen – im Gegensatz zu rauen Gerbstoffen von jungen Lagerweinen. Meist an den hinteren Zungenrändern spüren wir die Säure eines Weines: kaum merklich, frisch, rassig oder gar sauer? In unserem Beispiel stellen wir eine «erfrischende Säure» fest.

Wein weckt Gefühle

Am Gaumen registrieren wir auch Empfindungen, die nicht primär dem Geschmack zugeordnet werden: Temperatur und taktile Eindrücke wie kratziges Tannin, Feststoffe im Wein (Weinstein, ausgefällte Gerbstoffe). All dies fassen wir nun zum Gesamturteil zusammen: Dieser Rotwein ist unheimlich dunkel, beinahe schwarz, aber in der Nase überrascht er mit einer frischen Frucht, und am Gaumen ist er samtig weich mit einer angenehmen Säure. Die feinen Gerbstoffe spürt man erst nach ein paar Sekunden – ein harmonischer Wein, der mir sehr gefällt.

Aus dem «lecker» ist nun eine anschauliche kurze Beschreibung geworden. Sie hilft uns, Weine zu kategorisieren. Beispielsweise in dunkle Weine (Südeuropa oder dunkle Traubensorten wie Tempranillo, Nero d’Avola, Dornfelder, Tannat) und eher helle Rotweine (z. B. Pinot Noir). Frische Frucht lässt auf einen jungen, einwandfrei vinifizierten Wein schliessen. Samtig weich am Gaumen sind gehaltvolle Weine, meist schon ein paar Jahre gelagert – und sicher keine billigen Schnäppchen. Sind Süsse, Säure und Tannin im Gleichgewicht, sprechen wir von einem harmonischen Wein. Diese Degustationsnotiz speichern wir in unserem Hirn, zusammen mit dem Wein, hier könnte es ein guter Nero d’Avola aus Sizilien sein. Nach einem halben Dutzend solcher Weinbeschreibungen verfügen wir schon über ein Wissen, das uns die Weinauswahl wesentlich erleichtert: Wissen macht Spass.

Falls Ihnen dieser Artikel gefallen hat, legen wir Ihnen den Delinat-DegustierService ans Herzen. Dieses Weinabo bietet regelmässig neue Weine aus den ökologisch wertvollsten Rebbergen Europas. Die feinen Tropfen aus reicher Natur bieten nicht nur höchsten Genuss, sondern eignen sich dank mitgelieferten Hintergrundinfos zu Wein und Winzer sowie einem Kapitel zu unterschiedlichen Weinwissen-Themen auch hervorragend, um das gekonnte Beschreiben von Weinen regelmässig zu üben und den eigenen Weinhorizont zu erweitern. Alle Infos zu unseren verschiedenen Weinabos finden Sie unter: www.delinat.com/weinabo.

(Hinweis: Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der 37. Ausgabe der «WeinLese». Das Delinat-Kundenmagazin erscheint 4x pro Jahr und ist Bestandteil des Weinabos «DegustierService Rotwein».)

Vielfalt weit über den Weinberg hinaus

Die Delinat-Richtlinien verlangen eine gezielte Förderung der Biodiversität. Partnerweingüter in ganz Europa haben sich eine möglichst grosse Artenvielfalt in ihren Rebbergen zum Ziel gesetzt. In loser Folge stellen wir Betriebe mit ausserordentlicher Biodiversität vor. Diesmal das Weingut Meinklang von Angela und Werner Michlits im Burgenland (Österreich).

Solche Pflanzeninseln mit Königskerzen, Wicken, Minzen, wilden Möhren und vielen anderen Pflanzen sorgen für eine bunte Vielfalt in den Meinklang-Weingärten.
Solche Pflanzeninseln mit Königskerzen, Wicken, Minzen, wilden Möhren und vielen anderen Pflanzen sorgen für eine bunte Vielfalt in den Meinklang-Weingärten.

Angela und Werner MichlitsBurgenland, hart an der Grenze zu Ungarn: Hier erstrecken sich die ausgedehnten Rebgärten des Weinguts Meinklang in der flachen Ebene des Seewinkels. Geprägt wird diese Landschaft zwischen dem Neusiedlersee und dem Hanság, einem Feuchtgebiet mit vielen seltenen Vogelarten, von einem grosszügigen Nationalpark und über 40 Salzlaken – salzhaltige Gewässer, die im Wechsel der Jahreszeiten zwischen 70 Zentimeter Tiefe und völliger Austrocknung variieren.

In der Vergangenheit sind viele Bäume und Hecken verschwunden, und so wirkt die flache Landschaft optisch etwas ausgeräumt und monoton. Bäume und Sträucher sind in dieser steppenartigen Landschaft aber wichtige Strukturelemente, die Insekten und anderen Tieren wertvolle Lebensräume bieten. Das Winzerpaar Angela und Werner Michlits unternimmt viel, um die Artenvielfalt zu fördern. Insgesamt wurden in den letzten drei Jahren 400 Bäume und 1000 Sträucher angepflanzt. Ein grosser Teil davon in Pflanzeninseln, die als ökologische Hotspots mitten in grossflächigen Weinbergen für Abwechslung sorgen.

a39ae-7
Ein Pfirsichbaum, den Werner Michlits mitten in den Weinberg gepflanzt hat.

Leider mussten immer wieder Rückschläge hingenommen werden. Wegen des kargen Bodens und extremer Sommerhitze ging ein Grossteil der Bäume und Sträucher ein, bevor sie richtig angewachsen waren. Die ökologischen Hotspots entwickeln sich so nur ganz langsam und werten die Biodiversität erst langfristig richtig auf.

Vorbildlicher Mischbetrieb

Neben Reben spielen Tiere eine wichtige Rolle auf dem Hof: Lukas Michlits mit Aubrac-Rindern
Neben Reben spielen Tiere eine wichtige Rolle auf dem Hof: Lukas Michlits mit
Aubrac-Rindern

Was bei Meinklang aber besonders wertvoll ist, ist die enorme Vielfalt am Hof. Es handelt sich um einen gemischtwirtschaftlichen Demeter-Hof, der durchwegs nach biodynamischen Kriterien geführt wird. Neben dem Weinbau sorgen Ackerbau, Obstbau und Tierhaltung (Angus und Aubrac-Rinder, Mangalizza-Schweine, Schafe, Hühner, Bienen) für einen geschlossenen Kreislauf, aus dem sich die Grossfamilie, in der heute drei Generationen zusammenleben, selber versorgen kann. Alle biodynamischen Präparate werden selber hergestellt. Gleiches gilt für den Kompost aus Rindermist, der im Wein-, Getreide- und Obstbau zum Einsatz kommt.

Aus dem Mist der Rinder wird Kompost, der im Wein- und im Getreidebau zum Einsatz kommt.
Aus dem Mist der Rinder wird Kompost, der im Wein- und im Getreidebau zum Einsatz kommt.

Die Familie Michlits engagiert sich auch stark für die Waldorfschule in ihrem Wohnort Pamhagen. Sie stellte als Schulraum ein Hofgebäude, eine Scheune und den Garten zur Verfügung. Kinder aus Österreich und Ungarn werden in dieser Schule schon früh mit einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und einer gesunden Ernährung vertraut gemacht. Alles in allem: Biodiversität, die weit über die Weinberge hinausgeht.

Unverfälschte Heurigenkultur

Österreichs Heurigenkultur lebt – treibt aber da und dort seltsame Blüten. Gerade in der Hochburg Wien entpuppen sich viele dieser Buschenschenken als Touristenfallen. Einer der schönsten und authentischsten Heurigen steht in der Wachau – bei der Winzerfamilie Harm.

Kaiser Joseph II. erlaubt 1784 den Weinbauern, Lebensmittel und Wein aus eigener Erzeugung zu verkaufen. Damit war die Grundlage für die Heurigenkultur geschaffen. Sie hat sich bis heute in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Kärnten und Steiermark gehalten und erfreut sich bei Einheimischen wie Touristen grosser Beliebtheit.

Bach-Sonaten satt Schrammelmusik: Johanna Harm ist schon mit zehn Jahren eine kleine Geigenvirtuosin. Hans Wüst
Bach-Sonaten satt Schrammelmusik: Johanna Harm ist schon mit zehn Jahren eine kleine Geigenvirtuosin.

Achtung Touristenfalle

Es sind hofeigene Weine und hausgemachte, kalte Speisespezialitäten, in geselliger Stimmung und in Begleitung von Schrammelmusik in einem gemütlichen Lokal genossen, die die echte Heurigenstimmung ausmachen. Mancherorts, gerade an touristisch stark frequentierten Orten, wird diese oft nur vorgegaukelt. «Viele Heurigenbetreiber machen es sich heute einfach und servieren einfach zugekaufte Massenware. Manchmal stammt nicht einmal der Wein vom eignen Betrieb», weiss David Harm. Er führt im kleinen Ort Krustetten in der Wachau zusammen mit seiner Frau Kathi und seiner Mutter Walpurga die Weinschwärmerei Harm und den dazugehörigen Heurigen. Seine Weine aus den Sorten Grüner Veltliner, Riesling, Weissburgunder und Zweigelt setzt er zu einem grossen Teil über seine Buschenschenke ab.

Ein Heuriger der besonderen Art

Essen im Heurigen
Edel hergerichtete kalte Speisen aus biologischen Produkten sind neben feinen Weinen vom Hof das Markenzeichen im Heurigen der Familie Harm.

Nicht nur optisch gehört der Heurige der Familie Harm mit dem gemütlichen Lokal und dem phantastischen Innenhof unter freiem Himmel zu den schönsten von ganz Österreich. Hier wird auch die ganze Heurigentradition unverfälscht hochgehalten. «Wir ernähren uns selber nur von biologischen Lebensmitteln. Was wir nicht selber produzieren, beziehen wir ausschliesslich von Biobetrieben aus der näheren und weiteren Region», erklärt Kathi, die zusammen mit Schwiegermutter Walpurga alle Gerichte mit viel Liebe zubereitet. «Der Harm-Heurige ist einer der wenigen authentischen, die es noch gibt», bestätigt Robert Paget, der in der Nähe einen Biobauernhof und eine Käserei für Büffel- und Ziegenkäsespezialitäten führt und bei Harms einkehrt, wenn ihm nach Heurigenstimmung zumute ist.

Die magischen Klänge der Johanna Harm

Wir erleben diese spezielle Stimmung an einem kühlen Augustabend in Begleitung von Andreas Harm, dem Bruder von David. Mit dabei ist auch Andreas zehnjährige Tochter Johanna. Auf sie wartet ein ganz besonderer Auftritt. Die kleine Virtuosin verzaubert mit gefühlvoll gespielten Bach-Sonaten auf ihrer Geige nicht nur uns, sondern gleich sämtliche Gäste im ausgebuchten Lokal. Niemand vermisst die in solchen Lokalen oft gespielte Schrammelmusik. Es ist Johannas erster Auftritt im familieneigenen Heurigen vor Publikum. Weitere dürften folgen, ehe sie vielleicht auf der ganz grossen Bühne landet. Denn die Intentionen der ältesten Tochter von Andreas und Maria sind klar: «Ich will Geigenspielerin werden.» Ein Vorbild, dem sie mit fast täglichem Üben nacheifert, hat sie auch schon: Anne-Sophie Mutter.

Ausg’steckt

Weinschwärmerei Harm

Der Heurige der Familie Harm ist in der warmen Jahreszeit während zehn Tagen im Monat ab 16 Uhr geöffnet (jeweils Donnerstag bis Sonntag). Wie bei allen echten Heurigen üblich, zeigen ein Buschen aus Tannenreisig und eine Tafel mit der Aufschrift «Ausg’steckt» an, dass die Buschenschenke geöffnet ist.

Im Lokal der Harms haben 60 Personen Platz, bei schönem und warmem Wetter stehen im Innenhof unter freiem Himmel weitere 120 Plätze zur Verfügung.

Bienenparadies Amalfiküste

Wenn im milden Klima der spektakulären Amalfiküste die Zitronenbäume blühen, summen bei Angela Ronca die Bienen. Sie sammeln mitunter aromatischen Nektar für einen zartduftenden Zitronenblütenhonig. Eine Neuheit bei Delinat!

Zitronenblüten
Die Zitronenblüten ergeben einen zartduftenden Honig.

Das Leben eines Bienenzüchters ist kein einfaches: Nach der mageren Honigernte 2013 war das Wetterglück Bienen und Imkern in weiten Teilen Europas auch 2014 nicht hold. Doch dadurch lässt sich eine geerdete Naturfreundin wie Angela Ronca nicht verdriessen. Auch bei ihr ist die jüngste Honigernte alles andere als üppig ausgefallen. Doch ein Leben ohne ihre 300 Bienenvölker kann sie sich im wilden Hinterland der berühmten Amalfiküste gar nicht mehr vorstellen: «Die Arbeit mit den Bienen bereitet uns viel Freude, fordert uns aber auch täglich heraus. Bienen sind anspruchsvoll, das Wissen um die besten Weideplätze ist für sie von unschätzbarem Wert», weiss die Bioimkerin. Dieses Wissen hat sie sich beharrlich während 30 Jahren erarbeitet. Angefangen hat alles damit, dass sie aus Freude an den Bienen und im Bewusstsein um ihren hohen Nutzen für die Natur einem alten Imker vier Bienenbeuten abgekauft hatte. «Damals hielten wir auch Geflügel, Rinder und Kaninchen. Doch fiel es uns zunehmend schwerer, die Tiere zum Metzger zu bringen», erzählt Angela Ronca. So kam es, dass sie sich bald nur noch um Bienenzucht kümmerte und die Bioimkerei La Bottega delle Api aufbaute.

Bienenparadies Amalfiküste

AmalfiküsteDie reichhaltige mediterrane Flora in den Milchbergen (Monti Lattari) Kampaniens, in nahen Gebieten der Amalfiküste und der angrenzenden Region Basilikata bietet paradiesische Bedingungen für Bienen. Angela Ronca sorgt mit optimaler Standortwahl der Bienenstöcke dafür, dass die fleissigen Nektarsammler hier ihre Futterplätze finden. «Bei uns sagen die Leute: Je besser es den Bienen geht, umso besser geht es den Imkern. In diesem Bewusstsein lassen wir den Bienen immer auch ausreichend eigenen Honig, damit sie die strengen Wintermonate gesund überstehen», erklärt Angela Ronca.

Erstmalig: Zitronenhonig

Für Delinat hat sie nun erstmals drei köstliche Honige reserviert: einen aromatischen Tausendblütenhonig mit dem kräftigen Geschmack von Klee, Disteln, Thymian und vielen andern Pflanzen, einen zartduftenden Zitronenhonig von der Amalfiküste sowie einen wohlschmeckenden Süsskleehonig aus der Basilikata. Die Honige von Angela Ronca ergänzen das bisherige Honigsortiment. Dank guten und langjährigen Beziehungen zu allen Imkern kann praktisch die ganze Angebotsvielfalt aus Bulgarien, Italien und Spanien trotz mickrigen Ernten aufrechterhalten werden.

Interessante Links:
Alle Delinat-Honigsorten finden Sie unter: www.delinat.com/honig.
Im Artikel «Die Hoffnungen ruhen auf den Bio-Imkern» beschreibt Bio-Imker Dr. Marc-Wilhelm Kohfink anschaulich die Probleme der Imkerei.

Schüler bauen Bienenkästen

Die im Herbst 2012 auf Initiative der Winzerfamilie Michlits eröffnete Waldorfschule Pannonia in Pamhagen erfreut sich grosser Beliebtheit. Bereits über 30 Kinder werden hier im Burgenland nach der anthroposophischen Lehre von Rudolf Steiner unterrichtet.

Meinklang - Schulprojekt mit BienenSchülerinnen und Schüler der Waldorfschule in Pamhagen im Burgenland haben mit grossem Eifer Bienenbeuten gebastelt. Die Bienenkästen werden in den Obst- und Weingärten der Familie Michlits aufgestellt, wo sie nicht nur guten Anschauungsunterricht bieten, sondern auch die Biodiversität bereichern. Anhand der sieben Bienenvölker vom Weingut Meinklang wird den Kindern vermittelt, wie wichtig die Bienen für Natur und Umwelt sind. Die Waldorfschüler durchwandern mit dem Lehrer im Verlauf eines Jahres vom Bau der Beute bis hin zum fertig gefüllten Honigglas alle Stufen der Honigbereitung. Der Verkauf des Honigs dient der Förderung des Waldorfvereins.

Die Familie Michlits unterstützt die Waldorfschule in Pamhagen nicht nur mit Ihren Bienenkästen, sondern stellt ihr ausserdem ein Hofgebäude als Schulraum zur Verfügung sowie eine Scheune und den Garten. Kinder aus Österreich und Ungarn werden in dieser Schule schon früh mit einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und einer gesunden Ernährung vertraut gemacht.

Hier finden Sie mehr zum Thema «Bienenhonig».

Auf ein Glas mit… Stefan Gubser

Bekannt ist seine knallharte Seite als Kommissar Reto Flückiger im Schweizer «Tatort». Privat zeigt sich der bekannte Schauspieler Stefan Gubser von einer ganz andern Seite: als Genussmensch, Natur- und Weinliebhaber. Ein Prosit auf die Kraft der Langsamkeit.

Schauspieler Stefan Gubser gönnt sich ab und zu ein Glas guten Wein.
Schauspieler Stefan Gubser gönnt sich ab und zu ein Glas guten Wein.

Stefan Gubser, rund um das Thema Wein gibt es viele Krimis. Wann kommt ein «Tatort», bei dem Kommissar Flückiger in einem Mordfall im Weinmilieu ermittelt?
Stefan Gubser: Sobald einem der Drehbuchautoren eine gute Geschichte dazu einfällt…

Würde Sie ein solches Thema reizen?
Jedes gute Thema reizt mich als Schauspieler, das gehört zu meinem Beruf.

Mögen Sie Wein?
Ja, sehr gerne.

Persönlich
Stefan Gubser, am 1. August 1957 in Winterthur geboren, gehört zu den bekanntesten Schweizer Schauspielern. Er absolvierte die Schauspielausbildung am renommierten Max-Reinhardt- Seminar in Wien und war zuerst an verschiedenen Th eatern engagiert, so unter anderem am Burgtheater in Wien, am Residenztheater in München sowie am Staatstheater in Wiesbaden. Seine erste Filmrolle nahm er 1987 an. Einem grösseren Publikum in Deutschland und der Schweiz wurde er erstmals als Kommissar Bernauer in der TV-Krimiserie Eurocops bekannt. Seither ist er in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen in der Schweiz und in Deutschland zu sehen. Eine immer grösser werdende Fangemeinde erobert sich Stefan Gubser derzeit mit seiner Rolle als Kommissar Reto Flückiger in der Schweizer Produktion der deutschen TV-Krimiserie Tatort. Stefan Gubser hat eine Tochter aus erster Ehe. Er lebt mit seiner heutigen Frau Brigitte am Zürichsee.

Wo liegen Ihre Vorlieben?
Eher bei den schweren Weinen. Ich mag kräftige, dunkle Tropfen wie Amarone, Ripasso, Barolo. Im Alltag trinke ich aber auch günstigere Tischweine zwischen 15 und 25 Franken. Doch die Qualität muss auch da stimmen. Ich trinke lieber keinen Wein als einen schlechten.

Sie sagen von sich, Sie seien naturverbunden. Was heisst das konkret?
In der Natur tanke ich auf, komme ich zur Ruhe, atme ich durch, fühle ich mich wohl. Früher liebte ich die Dynamik – zum Beispiel von New York, schnelles Tempo, Abwechslung, Action. Heute habe ich es gerade umgekehrt. Ich entdecke die Kraft der Langsamkeit, die Schönheit des Moments. Die Natur liefert dazu täglich die besten Drehbücher.

Stefan Gubser als Kommissar Reto Flückiger im Schweizer «Tatort».
Stefan Gubser als Kommissar Reto Flückiger im Schweizer «Tatort».

Sie gehen mit Ihrer Frau Brigitte gerne in die Berge. Ist da jeweils ein Gipfelwein mit im Rucksack?
Selten. Wenn wir wandern und bergsteigen, halten wir uns an Wasser oder Tee. Wenn wir aber in einer SAC-Hütte übernachten, darf es schon ein Glas Wein sein zum Abendessen. Damit schläft man auch schneller ein im Massenlager.

Sagt Ihnen der Name Delinat etwas?
Ja selbstverständlich – Weine aus biologischem Anbau aus ganz Europa.

Ist Wein aus biologischem Anbau für Sie ein Thema?
Unbedingt, aber ich achte nicht nur beim Wein darauf, sondern generell bei allen Nahrungsmitteln, die wir einkaufen. Wir kaufen sehr bewusst ein, wenn immer möglich direkt beim Biobauern, und verwenden im Alltag möglichst saisonale Produkte.

Worauf achten Sie bei der Weinwahl besonders?
Traubensorte, Winzer, Verarbeitung, Preis-Leistung, Empfehlungen von Fachleuten.

Wann und wo haben Sie den besten Wein ihres Lebens getrunken?
Einen 2007 Colomé Reserva Malbec von Donald Hess in Argentinien 2010 auf seinem Weingut auf rund 2100 Meter Höhe.

Schauen Sie selber auch «Tatort»? Bei einem Glas Wein?
Ja sicher doch, das gehört zum Sonntagabendritual.

Ihr persönlicher Favorit unter den verschiedenen «Tatort»-Produktionen?
Der aus Köln und selbstverständlich der aus Luzern (lacht).

«Wir brauchen solche Pioniere»

Für die konsequente Umsetzung seiner Vision, dass in Europas Weinbergen wieder Schmetterling fliegen sollen, ist Delinat-Gründer Karl Schefer mit dem Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz 2014 ausgezeichnet worden (mehr Informationen zur Auszeichnung finden Sie hier). Dr. Mario Broggi, Präsident des Kuratoriums, erklärt, weshalb erstmals ein gewinnorientierter Unternehmer den renommierten Preis erhielt.

Karl Schefer, Dr. Mario F. Broggi, Andreas Adank
Sichtlich erfreut nimmt Karl Schefer (Mitte) von Kuratoriumspräsident Dr. Mario F. Broggi (links) und Stiftungsrat Andreas Adank den Binding-Preis 2014 entgegen.

Mario Broggi, in Ihrer Laudatio für Karl Schefer haben Sie gesagt, mit Bio alleine erhalte man keinen Binding-Preis. Was hat den Ausschlag zugunsten des Delinat-Gründers gegeben?
Dr. Mario Broggi: Der «Spiegel» vom 3. November 2014 hatte die Titelgeschichte «Der Bio-Betrug – wie Konzerne die Öko-Idee missbrauchen». Auch das Gottlieb Duttweiler Institut fragt sich in einer Studie, was denn nach 20 Jahre Bioboom komme. Es geht bei den Bioprodukten der Hilfsstoff verbrauch zwar zurück, die Landschaft kann aber immer noch monokulturell ausgeräumt werden. Da fehlt eine ganzheitliche Sichtweise. Diese ist in den Delinat-Richtlinien vorbildlich drin, zum Beispiel mit der Aussage, dass 12 Prozent der Flächen dem ökologischen Ausgleich dienen. Die Delinat-Vision, dass wieder Schmetterlinge in den Weinbergen fliegen, ist bildhaft positiv ausgedrückt.

Binding-Preis
Der Binding-Preis, der seit 1986 vergeben wird, ist eine der wichtigsten Auszeichnungen Europas für Natur- und Umweltschutz. Preisstifter ist das verstorbene Basler Ehepaar Sophie und Karl Binding. Der Preis besteht aus mehreren Auszeichnungen. Der Grosse Binding-Preis im Betrag von 50 000 Schweizer Franken ging 2014 an den Wiener Umweltaktivsten und Filmemacher Ulrich Eichelmann. Darüber hinaus werden drei Nebenpreise zu je 10 000 Franken vergeben. Neben Delinat-Gründer Karl Schefer wurden 2014 die deutsche Naturschützerin Christel Schroeder sowie die Bürgergenossenschaft Triesen FL und der Obstverwaltungsrat Au im Kanton St. Gallen ausgezeichnet.

Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Verdienste dieses Familienunternehmens?
Es braucht Überzeugung und Beharrlichkeit, sich pionierhaft als Spinner bezeichnen zu lassen, um dann allmählich mit dem Anliegen zu überzeugen. Beispielgebend ist es, dass man mit überzeugenden «Spielregeln» – dem Verzicht auf Giftspritzen und der Förderung der Artenvielfalt – auch als privater Betrieb erfolgreich sein kann. Wir brauchen solche Pioniere und ihre Modellfälle.

Bio ist heute überall – auch Discounter und Grossverteiler sind auf diesen Zug aufgesprungen. Eine positive Entwicklung?
Grundsätzlich ja. Die Öko-Idee wird aber leider auch missbraucht, der Konsument für dumm verkauft. Nicht überall, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin. Vor allem geht es nicht ohne naturräumliche Leistungskomponente, und diese ist bisher mit dem Begriff Bio häufig noch nicht verbunden.

Bio boomt, und es gibt immer mehr Labels. Wie soll man sich als Konsument in diesem Dschungel orientieren?
Der Label-Salat ist in der Tat unüberschaubar. Eine mündige Zivilgesellschaft weiss sich zu organisieren. Das geht von «urban agriculture» bis eben zum bewussten Einkaufen.

Worauf achten Sie persönlich bei der Ernährung?
In unserem Haushalt wird kaum etwas weggeworfen. Wir achten auf Regionalprodukte. Ganz ausgewogen ernähre ich mich nicht, weil ich immer noch zu viel Fleisch esse. Das stammt aber auch aus der Region, von Weidetieren, mit denen Landschaftspflege betrieben wird, oder aus der Jagd.

Und beim Wein?
Keine überseeischen Weine, überwiegend Bioweine!

Mario Broggi
Dr. Mario Broggi, Präsident des Kuratoriums der Binding-Stiftung im liechtensteinischen Schaan.

Ihr Leben ist stark geprägt von der Ökologie. Wie steht es aus Ihrer Sicht heute um die Natur?
Meine Erkenntnis aus einer selbst verfassten Studie, dass zwei Drittel aller bedrohten Arten im Schweizer Mittelland sich ausserhalb von Schutzgebieten befinden, ist sehr beunruhigend. Dort ist es uns bisher nicht gelungen, den Artenschwund zu stoppen. Das führt zur Frage, wie umweltverträgliche Nutzungen der Landschaft denn aussehen sollten. Es ist ja bekannt, dass derzeit unser «ökologischer Fussabdruck» mindestens dreimal zu gross ist. Die flächenbedeutsame Landwirtschaft ist in ihrer ausgeübten Form ebenfalls nicht umweltverträglich, dies trotz hoher Subventionen. Im konventionellen Weinbau präsentiert sich dies noch krasser.

Ein persönlicher Wunsch an Delinat?
Ich freue mich besonders, wenn Delinat die umsetzungsrelevante Forschung, die den Boden und die biologische Vielfalt mitberücksichtigt, weiterführt. Für die Konsumentenseite wünsche ich mir, dass man dabei bereit ist, einen etwas höheren Obolus als beim konventionellen Anbau zu leisten, damit man die herrlichen traditionellen Kulturlandschaften mit den Weinbergterrassen und einen umweltverträglichen Anbau erhalten kann.

Raffinierte Winzerkost

Was kochen und essen Österreichs Winzerinnen und Winzer zu ihren Weinen? Wir haben drei Familien im Burgenland, im Kremstal und in der Wachau in die Kochtöpfe geschaut. Und anschliessend mit Freude festgestellt, wie perfekt die raffiniert zubereiteten Gerichte mit den ausgewählten Weinen harmonierten.

meinklang-essen

Klein Alma ist heute nicht so gut drauf. Stumm und etwas griesgrämig schaut sie ihrer älteren Schwester Helena und ihrem jüngeren Bruder Vinzenz zu, wie sie die hofeigenen Schafe streicheln und im Hühnerstall nach frischen Eiern greifen. Diese sind für Oma bestimmt. Heute steht ein Klassiker auf dem Speisezettel von Annelies Michlits: Wienerschnitzel, grüner Salat, Ofenkartoffeln! Frische Eier braucht es, damit die Panade am Kalbsschnitzel schön haften bleibt. «Ich koche viel und gerne», sagt die dreifache Grossmutter, während sie die Schnitzel schön flach klopft. Nicht selten steht sie gleich für drei Generationen und womöglich noch für Gäste am Herd, so wie heute. Ihre Schnitzel nennt Annelies nicht Wiener-, sondern Meinklang-Schnitzel. Das hat seinen Grund: Mehrheitlich nehmen die Österreicher für Wienerschnitzel Schweinefleisch, normales Paniermehl und Bratfett. «Wir aber verwenden meist biologisches Kalbfleisch von unserer Angus-Herde, ein spezielles Paniermehl aus Semmelbröseln und frittieren das Fleisch in heissem Schweineschmalz», verrät sie ihr Hausrezept.

Herrlich krosser Wiener Klassiker

Meinklang Kaiserschmarrn
Zu Kaiserschmarrn passt
ein süsser Dessertwein.

Wenig später dampfen die herrlich krossen Schnitzel in der klassischen Kombination mit grünem Salat und Ofenkartoffeln auf dem Teller. Im Weinglas würde uns jetzt ein Grüner Veltliner entgegenfunkeln, wenn es nach Winzer Werner Michlits gegangen wäre. «Die Kombination Wienerschnitzel / Grüner Veltliner ist einfach unschlagbar», sagt er. Wir wollten es ihm aber nicht ganz so einfach machen und beharren auf einem Rotwein: «Dann empfehle ich unseren St. Laurent & Pinot», sagt er und entkorkt eine Flasche. Eine gute Alternative: Mit seinen fruchtigen Aromen nach dunklen Beeren, seiner feinen Würze und der dezenten Holzaromatik harmoniert die rote Burgunder-Cuvée ausgezeichnet mit dem Wiener Klassiker. Gekrönt wird das Mahl von einem Kaiserschmarrn, von Werner Michlits persönlich zubereitet und mit einem Eiswein serviert. Was bei der Familie Michlits auf den Tisch kommt, stammt praktisch ausschliesslich vom eigenen Hof. Neben Weintrauben wird Getreide, Obst und Gemüse angebaut. Fleisch und andere Produkte stammen aus eigener Tierhaltung. Auf dem Hof leben eine grosse Rinderherde, Mangalizza-Schweine, Schafe, Ziegen und Hühner. Sieben Bienenvölker liefern zusätzlich feinsten Honig. Alle Meinklang-Produkte entstehen nach biodynamischen Kriterien und sind Demeter-zertifiziert.

MENÜ MEINKLANG
sterne
Grüner Salat
sterne
Wienerschnitzel
sterne
Kaiserschmarrn

Die Rezepte finden Sie hier.

Vogelfutter

Niki Moser
Wie allen Winzern im Burgenland macht auch Niki Moser die Starenplage zu schaff en.

Auch Niki Moser ist ein Winzer, der auf biodynamischen Weinbau setzt. Das nach seinem Vater Sepp benannte Weingut liegt westlich von Wien im Kremstal. Doch schon seit 1960 bewirtschaftet die Familie auch Rebflächen im Burgenland unweit des Weinguts Meinklang. Die weitläufigen, flachen Böden aus Schwarzerde und Schotter sind überwiegend mit Zweigelt bepflanzt. Die Böden, die vielen Sonnenstunden und der klimatische Einfluss des nahe gelegenen Neusiedlersees bekommen dieser Traubensorte besonders gut. Ein Problem dagegen sind die vielen Stare. «Ein grosser Schwarm kann in einer Stunde bis zu einem Hektar leerfressen», erklärt uns Niki, während die aufgestellten Schiessapparate im Zehnminutentakt einen ohrenbetäubenden Knall von sich geben, um die diebischen Vögel zu verscheuchen. Neben automatischen Schiessapparaten kommen Jäger, Netze und fliegende Drachen zum Einsatz. Mit mässigem Erfolg. «Einen Teil der Ernte müssen wir als Vogelfutter abbuchen», schmunzelt Niki.

Tafeln wie im alten Rom

Wie gut die übrig gebliebenen Trauben in der verarbeiteten Form von Wein schmecken, erfahren wir am Abend am Stammsitz im Kremstal. Im nach römischem Vorbild erstellten Atriumhaus laden Andrea und Niki Moser zu Tisch. Mit in der Tafelrunde sitzt der befreundete Biobauer und Käsemacher Robert Paget. «Als Hauptgang zu unserem Zweigelt Holzfass 2013 gibt es ein Lammragout vom Böhmischen Waldschaf mit frischen Eierschwämmeln, Serviettenknödel, Preiselbeeren und überbackenen Kürbisspalten mit Koriander», verkündet Andrea derweil Niki die ersten beiden Flaschen entkorkt. Längst nicht jeder Zweigelt wäre in der Lage, die aufgetischte Sinfonie an lokalen Spezialitäten derart würdig zu begleiten. Der gutseigene Zweigelt vom Holzfass schafft das aber mit Bravour. Dank seiner feinen Holznote harmoniert er heldenhaft mit dem dunklen Fleisch, den tagesfrischen Pilzen und den vielfältigen Aromen der Beilagen. Und auch zu den zehn völlig unterschiedlichen Biokäsen, die Käse-Guru Robert Paget mitgebracht hat, ist dieser Zweigelt eine Offenbarung.

Andrea Moser beim Kochen
Gut gewürzt ist halb gekocht: Andrea Moser im Element.

Als alle längst glücklich und mit sich und der Welt zufrieden sind, verschwindet Andrea nochmals in der Küche und Niki im Keller. Sie kommt mit zwei grossen Tellern Marillenknödel zurück, er mit zwei kleinen Flaschen Schilfwein von der Scheurebe. Jetzt ist es um Delinat-Einkäufer Emil Hauser definitiv geschehen: Zuerst erkundigt er sich nach dem Rezept für die Marillenknödel und dann nach der Möglichkeit, etwa 600 Flaschen vom süssen Dessertwein aus rosinierten Trauben ins Delinat-Sortiment aufzunehmen. «Aber das ist ja fast meine ganze Produktion», meint Niki leicht irritiert. Die Stimmung am Tisch ist aber so aufgeräumt, dass der Winzer einfach nicht nein sagen kann. Somit landet der Grossteil des Jahrgangs 2013 dieser Schilfwein-Rarität bei Delinat-Kunden.

MENÜ MOSER
sterne
Lammragout vom Böhmischen
Waldschaf mit Eierschwämmerln
sterne
Serviettenknödel
sterne
Preiselbeeren,
mit Kürbisspalten überbacken
sterne
Marillenknödel,
hausgemacht

Die Rezepte finden Sie hier.

Ein Weingarten der Vielfalt

Brathendl von Harm
Es muss nicht immer Rotwein sein zum Lamm!

Nach einer erholsamen Nacht in den komfortablen Zimmern der Wachauer Weinresidenz Sonnleitner wartete in unmittelbarer Nähe schon die nächste kulinarische Winzeradresse dieser Reise. Aber auch hier gilt: zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Andreas Harm führt uns durch seine steilen Weinberge über den Ufern der Donau. Der Winzer, Weinbauberater, Weinbauforscher und dreifache Familienvater geht konsequent seinen Weg, auf dem es keine Kompromisse auf Kosten der Natur gibt. Andreas: «Weine, die Nase und Gaumen mit ihrem ersten Eindruck übertölpeln, mag ich nicht. Meist wirken sie schon nach dem zweiten Schluck langweilig.» Sein Ziel sind vom Boden und vom Klima geprägte Gewächse mit individueller Handschrift. Grosses Wissen über ökologische und weinbauliche Zusammenhänge und eine unbändige Leidenschaft für Natur und Genuss, die er mit seiner Frau Maria teilt, kommen ihm dabei zupass. Als wir den Wachtberg erreichen, sehen wir sofort, wie weit diese Leidenschaft zuweilen geht: Zwischen den Reben gedeihen Paradeiser (Tomaten), Zucchini, Gurken, Karotten, rote Rüben, Knoblauch und sogar Erdäpfel. «Für uns ist das ein Weingarten der Vielfalt und des Genusses», sagt Maria Stunden später, als wir in der guten Stube der Harms sitzen und mit einer weiteren köstlichen Tafel verwöhnt werden. Nach einer Hendlleberknöderlsuppe begegnen wir der Gemüsevielfalt vom Wachtberg bei einem Dinkel/Kürbis-Fisolenstrudel wieder. Es folgt das Brathendl in Begleitung von gelben und roten Rüben. Andreas kredenzt dazu seinen Grünen Veltliner von der Einzellage Silberbichl. Mit seiner vielschichtigen Aromatik, seiner ausgewogenen Frische und der prägnanten Mineralität passt der Wein perfekt. Alles mundet derart, dass alle ein zweites Mal zulangen. Dabei wäre etwas Zurückhaltung durchaus angebracht gewesen, denn die mit Aprikosenkonfitüre (Marillenmarmelade) gefüllten Sacherwürfel lassen sich zum Abschluss beim besten Willen nur noch teilweise bewältigen. Sehr zur Freude von Johanna, Maxi und Mimi, den drei jungen Schleckmäulern der Familie Harm, die ja auch am nächsten Tag problemlos wieder für etwas Süsses zu haben sind.

MENÜ HARM
sterne
Hendlleberknöderlsuppe
sterne
Dinkel /Kürbis-Fisolenstrudel
sterne
Brathendl mit Semmelfülle
und roten und gelben Rüben
sterne
Sacherwürfel

Die Rezepte finden Sie hier.

Reise zu den Delinat-Winzern

Käse von Robert PagetAuf der exklusiven Delinat-Weinreise nach Österreich vom 9. bis 14. Juni 2015 können Sie die in der Reportage beschrieben Winzer und den Käse-Guru Robert Paget persönlich kennenlernen. Die Winzerfamilien werden zwar nicht für uns kochen, geben uns dafür aber einen umfassenden Einblick in Weinberg, Keller und ihre Vorstellung von einem nachhaltigen, biodiversen Weinbau. Raffinierte Winzerkost wird gleichwohl geboten, und zwar im Heurigen der Familie Harm. Käseliebhaber werden aus dem Häuschen geraten, wenn Robert Paget seine Biokäse-Vielfalt zu den hochgelobten Weinen von Niki Moser serviert. Darüber hinaus begegnen Sie auf dieser Reise dem unwiderstehlichen Charme der Stadt Wien, wunderschönen Landschaften in der Wachau (mit Schifffahrt auf der Donau), im Kremstal und im Burgenland sowie vielen weiteren kulinarischen und kulturellen Höhepunkten.

Detaillierte Informationen und Anmeldung: www.delinat.com/weinreisen

WeinLese-Angebot: Raffinierte Winzerkost

Probierpaket mit 3 x 2 Flaschen für CHF 91.–/ € 67.80.
Probierpaket mit 3 x 2 Flaschen für CHF 91.–/ € 67.80.

Natürlicher Weingenuss aus Österreich: Profitieren Sie von unserem Probierpaket mit jenen sechs Weinen, zu denen unsere Winzer köstliche Spezialitäten aus ihrer Region gekocht haben. Die Rezepte zu den Menüs finden Sie auf unserer Website! Hier gehts zum Probierpaket «Raffinierte Winzerkost».