Die Resonanz auf unsere vierte «Green Friday»-Spendenaktion hat unsere Erwartungen übertroffen. Trotz höheren Verkaufspreisen sind am diesjährigen «grünen Freitag» mehr Bestellungen als bisher eingegangen. Das wissen wir gerade in diesen Zeiten mehr denn je zu schätzen. Ganz herzlichen Dank für diese grossartige Unterstützung!
Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 9‘142.25 Franken respektive 5‘951.07 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag verdoppeln und runden ihn auf auf 32’000 Franken.
Wir freuen uns sehr, diesen Rekord-Spendenbetrag nächste Woche im Namen der Delinat-Kundinnen und Kunden an die Pelorus Jack Foundation überweisen zu können.
In Deutschland sollen leere Delinat-Weinkartons ab diesem Jahr von Kurieren mit Lastenrädern eingesammelt werden. Erste Tests sind erfolgreich verlaufen.
In der Schweiz können leere Delinat-Weinkartons einfach vor die Haustüre gestellt werden, wo sie von der Lieferfirma Planzer zur Wiederverwendung zurückgenommen werden. Während dieses Rücknahmesystem in der Schweiz seit 2019 bestens funktioniert, hat sich das deutsche System mit der DHL-Rücksendebox nicht bewährt. Es erwies sich als zu kompliziert und zu aufwendig.
Aktuelle Informationen zum Karton-Kreislauf finden Sie hier.
Für Fragen schreiben Sie bitte an mehrweg@delinat.com. Auch wenn Sie wissen möchten, ob Sie Ihre leeren Kartons bereits per Fahrradkurier abholen lassen können, schreiben Sie bitte an diese E-Mail-Adresse. Vielen Dank!
Seit zwei Jahren wird deshalb für Deutschland nach einer neuen Lösung gesucht. Eine solche zeichnet sich nun ab: Testsammlungen mit Cargobikes in Lörrach, Freiburg, Karlsruhe und weiteren deutschen Städten sind erfolgreich verlaufen.
Um die Sammlung von Weinkartons auf ganz Deutschland auszudehnen, laufen derzeit Verhandlungen mit verschiedenen Velo-Kurierdiensten. Ziel ist, dass deutsche Kundinnen und Kunden mit zwei Klicks auf der Delinat-Website Leerkartons zum Abholen melden können. Die Mindestzahl wurde auf fünf Kartons festgelegt. Sobald im entsprechenden Tourengebiet eines Kuriers ein genügend grosses Abholvolumen gemeldet ist, schickt dieser per Mail eine Abholungsankündigung. Die Weinkartons können dann am festgelegten Datum einfach vor die Haustüre gestellt werden, wo sie die Kuriere mit ihren Lastenrädern am selben Tag einsammeln.
Im Verlaufe des Jahres 2022 sollen alle deutschen Städte, in denen es Cargobike-Logistiker gibt, an das System angeschlossen werden. Ab 2023 sollen dann auch leere Flaschen in den Recycling-Kreislauf aufgenommen werden.
Das Kochen stand am Anfang seiner Weinleidenschaft. Dann wurde der gebürtige Rheinländer Christoph Raffelt Weinblogger und etablierte in Hamburg sein Büro für Wein & Kommunikation. Wir trafen den bioaffinen Autor und Geniesser auf ein Glas Wein zum Interview.
Du beschäftigst dich schon lange mit dem Thema Wein, warst einer der ersten Weinblogger. Wie kam es dazu? Christoph Raffelt: Die Ursache dafür war, dass ich mir eine Datenbank mit Notizen zerschossen hatte. Da damals Blogs insgesamt populär wurden und ein Freund von mir, mit dem ich heute den Live- Podcast WRINT Flaschen herausgebe, auch damit angefangen hatte, dachte ich, ich probiere das mal aus.
Welchen Weinblogger liest du gern, wen kannst du den Delinat-Kundinnen und -Kunden empfehlen? Ich glaube, dass sich das Thema Blog weitestgehend überholt hat. Oft sind Blogs einfach noch Deckmantel für sogenannte Influencer. In Deutschland lese ich eigentlich nur noch professionelle Blogger wie Schnutentunker oder Chezmatze, in UK Jamie Goodes The Wineanorak.
In diesen Tagen ist viel die Rede von virtuellen Weinproben, da man sich nicht zu echten Degustationen treffen und auch keine Weinkurse besuchen kann. Was hältst du davon? Ich finde das eine gute Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, wenn sie für ein Thema schwärmen oder zumindest daran interessiert sind. Es gibt viele verschiedene Formen, wie man so etwas machen kann. Tatsächlich bieten wir mit dem angesprochenen Podcast WRINT Flaschen genau so etwas an. Allerdings schon seit 2012. Das läuft bei uns nicht über Video, sondern über Audio und Chat, aber alle können sich daran beteiligen und im Vorfeld die Weine beim jeweiligen Händler oder Winzer kaufen.
Weine von Delinat waren aber noch nicht dabei, oder? Nein, tatsächlich nicht, aber was nicht ist, sollte vielleicht noch werden.
Persönlich Christoph Raffelt arbeitet und lebt mit seiner Familie seit 2012 in Hamburg. Bereits 2007 begann er mit Bloggen. Sein Blog originalverkorkt.de gehört zu den frühen Wein-Blogs und ist einer der wenigen, die auch heute noch existieren. Allerdings ist er in den letzten Jahren viel mehr eine Plattform für Podcasts geworden, während sich Raffelt mittlerweile mit seinem Büro für Wein & Kommunikation als Journalist, Autor und Texter etabliert hat. Mit seiner Frau, die an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg lehrt, seinem Sohn und seiner Tochter trifft er sich oft und gerne in der Küche, wo gemeinsam gekocht und gegessen wird.
Von Anfang an war für dich nachhaltige und/oder biologische Erzeugung wichtig. Warum? Weil ich so aufgewachsen bin. Zu Hause gab es schon in meiner Kindheit im Wesentlichen Produkte vom Biostand auf dem Wochenmarkt, vom Bioladen und aus dem Reformhaus. Dann will man sich auch beim Wein eigentlich nichts anderes auf den Tisch stellen. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich kein Dogmatiker bin. Aber ich würde sagen, zu 97 Prozent kaufe ich ausschliesslich Bioweine, die auch so deklariert sind. Das hat allerdings auch damit zu tun, dass viele der wirklich guten Betriebe längst biologisch arbeiten, weil für sie klar ist, dass der Wein einfach besser wird.
Was bedeutet Genuss für dich? Genuss ist für mich ein Teil der Kultur. Genussfähigkeit haben wir uns errungen, und ich bin ein grosser Verfechter davon, dass wir Genuss intensiv leben. Und das meine ich überhaupt nicht snobistisch. Für mich ist Genuss nicht Kaviar mit ultrararem Champagner. Für mich findet Genuss vor allem im Kleinen statt. Zum Beispiel, wenn ich mit meinen Kindern Pasta selber produziere aus sehr gutem Mehl und vielen Eiern von glücklichen Hühnern, diese nur in Butter und gereiftem Parmesan schwenke und dazu einen Barbera d’Asti aufmache. Das kann vollendeter Genuss sein. Wer nur konsumieren will, sollte zum Discounter gehen. Wer aber geniessen will, sollte sich bewusst sein, was er zu sich nimmt und wie es entstanden ist. So kann Genussfähigkeit meiner Ansicht nach auch zu mehr Nachhaltigkeit führen.
Für welche Weine schlägt dein Herz besonders, und hat sich das im Laufe der Zeit verändert? Oh ja, das hat es. Der erste Wein, den ich mir im Alter von 19 Jahren gekauft habe, war ein Zinfandel aus Kalifornien mit viel Frucht und viel Holz. Dann gab es viel Wein aus Spanien und dem Süden Frankreichs, irgendwann dann aus Bordeaux. Schliesslich wurden es immer mehr Weissweine, Schaumweine und Burgunder. Seit langer Zeit schlägt mein Herz besonders für Weine von der Loire, doch ansonsten, so glaube ich, bin ich sehr offen und probiere bis heute ständig Neues wie beispielsweise PIWIs bzw. Altes, was wiederentdeckt wurde. Denn auch das gehört ja zum modernen Weinbau dazu: die Gegenbewegung vieler kleiner Winzer, die der üblichen Handvoll Rebsorten alte Sorten entgegenstellen, die wieder neu kultiviert werden.
Weintipp von Christoph Raffelt
Barbera ist eine sehr komplette Rebsorte mit viel Kraft und viel seidiger Eleganz, vor allem aber mit satter dunkler Frucht und zudem mit einer Erdigkeit, die wohl allen roten Piemonteser Rebsorten zu eigen ist. Barbera Superiore Bric Rocche vom Weingut La Luna del Rospo stammt aus einem 50 Jahre alten Rebberg bei Monferrato und bringt eine ganz eigene Würze mit.
Weshalb und wie lange kommt es noch zu Lieferverzögerungen?
Dank unserem neuen Lieferkonzept werden wir künftig in der Lage sein, unsere Produkte noch flexibler, schneller, ökologischer und daher noch umweltschonender auszuliefern. Inzwischen haben sich die meisten Prozessanpassungen, welche im Rahmen dieser Umstellung geändert werden mussten, eingespielt, so dass wir aktuell eine Lieferdauer von 3 – 5 Arbeitstagen nach Bestelleingang in aller Regel einhalten können. Trotzdem kann es in den kommenden Wochen noch zu Verzögerungen kommen. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch diese in den Griff bekommen und bald den gewohnt hohen Delinat-Service bieten können. Bis dahin bitten wir noch um Geduld.
Die neuen Versandkartons sind sehr gross und oft gefüllt mit Polstermaterial. Ist das noch ökologisch?
Die neuen Versandkartons sind stärker als die bisherigen, sodass sie jede Art von Transport gut überstehen und die Weinflaschen keinen Schaden nehmen. Die passende Verpackungsgrösse wird aktuell anhand der bestellten Weine (respektive der Flaschenformen) automatisch vom System berechnet und in der Packstrasse können dann leider derzeit keine manuellen Eingriffe vorgenommen werden. Da wir die Anzahl verschiedener Karton-Typen so gering wie möglich halten wollen, werden «bauchige» Flaschenformen (Burgunderflaschen) automatisch dem grösseren Versandkarton zugeordnet als etwa Bordeaux-Flaschen, da sie im kleineren Versandkarton keinen Platz haben. Uns ist bewusst, dass dieses System noch nicht in jedem Falle optimal ist und wir arbeiten laufend daran, den Service zu verbessern.
Weshalb werden z.B. Honige oder andere Einzelartikel in 3er-Kartons verschickt?
Diese Artikel werden automatisch mit dem kleinsten Versandkarton verschickt. Das ist derzeit der 3er-Karton. Ab April 2019 werden Einzelartikel jedoch in einem 1er-Karton verschickt.
Wie und wann können die Delinat-Kartons zurückgegeben werden?
In der Schweiz: Für Kunden aus der Schweiz bieten wir zwei Möglichkeiten, um leere Weinkartons an uns zurückzugeben.
Bei Auslieferung Ihrer Bestellung: Wenn Sie leere Delinat-Kartons zurückgeben wollen, dann können Sie diese ungefaltet und ohne zu bündeln vor die Tür stellen – der Planzer-Fahrer wird sie bei Auslieferung Ihrer Bestellung unaufgefordert mitnehmen und uns zur Wiederverwendung zuführen.
Im Weindepot- oder shop: Sie können die Kartons auch in jedem Delinat-Weindepot oder -shop zurückgeben. Sie finden uns in Basel, Bern, Olten, St. Gallen, Winterthur und Zürich.
In Deutschland Während das Rücknahmesystem in der Schweiz hervorragend funktioniert (Leerkartons nimmt der Fahrer bei jeder Lieferung zurück, ohne Umkarton, ohne Bündelung, ohne Anmeldung), hat sich das deutsche System mit der DHL-Rücksendebox nicht bewährt. Es erweist sich als zu kompliziert und zu aufwändig, sowohl für unsere Kundinnen und Kunden wie auch für unser Lager. Deshalb können wir die Karton-Rückgabe vorübergehend leider nicht mehr anbieten. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer neuen Lösung und sind guter Dinge, dass wir Ihnen diese noch in diesem Jahr vorstellen können.
Wenn Sie noch eine volle Rücksendebox haben, können Sie diese abholen lassen.
Sobald die Kartonrückgabe in Deutschland erfolgreich läuft, werden wir erste Tests auch in Österreich starten.
Sollten Probleme auftauchen, bitte schreiben Sie uns eine E-Mail an kundenservice@delinat.com mit einem Vermerk, welche Annahmestelle betroffen ist, sowie Datum und Uhrzeit des Vorfalls.
Weshalb wird in der Schweiz neu mit Planzer/privatem Zusteller ausgeliefert?
Zuverlässigkeit / Flexibilität: Wir haben uns unter anderem für eine Zusammenarbeit mit Planzer entschieden, da sie eine Reihe zuverlässiger und flexibler Zustellungsmöglichkeiten bieten, die komfortabel über deren Webseite erfasst werden können. Uns ist bewusst, dass noch nicht alles reibungslos verläuft und die Zustellung durch Planzer auch ihre Grenzen hat. Aus diesem Grund ist es jeweils auch möglich, bei einer Bestellung den bevorzugten Zusteller auszuwählen.
Ökologie:
Planzer hat uns unter anderem durch ihr sehr ausgeklügeltes Logistik- und Zustellsystem überzeugt, welches Aufträge auch zeitlich sinnvoll und effektiv bündelt und so Leerfahrten so weit wie möglich verhindert. Ausserdem wird für längeren Strecken auf die Schiene umdisponiert. Und für die Zustellung auf der «letzten Meile» setzt Planzer unter anderem schon heute Elektro-LKW oder Cargobikes ein. Leider noch nicht flächendeckend.
Uns ist bewusst, dass die Zustellung durch Planzer (gerade in etwas abgelegenen oder schwer zugänglichen Orten) auch ihre Grenzen hat. Aus diesem Grund ist es jeweils auch möglich, bei einer Bestellung den bevorzugten Zusteller auszuwählen.
Kann bei Planzer eine Abstellermächtigung hinterlegt werden?
Ja, auf der Planzer-Online-Plattform können diese sowie weitere Einstellungen einfach hinterlegt werden. Alternativ übernehmen wir das auch für Sie. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an kundenservice@delinat.com
Kann ein bevorzugter Zusteller ausgewählt werden?
Ja, ab April 2019 können Sie bei einer Bestellung Ihren bevorzugten Zusteller wählen (Für die Schweiz: Planzer/Post; für Deutschland: DHL/Hermes).
Weshalb werden die Rechnungen nicht mehr den Paketen beigelegt?
Die Beilage direkt im Paket ist leider systemtechnisch nicht mehr möglich. Sie erhalten die Rechnung jeweils kurz vor der Lieferung per E-Mail (sofern eine Adresse bei uns vorhanden ist) respektive per separater Briefpost zugestellt. Wenn Sie die Rechnung per E-Mail erhalten und Sie zusätzlich eine Rechnung per Briefpost wünschen, können Sie uns dies einfach mit einer E-Mail an kundenservice@delinat.com mitteilen.
Welche alternative Bezahlungsmöglichkeiten habe ich?
Die meisten Kundinnen und Kunden zahlen per Rechnung oder in Deutschland per Bankeinzug. Sie können aber auch per Kreditkarte (Master Card, Visa), Sofortüberweisung oder PayPal bezahlen. In der Schweiz ist auch TWINT ein beliebtes Zahlungsmittel, zudem ist Zahlung per eBill (E-Rechnung) in Vorbereitung.
Warum werden die Rechnungen online nicht in dem «Mein Konto»-Bereich angezeigt?
Den einzelnen Bestellungen und den Rechnungsbetrag zeigen wir Ihnen bereits an. Bis zum Mai werden Sie Ihre Rechnung auch im PDF-Format in «Mein Konto» herunter laden können.
Für ein einziges Kilogramm Honig legen Bienen Zehntausende von Kilometern zurück. Mit dem Einbringen des Nektars ist es aber nicht getan. Dann erst beginnt der aufwändige Prozess des Trocknens und Einlagerns des Honigs in die Waben. Und parallel dazu will die Königin versorgt und die Brut ernährt werden.
Die naturnahe Imkerei
Aber nicht nur die Bienen arbeiten hart. Auch der Aufwand der naturnah arbeitenden Imker ist enorm. Mit der Aufzucht gesunder eigener Königinnen wirken sie der Schwächung ihrer Völker entgegen. Sie verzichten auf den Einsatz chemischer Produkte gegen Krankheiten und Seuchen. Parasiten dämmen sie mit natürlichen Mitteln wie Ameisensäure und ätherischen Ölen ein. Sie lassen ihre Bienen nur an entlegenen Standorten ausfliegen, fernab von Industrie, Strassen und anderer Umweltverschmutzung. Und ein Punkt ist besonders wichtig: Im Unterschied zur konventionellen Imkerei lassen Delinat-Imker den Bienen genügend eigenen Honig als Winterfutter im Stock. Dieser stärkt ihre Widerstandskraft und sichert den Fortbestand der Bienenvölker.
Doch die Umstände, einen reinen, naturbelassenen Honig zu gewinnen, werden immer schwieriger. Krankheiten, Wetterkapriolen, Umweltverschmutzung, Pestizide und eingeschleppte Parasiten schwächen und dezimieren die Bienenvölker. Kumulieren sich diese Faktoren, können massive Ernteausfälle entstehen.
Geeignete Bienenstandorte
Wie wichtig der Standort der Bienenvölker ist, musste ich als Freizeitimker in der Lüneburger Heide im letzten Herbst selbst erleben: Meine zwei Völker waren im Frühjahr und Sommer prächtig gediehen. Häufig freute ich mich – auf der Terrasse sitzend – am emsigen Treiben vor den Bienenstöcken. Dabei hatten die fleissigen Immen reichlich Honig eingetragen. Der reichte für den Wintervorrat der Bienen und den Jahresvorrat meiner Familie.
Im Herbst bei der letzten Kontrolle vor dem Winter, machte ich eine schockierende Entdeckung: Beide Völker waren eingegangen! Da genügend Futter vorhanden war, auch kaum Varroabefall zu verzeichnen, stand ich zunächst vor einem Rätsel. Ein befreundeter Bio-Landwirt konnte es auflösen: Im heissen September 2016 flogen die Bienen – anders als in normalen Jahren bei uns im Norden – fleissig weiter aus, um Futter einzutragen. Ebenfalls im September bringen konventionelle Landwirte auf ihren Feldern bestimmte Pestizide aus. Im letzen Jahr haben diese Pestizide auf den umliegenden Feldern meinen Bienen wohl den Garaus gemacht. Auch im Imkerverein hatten viele Imker ähnliche Erfahrungen gemacht. Eine Imkerfreundin hingegen lebt auf einem grossen Bio-Hof in der Nähe und hatte keine Verluste zu beklagen…
Wo kommt der Delinat-Honig her?
Anders als wir Hobbyimker müssen die Profis natürlich mehr tun, um ihre Völker zu schützen und die Ernte zu sichern. Die nach strengen biologischen Richtlinien arbeitenden Delinat-Imker stehen aber immer wieder vor neuen Herausforderungen, z.B. möglichst unbelastete Reviere für ihre Bienen zu finden. Darin sind sie wahre Meister. Dank langjähriger Erfahrung kennen sie unberührte Weideplätze, wo die Bienen ungestört ihre süsse Nahrung finden.
Der abgelegene nordbulgarische Naturpark Russenski Lom ist so eine Gegend. Von hier kommt unser aromatischer Blütenhonig. Oder das noch ursprüngliche westbulgarische Stara-Gebirge, wo milder Akazienhonig aus dichten Robinienwäldern gewonnen wird.
An Spaniens nördlicher Atlantikküste sind es blühende Strauch-Landschaften, die einen herrlich würzigen Heidehonig hergeben. Der ebenfalls würzige Kastanienhonig kommt aus den urigen Wäldern der abgelegenen Bergregionen Asturiens.
Auch in Italien kennen unsere Imker hervorragende Standorte für ihre Bienen. Aus der wildromantischen Landschaft zwischen Ionischem Meer und Apennin in der Basilikata kommt der köstliche Süsskleehonig. Und im benachbarten Kampanien wird der zartduftende Zitronenhonig gewonnen.
2016 – ein weiteres schwieriges Imkerjahr
Auch im Jahr 2016 waren die Erntemengen in weiten Teilen Europas gering. Davon blieben auch die Delinat-Imker nicht verschont, trotz geeigneter Standorte (ohne Pestizidbelastung), umsichtiger Pflege und sorgfältiger Betreuung ihrer Völker. Dank langjähriger Erfahrung kennen sie zwar viele unberührte Weideplätze, wo Bienen ungestört ihre süsse Nahrung finden. Falls diese aber witterungsbedingt fehlt, sind auch sie machtlos.
In Bulgarien haben Regenfälle bis im Frühsommer die Bienen am Ausfliegen gehindert, so dass Akazien- und Korianderhonig komplett ausgefallen sind. In Spanien waren Trockenheit und hohe Temperaturen das Problem. Bei Silvia und Christoph Gaupp-Berghausen fiel die Ernte so klein aus, dass der Honig gerade für die Winterfütterung der Bienen reichte. Etwas besser erging es den Imkern in Italien, doch auch sie melden aufgrund verbreiteter Trockenheit kleine Erntemengen.
Weil sich schwierige Jahre mit kleinen Ernten häufen, halten wir es wie die Bienen und lagern von den jeweils verfügbaren Erträgen immer etwas auf Vorrat ein, so dass wir bisher Jahr für Jahr eine breite Auswahl an feinsten Delinat-Honigen anbieten können.
Die Hoffnungen ruhen auf den Bio- (und Freizeit-)Imkern
Engagierte Imker sorgen mit viel Aufwand und Liebe zur Natur für reine, naturbelassene Honige erster Güte. Nachdem die Imkerei lange rückläufig war, ist unter den Freizeitimkern das so genannte «Urban Beekeeping» in den letzten Jahren ein richtiger Trend geworden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Stadt ein hervorragender Bienen-Standort ist: Begrünte Dachterrassen, Parks, Kleingärten und Brachflächen sorgen für ein vielfältiges Blütenangebot – mit nur geringem Pestizideinsatz. Wer es einmal in die Imkerei reinschnuppern möchte: Ich bin gern mit Adressen behilflich.
Auf den engagierten Bio- und Freizeit-Imkern ruhen die Hoffnungen, dass die Bienen auch in Zukunft fliegen und uns weiterhin mit dieser süssen und gesunden Delikatesse verwöhnen.
Im Wein liegt die Wahrheit. Schon möglich. Aber bezüglich Anbaumethoden, Vinifikation und Inhaltsstoffen liegt sie weitgehend im Verborgenen. Wer weiss schon, wie sein Lieblingswein hergestellt wurde? Die Frage, wie viel Schwefel der Winzer zugesetzt hat, wie hoch der Histamin- oder Säuregehalt eines Weines ist, ist nicht nur für Allergiker interessant. Auch ob sich der Winzer für die Biodiversität engagiert, ob es Blühstreifen im Weinberg gibt, wie viele Büsche er gepflanzt hat – das kann kaum ein Weinliebhaber sagen.
In vino veritas – endlich!
Wie viel Kupfer hat der Winzer zum Pflanzenschutz gebraucht? Wurde im Weinkeller der Most geschwefelt? Hühnereiweiss zur Schönung eingesetzt? All diese Fragen beantwortet die neue Weinsuche. Mit wenigen Klicks filtern Sie nach 775 Parametern (wahrscheinlich Weltrekord!). Denn nicht nur 137 An- und Ausbaudetails sowie 71 Analysewerte stehen als Suchfilter zur Verfügung, auch den Anteil der Traubensorten können Sie festlegen, oder einfach nach Weinstilen, Regionen oder passenden Speisen filtern.
Probieren Sie es selbst aus! Damit es Spass macht, haben wir ein paar «Übungsaufgaben» für Sie vorbereitet (die Lösungen finden Sie weiter unten):
Suchen Sie einen feinen, eleganten Weisswein mit mindestens zwei Delinat-Schnecken zum Auftakt des Abends.
Dann benötigen Sie einen kräftigen, opulenten Rotwein zum Hauptgang des Festmenüs. Sie bevorzugen Weine mit Holznoten. Weine, in denen die Traubensorte Syrah enthalten ist, gefallen Ihnen meist sehr gut.
Nun suchen Sie einen Wein für ein vegetarisches, pikantes Curry. Er sollte maximal 13% Alkohol enthalten und vegan erzeugt worden sein. Ihr Besuch reagiert empfindlich auf stark geschwefelte Weine.
Als nächstes forschen Sie nach einem Rotwein für Ihre Party. Sie erwarten trinkfreudige Gäste und möchten daher nicht mehr als 12 Franken bzw. 8 Euro pro Flasche ausgeben. Der Wein soll kein Exot sein, Sie möchten sicher gehen, dass er bei der Mehrheit gut ankommt.
Sie haben eine Vorliebe für rote Portugiesen, leiden aber unter einer Histamin-Unverträglichkeit. Welche Weine finden Sie?
Oder Sie lieben Weine aus der Toskana, haben aber höchste Ansprüche an den Pflanzenschutz. Der Einsatz von Kupfer und Schwefel im Weinberg mag noch unumgänglich sein, sie wollen aber sicher gehen, dass für Ihren Wein nur minimale Mengen eingesetzt wurden.
Hier gehts zur Weinsuche – wer weiss, vielleicht wartet am Ende der Suche ein neuer Lieblingswein auf Sie? Und das Beste: Wenn Sie detailliert nach Ihren Vorlieben gefiltert haben, können Sie diesen Filter ganz einfach speichern. So können Sie bei jedem Besuch mit einem Klick nachsehen, ob es neue Entdeckungen gibt, die genau Ihren Präferenzen entsprechen.
Filter speichern und Weinpaket gewinnen
Und damit das Spielen mit der neuen Weinsuche noch mehr Spass macht, verlosen wir 10 Probierpakete «Provenzalisches Festmenü» unter allen «Pionieren», die bis zum nächsten Donnerstag, dem 17. November um Punkt 12:00 Uhr mindestens einen Suchfilter gespeichert haben. Da macht die Suche gleich doppelt Freude!
Mitmachen ist ganz einfach: Wählen Sie ein paar geeignete Artikelfilter aus und drücken Sie auf «Filter speichern». Wenn Sie sich in «Mein Konto» anmelden, werden die gespeicherten Filter automatisch in Ihr Kundenkonto übernommen und Sie nehmen an der Verlosung teil. Hier gehts zur neuen Weinsuche.
Update: Hunderte von Filtern wurden abgespeichert. Die Pakete sind auf dem Weg zu den Gewinnern, die wir per Email informiert haben. Herzlichen Glückwunsch!
Sagen Sie uns Ihre Meinung: Ist uns die neue Weinsuche gelungen?
In den letzten Monaten haben wir intensiv an der neuen Weinsuche gearbeitet, denn wir wollten zeigen, dass es auch anders geht: Mit wenigen, leicht erreichbaren Klicks sollten Sie beim gewünschten Wein landen. Ist uns das gelungen? Bitte hinterlassen Sie Ihre Erfahrungen beim Suchen (und Finden!) unten in den Kommentaren. Wir freuen uns auch auf Anregungen und Wünsche. Herzlichen Dank!
Monika Griefahn engagiert sich seit weit über 30 Jahren für die Umwelt. Die ehemalige Greenpeace-Aktivistin und Umweltministerin aus Niedersachsen macht sich heute für eine Welt ohne Abfall (Cradle to Cradle) stark. Wir trafen sie am Rande eines Kongresses in Lüneburg zum Gespräch bei einem Glas Delinat-Wein.
Sie haben 1980 das deutsche Greenpeace-Büro in Hamburg mit aufgebaut. Im gleichen Jahr gründete Karl Schefer Delinat. War die Zeit reif für ökologisches Engagement? Monika Griefahn: Ich glaube schon. Die Anti-Atomkraft-Bewegung nahm damals ihren Anfang. Auch der saure Regen in den 70er Jahren erzeugte ein Bewusstsein für die Umwelt. Wir wollten nicht nur protestieren, sondern die Zukunft aktiv gestalten und Alternativen entwickeln – wie auch Karl Schefer. Greenpeace hat zum Beispiel damals schon das Ein-Liter-Auto und den FCKW-freien Kühlschrank propagiert.
Persönlich Dr. Monika Griefahn ist Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland. Von 1980 bis 1990 organisierte sie Kampagnen für den Schutz der Nordsee und gegen die chemische Verschmutzung der Meere und Flüsse. Von 1990 bis 1998 war sie Umweltministerin in Niedersachsen. Damals wie heute setzt sie sich ein für erneuerbare Energien sowie für eine nach Cradle to Cradle optimierte Produktion – also für eine Welt ohne Abfall. Bis 2009 war Monika Griefahn Mitglied des Deutschen Bundestags.
2012 gründete sie die Monika Griefahn GmbH institut für medien umwelt kultur. Bei einem Kreuzfahrtunternehmen ist sie seit 2012 für den Bereich Umwelt und Gesellschaft verantwortlich. Monika Griefahn ist vielfältig ehrenamtlich tätig – unter anderem in der Right Livelihood Award Foundation (Alternativer Nobelpreis) und im Verein Cradle to Cradle.
Greenpeace war und ist bekannt für (manchmal umstrittene) medienwirksame Aktionen. Welche war die spektakulärste Kampagne, bei der Sie mitwirken konnten? Da gab es einiges … Am spektakulärsten war die Kampagne gegen Dünnsäureverklappung in der Nordsee. Aber solche Aktionen müssen Teil einer Kampagne sein, für sich alleine bringen sie nichts.
Nach Ihrer Zeit bei Greenpeace waren Sie als niedersächsische Umweltministerin tätig. Wo konnten Sie mehr für die Umwelt bewirken? Wenn man sich engagiert, kann man an jedem Ort viel bewegen, auch in der Politik. Wenn ich aus dieser Zeit etwas herausheben soll, dann die Tatsache, dass wir in Niedersachsen bereits Anfang der 1990er Jahre die Basis für den späteren Atomausstieg bereiten konnten.
Kreuzfahrtschiffe gelten nicht unbedingt als umweltfreundlich. Wie passt da Ihre derzeitige Tätigkeit bei einem grossen Kreuzfahrtunternehmen ins Bild? Als Umweltdirektorin hat mich die Frage gereizt, wie man Kreuzfahrten so gestalten kann, dass sie einen positiven ökologischen Fussabdruck haben. Wir arbeiten daran, dass wir sauberes Flüssigerdgas (LNG) als Treibstoff einsetzen können. In einigen Häfen ist das bereits möglich. Natürlich ist auch bei der Inneneinrichtung der Schiffe und in vielen anderen Bereichen ökologisches Engagement nötig. Hier versuche ich, mit der Cradle-to-Cradle-Denkschule anzusetzen.
Für Cradle to Cradle engagieren Sie sich bereits seit einigen Jahren. Können Sie in drei Sätzen erklären, worum es dabei geht? Es gibt drei Prinzipien: 1. Abfall ist Nahrung: Alles wird zu Nahrung oder Nährstoffen umgewandelt. 2. Alles wird von erneuerbaren Energien gespeist. 3. Preisung der Biodiversität und der kulturellen Vielfalt. Ich möchte hinzufügen: Cradle to Cradle ist schön, sinnlich, gesund und ökologisch.
Wie können Unternehmen das Prinzip von Cradle to Cradle anwenden? Cradle to Cradle ist die Idee, alle Produkte neu zu erfinden. Das Design der Produkte muss also von vornherein so gewählt werden, dass entweder die Materialien biologisch abbaubar sind oder demontiert und wiederverwendet werden können. Ganz wesentlich ist das in der Baubranche: Gebäude werden dadurch zu Materiallagern!
Wie setzen Sie das Prinzip im Alltag um? Kann man Cradle to Cradle auch als Privatperson anwenden? Natürlich. Über das Einkaufsverhalten hat man als Verbraucher grossen Einfluss. Lebensmittel kaufe ich fast ausschliesslich im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt: auch hier fast immer bio, weil es besser schmeckt! Auch bei Haushaltsprodukten, Kleidung oder Einrichtung ist es inzwischen möglich, Cradle to Cradle zu berücksichtigen.
Mir scheint es einige Gemeinsamkeiten zu geben zwischen der Delinat-Philosophie und dem Cradle-to- Cradle-Prinzip. Wo kann sich Delinat Ihrer Meinung nach verbessern? Was Cradle to Cradle angeht: Da fällt mir nichts ein! Im Gegenteil: Ich lese jede WeinLese ganz gründlich und bin ganz begeistert über die vielen Projekte zur Steigerung der Biodiversität. Privat wünschte ich mir von Delinat mehr Angebote im Norden, da ich ja in der Nähe von Hamburg wohne. Ich meine nicht nur Weinkurse, sondern ungezwungene Veranstaltungen, bei denen man degustieren und andere Kunden treffen kann. Vielleicht eine Art kleine Hausmesse?
Bei welchen Anlässen trinken Sie Wein? Wenn die Familie sich trifft, kochen wir gut, gerne und oft. Das feiern wir mit einem Wein. Ansonsten auch mal ein Glas zum Ausklang der Woche.
Wo liegen Ihre Vorlieben? Ganz klar bei Rotweinen! Und von diesen die gehaltvollen, vollmundigen, sie dürfen auch etwas Tannin haben. Mediterrane Weine eben.
Weintipp Monika Griefahn Ich habe schon viele Delinat-Weine probiert, aber einen habe ich immer im Haus: Das ist der Château Coulon Sélection spéciale. Ein Südfranzose, genau, wie ich ihn schätze. «Ihre Gäste werden begeistert sein» steht in der Weinbeschreibung – und genau so ist es. Wenn ich meinen Kindern eine Freude machen will, schicke ich ihnen einen Karton Château Coulon!
Am Freitag, den 22. Mai 2015, haben Kundinnen und Kunden ein starkes Zeichen für die Biodiversität gesetzt: An 100 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz feierten über 2’000 Menschen am Internationalen Tag der Biodiversität die Artenvielfalt. Der von der UN initiierte Aktionstag wurde so zum Delinat-Tag der Biodiversität!
Vom Tessin bis an die Ostsee, von der französischen bis zur polnischen Grenze (siehe Karte) wurde kreativ und engagiert gefeiert: Meist draussen in der Natur, auf einer Wildblumenwiese oder im Garten. Bei manchen Festen musste mit angepackt werden, etwa bei der Renaturierung eines Wildbaches oder beim Aussäen von Frühlingsblumen. Ein Café zeigte sein «Urban Gardening»-Projekt, und in einem Atelier ging es um die Frage: «Geschmack oder Kunst?! Was wird gefeiert?» Ein Happening mit grünen Tischdecken und grüner Kleidung wurde inszeniert, und sogar in einem Fledermaushaus – dort wird die seltenste Fledermausart Deutschlands gehütet – wurde für Biodiversität und Artenvielfalt gefeiert.
Die meisten Feste jedoch fanden im privaten Rahmen statt. Das Gesprächsthema ergab sich meist von selbst, Kundinnen und Kunden tischten frühlingshafte Leckereien auf und die speziell für diesen Tag kreierten Biodiversitätsweine von Massimo Maggio und Albet i Noya lieferten gute Argumente: Wein aus Biodiversität schmeckt besser!
Wir danken allen, die mitgemacht haben, ganz herzlich – und kündigen schon den nächsten Termin an: Am 22. Mai 2016 werden wir wieder zur Aktion für die Biodiversität aufrufen. Details folgen im nächsten Frühjahr…
«Wege zum Wein» – das ist das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe des Magazins Verträglich Reisen. Für die Recherche war Chefredakteurin Regine Gwinner im letzten Jahr auf Château Duvivier zu Gast, wo sie an einem einwöchigen Weinkurs von Delinat-Sommelier Dirk Wasilewski teilnahm – und dem «Biowinzer über die Schulter schauen» konnte.
Wie sie das Château und den Weinkurs erlebt hat, ist in ihrem Artikel Weinkurs im Château nachzulesen. Wir haben ihr darüber hinaus einige Fragen gestellt:
Delinat: Sie sind ohne Auto zum Château Duvivier gereist. Was haben Sie auf der Reise erlebt?
Regine Gwinner: Die Anreise war schon ein Erlebnis für sich. Nachtzug nach Marseille, dann im Fernbus von Marseille nach Brignoles. Auf der Fahrt konnte ich schon mal mit einer sehr netten älteren Dame mein eingerostetes Französisch reaktivieren. In Brignoles habe ich in einem sehr schönen Strassencafé gefrühstückt und dabei den Tagesbeginn in der Provence genossen. Danach fuhr mich Busfahrer Omar im Nahverkehrsbus bis nach Barjols. Der Bus war leer, so dass wir uns gut unterhalten konnten. Omar sagte mir, was ich mir in der Region unbedingt anschauen muss und zeigte mir, wo Angelina Jolie ihr Anwesen hat. Mit Taxi-Barjols ging es dann die letzten Kilometer bis zum Château. Die Reise von Marseille bis zum Château kostete mich ca. 50 Euro.
Wie empfanden Sie während der Woche den Mix von Kursen und «Freizeit»? Gerade richtig, oder hätten Sie gern mehr Ausflüge unternommen oder mehr Zeit am Pool verbracht?
Kursbeginn war meistens um 16 Uhr oder 16 Uhr 30. Wenn man morgens gerne ausschläft und lange frühstückt, bleibt nicht so viel Zeit für große Ausflüge. Ich war meistens mit einem der hauseigenen Räder unterwegs. Da kann man schon mal in Stress kommen, wenn man feststellt, dass es auf dem Rückweg doch mehr bergauf geht als gedacht. Aber ich wäre ja auch nicht geköpft worden, wenn ich zu spät gekommen wäre oder einen Kurs hätte ausfallen lassen.
Was war Ihr spannendstes (Wein-)Erlebnis auf Château Duvivier?
Jeder Kurs für sich war spannend. Es gab viele Aha-Erlebnisse wie zum Beispiel die Erfahrung, wie sehr sich der Geschmack von Wein verändert, wenn man andere Speisen dazu kombiniert. Das Cuvée-Mischen hat viel Spass gemacht und natürlich die Blindverkostungen.
Sie haben das Forschungs-Weingut Château Duvivier als ein leuchtendes Beispiel für Biodiversität kennengelernt. Können Sie jetzt einen Unterschied schmecken zwischen konventionellen Wein und einem Wein, der in solch üppiger Biodiversität gewachsen ist?
Ich kann das nicht, da fehlt mir noch etwas Erfahrung. Das war eine der Erkenntnisse bei der Blindverkostung. Aber nachdem ich gesehen habe, mit wie viel Liebe der Wein dort angebaut wurde, kommt mir kein konventioneller Wein mehr ins Haus.
Und Ihr Lieblingswein dieser Woche war …?
Nachdem ich jahrelang nur Rotweine getrunken habe, war für mich die Wiederentdeckung des Weissweins schön. Es gab so viele gute Weissweine, dass es mir schwer fällt, einen hervorzuheben. Ein Riesling vom Weingut Battenfeld Spanier aus Rheinhessen ist mir aber in sehr guter Erinnerung geblieben.
Was Regine Gwinner noch in der Kurswoche auf Château Duvivier erlebt hat, ist in Ihrem Artikel auf «Verträglich Reisen» nachzulesen: Weinkurs im Château.
Mit hintergründigem Sprachwitz und klugem Humor tischt der in Hamburg lebende Koch, Foodblogger und Buchautor Stevan Paul pointierte Geschichten aus dem Schlaraffenland auf. Im November gastierte er in den Delinat- Weindepots in der Schweiz. Wir unterhielten uns mit ihm nach einem Auftritt im Norden Deutschlands bei einem Glas Wein über seine Bücher, seine Vorlieben für Speis und Trank und sein Gastspiel in der Schweiz.
Stevan, gerade hast du die Besucher einer Delinat-Veranstaltung in der Lüneburger Heide mit originellen Texten aus deinem Buch «Schlaraffenland» begeistert. Woher hast du dieses Talent? Hast du Schauspielunterricht genossen? Stevan Paul (lacht): Nein, nein! Aber tatsächlich übe ich mit neuen Texten, bevor ich Lesungen gebe. Die Gäste bezahlen Eintritt und möchten einen schönen Abend geniessen. Ausserdem freue ich mich natürlich, wenn es mir gelingt, dem Publikum Appetit auf meine Bücher zu machen.
Persönlich
Der 1969 in Ravensburg geborene Stevan Paul erlernte bei Sternekoch Albert Bouley im Restaurant «Waldhorn» in Ravensburg den Kochberuf. Während mehrerer Jahre kochte er in verschiedenen von Gault Millau und Michelin gekrönten Küchen. Ab 1995 wandte er sich dem Schreiben zu und arbeitete während Jahren für verschiedene Food- und Genussmagazine. Seit dem Jahr 2000 ist er als selbständiger Foodstylist, Rezeptentwickler, Journalist und Kochbuchautor für Zeitschriften, Werbeagenturen und Verlage tätig. Er lebt heute in Hamburg. In seiner Freizeit betreibt Stevan Paul den Foodblog Nutriculinary.com. Dieser gehört zu den meistgelesenen Genussblogs im deutschsprachigen Raum. Inspiration findet er auf gemeinsamen Kochtopfkucker-Reisen mit seiner Frau.
Die Themen für deine Geschichten findest du oft in der Gastronomie. Du hast Koch gelernt. Wie kamst du vom Kochen zur Literatur? Ich habe immer schon gerne geschrieben, mich dann aber doch für eine Kochlehre entschieden. Das Schreiben habe ich nie aufgegeben und mit dem Kochen dann auch mein Thema gefunden. Über das Kochen und Essen lässt sich bekanntlich gut vom Leben erzählen.
Wie gelang der Durchbruch? Am Anfang habe ich meine Texte auf Poetry Slams vorgetragen – also an literarischen Vortragswettbewerben, an denen die Zuhörer den Sieger küren. Ersten Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften folgten meine beiden Erzählbände «Monsieur, der Hummer und ich» und «Schlaraffenland». Heute habe ich auch das grosse Vergnügen, als kulinarischer Fachjournalist für Zeitungen und Magazine arbeiten zu können.
Besonders fasziniert dich die Kombination von Essen und Wein. Welches sind deine Lieblingskombinationen? Es gibt ja nicht nur Meditationsweine. Im Alltag möchte man doch meist einfach eine schöne Flasche Wein geniessen und eine Kleinigkeit dazu essen. Junger Ziegengouda und frische Birne zu einem guten Riesling ist mein Tipp für laue Abende. Zum Steak mit Salat geniesse ich gerne junge, aber pfeffrige Rotweine. Ein leicht gekühlter, edelsüsser Rotwein passt zu reifer Mango mit Bitterschokolade.
Bio scheint dir wichtig, zumindest vermitteln Rezepte, Blogartikel und Geschichten diesen Eindruck … Ein guter Wein ist für mich ein Naturprodukt. Er erzählt uns von dem Ort, an dem er gereift ist, vom Boden, vom Klima. Es ist erfreulich, dass immer mehr Winzer sich dafür entscheiden, ihre Weine möglichst unverfälscht in die Flasche zu bringen. Da hat Delinat sicher viel Pionierarbeit geleistet!
Du bist 2014 auch in der Schweiz aufgetreten. Wie unterscheiden sich deutscher und schweizerischer Humor? Ich bin am Bodensee aufgewachsen, habe sogar Verwandtschaft in der Schweiz. Die Schweizer sind mir also nicht fremd (lacht). Dennoch war ich bei meiner ersten Lesung in der Schweiz im Laudinella-Hotel in St. Moritz etwas nervös. Es wurde dann aber ein grandioser Abend. Das Publikum war von grosser Herzlichkeit, und es wurde viel gelacht.
Weintipp Stevan Paul
Jetzt im Herbst freue ich mich wieder auf deutsche Klassiker wie Himmel und Erde, Bohnen und Speck, Zwiebelkuchen mit Apfel und Kümmel, das erste Sauerkraut mit Blut- und Leberwurst. Für Weine sind diese rustikalen und doch vielschichtigen Gerichte eine Herausforderung: Da spielen Säure, Raucharomen und Fett eine Rolle, da werden salzige, würzige Zubereitungen mit Äpfeln und Birnen kombiniert. Einer für alles ist für mich aus dem Delinat-Sortiment der Riesling Terra Rossa 2013 aus Rheinhessen. Der saftigsüffige Wein besticht durch ein ausgeglichenes Verhältnis von Süsse und Säure, reiche exotische Frucht und eine erfrischende Mineralität.