Unterwegs im Mezzogiorno

Apulien, Kalabrien, Kampanien und Sizilien: Die wichtigsten Weinbauregionen Süditaliens waren 2019 das Ziel der Bildungsreise der Delinat-Kundenberater. Die Reise wurde von Italien-Einkäuferin Martina Korak organisiert und geleitet.

Azienda Felline

Erste Station war das Weingut Felline in Manduria von Önologe Gregory Perrucci und Winzer Salvatore Mero. Besonders beeindruckend war, mit welcher Passion und Verantwortung gegenüber der Natur auf diesem mit 120 Hektar Reben doch recht grossen Weingut authentische Weine erzeugt werden. Die Herzlichkeit des Kellermeisters, die Liebe zum Detail im Verkostungsraum und die grosse Auswahl an autochthonen Sorten im Rebberg zeugen von hoher Achtung vor den Traditionen Apuliens.

Masseria Falvo

Die Masseria Falvo in Kalabrien gehört zu den neuen Delinat-Errungenschaften im Mezzogiorno. Auf dieses relativ neue Weingut war man deshalb ganz besonders gespannt. Die Reisegruppe wurde von Ermanno Falvo und seiner charmanten Frau Gabriella voller Freude am Fusse des Monte Pollino empfangen. Die Weinberge liegen kaum 20 Kilometer vom Meer entfernt und liefern zahlreiche Rot- und Weissweine aus autochthonen Sorten, die alle degustiert werden konnten und unisono überzeugten.

Fattoria La Rivolta

Am nächsten Tag endete eine über vierstündige Busfahrt auf der Fattoria La Rivolta nördlich von Neapel. Auch hier in Kampanien sorgten Paolo Cotroneo und sein Betriebsleiter für einen überaus herzlichen Empfang. Es sind vor allem einheimische Sorten wie Bacca Bianca, Falanghina, Coda di Volpe und Fiano sowie die roten Sorten Aglianico und Piedirosso, die Paolo zu typischen süditalienischen Weinen verarbeitet. Es war ein spannender, mit einem köstlichen Mahl abgerundeter Besuch, der dem Delinat-Team noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Tenuta La Favola

Zum Schluss führte die Reise zu zwei Weingütern auf der Sonneninsel Sizilien. In der Nähe von Noto in der Provinz Syrakus führt Corrado Gurrieri die Tenuta La Favola, ein fortschrittliches Weingut mit Biodiversitätsversuchsfeldern, Photovoltaikanlage und Künstlerresidenz. Corrado macht die Delinatler auf sympathische Art mit einheimischen Traubensorten wie Nero d’Avola und Frappato vertraut. Unter einer schattenspendenden Pergola konnten die Weine zu einem reichhaltigen Mittagessen degustiert werden.

Maggio Vini

Ein gewaltiges Kontrastprogramm bietet der Süden Siziliens in der Region von Vittoria. Inmitten von hässlichen Industrieund Treibhausanlagen wirken die Weingärten von Massimo Maggio wie blühende Oasen in der Wüste. Ein vielseitiges Programm mit Spaziergängen durch die Reben, Degustation, Showkochen und Teilnahme am gemütlichen Mitarbeiterfest bildete einen würdigen Schlusspunkt dieser intensiven Reise durch den Mezzogiorno. Besonders wertvoll waren für alle die persönlichen Kontakte mit den Winzern und der direkte Einblick in die Arbeitsweisen. Die gemachten Erfahrungen und das neu erworbene Wissen werden bei der Kundenberatung sehr wertvoll sein.

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Wenig Nachschub aus dem Piemont

Ein kühler Februar-Tag im Piemont. Ich sitze in der warmen Stube von Renate Schütz, der Winzerin von La Luna del Rospo, dem kleinen Weingut im Alto Monferrato südlich von Asti. Wir unterhalten uns über das Weinjahr 2017. «Ich kann dir vom neuen Jahrgang nur wenig Barbera liefern», sagt mir Renate. «Tut mir Leid». Was ist passiert?

Weinberg Piemont
Die Weinberge von Renate Schütz sind wahre Naturparadiese.

Wie viele Weinregionen in Europa litt das Piemont 2017 unter Wetterextremen. Ende April schädigten Frost und in gewissen Gebieten Hagelstürme die jungen Triebe und Knospen der Reben. Im Sommer sorgten zudem Hitze und Trockenheit für Ertragsminderungen und eine zu rasche Reife der Trauben.

Ernteverlust durch Wetterkapriolen im Piemont

«In unserem Fall resultierten aus solchen Wetterkapriolen Ernteausfälle von rund 30 Prozent», erzählt Renate. Für eine Winzerin, die zugunsten der Qualität ohnehin schon auf geringe Erträge setzt, ein schmerzhafter Verlust. Ich staune deshalb immer wieder, wie sie solche Rückschläge wegsteckt und ihre Frohnatur nicht verliert. Schliesslich war es nicht das erste Mal, dass die Launen der Natur arg auf den Ertrag gedrückt haben.

Wenig Barbera auch bei Cecilia Zucca

Auf der Weiterfahrt ins Basso Monferrato nördlich von Asti zum Weingut Poggio Ridente von Cecilia Zucca hoffe ich noch, die fehlende Menge an Barbera hier zumindest teilweise kompensieren zu können. Die Hoffnungen zerschlagen sich bereits kurz nach der herzlichen Begrüssung. «50 Prozent Ernteverlust durch Frost, Hagelschlag und Trockenheit», lautet Cecilias düstere Erntebilanz 2017. Tröstlich: Immerhin stimmt die Qualität!

Weinkeller Piemont
Cecilia Zucca lässt sich trotz schwierigem Erntejahr die Liebe zum Wein nicht nehmen.

Fazit für Piemont- und Barbera-Liebhaber: Vom Jahrgang 2017 werden uns im nächsten Herbst nur wenige Flaschen erreichen – die aber in gewohnt guter Qualität.

Prosecco – Prickelndes aus Venetien

Unzählig und unermüdlich schiessen die feinen Perlen im halbvollen Sektglas wie kleine Raketen von unten nach oben. Es riecht weder nach abgebranntem Feuerwerk noch nach Rauch. Dem Glas entströmt vielmehr der Duft von feinen Zitrusfrüchten und mineralischen Noten. Der Savian Prosecco aus dem Veneto bietet genau das, was Liebhaber der Glera-Traube (die bis vor kurzem ebenfalls noch den Namen Prosecco trug) so begeistert: filigran-dezente Fruchtnoten, eingebunden in einen reinsortigen, sanft prickelnden Schaumwein.

Prosecco
Mit Prosecco in den Frühling – fruchtig, aromatisch, kraftvoll, wie die Italiener ihn mögen.

Frizzante oder Spumante?

Beim Savian Prosecco handelt es sich um einen Frizzante. Hierzulande kennt man Prosecco meist nur als Frizzante, nur selten findet man hier zu Lande einen Spumante. Der Unterschied liegt beim Druck. Während Frizzante maximal 2.5 bar Kohlensäuredruck in der Flasche aufweisen darf, hat ein Spumante mindestens 3 bar.

Feine Spürnasen stossen beim wiederholten Schnuppern auf Sekundäraromen, die während der Gärung entstehen. Nehmen Sie die feinen Noten nach Limette und Grapefruit wahr? Auf der Zunge dominieren die angenehm frische Mousse und der schöne Schmelz. Durch dezentes Schlürfen wird sogar eine würzige Herbe wahrnehmbar. Schlucken Sie den Wein herunter und prägen Sie sich diese herb-würzige, teilweise an Nuss erinnernde Aromatik ein. Bei einer Blinddegustation wird Sie das, zusammen mit den typischen Zitrusdüften, auf die Sorte Glera hinweisen.

Neuer Name für die Rebsorte

Prosecco ist ursprünglich der Name einer alten Rebsorte aus Venetien. Dass die Traube seit 2010 nicht mehr Prosecco, sondern Glera heisst, hat mit Schutzbemühungen zu tun. Der weltweite Siegeszug dieses Schaumweins führte dazu, dass Prosecco-Trauben auch ausserhalb ihrer Heimat angebaut wurden und der daraus gekelterte Wein ebenfalls als Prosecco auf den Markt kam. Das geht jetzt nicht mehr: Aufgrund einer neuen Regelung darf der Name Prosecco nur noch als Herkunftsbezeichnung verwendet werden. Seither besteht Gewissheit, dass Prosecco aus Norditalien kommt. Der Status DOCG ist der engeren, ursprünglichen Heimat um die beiden Hauptorte Conegliano und Valdobbiadene vorbehalten, DOC kennzeichnet die Produktion im erweiterten Territorium der beiden Regionen Veneto und Friaul-Julisch Venetien.

Prosecco ist – neben Asti Spumante – der bekannteste Perl- und Schaumwein aus Italien. Er wird in der Regel nicht wie Champagner im aufwändigen Flaschengärverfahren, sondern im einfacheren Tankgärverfahren (Charmat-Methode) hergestellt. Prosecco muss zu 85 Prozent aus der Sorte Glera bestehen. Für die restlichen 15 Prozent sind andere Traubensorten wie Verdisco, Bianchetta Trevigiana, Perera und Glera Lungo zugelassen – im DOC-Gebiet auch Chardonnay, Pinot Bianco und Pinot Grigio. Der Savian Prosecco besteht ausschliesslich aus Glera und ist deshalb besonders typisch. Er mundet zum Apero, zu Focaccia und leichten Speisen wie einem Risotto oder Muscheln.

Soave La Casetta

Weinberg La Casetta

Das tolle an diesem Soave ist seine Vielseitigkeit. Mit seinem angenehm fruchtigwürzigen Bukett und seiner Harmonie am Gaumen ist er ein Kombinationsgenie: Er passt er zu vielen verschiedenen Speisen ohne auch nur den Hauch von Langeweile zu verströmen – für mich ein rundum guter Wein, der von Jahrgang zu Jahrgang seine hohe Qualität hält. Die Fasolis ragen mit dieser Perle heraus aus einem Meer von unzähligen belanglosen Soaves, die den Ruf dieser italienischen Weissweinspezialität ramponiert haben.

SoaSoave La Casettave La Casetta
Soave DOC 2012
www.delinat.com/5357.12

Toskana – Weine aus dem Land der Zypressen

Die Toskana mit ihren bekannten Städten Florenz, Siena und Pisa besitzt eine sehr alte Weintradition. Seit rund 3000 Jahren gedeihen Reben, gesäumt von Zypressen und Olivenbäumen, in einer wunderschönen, sanften Hügellandschaft. Wo guter Wein wächst, sind auch Kultur und feines Essen nicht weit. Die Toskana ist weltweit der Inbegriff für mediterrane Kulinarik. Die vinologische Hauptrolle spielt dabei der Sangiovese. Die autochthone Sorte hat Weine wie Chianti oder Vino Nobile di Montepulciano weltberühmt gemacht.

toskana-zypressen

Sangiovese ist sehr vielseitig, stellt aber hohe Anforderungen. Er gilt als Diva – ähnlich wie der Pinot Noir im Burgund. Winzer, die mit Sangiovese umzugehen wissen, werden mit nie langweiligen, aussergewöhnlichen Weinen belohnt, die ein grosses Spektrum toskanischer und anderer Tafelfreuden hervorragend begleiten.

In dieser Gilde sind zunehmend kleine Winzer zu finden, welche sich dem biologischen Weinbau verschrieben haben und in ihren Rebbergen auf eine grosse Biodiversität achten. Wir stellen Ihnen hier solche Familienbetriebe und deren charakterstarke Weine vor. Die edlen Tropfen versprechen ein hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis.

Odyssee mit Happy End

Als Walter Fromm, Sprössling einer Bündner Winzerfamilie, Önologie studierte, hatte er mit biologischem Weinbau noch nicht viel am Hut. Auch als er 1999 mit seiner Familie in die Toskana auf die Azienda Vignano zog, war kein biologischer Anbau geplant. Nur weil das Gut schon seit 12 Jahren zertifiziert war und er die bestehende Kundschaft nicht vergraulen wollte, begann er sich widerwillig mit naturgerechtem Weinbau auseinanderzusetzen. Seine Skepsis war nicht von Dauer: «Ich begriff rasch, dass eine optimale Traubenqualität und ausgewogene Weine nur möglich sind, wenn alles im natürlichen Gleichgewicht steht», erzählt Walter Fromm. Heute kann er sich keine andere Anbaumethode mehr vorstellen.

Chianti Vignano Odissea

Dass ihm so wunderbar ausbalancierte Weine gelingen, zeigt sein Chianti mit dem etwas eigenartigen Namen Odissea. Die tiefe Farbe, die reife Frucht, das würzige und weiche Finale – ein Tropfen, der jeden Chianti-Liebhaber im Nu gefangen nimmt. Der Name ist eine Referenz an die italienische Bürokratie: Bis der Schweizer für seinen ersten Jahrgang das obligatorische Chianti-Siegelband erhielt, musste er sich durch ein riesiges Labyrinth von ämtern kämpfen.

Kleines Meisterwerk

Winzer Leonardo Salustri ist als passionierter Wildsaujäger auch ein leidenschaftlicher Erzähler. Wenn er sich in illustrer Gesellschaft an den fein gedeckten Stubentisch setzt, kann es gut vorkommen, dass das Jägerlatein mit ihm durchgeht. Doch am Schluss endet er immer wieder bei seinen Weinen, die er gemeinsam mit Sohn Marco mit Hingabe und grossem Können herstellt.

Wilde Maremma - Leonardo Salustri mit Conterocca

Der Conterocca zählt zu den kleinen Meisterwerken der Salustris. Sie keltern diesen authentischen Toskaner aus den regionstypischen Sorten Sangiovese und Ciliegiolo. Die Trauben reifen auf sandigen, steinigen Böden in Weinbergen mit schönster Biodiversität. Reben, Olivenbäume, Wälder, Weideflächen und wild belassene Hecken bilden in den Hügeln zwischen Grosseto und Siena eine natürliche Einheit.

Die Trauben werden von Hand geerntet und von Sohn Marco sanft vinifiziert. So entsteht dieser frische, fruchtige und gut strukturierte Wein aus dem noch jungen und wenig bekannten DOC-Gebiet Montecucco.

Noble Gewächse aus dem Herzen der Toskana

Es gibt nur etwa 40 Winzer, die in der Toskana die «Lizenz» zur Erzeugung des berühmten Vino Nobile di Montepulciano haben. Alberto Brini ist einer davon. Auf dem Weingut Il Conventino am Fusse des Hügeldorfs Montepulciano erzeugt er aussergewöhnliche Weine. Dem Quereinsteiger aus einer Pisaner Anwaltsfamilie ist es wichtig, dass seine Weine ihre Herkunft verraten. «Ein guter Vino Nobile ist für mich ein Glas voll Toskana pur», sagt er. Das viel beschworene Terroir lässt sich aus seiner Sicht nur mit streng an der Natur orientiertem Weinbau optimal in die Flasche bringen.

Il Conventino . Rosso di Montepulciano

Auch die Wahl der Rebsorten spielt dabei eine Rolle. Alberto Brini setzt auf autochthone, einheimische Trauben. «Viele Montepulciano-Winzer ergänzen den Sangiovese mit internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot. Ich bin Traditionalist und ziehe klassische Assemblagen vor.» Das gilt für den Vino Nobile di Montepulciano genauso wie für den kleinen Bruder, den Rosso di Montepulciano. Die typische Sangiovese-Varietät Prugnolo Gentile wird mit den Sorten Canaiolo und Mammolo zu feinen Cuvées vermählt. Während für den gereiften, finessenreichen und edlen Vino Nobile nur Trauben von alten Rebstöcken an besten Lagen verwendet werden, stammen die Trauben für den früh trinkreifen, fruchtig-würzigen Rosso von Reben, die für den «grossen Bruder» noch zu jung sind.

Feiner Chianti für italienische Tafelfreuden

Es gibt Weingüter, die sind in eine derart reiche natürliche Vielfalt eingebettet, dass sich selbst ein naturverbundener Winzer nicht um die Aufwertung der Biodiversität kümmern muss. San Vito, in hügeliger Landschaft über der Stadt Florenz gelegen, gehört dazu: Weinber- ge, Olivenhaine, Pinien, Zypressen, blühende Wiesen und Büsche wechseln sich ab und bilden zusammen mit alten, schön renovierten Steinhäusern ein einzigartiges Wein- und Ferienparadies. Hier oben kann Neri Gazulli aus der geballten Kraft der Natur schöpfen und sich voll und ganz auf die Erzeugung seiner Chiantis konzentrieren. Die Sangiovese-Rebe ergibt in den Colli Fiorentini fruchtigere, weichere Weine als etwa im Chianti-Classico-Gebiet. Das kommt sowohl im San Vito wie im Massonero sehr schön zum Ausdruck.

Chianti San Vito

Der feine, fruchtbetonte San Vito ist ein reinsortiger Sangiovese. Statt im Edelstahltank ruht der Wein ein halbes Jahr im Betontank, was die feinen Fruchtaromen besonders schön ausreifen lässt. Der noch etwas gehaltvollere Massonero enthält neben Sangiovese etwas Canaiolo. Seine ausgeprägten, eleganten Fruchtaromen werden von einer dezenten Holznote begleitet, die durch eine neunmonatige Reife im grossen Holzfass entstehen. Beide Weine begleiten aufs Schönste italienische Tafelfreuden wie Pizza, Pasta, Ofengemüse und geschmortes Fleisch.

Unvergleichliche Koch- und Weinkunst

Die Kochkurse in der gut ausgestatteten Küche der fast tausendjährigen Klosteranlage von Badia a Coltibuono unweit von Siena sind legendär. Gemüse, Früchte, Käse, Sardellen, frische Pasta und jede Menge Kräuter: Das Buffet mit den frischen, regionalen Rohprodukten lässt erahnen, was für toskanische Tafelfreuden hier das halbe Dutzend Kursteilnehmer unter der Regie von Chef Andrea Gagnesi in den nächsten zwei Stunden auf die Teller zaubern wird. Qualität und Authentizität gelten auf Badia a Coltibuono in allen Bereichen als oberste Maxime. Das Ganze ist eine Angelegenheit der Familie Stucchi-Prinetti: Emanuela ist für die Kochkurse zuständig, Paolo für das Restaurant und Roberto für das Weingut. Mit unglaublicher Leidenschaft keltert Letzterer im Gebiet Monti in einer modernen Kellerei aussergewöhnliche Chiantis und IGT-Weine (toskanische Landweine). In den Weinbergen herrscht ein ganz spezielles Mikroklima mit heissen Tagen und kühlen Nächten. «Das ermöglicht strukturreiche, harmonische und lagerfähige Weine», sagt Roberto, der sich immer mehr auch von der Biodynamie inspirieren lässt.

Chianti Coltibuono

Der würzig-fruchtige Coltibuono Rosso machte übrigens zu den feinen Gerichten aus der Kochkurs-Küche selbst neben den noblen Chianti Classico-Gewächsen des Hauses eine ausgezeichnete Figur.

 

Der neue Toskaner

Eigentlich sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben. Für die Einführung eines neuen Weines bedeutet das: Warten auf das Urteil unserer Kundinnen und Kunden. Doch in diesem Fall wage ich eine Prognose ohne geringste Befürchtung, mir die Hände zu verbrennen: Mit seinen herrlich frischen Aromen nach Zwetschge und Cassis, seinen würzigen Noten nach Kaffee und Leder, seiner harmonischen Struktur und seinem feinkörnigen Tannin wird der Conterocca als eleganter Toskaner rasch viele Anhänger finden.

Toskana pur – die Autorin (links) mit Leonardo Salustri beim Spaziergang durch die Weinberge

Davon sind auch Leonardo und Marco Salustri überzeugt. Dass ihnen hier ein kleines Meisterwerk zu einem äusserst attraktiven Preis gelungen ist, hängt einerseits mit der intakten Natur der Hochmaremma zusammen, in die ihr Weingut eingebettet ist, und andererseits mit dem Können der beiden Winzer. Die Sangiovese- und Ciliegio-Trauben für den Conterocca stammen aus ökologisch hochwertigen Weinbergen mit sandigen und steinigen Böden. Diese lassen den Rebstöcken genügend Luft zum Atmen, zwingen sie aber gleichzeitig, sich tief in den Boden zu bohren, um an genügend Nährstoffe heranzukommen. So reifen die Trauben langsam aber harmonisch aus. Der für den Weinberg zuständige Leonardo Salustri achtet als erfahrener Fuchs zusätzlich peinlichst genau auf die phenolische Reife der Trauben: Erst wenn die optimale Balance zwischen Zuckergehalt sowie reifen Aromen und Gerbstoffen erreicht ist, werden die Trauben von Hand geerntet und dann von Sohn Marco vinifiziert. Die Gärung übernehmen Naturhefen, auf einen Ausbau im Holzfass wird verzichtet, um die Traubenaromen möglichst unverfälscht in die Flasche zu bringen.

Der Conterocca ist ein unkomplizierter, echter Toskaner – bestens geeignet, Tag für Tag für etwas Vorfreude auf die nächste Toskana-Reise zu wecken. Eine ausführliche Reportage über den neuen Tropfen von Salustri sowie andere Weinperlen aus diesem Ferienparadies zwischen Florenz und Rom finden Sie im neuen Magazin WeinLese 28, das Ende August erscheint. Schon jetzt viel Spass bei der Lektüre und genussreiche Stunden mit unseren Toskanern.

Handwerkliche Leidenschaft und Berufsstolz

Als wir uns im letzten Sommer zusammen mit unserem Biowinzer Natalino Fasoli auf den Weg Richtung Vicenza machten, trafen wir in der Pasticceria Loison in Costabissara auf einen Chef, der ziemlich unmissverständlich festhielt: «Es gibt keine besseren Panettoni, als die unseren.»

Loison Panettone

Signor Loison aus Vicenza backt und spricht über seinen Panettone mit echtem Handwerkerstolz.

Rasch merkten wir, dass Dario Loisons gesundes Selbstbewusstsein nicht auf Überheblichkeit, sondern auf unbändiger Leidenschaft zum Backhandwerk und auf langjähriger Tradition gepaart mit Innovationsfreude fusst. «Unser Geheimnis sind nicht nur die ausgewählten Zutaten, sondern die Zeit, die wir dem Panettone widmen», so der Firmenchef. Alle Produktionsschritte stehen im Zeichen der Natürlichkeit und der Langsamkeit. Alleine das Aufgehen des Teiges dauert 72 Stunden. Dafür wird ein Hefegrundteig verwendet, der vor mehr als 70 Jahren geschaffen wurde.

Schöne Bestätigung im Degustierraum

Spätestens im Degustierraum wurde zeigte sich, dass Dario Loison, der bereits in dritter Generation Teig knetet, tatsächlich zu den führenden Panettonebäckern Norditaliens gehört. So war schnell klar, dass zwei speziell für uns hergestellte Bio-Panettone Platz im aktuellen DegustierService-Überraschungspaket finden sollten. Die beiden Panettone passen ausgezeichnet zum Fasoli-Süsswein San Zeno Recioto di Soave, der zusammen mit dem halbtrockenen Weisswein Pieve Vecchia den flüssigen Teil des Pakets ausmacht.

Loison Panettone

Köstlich und eine Rarität: Die Rosinen für diesen Panettone wurden in feinen Recioto di Soave eingelegt.

Süsswein der Spitzenklasse

Die Rosinen eines der beiden Panettone wurden mit San Zeno getränkt. Für diesen Recioto der Spitzenklasse verwenden die Gebrüder Fasoli die Garganega-Trauben mit dem höchsten Zuckergehalt aus verschiedenen Lagen. Nach einer zweiten Selektion im Keller werden die Trauben im Dachgeschoss bei guter Durchlüftung an Netze gehängt, wo sie bis zu einem halben Jahr trocknen, ehe dann der rare aber hochkonzentrierte Saft ausgepresst wird. Anschliessend erfolgt die Gärung in Holzfässern, wo der San Zeno noch während 15 bis 18 Monaten reift.

Trauben für den Recioto di Soave

In pedantischer Handarbeit werden die wertvollen Trauben wie Wäsche zum Trocknen aufgehängt.

Günstiger Restposten: Panettone gratis

In diesem Gemeinschaftswerk Fasoli/Loison steckt nicht nur viel leidenschaftliches Handwerk, sondern auch der ganze Berufsstolz eines mehrfach ausgezeichneten Biowinzers und eines renommierten Zuckerbäckers. Das bestätigt sich, wenn man die Bewertungen von Kundinnen und Kunden im Webshop ansieht.

Seit Dezember ist das Paket Delizie nobili erhältlich. Weil Panettone zwar lange, aber doch nicht ewig haltbar sind, sind die letzten Pakete jetzt zu einem besonders günstigen Preis zu haben: Den Restposten-Preis reduzieren wir um den Wert der Panettone oder anders ausgedrückt: Die Panettone bekommen Sie gratis.