Biodynamische Weine

Lange wusste ich selber nicht recht, was ich davon halten sollte: Winzer, die mit Mist gefüllte Kuhhörner in der Erde vergraben, um sie sechs Monate später wieder auszubuddeln und ein konzentriertes Düngepräparat zu ernten. Winzer, die ihre Arbeit im Weinberg nach den Mondphasen und anderen Gestirnskonstellationen ausrichten. Winzer, die ihre Reben mit Kräuteraufgüssen stärken, die sie zuvor mit kosmischer Energie aufgeladenen haben.

Biodynamische Präparate

Biodynamische Präparate: Kieselerde und Hornmist

Je länger ich mich mit der Thematik auseinandersetze, desto mehr bin ich überzeugt, dass biodynamischer Weinbau nichts mit Hokuspokus zu tun hat. Dafür umso mehr mit einem ganzheitlichen Verständnis für die Natur, das nicht alleine auf dem wissenschaftlich Erklärbaren beruht, sondern auch das Irrationale, Nichterklärbare zulässt.

Biodynamik im Aufwind

Vielen Winzerinnen und Winzern, die sich intensiv mit der Natur auseinandersetzen, geht es offenbar ebenso. Denn immer mehr setzen auf biodynamischen Weinbau. Längst gehören angesehene Weingüter wie das legendäre Romanée-Conti im Burgund und so prominente Winzerköpfe wie Nicolas Joly aus der Loire, Marie-Thérèse Chappaz im Wallis, Philipp Wittmann in Rheinhessen oder Olivier Humbrecht im Elsass dazu.

Grössere Abwehrkräfte

Dank mehrerer Besuche auf biodynamisch arbeitenden Weingütern habe ich mich  persönlich von der Wirksamkeit der biodynamischen Argumente überzeugt. Naturpräparate wie Kuhdungkompost, Hornmist, Hornkiesel und dynamisierte Pflanzentees werden schon seit Jahrzehnten  eingesetzt, um die Reben zu stärken und so die Abwehrkräfte gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge zu erhöhen. Genau messen lässt sich der Erfolg solcher Massnahmen nicht. Tatsache aber ist: Biodynamische Weine und Winzer haben oft einen ganz besonderen Charakter. Special wine made by special people for special marketing.

Breite Auswahl biodynamischer Weine

Ob ein Wein nach biodynamischen oder nach bioorganischen Kriterien entstanden ist, merkt man diesem nicht an. Wenn Sie sich aber für unsere biodynamischen Weine entscheiden, haben Sie die Gewissheit, dass diese von Winzern stammen, die sich sehr intensiv mit der Natur und all ihren Phänomenen auseinandersetzen. Und vielleicht noch etwas mehr Aufwand in Kauf nehmen, um Weine im Einklang mit der Natur zu keltern.

Wie wichtig sind Ihnen biodynamisch erzeugte Weine? Was halten Sie generell von der Biodynamie im Weinbau? Wir freuen uns über Ihre Meinung im Kommentarfeld unten. Herzlichen Dank.

Winzerköpfe oder faszinierende Natur?

Die enge Verbindung zu unseren Biowinzern und der Respekt gegenüber der Natur: Das sind für uns zwei unabdingbare Voraussetzungen, um ehrliche, qualitativ hochwertige Weine mit einem unvergleichlichen Preis-Genussverhältnis anbieten zu können.

Zweimal im Jahr arbeiten wir an einem Schaufenster, in welchem wir Ihnen neue und bewährte Weine aus ganz Europa auf übersichtliche Weise und mit zahlreichen Hintergrundinformationen präsentieren. Im Moment ist gerade der neue Frühlingskatalog 2012 am Entstehen.

Wenn Sie Lust haben, können Sie sich gerne ein wenig daran beteiligen. Wir zeigen Ihnen hier sechs Bilder mit markanten Winzerköpfen oder faszinierenden Sujets aus dem Weinberg. Alle kommen als Titelbild für den neuen Katalog in Frage. Welches der Bilder gefällt Ihnen am besten? Bitte klicken Sie auf die Bilder für eine grössere Ansicht an und wählen Sie jenes aus, mit dem Sie den neuen Delinat-Frühlingskatalog schmücken würden.

 

Klicken Sie einfach auf die Bilder, um sie grösser zu sehen.

[poll id=“16″]

Herzlichen Dank für Ihre Wahl! Gerne können Sie diese unten in den Kommentaren begründen. Und freuen Sie sich jetzt schon auf den neuen Katalog.

Mit Elan in den Frühling

Der nächste Frühling kommt bestimmt. Falls Sie noch ein kleines Schwungrad gegen drohende Frühjahrsmüdigkeit brauchen, habe ich einen guten Tipp auf Lager: Decken Sie sich jetzt mit unserem Aronia-Kraftpaket oder einzelnen der besonders vitaminreichen und polyphenolhaltigen Bio-Aronia-Produkte ein.

Die Aroniapflanze ist anspruchslos und wächst problemlos auch im eigenen Garten.

Neues Sortiment positiv bewertet

Im vergangenen November konnte ich Ihnen an dieser Stelle unser weiterentwickeltes Aronia-Sortiment mit den getrockneten Beeren, verschiedenen Säften und Fruchtaufstrichen sowie einem Crunch-Power-Müesli vorstellen. Die positiven Bewertungen auf unserer Website zeigen, dass Aronia-Produkte weiterhin auf grosse Neugierde stossen und bei gesundheitsbewussten Weinliebhaberinnen und -liebhabern guten Anklang finden.

Gesucht: Tipps mit Aronia

Unsere aus biologischen Aroniabeeren hergestellten Produkte sind sehr vielseitig verwendbar. Meine Lieblingskreation: Den Crunch mit den Trockenbeeren sowie Apfelstücken, Honig und Naturjogurt anreichern – fertig! Zum Frühstück habe ich auch den Aronia-Quittenaufstrich entdeckt. Am liebsten auf getoastetem Roggenbrot mit viel Butter dazwischen. Ein Glas mit stillem Wasser verdünntem Aroniasaft oder vom Fruchtsaft (je zur Hälfte Aronia- und Traubensaft) ist zudem eine abwechslungsreiche Alternative zum täglichen Glas Orangensaft.

Welches sind Ihre Lieblingskreationen mit Aronia? Ich freue mich auf ein paar neue, gute Tipps. Schreiben Sie diese einfach unten ins Kommentarfeld. Auch Fragen und Diskussionsbeiträge rund um die hierzulande noch wenig bekannte Aroniabeere nehmen wir gerne entgegen. Herzlichen Dank.

Voller (Sonnen-)Energie ins neue Jahr

Wie wertvoll die Sonne als Partner für Delinat und ihre Winzer in ganz Europa ist, zeigt sich Jahr für Jahr im Weinberg: Ohne ihre grosszügige Präsenz am blauen Himmel entsteht kein guter Wein. Ab 2012 nutzen wir die natürliche Sonnenkraft nun auch für ein ideales Arbeits- und Lagerklima im neuen Zentrallager in Weil am Rhein.

2780 Solarpanels «sonnen» sich auf dem Dach des Delinat-Zentrallagers.

Im vergangenen Sommer hat unser langjähriger Logistikpartner Rhenus dicht an der Schweizer Grenze das neue Lagerhaus mit zentralem Bahn- und Schiffanschluss in Betrieb genommen. Auf kürzestem Weg gelangen die Weine seither von unseren Biowinzern aus ganz Europa in dieses Zentrallager, von wo aus sie dann an die Weindepots verteilt oder per Versand an unsere Kundschaft ausgeliefert werden.

Das neue Rhenus-Gebäude erfüllt in punkto Logistik und Ökologie hohe Ansprüche. Für das Tüpfelchen auf dem i haben wir selber gesorgt: Im Verlaufe des Dezembers wurden auf dem Dach des Neubaus die letzten von insgesamt 2780 Solarpanels installiert. Die Photovoltaik-Anlage liefert rund 500‘000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht dem Verbrauch von 150 Haushaltungen und reicht spielend zur Deckung der gesamten Energie, die wir für Lagerhaltung, Kommissionierung, Büros und die künftigen Elektrolieferwagen benötigen. Die Anlage vermeidet die Entstehung von jährlich mindestens 300 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (Vergleich mit aktuellem Strommix Atom, Gas, Kohle, Erneuerbare Energien).

Wir freuen uns, voller (Sonnen-)Energie mit einem zusätzlichen ökologischen Schritt ins neue Jahr zu steigen.

Einstein interessiert sich für Pflanzenkohle

Am 24. November 2011 hat das Schweizer Fernsehen im Wissenschaftsmagazin «Einstein» eine Reportage über die Arbeit des Delinat-Instituts gesendet. Hauptthema war die Produktion und der Einsatz von Pflanzenkohle im Weinbau. Der Beitrag zeigt leicht verständlich, wie Pflanzenkohle aus Grünabfällen entsteht und welche grossen ökologischen Erwartungen in dieses Substrat gesetzt werden.

Am Delinat-Institut laufen mehrere Versuche, welche das Potenzial von Pflanzenkohle als Boden- und Qualitätsverbesserer im Weinbau sowie ihre Wirkung als Treibhausgas-Bremse ausloten. Das Wissenschaftsmagazin Einstein will das Projekt weiterverfolgen und plant einen zweiten Beitrag, sobald die Versuche erste Aufschlüsse über die Auswirkungen von Pflanzenkohle auf die Weinqualität liefern.

Anmerkungen:

  • Im Filmbeitrag ist noch von «Biokohle» die Rede. Hersteller und Forscher haben sich inzwischen auf den neuen Begriff «Pflanzenkohle» geeinigt. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Für Kundinnen und Kunden, die kein Schweizerdeutsch verstehen: Nach dem Vorspann geht es auf Hochdeutsch weiter.

Nach den Trauben das rote Gold…

Backe, backe Kuchen,

Der Bäcker hat gerufen

Wer will guten Kuchen backen,

Der muss haben sieben Sachen:

Eier und Schmalz,

Butter und Salz,

Milch und Mehl,

Safran macht den Kuchen gel‘! (gelb)

Schieb in den Ofen ‚rein.

 

Safran – das faszinierende Gewürz, das Gerichten und Gebäck eine helle Farbe verleiht, war für mich bisher vor allem mit Erinnerungen an dieses in meiner Jugendzeit populäre Kinderlied verbunden. Anfang September dieses Jahres haben wir auf Château Duvivier auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern 12 000 Safran-Zwiebeln gesetzt. Kaum ist die Weinlese unter Dach, stehen wir jetzt rund zwei Monate nach der Pflanzung bereits mitten in der ersten Safran-Ernte. Diese ist mit ziemlich viel Handarbeit verbunden.

Safranernte

Katze Peppy wundert sich über eine neue Kultur auf Château Duvivier: Die erste Safranernte ist im Gang, fällt aber noch ziemlich bescheiden aus.

Während rund zwei Wochen werden die wunderschönen violetten Blüten gepflückt. Jede Blüte enthält drei rote Safran-Fäden. Diese werden herausgezupft und getrocknet. Für ein Gramm Safran-Gewürz braucht es die schier unglaubliche Zahl von gegen 180 Blüten. Da kann man sich leicht ausmalen, dass unsere Gesamternte nie im Kilobereich liegen wird. Für unsere allererste Ernte erwarten wir eine Ausbeute von vielleicht 80 Gramm. In den Folgejahren, wenn sich die Zwiebelknollen automatisch vermehren, wird die Erntemenge deutlich ansteigen. Unser längerfristiges Ziel liegt bei etwa 400 Gramm pro Jahr.

Neues Angebot für Château-Gäste

Mit dem Anbau von Safran machen wir nicht nur einen weiteren Schritt zur Erhöhung der Biodiversität auf unserem Weingut, wir erhoffen uns davon auch eine zusätzliche Nebeneinkunft. Denn das als «rotes Gold» bekannte Gewürz ist begehrt und lässt sich zu einem guten Preis verkaufen. Wir werden unser Bio-Safran für die Gourmetküche auf dem Château nutzen und es vor allem den Gästen in attraktiver Form zum Direktkauf für 25 bis 30 Euro pro Gramm anbieten. Ich bin jetzt schon gespannt, wie das neue Angebot ankommt. Vorderhand hoffen wir jetzt noch auf schönes Spätherbstwetter bis die Ernte abgeschlossen ist. Denn Qualität und Menge des roten Goldes ist von vielen Faktoren abhängig: trockene Wetterbedingungen, tägliches Ernten der frischen Blüten, sorgfältiges Lösen der Fäden und ein sanfter Trocknungsprozess.

 

Griechischer Wein

Heute breche ich eine Lanze für einen engagierten Biowinzer, der trotz wirtschaftlich trostlosem Umfeld keine Kompromisse auf Kosten von Qualität und Natur eingeht. Als ich im vergangenen Frühling Apostolos Spiropoulos auf seinem Weingut auf der griechischen Halbinsel Peloponnes besuchte, erzählte er mir von schlaflosen Nächten. Sein Inlandgeschäft ist aufgrund der Wirtschaftsmisere in Griechenland innert kurzer Zeit regelrecht zusammengebrochen.

Wein aus Griechenland

Obwohl am griechischen Himmel immer mehr Wolken aufziehen, wird auf dem Weingut Spiropoulos die grüne Revolution vorangetrieben.

Vollgas trotz Krise

Umso mehr erstaunte mich, mit welchem Elan und welcher inneren Überzeugung er und seine beiden Önologen an der lückenlosen Umsetzung der strengen Delinat-Biorichtlinien arbeiten. «Unser Ziel ist es, ein klimaneutraler Weinbaubetrieb mit hoher Biodiversität zu sein. Mittelfristig streben wir für alle unsere Weinberge die höchste Delinat-Qualitätsstufe mit drei Schnecken an, weil das der einzige zukunftsgerichtete Weg ist», sagte er mir.

Winzer Apostolos Spiropoulos und Weineinkäufer David Rodriguez

David Rodriguez von Delinat (links) mit Winzer Apostolos Spiropoulos im neuen Barriquekeller.

Es heisst, die besten griechischen Rotweine würden aus der autochthonen Traubensorte Agiorgitiko in der Region Nemea gekeltert. Dort, wo einst Herkules seinen heldenhaften Kampf mit Löwen von Nemea ausgetragen haben soll und der Wein im Volksmund noch heute «Blut des Herkules» genannt wird, hat Apostolos inmitten eines mit vielen Oliven- und Pflaumenbäumen gesäumten Weinberges 2006 einen neuen, modernen Keller in Betrieb genommen. Rund herum hat er Hunderte zusätzliche Bäume und Kräutersträucher gepflanzt und so eine landschaftliche Vielfalt geschaffen, in der ein tiefroter, kräftiger Wein mit duftendem Beerenbukett heranwächst.

Ein neuer Herkules

Diesen neuen Nemea von Apostolos Spiropoulos möchte ich Ihnen als Geheimtipp ganz besonders ans Herz legen. Auch Jürgen von der Mark, Master of Wine aus Deutschland, zeigt sich im demnächst erscheinenden Magazin WeinLese 24 vom Nemea sehr angetan. Über internationales Format mit starker Ursprungsprägung verfügen aber auch der Rotwein Alikos, der weisse Potamos und der Schaumwein Ode Panos. Mit Apostolos Spiropoulos ist ein moderner Herkules am Werk, der allen wirtschaftlichen Widerwärtigkeiten zum Trotz an die Zukunft glaubt und Weine mit einem hervorragenden Preis/Genussverhältnis erzeugt. Es lohnt sich also, Griechenland neu zu entdecken.

Alles andere als ein Winzling

Was ist das Gegenteil von einem Winzling? Logisch: ein Riesling. Mitunter gibt es unter diesen Gewächsen in der Tat ganz grosse Weine – vor allem aus Deutschland. Winzer von der Mosel, aus der Pfalz und Rheinhessen gehören weltweit zu den besten Riesling-Adressen.

Riesling Weinberg

Rote Erde in Rheinhessen: Winzer Tobias Zimmer (links) mit dem Autor im Weinberg, der dem Riesling Terra Rossa seinen Namen gab.

Trockene Rieslinge haben den Ruf, säurebetont zu sein. Sind sie auch. Das ist aber noch lange kein Grund, an gängigen Vorurteilen festzuhalten und der unumstrittenen Königin unter den Weissweintrauben abzuschwören. Denn säurebetont heisst nicht sauer, sondern steht im Idealfall für Kraft, Eleganz, Geschmeidigkeit und Haltbarkeit. Gut gemachte Rieslinge sind wunderbar harmonisch, finessenreich und mineralisch.

Erstklassige Bio-Rieslinge

Deutschlands Weinschatzkammer bietet erstklassige Rieslinge aus konsequent biologischem Anbau zu moderaten Preisen. Mit unseren drei deutschen Riesling-Winzern können wir da aus dem Vollen schöpfen. Alexander Pflüger ist mit der Aufnahme seines Weingutes ins Talente-Programm des VDP Pfalz (Verbandes der deutschen Prädikatsweingüter) gerade auf dem Sprung in die deutsche Weinelite. Die Pflüger-Rieslinge gehören zu den Rennern im Delinat-Sortiment.

An der Mosel profiliert sich Timo Dienhart immer mehr als Spitzenwinzer. Sein im Ökobereich äusserst innovatives Weingut zur Römerkelter gehört nicht nur zum Delinat-Forschungsnetzwerk, es nutzt die Gunst seiner Toplagen auch für die Herstellung von Top-Weinen, die von den Delinat-Kundinnen und -kunden fast durchwegs mit mindestens vier von fünf möglichen Sternen bewertet werden.

Ein Exot als Alternative

Für alle, die sich mit den traditionellen Stärken deutscher Riesling-Weine partout nicht anfreunden können, hier noch ein heisser Tipp: Der Terra Rossa vom Weingut Hirschhof in Rheinhessen öffnet das Tor in eine andere Rieslingwelt. Die Trauben für den Terra Rossa gedeihen auf der für Deutschland seltenen, rot schimmernden Kalksteinerde (Terra Rossa). Winzer Tobias Zimmer keltert daraus einen fruchtbetonten Riesling mit wunderschön eingebauter Restsüsse. Obwohl eher ein Riesling-Exot, überzeugt der Terra Rossa bei unseren Kunden ebenso wie bei Experten aus aller Welt: Am Internationalen Bioweinpreis 2010 wurde der Wein mit Grossem Gold und somit der höchstmöglichen Auszeichnung dieses Wettbewerbs ausgezeichnet.

Welches ist Ihr persönlicher Riesling-Favorit? Was schätzen sie an deutschen Rieslingen ganz besonders? Weshalb scheinen diese Weine in der Schweiz einen eher schweren Stand zu haben? Teilen Sie uns Ihre Meinung unten im Kommentarfeld mit. Herzlichen Dank.

Die Vielfalt der Schaumweine entdecken

Für den König unter den Schaumweinen – den Champagner – gelten rigorose Regeln. Die wichtigste: Es dürfen nur Trauben aus dem Weinbaugebiet Champagne verwendet werden. Für Schaumweine, die ausserhalb der Champagne mittels Flaschengärung hergestellt werden, darf heute nicht einmal mehr die Bezeichnung «Méthode champenoise» verwendet werden.

Schaumwein

In Champagnerflûtes lassen sich die aufsteigenden Bläschen schön beobachten und die Aromen kommen gut zur Geltung. Sektschalen dagegen sollten Sie meiden – das Bukett verfliegt schnell!

Dabei ist die klassische Champagner-Methode weit verbreitet. So werden Schaumweine aus anderen Regionen Frankreichs (Crémant, Blanquette), aus Spanien (Cava) und Deutschland (Winzersekt) stets nach diesem aufwändigen Verfahren hergestellt. Die im Schaumwein vorhandene Kohlensäure entsteht bei der zweiten Gärung in der Flasche. Über Monate oder gar Jahre bleibt der Wein auf der Hefe. Dadurch erhält er sein spezielles Aroma und die individuelle Perlage.

Es geht auch bescheidener

Einfacher ist das Tankgärverfahren. Mit dieser Methode werden die meisten Schäumer wie Spumante, Prosecco und deutsche Sekte hergestellt. Der Wein durchläuft die zweite Gärung nicht in der Flasche, sondern in grossen Edelstahltanks, wo sich auch die Kohlensäure bildet. Dieses Verfahren ist wesentlich kostengünstiger, schneller und weniger aufwändig als die Méthode classique. Die Qualität einer Flaschengärung mit hoher Perlfähigkeit schafft man damit in der Regel aber nicht.

Die einfachste und kostengünstigste Methode ist das Kohlensäureverfahren. So erhält beispielsweise unser Perlwein Delsecco seine feine Perlage ohne zweite Gärung durch direkte Zugabe von Kohlensäure.

Die Unterschiede entdecken

Das Probierpaket Schaumweine bietet jetzt eine gute Möglichkeit, anhand sechs verschiedener Flaschen die Unterschiede der Produktionsverfahren und der geografischen Herkunft direkt im Gaumen zu entdecken. Und es ist eine gute Gelegenheit, echte Alternativen zu den oft recht teuren Champagnern zu testen. Mehr zum Thema und ein paar Tipps, wie Schaum- und Perlweine über den Apéro hinaus viel Freude machen, finden Sie in der WeinLese 22.

Wie halten Sie es mit den Schäumern?

Welche Art von Schaumwein ziehen Sie persönlich vor? Stehen Sie ausschliesslich auf Champagner oder darfs auch mal ein anderer Schäumer sein? Bei welcher Gelegenheit lassen Sie die Korken knallen? Nur zum festlichen Apéro oder auch, wenn sie einen prickelnden Begleiter für eine ganze Mahlzeit suchen? Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Vinya Laia erobert die Rambla

Was für ein faszinierender Kontrast: Von der ruhigen, ländlichen Idylle rund um das Restaurant Els Casals (Blog vom 14. Mai) führt unsere Spanienreise zum Schluss in die pulsierende katalanische Metropole Barcelona. Erstes Ziel: Die vibrierende Flaniermeile La Rambla. Inmitten von geschäftstüchtigen Getränke- und Blumenverkäufern, von kreativen Strassenkünstlern und der flanierenden Spaziergänger suchen wir ein geeignetes Sujet, um Albet i Noyas Rotwein Vinya Laia wirkungsvoll ins Bild zu setzen.

Pantomime mit Vinya Laia

Salud auf ein Glas Vinya Laia: Die lebenden Statuen sind eine Institution auf Barcelonas La Rambla, der berühmtesten Strasse von ganz Spanien.

Die Strasse der lebenden Statuen

Rasch kommt die Idee, eine der legendären lebenden Statuten einzuspannen, die hier seit vielen Jahren mit eigenwilligen Posen die Blicke unzähliger Flaneure auf sich ziehen. David Rodriguez hat schon mit seiner ersten Anfrage Erfolg. Eine junge Frau, die als anthrazitfarbene Statue auf einem Stuhl gerade Pause macht, ergreift beherzt die Flasche, schenkt sich ein Glas ein und posiert vor neugierigen Blicken mitten auf der Rambla: So leicht erobert der Vinya Laia nicht nur Weinliebhaber, sondern auch Spaniens berühmteste Strasse.

Pantomime mit David Rodriguez

David Rodriguez weiss, wie man den Pantomimen auf der Rambla einen herzlichen Gruss entlockt.

Avantgardistische Gastroadressen

Zweites Ziel: Zwei neue Gastroadressen, die Bio-Winzer Josep Maria Albet i Noya besonders gut gefallen. Das Mon Vinic und das Fast Vinic liegen Kopf an Kopf an einer eher ruhigen Strasse im Zentrum Barcelonas. Design und Konzept der beiden Restaurants sind ultra-modern. Schon das gefällt Joseph Maria. Was für ihn das Mon Vinic zu einem seiner Lieblingsrestaurants macht, sind aber insbesondere die kreativen Gerichte, die hier aus lokalen, ökologischen Produkten auf die Teller gezaubert werden. Und die riesige Auswahl an Weinen, die von kompetenten Sommeliers kredenzt werden. Natürlich fehlt im Mon Vinic auch Albets Reserva Martí nicht – wenn er nicht gerade ausverkauft ist, wie etwa bei unserem Besuch. Auch das Fast Vinic setzt auf Weine im Offenausschank und ökologische Kost, insbesondere in Form von frischen Sandwiches in allen Variationen.

Mon Vinic Weinkeller

Der imposante Weinkeller im Mon Vinic: David Rodriguez mit einem Sommelier.

Alle Artikel der Spanien-Reise:
Tag 1: Böse Überraschung im Weinberg
Tag 2: Die Zigarrenfabrik im Weinberg
Tag 3: Kulinarische Nagelprobe für Albet-Weine
Tag 4: Vinya Laia erobert die Rambla