Über diesen Wein
Menade Camino Pollos
«Alte Damen» nennt Richard Sanz scherzhaft seine Buschreben. Die Trauben reifen auf kargen, mit grossen Kieseln übersäten Böden, wie sie typisch sind im Anbaugebiet von Rueda. Im Keller lässt ihnen Sanz eine besonders sorgsame Behandlung zukommen. Das Resultat widerspiegelt sich im Wein durch akzentuierte Mineralität, lebhafte Struktur und druckvolle Spannung.
Auf dem Etikett der jüngsten Rueda-Abfüllung wird eine stattliche Henne in einer Kutsche chauffiert. Sie erinnert an ein «poule de luxe», ein Luxushuhn, wie die Franzosen Damen bezeichnen, die sich am Schönen und Kostbaren delektieren. Der Inhalt, ein aus Verdejo gekelterter Rueda, ist so aussergewöhnlich wie das Etikett. Sanz wählt dafür die Trauben seiner ältesten Buschreben, diese produzieren weniger, dafür Gehaltvolleres als die jungen Stöcke. Für den Ausbau scheint ihm ein 10 000 Liter fassendes Eichenholzfass am geeignetsten. Darin reift der Weisse präzis 30 Tage auf der Feinhefe. Danach wird er in Stahltanks umgezogen, bis er als «Camino Pollos» zur Abfüllung bereit ist. Den Namen entlehnte Richard Sanz dem Feldweg in unmittelbarer Nähe seines Kellers, der «Weg der Hühner» heisst. Kleintiere und Kräutergarten sind Teil des Betriebs von Menade wie auch Insektenhotels und mobile Hotspots auf Rädern.