WeinLese 65: Editorial

Die Navarra gehört nicht zu den bekanntesten und begehrtesten Weinregionen Spaniens. Die im Westen angrenzende Nachbarin, die Rioja, wirft unvermindert grosse Schatten. Und auch Ribera del Duero oder Priorat stehen höher in der Gunst von Liebhabern spanischer Tropfen.

Wenn wir in dieser Ausgabe gleichwohl für einmal die Navarra ins Rampenlicht rücken, hängt das einerseits mit der erstaunlichen Qualität und Vielfalt der Weine zusammen, die unsere beiden Partner-Weingüter aus dieser Region auf die Flasche bringen. Und andererseits mit der Passion und Innovationskraft, die die beiden Bodegas versprühen.

Quaderna Via, am vielbegangenen Pilgerweg nach Santiago de Compostela gelegen, entdeckt als attraktives Nebenstandbein zum Weinbau gerade den naturnahen Agriturismo, der in Spanien noch in den Kinderschuhen steckt. Und bei Azul y Garanza, am Rande der Halbwüste Bardenas Reales, wird mutig in eine autarke Energieversorgung und in neue Ausbaugefässe im Keller investiert.

Entdecken Sie eine wenig bekannte Weinregion und zwei ökologische Vorzeige-Weingüter, die mit ihrer Strahlkraft aus jedwedem Schatten heraustreten.

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WeinLese 64: Editorial

Hans Wüst, Redaktor

Es gab Zeiten, da galt Schaumwein als Teufelstropfen, weil bei der Herstellung auch mal eine Flasche explodierte. Das ist lange her, denn heute versteht man die Entstehung der prickelnden Perlen in der Flasche und hat sie unter Kontrolle.

Im Schwerpunktthema dieser Ausgabe gehen wir der Erzeugung von Schaumwein auf den Grund, erklären die unterschiedlichen Herstellungsmethoden und stellen Ihnen sechs Alternativen zu Champagner vor. Denn es muss nicht immer dieses Prestige-Getränk sein. Längst gibt es viele hervorragende Schaum- und Perlweine aus anderen Regionen Europas.

Viele unserer Winzer erzeugen den einen oder anderen Prickler, einige davon haben sich sogar auf diese Art von Wein spezialisiert. Sie verwenden dafür beste Trauben aus ökologisch intakten Weinbergen und bieten so gegenüber Schäumern aus konventionellem Anbau einen deutlichen Mehrwert.

Tauchen Sie ein in unsere prickelnde Schaumweinwelt mit erlesenen Tropfen aus reicher Natur, und legen Sie sich einen kleinen Vorrat an. Bald stehen die Festtage vor der Tür!

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WeinLese 63: Editorial

WeinLese Redakteur Hans Wüst

800 Kilometer Küste mit zauberhaften Stränden, runde Steinhäuser mit Kegeldach (Trulli), knorrige Olivenbäume und Primitivo-Weine – das sind die Aushängeschilder von Apulien. Im Stiefelabsatz haben Weinbau und Küche, wie fast überall in Italien, eine grosse Bedeutung. Wobei die Weine in den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht haben. Primitivo – das war lange genau das, was der Name heute fälschlicherweise noch immer suggeriert: ein primitiver Massenwein.

Auch in Süditalien haben innovative und naturverbundene Winzer nämlich längst gemerkt, dass sich Klasse statt Masse lohnt. Zu ihnen gehören Gregory Perrucci und Salvatore Mero, die ihre Rebberge im Anbaugebiet Manduria zum Bioweingut Felline zusammengelegt haben. Die beiden arbeiten seit fast zwanzig Jahren im Geiste von Delinat und sind wesentlich mitverantwortlich dafür, dass Apulien vom Massenwein-Image weggekommen ist und heute mit grossartigen Qualitätsweinen aus intakter Natur brilliert.

Ich wünsche gute Lektüre bei unserer Reportage aus dem tiefen Süden Italiens.

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WeinLese 62: Editorial

Wein und Olivenöl sind seit Jahrhunderten beste Freunde. Kaum ein Weingut im Süden Europas, das nicht auch über ein paar Olivenbäume verfügt. Oftmals sind es gar ganze Olivenhaine, die landschaftlich schöne Kontraste bilden und dem Winzer zu einem willkommenen Zusatzerwerb verhelfen.

Beim Olivenöl gibt es unterschiedliche Güteklassen und riesige Preisunterschiede. Letztere sind umso erstaunlicher, weil die meisten Olivenöle als «nativ extra» oder «Extra Vergine», also Öle der höchsten Güteklasse, angeboten werden. Doch längst nicht alles, was im Verkaufsregal steht, erfüllt diese Ansprüche.

«Öl, Wein und Freunde – je älter, desto besser.»

Sprichwort aus Portugal

Gutes Olivenöl schmeckt frisch, fruchtig, aber auch leicht scharf und bitter. Diese Geschmackskomponenten sind untrügliche Zeichen vorbildlicher Verarbeitung und maximal reiner Inhaltsstoffe. Letztere bestehen vor allem aus einfach ungesättigten Fettsäuren, Polyphenolen und Vitaminen – alles geschmacks- und gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe, die Olivenöl so wertvoll machen.

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen vier Winzer vor, die ihr eigenes Olivenöl anbieten. Die Öle haben ihren Preis, erfüllen in puncto Geschmack und analytischer Prüfung jedoch allerhöchste Ansprüche. Viel Vergnügen beim Eintauchen in die faszinierende Welt von Wein und Olivenöl.

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WeinLese 61: Editorial

Delinat-Winzer sind den meisten anderen Weingütern in Bezug auf die Ökologie meilenweit voraus. Genauso wie in die Weinqualität investieren sie mit der Unterstützung von Delinat ständig in fruchtbare Böden, reiche Biodiversität und erneuerbare Energien. Damit sind sie Vorreiter eines zukunftstauglichen Weinbaus. Am Ziel sind aber auch wir und unsere Winzer noch lange nicht.

«Schöner, als Visionen zu haben, ist,
sie zu verwirklichen.»

Lisz Hirn, Philosophin und Künstlerin

Wie sieht aus heutiger Sicht das ökologisch perfekte Weingut aus? Delinat-Winzerberater Daniel Wyss und die Hamburger Illustratorin Barbara Dziadosz skizzieren es anschaulich in dieser Ausgabe. Lebendige Böden, reiche Biodiversität, robuste Traubensorten, sanfte Vinifikation, erneuerbare Energie, vermeiden von Abfall und CO2-neutrale Transporte sind zentrale Elemente dieser Vision. Teile davon sind auf den rund hundert Weingütern, mit denen wir europaweit zusammenarbeiten, bereits Realität. Voller Elan wird der eingeschlagene Weg gemeinsam weiterverfolgt. Zum Wohle von Natur und nachfolgenden Generationen.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich, wenn Sie uns mit dem Genuss von Delinat-Wein auf dem Weg zum perfekten Weingut begleiten.

WeinLese 60: Editorial

Es gab eine Zeit, als der Papst nicht in Rom, sondern in Avignon residierte. Das war im 14. Jahrhundert, als die französische Krone dies so bestimmte. Johannes XXII., ein dem Wein verbundener Papst, war einer von ihnen. Er liess sich in Castrum Novum Calcernerii eine Sommerresidenz bauen und einen eigenen Weinberg anlegen. Daran erinnert der heutige Ortsname Châteauneuf-du-Pape. Optisches Wahrzeichen des Dorfes ist die noch bestehende päpstliche Schlossruine.

Alles andere als eine Ruine ist die Domaine de Beaurenard. Das Weingut wird seit 1695 von der Familie Coulon geführt und steht heute in schönster Blüte da. Seit 2014 arbeiten wir mit diesem Biobetrieb zusammen, dessen Weine immer wieder prämiert werden und entsprechend begehrt sind. Soeben hat auf dem Weingut die achte Generation das Zepter übernommen. Mit Respekt vor der Natur und der Tradition, aber mit neuen Ideen und Visionen wollen die beiden Brüder Victor und Antonin Coulon den Familienbetrieb mit jugendlichem Elan ganz im Sinne der Delinat-Methode noch mehr zum Blühen bringen.

In unserer Reportage stellen wir Ihnen die steinige Weinbauregion Châteauneuf-du-Pape sowie die Domaine de Beaurenard und ihre Weine, die sich hervorragend für die Festtage zum Jahresende eignen, näher vor. Ich wünsche gute Lektüre.

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WeinLese 59: Editorial

Bio boomt. Das führt mitunter dazu, dass Bio heute viele Gesichter hat – leider nicht nur strahlende. Wer die Natur über Jahre mit der Chemiekeule gebeutelt hat und jetzt plötzlich vom Saulus zum Paulus mutiert, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er es aus Überzeugung tut, oder nicht doch eher als Trittbrettfahrer mit der Aussicht auf bessere Preise.

Industrie-Bio, kaum besser als konventionelle Landwirtschaft, oder Greenwashing, bei dem man sich in ein grünes Mäntelchen hüllt, verwässern die Bioszene heute im grossen Stil. Für überzeugte und echte Biowinzer ist es zu einer Herausforderung geworden, sich von Pseudo-Bio abzugrenzen.

Delinat-Winzer schaffen das immer wieder. Mit Innovation, Kreativität und unserer Unterstützung erneuern sie ständig ihre Pionierrolle, sei es bei der Förderung der Biodiversität, der Permakultur oder neuer Rebsorten, die so stark sind, dass sie kaum mehr gespritzt werden müssen. Um solchen resistenten Sorten zum Durchbruch zu verhelfen, lohnt sich eine kleine Rebellion im Weinberg. Wir wagen sie gemeinsam mit dem Schweizer Winzerpaar Roland und Karin Lenz. Unsere neuen, frechen Rebbel-Weine aus zukunftsträchtigen Sorten sind Weine von grosser Klasse. Gute Lektüre beim Entdecken einer neuen Genusswelt!

WeinLese 58: Editorial

Hans Wüst, WeinLese Redaktor

Am 20. Juli 2013 sind wir im Tal der Kamele im Süden Portugals bei schönstem Sommerwetter in den Korb eines Heissluftballons gestiegen. Mit an Bord: Antje und Thorsten Kreikenbaum, verantwortlich für das Weingut Vale de Camelos im Alentejo.

Ziel der Ballonfahrt: Antje und Thorsten wollten uns aus der Vogelperspektive zeigen, wie es dank jahrzehntelanger Anstrengungen gelungen ist, die Biodiversität in dieser wüstenähnlichen Umgebung zu fördern. Es war ein sehr eindrückliches Erlebnis, das Weingut von oben als grüne Oase mit fünf grossen Regenwasserteichen, unzähligen Rebstöcken, Oliven und Johannisbrotbäumen sowie Stein- und Korkeichen zu entdecken.

Würden wir heute die Ballonfahrt wiederholen, wäre das Bild noch eindrücklicher: In den vergangenen sieben Jahren wurden unter klimatisch extremen Bedingungen unermüdlich weitere Pinien- und Korkeichenwälder aufgeforstet und bei den Weinbergen nochmals viele Bäume und Sträucher gepflanzt. Für diese Anstrengungen und als Motivation, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzufahren, verlieh Delinat dem Weingut die Auszeichnung «Biodiversitätswinzer 2020».

Ich wünsche gute Lektüre, am besten bei einem Glas «Biodiversitätswein» von Vale de Camelos.

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WeinLese 57: Editorial

Hans Wüst

1980 begannen Astrid und Karl Schefer, in ihrem kleinen Haus im Appenzellerland Weinpakete zu schnüren und verschickten diese an ein paar Dutzend Kunden, die sich damals für Biowein interessierten. Es war der Anfang des Schweizer Familienunternehmens Delinat. In den vergangenen 40 Jahren ist es ständig gewachsen und gleichwohl ein typisches, erfolgreiches Familienunternehmen geblieben.

Karl Schefer ist kein Freund von Jubiläen. «Wer keine Ideen hat, feiert Jubiläen», pflegt er zu sagen. Auch Zurückblicken ist nicht sein Ding. Viel lieber schaut er vorwärts, entwickelt neue Visionen und versucht, diese mit adäquaten Projekten umzusetzen. Dabei legt er noch immer gerne selber Hand an – im Grossen wie im Kleinen.

Mit dem Schwerpunktthema in diesem Heft soll also kein Jubiläum gefeiert werden. Vielmehr geht es darum, einen Einblick zu geben in eine unglaubliche Metamorphose, die im Weinbau möglich ist, wenn eine verschworene Gemeinschaft gemeinsame Sache macht. Noch ist der biologische Weinbau weltweit längst nicht dort, wo er sein sollte. Mit Überzeugung, Ausdauer und Kreativität kann es aber gelingen, immer mehr qualitativ hochwertige Weine aus Rebbergen mit reicher Biodiversität zu erzeugen. Zum Wohle aller Weinliebhaber und der Natur.

Ich wünsche Ihnen erhellende Lektüre bei einem feinen Glas Delinat-Wein.

WeinLese 56: Editorial

Guter Wein preist sich selbst, will uns obiges Sprichwort sagen. Vor über 20 Jahren haben Josep Maria Albet i Noya, mittlerweile der erfolgreichste Biowinzer Spaniens, und seine Kellermeisterin Marga Torres in Katalonien mit dem Vinya Laia eine neue Weinstilistik begründet.

Sie haben schon damals ihren Reben ein ökologisch intaktes Umfeld mit reicher Biodiversität geboten, haben sich bei der Assemblage alle Freiheiten genommen, haben auf in Spanien gängige Standards wie Crianza oder Reserva verzichtet und stattdessen eigene Massstäbe für den Ausbau im Barrique gesetzt.

Der erste Vinya Laia, mitinitiiert von Delinat und benannt nach der Tochter von Marga Torres, trägt den Jahrgang 1996. Seither überzeugt der elegante Tropfen mit seinem unvergleichlichen mediterranen Charme eine grosse Fangemeinde. Lesen Sie in unserer Reportage, wie es in enger Zusammenarbeit gelungen ist, diesen beliebten Wein über all die Jahre immer noch einen Tick besser zu machen und ihm beim Jubiläumsjahrgang 2016 die Krone aufzusetzen.

Ich wünsche Ihnen viel Lese- und Trinkspass, vielleicht bei einem Glas Vinya Laia.

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