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Erziehungssysteme

Es gibt eine Vielzahl von Erziehungssystemen im Weinbau. Die wichtigsten sind die Drahtrahmenerziehung (Spaliererziehung), die Pfahlerziehung (Einzelpfahlerziehung), die Pergolaerziehung und die Buscherziehung (Gobelet, Albarello). Wichtige Kriterien für die Wahl der idealen Erziehungsform im Weinbau sind neben den traditionellen Gepflogenheiten der Bodentyp, der gewünschte Ertrag, das Klima, die Rebsorte, die Rebkrankheiten sowie der Grad von Mechanisierung und Automatisierung im Rebberg.

Gobelet-Erziehung

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Die älteste, von den Griechen erfundene und danach von den Römern übernommene – ist die Gobelet-Erziehung. Die Reben gedeihen ohne Unterstützungssystem (Drähte, Rahmen, Pfähle) in Buschform als einzelne Bäumchen. Diese Erziehungsform ist sehr arbeitsintensiv und deshalb in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Hingegen liefern Buschreben meiste qualitativ hochwertige Trauben.

Guyot-Erziehung

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Die bekannteste und verbreitetste Variante der Spaliererziehung ist die Guyot-Erziehung. Sie ist nach dem Franzosen Jules Guyot (1807-1872) benannt. Beim Rebschnitt wird die dem Stamm zweitnächste Fruchtrute stehen gelassen, auf sechs bis fünfzehn Augen angeschnitten, dann gebogen und am untersten Draht festgebunden. Aus den Winteraugen dieses Bogens treiben im Frühjahr die Fruchtruten, die in diesem Jahr die Trauben tragen. Die dem Stamm nächste Fruchtrute wird auf einen kurzen Zapfen mit zwei Augen zurückgeschnitten. Aus den zwei Augen treiben zwei einjährige Ruten, die im Jahr darauf als Bögen dienen sollen. Im deutschsprachigen Raum wird Guyot auch als Streckbogen-System bezeichnet. In Österreich, Deutschland und in den französischen Regionen Burgund und Bordeaux ist die häufigste Methode der Doppelstreckbogen. Dabei werden dem Rebstock zwei Fruchttriebe belassen und am untersten Draht befestigt. Die oberen Drähte dienen zur Befestigung der aus den Bögen entspringenden einjährigen Fruchtruten. Eine qualitätsbefördernde Variante ist der Einfachstreckbogen, bei dem nur ein einziger Fruchttrieb belassen wird.

Einzelpfahlerziehung

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Bei der Einzelpfahlerziehung oder Stockkultur werden die Rebstöcke einzeln und frei stehend an einem senkrechten Stützpfahl erzogen. Die Reben sind auf Zapfen zurück geschnitten und die aufwachsenden Ruten werden trichterförmig um den Stützpfahl festgebunden. Diese Methode ist in Südfrankreich, in Italien und in Spanien teilweise immer noch gebräuchlich. Sie verliert aber immer mehr an Bedeutung, weil eine Mechanisierung der verschiedenen Arbeitsvorgänge nur schwer möglich ist. Zudem bildet sich im Innern der hochgebundenen Triebe ein Mikroklima, das Pilzinfektionen begünstigt.

Pergola-Erziehung

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Die Pergola-Erziehung ist ein altes, horizontales Erziehungssystem, bei dem sich ein mehr oder weniger geschlossenes Laubdach (Dachlaubenerziehung) in ca. 2 m Höhe entwickelt. Es ist vor allem in südlichen Gebieten verbreitet. Die Pergola-Erziehung und Varianten davon (z.B. Tendone) werden sowohl für die Kelter- als auch die Tafeltraubenproduktion verwendet.

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