Seit über 15 Jahren begleiten Delinat-Weine den Schweizer Circus Monti auf seiner Tournee. Zwischen August und November ist die Monti-Truppe wieder unterwegs und macht an neun Gastspielorten mit dem neuen Programm Halt. Wir trafen Zirkusdirektor Johannes Muntwyler vor dem Start in Wohlen zu einem Glas Wein.
Seit vielen Jahren wird das Premiere-Publikum an grösseren Gastspielorten mit einem Glas Delinat-Wein begrüsst. Erinnern Sie sich noch, wie es zu dieser Partnerschaft kam?
Johannes Muntwyler: Nein, nicht mehr genau. Das hat noch unser Vater gemacht. Ich habe nur mitbekommen, dass es immer eine sehr angenehme und faire Zusammenarbeit war. Delinat und Monti, das passt sehr gut zusammen.
Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten?
Delinat-Weine sind speziell. Sie stammen aus nachhaltigem Weinbau, sind sehr ökologisch hergestellt. Leute, die solche Weine trinken, tun dies bewusst. Ähnlich ist es bei uns. Wir bieten ebenfalls ein sehr spezielles Programm. Die meisten Leute, die zu uns kommen, gehen nicht einfach in den Zirkus, sondern ganz bewusst in den Circus Monti.
Johannes Muntwyler lebt zusammen mit seinen beiden jüngeren Söhnen und seiner Partnerin Armelle Fouqueray in Wohlen, wo er 1964 auch geboren wurde und zusammen mit zwei Brüdern und einer Schwester aufwuchs. Sein Vater war ein zirkusbegeisterter Lehrer, der mit seiner Familie mehrere Jahre mit dem Circus Olympia auf Tournee ging, ehe er 1984 den eigenen Circus Monti gründete. Johannes Muntwyler liess sich vom Zirkusfieber anstecken und machte eine Ausbildung als Jongleur. Bis zu seinem 50. Altersjahr brillierte er mit verschiedenen Darbietungen – unter anderem atemberaubenden Jongliernummern – in der Manege. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 2004 die Zirkusdirektion und führt das Unternehmen seither zusammen mit seiner Familie weiter. Die Monti-Tournee 2015 führt zwischen dem 7. August und dem 22. November in neun Schweizer Städte. Alles über das aktuelle Programm und den Tourneeplan: www.circus-monti.ch
Bei Monti ist 2015 einiges anders: Die Tournee dauert nur noch von August bis November, statt 40 gibt es nur noch 9 Gastspielorte. Weshalb diese massive Kürzung?
Es sind verschiedene Gründe, aber wirtschaftliche gehören nicht dazu. Der Hauptgrund ist: Wir haben in unserer Familie alle extrem Freude am Zirkus. Bisher haben wir ausschliesslich dafür gelebt. Es gibt aber noch viel anderes auf der Welt, das im Leben Platz haben sollte. Deshalb sind wir innerhalb der Familie zum Schluss gekommen, in Zukunft nicht mehr nur einzig und alleine für den Zirkus da zu sein, nicht zuletzt, um die Freude am Zirkus nicht zu verlieren.
Viele kleinere Orte werden nicht mehr besucht. Da werden Sie Monti- Fans vom Land enttäuschen …
Das ist sicher so. Es gab auch schon entsprechende Rückmeldungen aus betroffenen Dörfern. Solche Reaktionen sind für mich verständlich, ich wäre sogar enttäuscht, wenn es den Leuten wurst wäre, dass wir nicht mehr kommen. Dann hätten wir in den letzten 30 Jahren etwas falsch gemacht. Wenn wir den Leuten erklären, weshalb wir die Tournee gekürzt haben, zeigen sie Verständnis und sind auch bereit, in die nächstgrössere Ortschaft zu reisen, um unser neues Programm zu sehen.
Mit wie viel Publikum rechnen Sie im Vergleich zu früher?
Konkrete Publikumszahlen geben wir nicht bekannt. Das ist im Zirkusbusiness ein Tabu. Ich kann aber so viel sagen: Wenn es uns gelingt, mit der Hälfte der bisherigen Vorstellungen 65 bis 70 Prozent des bisherigen Publikums abzuholen, wäre das super. Es ist unser Ziel, die einzelnen Vorstellungen noch besser auszulasten.
Es ist erstaunlich, wie ein so aufwändiges Unternehmen wie ein Zirkus in der heutigen Zeit finanziell noch über die Runden kommt. Was braucht es, um Erfolg zu haben?
Es sind viele kleine Dinge, die zusammenspielen müssen. Es braucht insbesondere ein motiviertes Team, das es versteht, das Publikum zu begeistern und ihm eine Freude zu bereiten. Letztlich ist die gesamte Ausstrahlung des Zirkus entscheidend.
Sie selber sind gelernter Jongleur. Treten Sie im neuen Programm wieder auf?
Nein, die Zeit, mit einer grossen Jongliernummer aufzutreten, ist für mich im Alter von über 50 Jahren vorbei. Es gibt ja nichts Traurigeres, als alternde Artisten, bei denen die Leute das Gefühl haben, es wäre jetzt Zeit, abzutreten. Ich schliesse nicht aus, später vielleicht nochmals mit einer kleinen Zauberei oder etwas Ähnlichem in die Manege zurückzukehren, falls es mich kribbelt. Aber im Moment konzentriere ich mich darauf, die Leute als Zirkusdirektor willkommen zu heissen und nach der Vorstellung wieder zu verabschieden.
Wie kommt die Idee an, das Premiere-Publikum mit einem Glas Delinat-Wein willkommen zu heissen?
Sehr gut. Es gibt Leute, die nehmen die Partnerschaft von Delinat und Monti ganz bewusst wahr und freuen sich explizit darüber. Andere geniessen einfach das Glas Wein, das ihnen Delinat offeriert.
Am liebsten mag ich Weisswein. Auch zum Essen kann ich mich problemlos mit einem Weissen anfreunden. Aber es gibt natürlich auch Rotweine, die ich gerne habe. Aus dem Delinat-Sortiment möchte ich speziell La Colle des Lignères empfehlen. Dieser gehaltvolle, fruchtige und doch kräftige Rotwein aus Südfrankreich hat eine schöne Fülle und strahlt für mich eine grosse Harmonie aus.
La Colle des Lignères
Corbières AOP 2012
Domaine Lignères
La Colle des Lignères
Ihre persönliche Beziehung zu Wein?
Ich habe während vieler Jahre keinen Wein getrunken. In jungen Jahren mochte ich Wein nicht besonders. Als Profi-Jongleur habe ich darauf verzichtet, weil meine Arbeit ja eine Art Spitzensport war, wo man jeden Tag bereit sein musste, um Höchstleistungen zu erbringen. Der Verzicht ist mir aber nie schwergefallen. Heute trinke ich bei speziellen Gelegenheiten oder zusammen mit Freunde jedoch gerne ein Glas Wein. Ich bin aber nach wie vor nicht jemand, der jeden Abend Wein trinkt.
Sind Ihnen Weine aus biologischem Anbau wichtig?
Ich gehöre nicht zu jenen, bei denen alles Bio sein muss. Aber wir achten beim Einkaufen doch deutlich stärker auf regionale und nachhaltig produzierte Produkte als auf den Preis. Bei Delinat gefällt mir, dass die Nachhaltigkeit höher gewichtet wird als die Profitmaximierung. Das trifft sich sehr gut mit meiner persönlichen Einstellung.