Weingut Louis Liesch

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Andere in ihrem Alter geniessen längst ihre Pension. Doch Margrit Liesch und Louis Liesch nehmen im bündnerischen Malans noch immer mit jedem Jahrgang das Abenteuer Wein von neuem im Angriff. Erst kürzlich konnten sie für ihren 2001er Blauburgunder Barrique eine prestigeträchtige «Cépage d'Or» an der Vinea in Sierre abholen. Von 840 Pinot Noir-Weinen aus aller Welt landete ihr Malanser auf dem 9. Platz.

Margrit und Louis Liesch: «Jedes Jahr den perfekten Pinot im Visier»

«Gibt es einen besseren Beweis, dass der biologische Anbau sowohl der Weinqualität als auch der Natur zugute kommt ?», fragt Margrit Liesch. Auf ihren 3,2 Hektar ist der Pinot Noir klar die Hauptsorte. Obwohl die grosse Burgundersorte sowohl im Rebberg als auch im Keller höchste Aufmerksamkeit erfordert, nimmt sich das Winzerpaar trotzdem die Zeit, um neue Weinideen umzusetzen. So haben sie auf einer ihrer Parzellen ein Gemisch aus nicht weniger als 14 Kreuzungen zwischen der pilzresistenten Maréchal Foch und der Bordeaux-Leitsorte Cabernet Sauvignon angepflanzt. Daraus keltern sie ihren kernig dichten «Fuoco di Cabernet». Die Liesch's haben ihren Betrieb schon 1986 auf biologischen Anbau umgestellt.

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Margrit und Louis Liesch haben sich einen Namen für ihren Malanser Blauburgunder geschaffen.

«Wenn man vier Kinder hat, hinterfragt man den Einsatz von so giftigen Mitteln wie Herbiziden und Fungiziden intuitiv viel stärker», sagt die engagierte Winzerfrau, die dann ihren Mann zur Umstellung motivierte, obwohl dieser anfangs skeptisch war, ob sich Pilzkrankheiten und Fäulnis mit biologischen Anbaumethoden bewältigen lassen. Heute wissen sie, dass es funktioniert. Besonders stolz ist das engagierte Winzer-Ehepaar, dass sie als Bio-Pioniere dazu beitragen konnten, dass heute rund 20 Prozent der Malanser Rebfläche biologisch bewirtschaftet werden. Damit gilt Malans als Pionierdorf des kontrolliert biologischen Weinbaus in der deutschsprachigen Schweiz.