Château Dudon

In 5ter Generation führen Evelyne und Michel Allien in Barsac (Appellation Sauternes) das Château Dudon. Das stattliche Schloss ist von gut 10 Hektar Reben umgeben, die seit 2004 biologisch bewirtschaftet werden. Auf den sandigen Lehmböden über kalkhaltigem Urgestein wachsen ausschliesslich Weissweintrauben. Zu 84 Prozent Sémillon, zu 15 Prozent Sauvignon Blanc und zu 1 Prozent Muscadelle. Das sind jene Sorten, aus denen der berühmte Süsswein Sauternes entsteht.

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Michel Allien mit seiner ältesten noch vorhandenen Flasche Sauternes (Jahrgang 1929).

Die Trauben für den Sauternes werden erst geerntet, wenn sie von der Edelfäule Botrytis cinerea befallen sind. Diese bildet sich auf reifen Trauben bei warmem Herbstwetter und besonderen klimatischen Verhältnissen. Im Gebiet um den Ort Sauternes ist das Klima für Botrytis cinerea besonders günstig. Hier fliesst das kalte Quellwasser der Ciron ins wärmere Wasser der Garonne. Dadurch bildet sich im Herbst Nebel, welcher die Entstehung der Edelfäule begünstigt. Der Pilz macht die Beerenhaut porös, so dass Wasser verdunsten kann und sich der Zucker und die Extrakte konzentrieren.

Die Sémillon-Traube ist besonders anfällig für die Edelfäule, weshalb der weitaus grösste Teil der Rebfläche von Château Dudon (und auch anderer Sauternes-Weingüter) mit dieser Sorte bepflanzt ist. Der Sauvignon Blanc verleiht dem Wein die notwendige Säure und Muscadelle wird nur sporadisch und in geringen Mengen wegen des Aromas eingesetzt.

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Eine Fotografie von Château Dudon sowie ein aus 10 000 Streichhölzern nachgebautes Modell.

In einem normalen Jahr ergibt die Traubenernte bei der Familie Allien 25 hl pro Hektar, also viel weniger als bei einem guten Rotwein, wo sich der Ertrag bis gegen 100 hl pro Hektar belaufen kann. Die von Hand in mehreren Durchgängen gelesenen Trauben vergären während rund 13 Tagen zu Wein, welcher dann 18 Monate im Barrique ausgebaut wird. Michel Allien trinkt seinen Sauternes gerne zu Lachs, Jakobsmuscheln, Truthahn sowie Blauschimmel- und Ziegenkäse.