Über diesen Wein
Gentile
Die wilden, weitgehend noch unberührten Täler der Abruzzen haben zwar nicht das strahlende Image des Piemonts oder der Toskana. Doch Liebhaber italienischer Gewächse finden hier eigenständige, charaktervolle Weine zu attraktiven Preisen. Dazu gehört der Gentile von Franco D'Eusanio.
Der Spross einer Bauernfamilie war anfänglich Chef der örtlichen Weinbaugenossenschaft, ehe er mit dem Chiusa Grande im Übergangsland zwischen Bergen und Meer ein aussergewöhnliches Bioweingut aufbaute. Auf den biologischen Weinbau ist er über ein Projekt gekommen, bei dem es darum ging, Bio-Traubensaft für Kinder herzustellen. Für ihn kam danach keine andere Anbaumethode mehr in Frage. Gleichzeitig verabschiedete er sich von der verbreiteten Tendone-Erziehung, bei der die Reben als Dachlauben gezogen werden. «Das bringt mehr Masse als Klasse», begründet Franco die Umstellung auf modernen Drahtzug.
Der Gentile reift nach der Gärung ein Jahr in grossen Eichenholzfässern. So wird das ungestüme Temperament der Montepulciano-Traube gebändigt. «Der Wein wird geschmeidig, ohne sein Kraft zu verlieren», sagt Franco, der zu den grossen Förderern der Hauptsorte in den Abruzzen gehört: «Mein Ziel sind Weine, in denen sich die Klarheit und die Frische unserer Bergwelt und der mediterrane Charme der Adria spiegeln.» Was will man mehr?