Auf ein Glas mit … Hans Wüst

Über eine Dekade zeichnete der gebürtige Luzerner Hans Wüst für das Delinat-Kundenmagazin WeinLese verantwortlich. Mit Ende 2023 hat er sich in den Ruhestand begeben. In „Auf ein Glas mit Hans Wüst“ erzählt der langjährige Redaktor von Wein auf Papier und verheirateten Reben.

Hans Wüst, wie bist Du zum Wein gekommen?
Hans Wüst: Schon mit Anfang 20, als alle anderen Bier tranken, war mir der Wein lieber. Das Bier ist dann mit 50 dazu gekommen. Bereits als junger Erwachsener habe ich mich sehr für die Natur, gutes Essen und Wein interessiert. Endgültig um mich geschehen war es nach meiner ersten privaten Weinreise ins Piemont und den Kauf meines ersten Bio-Weins von dort. Bis heute ist das Piemont eines meiner liebsten Reiseziele.

Reisen und Wein

Zu dem Du ja gelegentlich auch Delinat-Kunden mitgenommen hast, oder?
Genau, neben meiner Tätigkeit als Redaktor der WeinLese habe ich gemeinsam mit Yvonne Berardi Gruppenreisen mit Delinat-Kunden zu verschiedenen Weingütern in Frankreich und Italien organisiert und geleitet. In den letzten 10 Jahren sind gegen 40 Reisen mit rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammengekommen. Damit verbunden sind viele wunderbare Begegnungen und Erlebnisse mit wein- und naturbegeisterten Menschen.

Hans Wüst und Nina Wessely
Redaktor Hans Wüst und Redaktorin Nina Wessely bei Winzerin Renate Schütz im Piemont

Die Ruhe nach der WeinLese

Bleibst Du mit einigen Winzern auch im Ruhestand in Kontakt?
Natürlich! Zum Teil haben sich echte Freundschaften entwickelt. Beginnend damit, dass ich es bewundernswert finde, mit welcher Leidenschaft unsere Winzer Weine im Einklang mit der Natur machen. Niemand macht Bio, weil es gerade Trend ist. Ich denke, sie würden ohne Delinat nicht grossartig etwas anders machen. Es ist einfach genial mitanzusehen, wie wir da alle am gleichen Strang für die Natur und gute Weine ziehen. Und natürlich höchst zufriedenstellend, hier tatkräftig mitgeholfen zu haben.

Das wirst Du bestimmt vermissen, nicht?
Was ich an Delinat vermissen werde, weiss ich noch nicht. Noch bin ich ja mit der aktuellen Ausgabe (Anm. die Ausgabe des Kundenmagazins WeinLese73, in der dieses Interview erschien) gut beschäftigt. Reisen in meinem Ruhestand, aber ohne die Deadlines der Druckabgaben im Rücken, werde ich ja weiterhin und Winzer besuchen sowie guten Wein trinken auch. Ich werde vom Redaktor wieder zum Delinat-Kunden.

«Die WeinLese war die Krönung
meiner beruflichen Laufbahn.»

Hans Wüst, Redaktor der WeinLese

Womit sich der Kreis schliesst…
Ja, 2010 wurde ich vom Kunden zum Redaktor. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, obwohl nicht immer leicht umzusetzen.

Wieso das?
Wie es bei Delinat Tradition ist, habe ich die Stellenausschreibung noch bevor sie veröffentlicht wurde, über den Kundennewsletter erhalten. Von meiner Bewerbung bis zu dem Tag, an dem ich den Vertrag unterschrieben habe, sind sechs Monate vergangen. Dazwischen lagen viele Textproben, Besuche bei Winzern und mehrere Gespräche. Danach kam «Learning by Doing». Damit einher ging die wachsende Begeisterung für nachhaltigen Weinbau.

Auf ein Glas mit Redaktor Hans Wüst in seinem Garten …

Spielst Du damit auf das nächste Kapitel in deinem Leben an?
Meinst Du den Garten oder den Krimi? Ich fange mit dem Garten an. Inspiriert vom Kontakt mit unseren vielen grossartigen Winzern betreibe ich seit zwei Jahren mit meiner Schwester ein eigenes Gartenprojekt, das wir als Permakultur hegen und pflegen. Natürlich habe ich dort auch Wein angepflanzt. Heuer wird es hoffentlich die erste Ernte für die Weinproduktion geben.

Hans Wüst in seinem Weinberg
Auf ein Glas mit Redaktor Hans Wüst in der WeinLese

Wow! Und welche Reben gedeihen bei Dir?
Ich habe mich für Sauvignac entschieden. Eine tolle robuste Rebsorte. Ich spritze weder Kupfer noch Schwefel und möchte sehen, wie weit ich mit der Resistenz dieser feinduftigen Weissweinsorte komme. Die Trauben der letzten beiden Jahre, die ja erst im dritten Jahr zu Wein verarbeitet werden können, haben jedenfalls schon traumhaft geschmeckt. Letztes Jahr mussten die Tafeltrauben, die meinen Zwetschgenbaum emporranken, sogenannte vitae maritate, also verheiratete Reben, pur zum Essen reichen. Reben sind ja im Grunde Kletterpflanzen, auch diesen Trick der verheirateten Reben habe ich mir von einer unserer Winzerinnen, Renate Schütz, im Piemont abgeschaut (mehr Infos zum Thema Vitiforst finden Sie im Beitrag «Reben lieben Bäume»).

Zum Lesen, ein guter Rotwein

Krimi im Garten hattest Du also zum Glück keinen. Dafür im Wein?
2019 habe ich die «Zimmerstunde» geschrieben. Ein Lokalkrimi über einen Kommissar, der natürlich gerne Wein trinkt. Komischerweise am liebsten den gleichen wie ich.

Und das ist?
Alle Weine meines lieben Freundes Alberto Brini vom Weingut Il Conventino in Montepulciano. Den eleganten Vino Nobile liebe ich natürlich sehr, und doch ist der einfache Montepulciano Rosso vielfach der ideale Speisebegleiter aus meinem Keller.

Lieber Hans
Über 13 Jahre hast Du mit viel Beobachtungsgabe, einer Leidenschaft für Wein und Natur sowie spitzer Feder dazu beigetragen, die Delinat-Welt für unsere Kundinnen und Kunden erlebbar zu machen. Als engagierter Reiseleiter hast du zudem viele Delinat-Weinfreunde auf unvergessliche Reisen durch die natürlichsten Weinberge Europas begleitet. Und damit das Gesicht von Delinat gegen aussen massgeblich mitgeprägt. Wir danken dir von Herzen für deine Treue, dein Engagement und natürlich für die unzähligen Geschichten und wünschen dir in deinem neuen Lebensabschnitt viele aufregende Entdeckungen, Momente der Ruhe und vor allem Gesundheit. Merci viu mou!
Deine Kolleginnen und Kollegen

Guter Wein wird dich also auch im Ruhestand begleiten?
Selbstverständlich. Und auch wenn ich mich auf meine neue Freiheit freue, so höre ich nicht auf zu betonen, dass Delinat und darin insbesondere die WeinLese die Krönung meiner beruflichen Laufbahn war. Ich blicke sehr gerne auf diese spannende Zeit zurück und freue mich darauf, das Sortiment und die Weinneuheiten bei Delinat wieder als Kunde zu geniessen.

Weintipp Hans Wüst

Dieser fruchtige Il Conventino, gekeltert aus 90 Prozent Sangiovese und der Ergänzung durch die lokalen Rebsorten Canaiolo und Colorino ist für mich der ideale Pizza- und Pastabegleiter. Die grosse Kunst ist, vermeintlich Einfaches gut zu machen. Winzer Alberto Brini zeigt mit diesem Wein vor, wie das geht.

Il Conventino
Rosso di Montepulciano DOC 2020
www.delinat.com/conventino-rosso-montepulciano

Video-Reise zu Öko-Pionieren

Video-Blogger Olivier Geissbühler besuchte Delinat-Vorzeigeweingüter

In der WeinLese Nummer 61 haben wir im Februar 2021 die Vision vom ökologisch perfekten Weingut skizziert. Reiche Biodiversität, lebendige Böden, robuste Rebsorten und grüne Energie sind zentrale Elemente. Unser Video-Blogger Olivier Geissbühler hat jetzt mit seiner Kamera sechs Delinat-Winzer besucht, die in einzelnen Bereichen bereits nahe am perfekten Weingut sind. In den Video-Interviews erzählen die Winzer, in welchen Bereichen sie die Nase vorn haben.

Reiche Biodiversität

Trockensteinmauer auf dem Weingut Albet i Noya im Penedès

Josep Maria Albet i Noya, Penedès, Spanien
«Biodiversität bedeutet biologische Vielfalt. Es ist unser Ziel, möglichst viele verschiedene Pflanzen und Kleinlebewesen in unseren Rebbergen zu haben, um so einen natürlichen Kreislauf aufzubauen, bei dem Nützlinge Schädlinge in Schach halten. Das funktioniert schon ganz gut. Ein wichtiges Element sind die über acht Kilometer Trockensteinmauern, welche die Terrassen unserer Steillagen stützen. Sie bieten ein Habitat für vielerlei Lebewesen, die wir nicht alle kennen. Wir haben schon bis zu 60 Zentimeter lange Echsen beobachtet. Zwischen den Steinen hausen sogar kleine Frösche, die nachts zu singen beginnen.»

Lebendige Böden

Timo Dienhart setzt auf eine artenreiche Begrünung und lebendige Böden

Timo Dienhart, Mosel, Deutschland
«Wir legen grössten Wert auf natürliche Vielfalt und funktionierende Kreisläufe. Grundlage dafür ist ein lebendiger Boden. Wir säen gezielt unsere standortgerechte, artenreiche Begrünung mit 20 verschiedenen Komponenten, darunter zahlreiche Leguminosen. So erhalten und steigern wir den Humusaufbau, die Bodenfruchtbarkeit und schützen unsere Steillagen vor Erosion. Es entsteht ein lebendiger, blühender Teppich, der vielen Insekten und Vögeln Heimat bietet. Biodynamische Präparate und unser wertvoller Trester-Rebholz-Kompost helfen mit, die Bodenorganismen mit Futter zu versorgen, sodass diese ständig aktiv sind und ihrerseits die Reben mit Energie versorgen können.»

Biologische Hotspots

Ein Lebensturm dient in den Weinbergen des Weinguts Pflüger als Hotspot für Insekten und Vögel

Alexander Pflüger, Pfalz, Deutschland
«Leider ist auch bei uns in der Pfalz die biologische Vielfalt im Weinbau generell verarmt und einer Monokultur gewichen. Die Schaffung von biologischen Hotspots trägt dazu bei, die Artenvielfalt zu fördern und unsere Weinberge zu einem funktionierenden Ökosystem zu entwickeln. Einer unserer auffälligsten Bio-Hotspots ist der vier Meter hohe Lebensturms am Dürkheimer Herrenberg. Der Aufbau aus den verschiedensten Materialien wie Reisig, Hölzern, Steinen sowie das Anbringen von Nistkästen lockt Wildbienen, Wespen und unsere heimischen Singvögel an. Die Vitalität und die Balance dieses Systems spiegeln sich auch in unseren Weinen wider.»

Permakultur

Permakultur: Wasserretentionsbecken auf Château Duvivier

Erik Bergmann, Provence, Frankreich
«Auf Château Duvivier haben wir uns intensiv mit Lösungen für einen zukunftsgerichteten Weinbau in Zeiten des Klimawandels auseinandergesetzt. Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit, Starkregen, Sturmwinde und Überschwemmungen stellen uns vor grosse Herausforderungen. Um diese zu meistern, bietet die Permakultur gute Ansätze. Dadurch können Ökosysteme gestärkt und die Bodenfruchtbarkeit erhöht werden. Durch das Anlegen von Teichen und Sickergruben konnten wir erreichen, dass Regenwasser nicht ungenutzt abgeschwemmt, sondern gesammelt und den Reben in Trockenperioden zugänglich gemacht wird.»

Grüne Energie

Solaranlage auf dem Dach der Azienda Le Contrade

William Savian, Veneto, Italien
«Unsere Azienda Le Contrade ist klimaneutral. Mittels Solaranlage erzeugen wir weit mehr Strom, als wir brauchen. Wir produzieren zwar noch nicht alle Energie selbst, denn für die Erzeugung von Dampf für die Sterilisation der Abfüllanlage sowie für den Traktor sind wir nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen. Diese kompensieren wir aber mit unserer überschüssigen Solarenergie. So gesehen sind wir energieautark. Aber klar: Unser Ziel ist es, nur noch erneuerbare Energien zu nutzen. Wir haben auch bereits einen Versuch mit einem Elektrotraktor gemacht. Allerdings fehlt den heutigen Modellen noch die Marktreife.»

Robuste Sorten

PIWI auf dem Vormasch: Auf dem Weingut Lenz setzt man auf robuste Rebsorten

Roland Lenz, Thurgau, Schweiz
«Eine zukunftsorientierte Bioweinproduktion ist in unserem Klima nachhaltig nur mit pilzresistenten Traubensorten (PIWI) zu realisieren. Weil wir zu dieser Einsicht gekommen sind, setzen wir seit einiger Zeit vollständig auf robuste Sorten, die nicht oder nur minimal gespritzt werden müssen. Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht. Es braucht viel weniger Hilfsstoffe und Traktorfahrten, was den Boden schont und auch zu weniger Abfall durch Fäulnis führt. Zudem finden unsere Weine aus den neuen, noch wenig bekannten Sorten grossen Anklang.»

Metamorphose im Weinbau

Vor 40 Jahren begann Karl Schefer mit dem Verkauf von Wein aus biologischem Anbau. Bioweine waren damals sauer, kaum geniessbar und stammten aus Rebbergen mit öder Monokultur. Heute gleichen die Delinat-Weinberge wahren Naturparadiesen, und die Weine überzeugen mit grossartiger Qualität. Doch das reicht dem Delinat-Chef nicht. Ein Gespräch über den langen Weg zum Weinbau der Zukunft.

Metamorphose im Weinbau: Weg von der öden Monokultur zu einem biodiversen Weinberg

Karl Schefer, 1980 war biologischer Weinbau in Europa kein Thema, heute ist er Trend. Wie viel hat Delinat zu dieser Entwicklung beigetragen?
Karl Schefer: Delinat hat als erstes und wohl als einziges Unternehmen Genuss und Lebensfreude mit kompromissloser Qualität gepaart. «Mit gutem Gewissen geniessen» war ein Spruch, mit dem wir damals auf den Unterschied aufmerksam gemacht haben. Zum guten Gewissen trug zweierlei bei: sich selbst mit gesundem Wein zu verwöhnen, der frei von Schadstoffen ist. Und zweitens mit jedem Schluck etwas für die Natur zu tun. Delinat war in den 80er-Jahren das einzige Unternehmen, das konsequent auf Bio gesetzt hat, ohne dabei den damals üblichen Mahnfinger zu heben. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten, und damit waren wir das ideale Vorbild für grosse Weinfirmen. Es gibt heute so gut wie keine Weinanbieter mehr, die nicht auch Bioweine haben. Insofern haben wir den Markt geöffnet und entwickelt. Wahrscheinlich wäre die Entwicklung ohne Delinat langsamer gewesen, und es gäbe heute wohl nur einen kleinen Teil des aktuellen Bioangebots.

Was unterscheidet Delinat-Weine von anderen Bioweinen?
Wenn ein Winzer in der Hoffnung auf bessere Preise ein Biozertifikat anstrebt, dann kann er beinahe so weitermachen wie bisher. Er muss lediglich die chemisch-synthetischen Pestizide durch «biokonforme» ersetzen. Seine Denkweise ändert er nicht: Er betreibt Monokultur und damit einen Dauerkampf gegen Schädlinge und Krankheiten. Delinat-Winzer tun alles, um diese Monokultur zu durchbrechen und natürliche Kreisläufe zu fördern. Je grösser die Vielfalt, desto geringer die Probleme. Die Reben leben in Nachbarschaft mit Kräutern, Hecken, Bäumen und damit in einer gewissen Konkurrenz, gegen die sie sich zu wehren lernen. Sie werden robuster und gesünder, mit kräftigen, aromatischen Trauben, aus denen guter Wein entsteht. Das alles schreiben die Delinat-Richtlinien vor, setzen die Rahmenbedingungen, bieten Lösungen an. Kurz: Bio geht auch in Monokultur, Delinat nicht.

Eine geniale Idee war das Weinabo DegustierService. Wie bist du darauf gekommen?
Das war 1987, knapp sieben Jahre nach dem Start. Zugegeben: Unsere damaligen Weine waren heterogen, manchmal echt Spitze, oft aber auch reine Geschmackssache. Auch waren die Unterschiede von einem Jahrgang zum nächsten deutlich grösser als bei konventionellen Weinen. Aus zwei Gründen: Erstens greifen naturverbundene Winzer grundsätzlich nur sanft in die Weinbereitung ein. Und zweitens waren die Techniken der natürlichen Weinproduktion damals noch wenig entwickelt. Alle Delinat-Winzer waren Pioniere, mussten alles neu erfinden – es gab keine Rezepte. Weil wir unsere Kundinnen und Kunden nicht enttäuschen wollten, haben wir stets empfohlen, einen neuen Jahrgang vor dem Kauf zu probieren, auch wenn der letzte gefallen hat. So kam die Idee wie von selbst: Die Degustation im Abo – der DegustierService – war geboren.

Karl Schefer im Weinberg eines Delinat-Winzers
Delinat-Gründer Karl Schefer: «Am Anfang fehlte es uns an Wissen, Geld, Infrastruktur und Mitstreitern. Genau genommen hatten wir nur eines: die sichere Überzeugung, dass unsere Idee richtig ist.»

Bereits 1983 hat Delinat eigene, strenge Biorichtlinien eingeführt und damit der Agrochemie, den konventionellen Winzern und dem Weinhandel den Kampf angesagt. Wie hast du die damalige Zeit in Erinnerung?
Das war gleichermassen eine sehr harte wie auch eine äusserst spannende und anregende Zeit, die ich nicht missen möchte. Es fehlte uns an Wissen, Geld, Infrastruktur und vor allem an Mitstreitern. Weinhandel und Behörden hatten sich geschlossen gegen uns gestellt. Genau genommen hatten wir nur eines: die sichere Überzeugung, dass unsere Idee richtig ist. Dass natürlich gewachsener Wein besser sein muss. Beseelt von dieser Idee, haben wir die notwendige Kraft geschöpft, die es brauchte, um einige Dutzend Abstürze zu überwinden. Kraft gaben uns die damaligen Winzer-Pioniere, die wie wir vom Grundgedanken überzeugt waren. Schon 1982 trafen sich sieben charismatische Persönlichkeiten im appenzellischen Speicher, wo wir in drei Tagen die ersten Delinat-Richtlinien formuliert haben, die 1983 in Kraft traten. Das war die Geburtsstunde des Bioweins, weil diese Richtlinien, anders als alle anderen, auch die Weinbereitung und nicht nur die Traubenproduktion definiert hatten. Darauf waren wir sehr stolz.

Wie war es möglich, über hundert Biowinzer in ganz Europa von solch strengen Richtlinien zu überzeugen?
Es gab in den 80er-Jahren eine stete Entwicklung in «unsere Richtung». Die innovativsten Winzer haben natürlich auch rasch von Delinat gehört und sich erkundigt, was es braucht, um in unser «Netzwerk » aufgenommen zu werden. Noch heute vergeht kaum eine Woche, in der wir nicht von neuen Winzern kontaktiert werden. Doch die wenigsten eignen sich als Partner. Viele hoffen einfach auf höhere Preise und Verkaufsmengen. Die besten aber schauen wir genau an, und wenn es klappt, sind wir die besten Partner, die sich Winzer wünschen können. Sie bekommen Weiterbildung, fundierte Beratung auf allen Ebenen und einen sehr langfristigen, sicheren Absatz. Überzeugen mussten wir noch nie – wenn der eigene Antrieb fehlt, dann klappt es nicht.

Die Richtlinien wurden über die Jahre zu einem Stufenmodell mit 1 bis 3 Schnecken entwickelt. Weshalb dieses «Schneckensystem»?
Unsere Richtlinien entwickeln sich ständig weiter. Das kann manchmal ganz schön schwierig werden, vor allem für grössere Betriebe. Wenn zum Beispiel die tolerierte jährliche Kupfermenge reduziert wird, dann gibt es nur wenige technische Möglichkeiten, dies innerhalb kurzer Zeit umzusetzen. Etwa effizientere Spritzmaschinen oder neue Rebsorten, die gegen Mehltau resistent sind. Bis die neuen Sorten Ertrag haben, dauert es aber mindestens fünf Jahre. Manche unserer langjährigen Partner setzen immer gleich alles sofort um, auch wenn es momentan schmerzt. Andere brauchen mehr Zeit. Mit dem Stufensystem kann das hervorragend abgebildet werden. Unser Berater holt jeden Winzer dort ab, wo er ist, und motiviert ihn zum nächsten Schritt, begleitet ihn in schwierigen Phasen und hilft auch mal mit externen Fachleuten. Wer heute 1 Delinat-Schnecke hat, soll 2 erreichen können, wer 2 hat, soll 3 anstreben. Die Motivation zum Aufstieg ist sehr gross.

Längst gilt das Delinat-Label als Massstab für einen biologischen Weinbau, der diesen Namen verdient. Unabhängige Stellen wie WWF Schweiz oder Konsumentenschutz bestätigen das immer wieder. In welche Richtung entwickeln sich die Richtlinien weiter?
Es gibt zwei Hauptthemen: robuste neue Rebsorten (PIWI), die resistent gegen Krankheiten sind, und Permakultur, um den zunehmenden Wetterxtremen trotzen zu können. Ausserdem sollen Delinat-Winzer klimaneutral werden, so viel Energie selbst erzeugen, wie der Betrieb braucht. Darüber hinaus gilt es, auch die Transporte vom Weingut zum Endkunden energie- und klimaneutral zu gestalten, Rohstoffe in Kreisläufen zu halten. Wir entwickeln uns weiter vom nachhaltigen zum regenerativen Weinbau, bei dem es nicht darum geht, keinen Schaden anzurichten, sondern Schäden aus früheren Sünden wieder heilen zu lassen.

Karl Schefer mit Sohn Nicolas, Hündin Muscat, Tochter Arina und Ehefrau Astrid.
Karl Schefer mit Sohn Nicolas, Hündin Muscat, Tochter Arina und Ehefrau Astrid.

Was bedeutet der Klimawandel für den Weinbau?
Den Klimawandel spüren die Weinreben in allen Zonen, schon seit Jahrzehnten. Im Durchschnitt findet die Ernte heute 14 Tage früher statt als 1980, im Geburtsjahr von Delinat. Es wird immer schwieriger, leichte Weine zu keltern, weil die Trauben schon vor der Reife viel Zucker angereichert haben. Auch Frostschäden nehmen zu, weil der Frühling früher kommt und wärmer ist, sodass die Reben in der frostgefährlichen Zeit von Ende April bis Mitte Mai bereits in voller Blüte stehen. Noch dramatischer aber wirken sich die Wetterextreme aus: Starkregen werden häufiger und intensiver und wechseln sich mit langen Trockenperioden ab.

Sind Delinat-Winzer gegen Klimawandel besser gerüstet, als andere?
Ja, deutlich. Schon bevor wir mit Permakultur zu experimentieren begannen, waren Delinat-Weingüter im Vorteil. Zum einen erleichtert die Biodiversität mit der starken Durchwurzelung des Bodens das Einsickern, was besonders bei Starkregen von grosser Hilfe ist. Es gibt weniger Erosion, und das Grundwasser wird «nachgefüllt». Zum andern sind Reben, die bei Delinat-Weinbergen in Konkurrenz zu Kräutern, Gräsern und Hecken stehen und die nicht dauernd mit Pestiziden vor Feinden und Krankheiten geschützt werden, deutlich widerstandsfähiger als konventionelle Reben, die wie Kranke am Tropf hangen. Mit unseren zwei Stossrichtungen, die wir seit einigen Jahren prioritär verfolgen, werden unsere Winzer sich noch besser auf den Klimawandel einstellen: Dank Permakultur werden sie die langen Trockenzeiten und die Starkregen besser überstehen, und dank resistenter neuer Rebsorten wird die Widerstandskraft der Pflanzen noch einmal deutlich zunehmen.

Kupfer und Schwefel zur Bekämpfung von Krankheiten sind ein Problem im biologischen Weinbau. Gibt es eine Lösung?
Auch hier helfen die neuen resistenten Rebsorten. Sie müssen nicht mehr mit Kupfer oder Schwefel gespritzt werden. Zum Glück sind in den letzten zwei Jahrzehnten in der Züchtung grosse Fortschritte erzielt worden, nicht nur, was die Resistenz, sondern vor allem auch, was die Qualität betrifft. Unser Ziel war schon immer, langfristig auf Kupfer verzichten zu können. In den letzten 25 Jahren konnte die durchschnittliche Menge halbiert werden, und das wird so weiter gehen, bis das Mittel nicht mehr gebraucht wird.

Schmetterlinge fühlen sich in den Delinat-Weinbergen sichtlich wohl.
Ein Anfang ist gemacht, doch noch längst nicht überall tummeln sich Schmetterlinge im Weinberg.

Welche Anstrengungen unternimmt Delinat bezüglich leichterer Weinflaschen, Mehrfachnutzung der Flaschen und Weintransport?
In der Ökobilanz des Weinkonsums trägt die Produktion des Weins natürlich den grössten Anteil von über 50 Prozent. In diesem Bereich schneiden Delinat-Weine deutlich besser ab als konventionelle. Schon an zweiter Stelle aber folgt die Weinflasche. Das Herstellen und auch das Einschmelzen von Glas verbrauchen grosse Energiemengen. Wir achten daher darauf, möglichst leichte Weinflaschen zu verwenden, sind aber mit dem Resultat noch nicht zufrieden. Oft streiten sich die Designer mit den Ökologen – gestylte, schwere Flaschen sehen halt wertiger aus und vermitteln Vertrauen. So gibt es auch in unserem Sortiment einige schwere Flaschen, die mehr Ressourcen verbraucht haben als andere. 2020 wollen wir das Durchschnittsgewicht um weitere 10 Prozent reduzieren, und langfristig hoffen wir, wie früher wieder Mehrweg-Glasflaschen einführen zu können. Bei den Weinkartons haben wir in diesem Jahr bereits ein Mehrweg-System einführen können. In der Schweiz funktioniert das schon sehr gut, in Deutschland müssen wir besser werden.

Deine Vision für den Weinbau der Zukunft?
Resistente Rebsorten wachsen ohne Dünger und ohne Pestizide in reicher Biodiversität. Weinberge gleichen Naturparks, sind Refugium für seltene Arten. Es blüht in schönsten Farben, Schmetterlinge tanzen, Vögel singen. Wo einst Warnschilder mit Totenkopf vor Pestiziden warnten, laden Schautafeln zum Verweilen ein, markierte Wanderwege führen durch den «botanischen Weingarten», der nicht nur die besten Weine erzeugt, sondern Erholungsort für Menschen und Zufluchtsstätte für Insekten, Reptilien, Vögel, Igel und alle ist, die woanders keinen Lebensraum mehr finden. Und der Winzer darf sich zum ersten Mal seit einem Jahrhundert wieder als Pfleger betätigen, als Gestalter, als Erzeuger für eigenständigen Wein. Statt stupide auf dem Traktor zu sitzen und den Boden totzufahren, statt die Umwelt und sich selbst zu vergiften. Der Weinberg kann zum Paradies werden.

Ich danke dir von Herzen Astrid
Es wäre ohne die unermüdliche Hilfe meiner Frau unmöglich gewesen, mein 70-Stunden-Pensum langfristig aufrecht zu halten. Sie hat mich nicht nur in jeder Beziehung unterstützt, Haushalt und Familie gemanagt, sondern sie war auch seit Beginn meine wichtigste Gesprächspartnerin und kritische Stimme bei heiklen Themen. Sie hat mir Rückhalt und Sicherheit gegeben, meine Kräfte mobilisiert und mich in Tiefpunkten begleitet. Delinat gäbe es ohne sie nicht in der heutigen Form.
Karl Schefer

Wie der Vater, so die Tochter: Arina Schefer ist seit zwei Jahren ebenfalls bei Delinat tätig. Als ausgebildete Önologin macht sie derzeit Bekanntschaft mit den vielen Facetten des Familienunternehmens.

Arina, was hat dir am Önologie-Studium besonders gefallen und wie hilft es dir in deiner Arbeit?
Arina Schefer: Die Vielseitigkeit des Önologie-Studiums, von der Pflanzung der Rebe über das Wachstum, die Ernte und die Vinifizierung der Trauben bis hin zur Vermarktung des Weins, hat mich immer wieder mit Begeisterung erfüllt. Auch bot das Studium neben dem Weinwissen einen Blick über den Tellerrand. Durch die Arbeit auf verschiedenen Weinhöfen, unter anderem in der Provence, in Katalonien und im Piemont, konnte ich Theorie mit Praxis verknüpfen. Zur Verständigung mit Delinat-Winzern sind meine dort erlangten Sprachkenntnisse von hohem Nutzen.

Arina Schefer in den Weinbergen von Daniel Coulon in Châteauneuf-du-Pape.
Arina Schefer in den Weinbergen von Daniel Coulon in Châteauneuf-du-Pape.

Derzeit schnupperst du in allen Bereichen und verschaffst dir so einen praxisbezogenen Einblick in die Firma. Wie sind deine bisherigen Eindrücke?
Es ist unglaublich spannend, alle Bereiche kennenzulernen. Mit jeder neuen Aufgabe und durch die Unterstützung unserer erfahrenen Mitarbeiter lerne ich viel Neues und verstehe die komplexen Zusammenhänge unserer Firma immer besser. Vernetztes Denken ist gefragt – das ist spannend und mobilisiert meine natürliche Neugier.

Was gefällt dir besonders gut?
Der Kontakt zu unseren Produzenten, zu den Produkten und deren Entwicklung ist unglaublich anregend. Hier kann ich das im Studium erlangte Wissen einsetzen und meine Kompetenzen einbringen. Zu meinen Hauptaufgaben gehört auch die Betreuung von Château Duvivier. Dieser romantische Ort war für mich bereits in meiner Kindheit wie ein zweites Zuhause. Heute bereitet es mir grosse Freude, den Aufenthalt für Gäste besonders erholsam zu gestalten und die Entwicklung des Weinbaus vorwärts zu treiben.

Was interessiert dich mehr: Wein oder Natur?
Beides, im Einklang. Während meines Studiums habe ich eine Leidenschaft für die Wissenschaft des Weins entwickelt. Und doch musste ich mit Schrecken feststellen, wie weit sich der konventionelle Weinbau von den natürlichen Herstellungsverfahren entfernt hat. Man spricht zwar oft von Tradition, aber die Tradition des konventionellen Weinbaus reicht nicht weiter als 100 Jahre zurück. Traditioneller Weinbau wäre ökologisch, ohne Pestizide oder sonstige chemische Spritzmittel, denn diese wurden erst während der Chemiewende erschaffen.

«Es ist unglaublich spannend,
alle Bereiche kennenzulernen.»

Arina Schefer

Als Delinat 1980 entstand, warst du noch gar nicht auf der Welt. Wie hast du die Entwicklung eures Familienunternehmens erlebt?
Delinat war stets ein Teil unserer Familie, unserer Identität. Ich war schon immer stolz darauf, sagen zu können, dass meine Eltern das auf die Beine gestellt haben. Selbstverständlich gab es neben den Erfolgen auch Tiefschläge, die der Familie zu schaffen gemacht haben. Solche Zeiten habe ich dennoch positiv in Erinnerung, denn wir haben es immer geschafft, das Beste daraus zu machen und optimistisch zu bleiben.

Für eine erfolgreiche Zukunft wird es wichtig sein, neue und vor allem auch junge Leute für Delinat-Wein zu begeistern. Wie schafft man das?
Es ist sicher wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es besonders bei Genussmitteln wie Wein wichtig ist, wie diese erzeugt werden. Der nachhaltige und ökologische Anbau spiegelt sich in der Qualität wieder. Begeisterung für Delinat-Wein entwickelt sich beim ersten Schluck. Wir haben schon immer mit unserer Produktqualität überzeugen können, und ich denke, das wird auch der Weg in die Zukunft sein.

WeinLese-Angebot

Jubiläumswein Nr. 1: famille fabre «Quarante»

Vier langjährige Winzer überraschen zum 40. Geburtstag von Delinat mit einer Spezialabfüllung. Die Weine, die den Namen «Vierzig» in der jeweiligen Landessprache tragen, werden im Verlaufe des Jahres in der WeinLese vorgestellt. Der Jubiläumswein Nr. 1 kommt aus Südfrankreich: famille fabre «Quarante».

Auf der Suche nach hochwertigen Bioweinen aus dem Languedoc stiess Delinat vor über 20 Jahren auf Winzer Louis Fabre und sein Weingut Château Coulon in den Corbières. Die Weine sind sofort auf grosses Interesse gestossen und gehören bis heute zu den beliebtesten im Delinat-Sortiment. Die langjährige Partnerschaft hat Louis Fabre nicht nur darin bestärkt, mit dem damals verpönten und belächelten biologischen Weinbau den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, sie hat über die Jahre auch dazu geführt, dass seine Weinberge mittels unzähliger, selbst angelegter Hecken, Bäume, Ausgleichflächen und Sträucher so vernetzt wurden, dass überall eine grosse biologische Vielfalt herrscht. «Nur so kann es uns gelingen, unverfälschte Terroirweine zu erzeugen», ist Louis Fabre überzeugt.

Seine Spezialabfüllung famille fabre «Quarante» ist eine überaus charmante Cuvée aus den typisch südfranzösischen Traubensorten Syrah, Carignan, Mourvèdre und Grenache. Louis Fabre hat dafür nur die besten Trauben von terrassierten, optimal besonnten Lagen berücksichtigt. Die separat vinifizierten Jungweine reiften 18 Monate in französischen Barriques oder in Betontanks, ehe daraus eine fein austarierte Cuvée komponiert wurde. Der Wein verführt mit einem Bukett nach Pflaumen und Beerenkompott, würzigen Garrigue-Noten, kräftiger, aromatischer Fülle am Gaumen und schön eingebundenen, reifen Tanninen. Er harmoniert bestens mit Pilzgerichten, in Olivenöl geschmortem mediterranem Gemüse, Lammhaxe sowie Halbhart- und Hartkäse.

famille fabre «Quarante» Corbières AOP 2017

famille fabre «Quarante»
Corbières AOP 2017

Zum Jubiläumspreis von
CHF 15.30 (statt CHF 17.–)
€ 12,15 (statt € 13,50)
(Ø CHF 2.04 pro dl, € 16,20 pro l)

Sonderangebot gültig bis 30. April 2020 oder solange Vorrat reicht.

->Zum Wein

10 Fragen an die Delinat-Kunden Bettina Hailer und Jörg Janich

Bei welchen Gelegenheiten trinken Sie Wein?
Bei vielen Gelegenheiten, am allerliebsten abends am Kaminfeuer oder gemeinsam mit guten Freundinnen und Freunden bei einem feinen Essen.

Was hat Wein mit Kultur zu tun?
Für uns ist Wein Teil einer fröhlichen und beschwingten Lebenskultur.

Welche Werte sind Ihnen wichtig im Leben?
Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Freundschaft und fröhlich das Leben geniessen.

«Bio» bedeutet für Sie?
Freude an guten Lebensmitteln und unsere Lebensgrundlagen für die nächste Generation erhalten.

Weshalb trinken Sie Delinat-Weine?
Delinat hat eine gute Auswahl an leckeren Weinen in Bioqualität, ein sympathisches, ehrliches Geschäftsmodell und genauso sympathisch-engagierte Mitarbeiter.

Ihre Lieblingstropfen?
Wir mögen die Weine von Albet i Noya und hierbei besonders den Reserva Martí.

Verraten Sie uns ein spezielles Erlebnis im Zusammenhang mit Delinat?
Ganz besonders war die wundervolle, bestens organisierte Reise auf der Sea Cloud II. Auf dem Schiff hat uns Delinat mit einer kleinen Feier zu unserem Hochzeitstag überrascht.

Glück ist, wenn man …
… in einer wundervollen Partnerschaft lebt! Hilfreich sind zudem Gesundheit, gute Freundinnen und Freunde und ein gut gefüllter Weinkeller.

Mit welcher berühmten Person würden sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?
Barack Obama wäre toll. Falls dieser keine Zeit hat, würde uns ein Glas Wein mit Karl Schefer, dem Delinat-Gründer, auch freuen. Wir wären neugierig auf die Herausforderungen, die er seit der Delinat-Gründung zu bewältigen hatte, und seine Visionen für die Zukunft.

Wofür soll sich Delinat Ihrer Meinung nach noch stärker einsetzen?
Alles bestens. Delinat ist für uns, insbesondere bezüglich Qualität und Biodiversität, sehr gut unterwegs.

Jörg Janich, Geschäftsführer in der Immobilienbranche, und Dr. Bettina Hailer, Trainerin, Beraterin und Coach, feierten im Mai 2018 anlässlich der Delinat-Weinkreuzfahrt auf der Sea Cloud II ihren 30. Hochzeitstag. Sie leben in Giengen an der Brenz in der Nähe von Ulm. Reisen in ferne Länder gehören genauso zu ihren Leidenschaften wie Fernwanderungen in den Alpen, Yoga und ein gutes Glas Wein.

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Auf ein Glas mit… Ubbo de Witt

Unternehmer Ubbo de Witt gehört zu den Pionieren der Windenergie in Deutschland. Als Inhaber und Geschäftsführer der Projekt Firmengruppe entwickelt und realisiert er Windparks im In- und Ausland. Neben Wind gehört Wein zu seinen Leidenschaften. Wir trafen ihn auf ein Glas im Café Blätterteich in Oldenburg.

Ubbo de Witt schätzt Delinat-Wein. Winzer und Philosophie, die dahinterstecken, lernte er auf der Schiffreise mit der Sea Cloud II näher kennen.

Persönlich
Der gebürtige Ostfriese Ubbo de Witt lebt gemeinsam mit seiner Lebens- und Geschäftspartnerin Heike Kröger in Oldenburg, wo das Unternehmerpaar vier Kinder grossgezogen hat. Nach dem Abitur absolvierte Ubbo de Witt an der Universität Oldenburg ein Physikstudium. 1993 gründet er die Projekt GmbH, die sich mit der Projektierung und Realisierung von Windenergieanlagen befasst. Die Projekt GmbH figuriert heute zusammen mit mehreren Tochterfirmen unter dem Dach der Projekt Firmengruppe. Domizil ist seit 2011 ein Bürogebäude im Passivhaus-Standard in Oldenburg. In seiner Freizeit geniesst Ubbo de Witt am liebsten Aktivitäten in freier Natur im Kreis der Familie: Fahrradfahren, Segeln, Teetrinken und Strandspaziergänge in Brasilien, wo Ubbo de Witt und Heike Kröger seit über zehn Jahren über eine Tochterfirma Windenergieprojekte entwickeln und auf über 200 Hektar nachhaltige Forstwirtschaft und Aufforstung betreiben.

Ubbo de Witt, Sie gehören zu den Windenergie-Pionieren, Delinat nimmt für sich eine solche Rolle beim biologischen Weinbau in Anspruch – eine Art Seelenverwandtschaft?
Pioniere verbindet ja oft die Vorstellung von einer besseren Welt, und zum Zeitpunkt der Entwicklung dieser Vision müssen sie sich oft die Frage stellen lassen, ob sie «nichts Sinnvolleres» im Kopf hätten, da ihre Mitmenschen die Realität nicht wie sie wahrnehmen. Ja, ich fühle eine Art Seelenverwandtschaft.

Sie beschäftigen sich seit bald 30 Jahren mit Windenergie. Wie ist es dazu gekommen?
Heinrich Timm, einer der letzten alten Emsfischer, hatte seinen Fischkutter nach meinem im Krieg gefallenen Opa, Ubbo de Witt, benannt. Gemeinsam mit meiner Oma hatte ich das Glück, viele Tage mit ihm auf dem Wasser zu verbringen, Tag und Nacht den Elementen ausgesetzt. Als Segler habe ich diese Passion fortgesetzt. So war es nur konsequent, in der Arbeitsgruppe Physik regenerativer Energiequellen in Oldenburg das Physikstudium aufzunehmen und gemeinsam mit vielen fortschrittlichen Professoren an der Carl von Ossietzky Universität diese Berufung für eine bessere Welt auch auf anderer Ebene fortzusetzen.

Wie viele Windparkanlagen haben Sie bisher realisiert?
Die technische Entwicklung der Windenergie hat mir hier den Weg vorgegeben. Anfänglich waren es erste Hofanlagen zur Mitnutzung des erzeugten Stroms in der Landwirtschaft. Zwischenzeitlich sind viele Windparks in Deutschland, Frankreich, Polen und Brasilien mit über 1000 MW dazugekommen.

Welches ist der wichtigste?
Auf einer Sandbank in der Nordsee haben wir 2001 die Planung für unseren ersten Offshore-Windpark begonnen. Hier sollte 24 Stunden am Tag umweltfreundlicher Strom produziert werden. Der Name des Projekts war geboren: Sandbank 24. Heute ist der Windpark gebaut und produziert mit 72 Windenergieanlagen der 4-Megawatt-Klasse (288 MW) genug Strom, um mehr als 400 000 Haushalte zu versorgen.

Deutsche Windenergie-Pioniere: Ubbo de Witt und Partnerin Heike Kröger.

Sie entwickeln On- und Offshore-Windparks. Welches sind die Vor- und Nachteile der beiden Varianten?
Unsere Kulturlandschaft ist einem stetigen Veränderungsprozess unterworfen. Landwirte sind heute auch (dezentrale) Energiewirte. Sowohl Offshore-Anlagen an der Küste mit «dem Fuss im Wasser» wie auch Onshore-Anlagen an Land können nach Ablauf ihrer Betriebszeit rückstandsfrei zurückgebaut werden. Die Kosten dafür sind kalkulierbar und müssen vom Betreiber vor Baubeginn in Form von Bürgschaften hinterlegt werden. Der Teufel steckt jedoch wie immer im Detail, zum Beispiel einer naturverträglichen Planung unter Einbindung der Anwohner auf dem Festland oder der umfangreichen Abwägung möglicher Auswirkungen auf die See- und Zugvögel sowie die Schweinswale während der Bauphase und des Betriebs offshore.

Die grossen Offshore-Windparks haben den Vorteil, dass sie unseren unmittelbar wahrgenommenen Lebens- und Erholungsraum nicht so stark beeinträchtigen wie die Onshore-Windparks, an deren Erscheinung im Landschaftsbild viele Menschen sich erst noch gewöhnen müssen. Offshore ist die Energieerzeugung zudem wesentlich verlässlicher, der Wind weht nahezu immer, der Ertrag ist mehr als doppelt so hoch wie onshore.

Welche Bedeutung kommt der Windenergie in Zukunft zu?
Die Windenergie ist die kostengünstigste erneuerbare Energie und wird weiterhin einen grossen Anteil an der Stromerzeugung und zur Erreichung der Klimaziele wahrnehmen. Persönlich würde ich es begrüssen, wenn es gelingen würde, den grünen Strom direkt an die Steckdosen der Verbraucher abzugeben.

Worauf legen Sie als Weinliebhaber wert?
Es ist für mich wie bei einem guten Musikstück: Der Text und die Noten müssen zusammenpassen. Deshalb habe ich mich gefreut, Delinat kennenzulernen, und damit so überzeugende Winzer wie den Katalanen Josep Maria Albet i Noya, der die gemeinsame Überzeugung und Vision ebenfalls lebt.

Wann und wie haben Sie Bekanntschaft mit Delinat gemacht?
Eine Zugfahrt und ein zufällig gefundener Flyer haben mich auf Delinat aufmerksam gemacht. Die lieben Menschen und Überzeugungstäter hinter Delinat habe ich auf einer gemeinsamen Segelreise kennengelernt.

Das war 2016. Sie waren mit Ihrer Familie an Bord der Sea Cloud II, die als Delinat-Weinschiff im Mittelmeer unterwegs war. Wie ist Ihnen diese Reise in Erinnerung geblieben?
Windstärke neun, ein grosses Erlebnis gemeinsam mit weiteren Weinbegeisterten und meiner Familie, nicht nur wegen des gemeinsam erlebten und überstandenen Extremereignisses. Eine grandiose Annäherung an schöne Hafenstädte im Mittelmeer und an Weingüter der Delinat-Familie.

Weintipp Ubbo de Witt
Auf der Reise mit der Sea Cloud II haben wir den katalanischen Winzer Josep Maria Albet i Noya kennengelernt. Er lebt seine Überzeugung und Vision beim Wein genau so, wie wir das beim Wind tun. Sein Spitzenwein Reserva Martí ist im Geschmack kräftig, aber zugleich samtig und leicht fruchtig mit der richtigen Abstimmung des Geschmacks nach Kräutern.

Albet i Noya Reserva Martí
Penedès DO 2011
www.delinat.com/1643.11

 

 

«Wir mussten lernen, polarisierende Weine zu meiden»

Der Anfang war hart und zäh. Doch dann entwickelte sich der DegustierService zum erfolgreichsten Weinabo Europas. Delinat-Gründer Karl Schefer gibt im Interview Einblick in die bewegte 30-jährige Geschichte dieser einfachen, aber bestechenden Idee.

30 Jahre DegustierService: ein Grund für den Delinat-Gründer, eine gute Flasche zu öffnen?
Karl Schefer: Ja, definitiv. Das Jubiläum feiern wir im Kreise unserer loyalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle sind stolz auf den nachhaltigen Erfolg dieser einfachen Idee.

Karl Schefer, Bio-Pionier und Delinat-Gründer.

Welche Idee steckt hinter dem Weinabo?
Am Anfang verstanden wir sie anders als heute. Da muss ich etwas ausholen: Weine, die vor allem im Weinberg entstehen und im Keller kaum noch «bearbeitet» werden, sind stark vom Wetter des jeweiligen Jahrgangs geprägt. Ihr Charakter, die Aromatik und der Gehalt variieren stärker von Jahr zu Jahr als bei «zurechtgebogenen» konventionellen Weinen. Unser Gedanke war, dass man neue Jahrgänge vor dem Bestellen probieren sollte. Mit einem Abo war das am einfachsten zu lösen. Bald haben wir festgestellt, dass die Hauptmotivation unserer Kunden aber eine andere war: Nicht das Probieren zum Zweck einer Bestellung war das schlagende Argument, sondern die bequeme Art von Grundversorgung mit immer wieder neuen Weinen, die entdeckt werden wollen. Und so ist das bis heute geblieben. Die meisten Kunden lassen sich vom DegustierService bedienen, um immer mal eine Flasche Wein parat zu haben. Nur etwa jeder zweite Kunde nutzt den Service mit dem Ziel, die am besten mundenden Weine zu bestellen.

«Das beliebte Abo hat auch der Natur geholfen.»
Karl Schefer

War es schwierig, die Idee umzusetzen?
Der Anfang hatte es in sich. Es galt, einen guten Karton zu entwerfen, der nicht nur vor Bruch schützt, sondern auch noch mit einem erträglichen Mass an Aufwand gefaltet und verpackt werden konnte. Auch der hohe Preis bei den anfangs kleinen Auflagen war ein Problem. Dann galt es, die Idee zu verkaufen, und auch das war nicht ganz einfach. Insgesamt brauchten wir zwei Jahre, bis die kritische Anzahl an Abonnenten erreicht war, damit der Versand wirtschaftlich tragbar wurde.

1987 wurde es konkret: Wie muss man sich den Anfang vorstellen?
Nun ja, das ganze Team, etwa zehn Leute waren wir damals, gab Auskunft über das neue Abo, packte Kartons, schrieb Rechnungen, erfand täglich neue Abläufe und diskutierte Ideen. Viele Kundinnen und Kunden haben uns in dieser Anfangszeit mit wertvollen Ratschlägen und Wohlwollen geholfen. Ohne die liebenswerte Unterstützung begeisterter Kunden hätten wir den DegustierService nicht zum Fliegen gebracht.

Welche DegustierService-Weine machen im Rückblick am meisten Freude?
Da gibt es wirklich so viele, dass jede Aufzählung ungerecht wäre. Fast in jedem Paket gibts ein Highlight, eine überraschende oder überragende Qualität, eine Entdeckung. Genau das ist unser Ziel: zu überraschen und zu begeistern.

Gab es auch Flops?
Ja, natürlich. Es gab einen Wein, der in der Flasche eine zweite Gärung begonnen hatte, gerade als er in den Versand kam. Ein anderer entwickelte ein extrem feines Depot, das auch durch Dekantieren kaum zu trennen war. Und viele Weine haben polarisiert, vermochten die einen zu begeistern, die anderen zu enttäuschen. Es gibt nicht immer Klarheit über die Grenze zwischen Besonderheit und Weinfehler. Es galt, die Balance zu finden zwischen unkompliziertem Trinkvergnügen und komplexen Gewächsen, die man oft erst beim zweiten Schluck versteht. Wir mussten lernen, stark polarisierende Weine im DegustierService zu meiden. Es ist nicht lustig, wenn hunderte von Reklamationen fast gleichzeitig eintreffen. Was aber sicher auch zu unserem Erfolg beigetragen hat: Wir diskutieren nicht. Wenn die Kundin reklamiert, hat sie Recht und bekommt Ersatz, basta.

«Insgesamt brauchten wir zwei Jahre, bis die kritische
Anzahl an Abonnenten erreicht war.»
Karl Schefer

Hat das Weinabo mehr bewirkt, als Delinat zu einem erfolgreichen Unternehmen zu machen?
Der DegustierService hat zu vielen Empfehlungen geführt, die beste Art, neue Kunden zu gewinnen. Wenn man mit Gästen die Weine aus dem «Delinat- Päckli» probiert und dazu die informativen Unterlagen zeigt, dann kommt es häufig vor, dass daraus neue Kunden entstehen. Der DegustierService ist unser Multiplikator, unser «Verkäufer». Aber auch ganz wichtig: Das beliebte Abo hat auch der Natur geholfen: Es ist seinem Erfolg und der Plansicherheit zu verdanken, dass über 3000 Hektar Weinberge sich in vielfältige und reichhaltige Naturparadiese gewandelt haben, quer durch Europa.

Wo vor 30 Jahren alles begann: ein kleines, eingeschworenes Team im Haus zur Glocke in Heiden bei Vorbereitungsarbeiten für den DegustierService.

Was genau macht den Erfolg über drei Jahrzehnte aus?
Da gibt es keine eindeutige Antwort. Sicher hängt der Erfolg mit der allgemeinen Stossrichtung zusammen. Seit der Gründung 1980 sind wir unseren Delinat-Grundsätzen treu geblieben, haben allen Verlockungen getrotzt und unsere Qualitätsanforderungen gegen den Strom immer weiter verschärft. Damit haben wir eine sehr treue Kundschaft gewinnen können, die sich deutlich von gängigen Weinkäufern abhebt. Der DegustierService unterstreicht unsere Philosophie mit jedem Paket durch Transparenz (Analytik und Anbaudetails), Emotionen (in packenden Geschichten) und Herzblut (die Passion für Wein und Ökologie, die Lebensfreude). Dass man das Abo jederzeit kündigen kann und dass es kein Kleingedrucktes gibt, gehört ebenfalls zum Erfolgsgeheimnis. Aber auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis der Weine und die portofreie Lieferung tragen dazu bei, dass dem Abo die Treue gehalten wird.

Dem Umstand, dass mehrmals pro Jahr ein Weinpaket direkt an die Haustür geliefert wird, haftet etwas Nostalgisches an. Sprechen junge Leute noch auf ein solches Konzept an, oder muss man sich da bald etwas Neues überlegen?
Abos galten lange als verpönt, und noch heute gibt es Leute, die eine richtige Angst davor haben. Hingegen liegen neue Modelle im Trend – es gibt inzwischen fast alles, was man im Abo beziehen kann, von Socken bis zu Brot, von Kaffee bis zu Rasierklingen. So entdecken junge Weingeniesserinnen und Weingeniesser den DegustierService mit grosser Freude. Im Unterschied zu reiferen Weingeniessern wechseln sie die Sorten öfter und probieren mal dies und jenes. Nein, wir glauben nicht, dass wir viel ändern sollten. Die langjährige Konstanz und die Verlässlichkeit gehören zu den Erfolgsfaktoren des DegustierService, und das soll so bleiben.

Weitere Artikel zum DegustierService aus der WeinLese 46:

Auf ein Glas mit… Reinhold Messner

Der Extrembergsteiger Reinhold Messner aus dem Südtirol ist mit seinem Vortrag «Überleben» in der Schweiz, in Deutschland und Österreich auf Tournee. Wir trafen den prominenten Pionier, Eroberer und Naturschützer im Januar in Luzern zum Gespräch bei einem Glas Wein.

Reinhold Messner, Sie gehören zu den berühmtesten Bergsteigern der Welt. Wie haben Sie das geschafft?
Reinhold Messner: Es gab und gibt in jeder Generation Bergsteiger, die über die anderen strahlen. Es sind jene, denen etwas gelingt, was die andern nicht können oder für unmöglich halten. Vor mir war das Sir Edmund Hillary, dem zusammen mit dem Sherpa Tenzing Norgay 1953 die Erstbesteigung des Mount Everest gelang. Bei mir waren die Erstbesteigungen von Achttausendern im Alleingang und ohne Sauerstoffflasche das Aussergewöhnliche. Heute ist es vielleicht die Speedkletterei des Schweizers Ueli Steck.

Sie haben Expeditionen immer auch gut vermarktet …
Ja, Storytelling ist wichtig. Die Fähigkeit, den Leuten mitzuteilen, was man in solchen Extremsituationen erlebt hat, fördert die Bekanntheit. Ich habe das von Anfang an gemacht, habe Vorträge gehalten und Bücher geschrieben.

Persönlich
Extrembergsteiger, Aben teurer, Eroberer, Buchautor, Naturschützer und grüner Politiker: Das alles ist oder war der 1944 in Brixen, Süd tirol, geborene Reinhold Messner. Der heute 72-jährige Italiener ist noch immer einer der bekanntesten Bergsteiger der Welt. 1978 hat er zusammen mit Peter Habeler als erster Mensch den 8848 Meter hohen Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff erreicht. Er war auch der Erste, der zwischen 1970 und 1986 alle 14 Acht tausender bestiegen hatte. 1989/1990 durchquerte er die Antarktis, 1993 Grönland und 2004 die Wüste Gobi. Von Anfang an berichtet er an Vorträgen oder in Büchern über seine Expeditionen. Auch heute noch ist er mit Live-Vorträgen auf Tournee, in denen er aus seinem spektakulären Leben erzählt.

Reinhold Messner bewirtschaftet im Südtirol verschiedene Bergbauernhöfe und ein Weingut. In den letzten 15 Jahren hat er an sechs dezentralen Standorten im Südtirol das Messner Mountain Museum (MMM) realisiert. Es ist dem Berg und seiner Kultur gewidmet.

Hätten Sie heute noch Lust, auf den Everest zu steigen?
Nein. Zu meiner Zeit war Alpinismus nicht nur eine sportliche, sondern auch eine kulturelle Erscheinung. Es war eine Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur, ohne grosse Hilfsmittel. Heute bauen hunderte Sherpas am Everest eine Piste mit abgehängten Seilen und Brücken über die Spalten. Alles ist präpariert, sodass einigermassen fitte Touristen auf den Berg kommen.

Tourismus statt Alpinismus?
Wo Infrastruktur ist, ist Tourismus. Wo keine Infrastruktur ist, ist Alpinismus. Ich habe nichts gegen den Tourismus. Dieser ist zwingend, wenn wir als Bergler überleben wollen. Im oberen Bereich der Berge sollte der Mensch aber keinen präparierten Zugang haben. Nur jene, die es ohne Infrastruktur wie Bahnen und Lifte schaffen, sollen höher hinauf.

Sie sind jetzt 72. Steigen Sie noch immer auf Berge?
Ja, aber meine Ziele sind heute ganz andere. Ich bin schon in den 1980er- Jahren von vertikalen auf horizontale Abenteuer wie Polarexpeditionen und Wüstendurchquerungen umgestiegen. In den letzten 15 Jahren habe ich mich vor allem mit meinem Museum beschäftigt. Und heute bin ich mehr Bergbauer als Bergsteiger. Als interessierter Alpenbewohner betreibe ich mehrere Bauernhöfe mit dem Ziel, Tourismus und Landwirtschaft so miteinander zu verzahnen, dass die Landschaftspflege in den Alpen auch in Zukunft garantiert werden kann.

Gehört bei Ihnen ein Gipfelwein in den Rucksack?
Schon lange nicht mehr. Aber der Brauch, der aus der Zeit des Eroberungsalpinismus im 19. Jahrhunderts stammt, hat sich lange gehalten. Die reichen Engländer kamen in die Alpen, um als Erste die Viertausender zu besteigen. Es war damals üblich, sich auf dem Gipfel zuzuprosten und dann eine Visitenkarte in die leere Weinflasche zu stecken und diese als Beweis, dass man auf dem Gipfel war, zu deponieren.

Wirklich keinen Champagner dabeigehabt, als Sie 1978 zusammen mit Peter Habeler den Gipfel des Mount Everest als erster Mensch ohne Flaschensauerstoff erreicht haben?
Nein. Das wäre in dieser Höhe auch gar nicht möglich gewesen. Sekt oder Wein wären beim Aufstieg gefroren, und die Flasche wäre geborsten, lange bevor wir auf dem Gipfel angekommen waren.

Aber Sie mögen Wein?
Ja, ich bin ein Rotweinliebhaber. Die Weinkultur ist vor allem in Europa eine grosse Kraft. Deshalb habe ich vor vielen Jahren im Südtirol das kleine Weingut Unterortel auf dem Juvaler Hügel gekauft. Ich bin also auch Weinproduzent. Ich habe damals den genialen Weinmacher Martin Aurich aus Berlin getroffen, der das Gut bis heute führt und exzellente Rieslinge und Blauburgunder erzeugt.

Sie haben sich schon in den 1980er- Jahren stark für den Umweltschutz engagiert. Werden Ihre Reben biologisch bewirtschaftet?
Leider noch nicht, aber wir arbeiten daran. Unsere Reben stehen am Ende eines Gletscherbergs. Die Bedingungen für biologischen Weinbau sind hier schwierig. Ziel bleibt aber Bio.

Was macht guten Weinbau aus?
Wir versuchen, die für unseren Boden bestmöglichen Reben zu halten. Uns geht es darum, so sauber und naturnah wie möglich zu wirtschaften. Die Natur macht bekanntlich keine Fehler, Fehler macht nur der Mensch. Deshalb sollte man auch beim Weinbau so viel wie möglich der Natur überlassen.

Auf ein Glas mit … Monika Griefahn

Monika Griefahn engagiert sich seit weit über 30 Jahren für die Umwelt. Die ehemalige Greenpeace-Aktivistin und Umweltministerin aus Niedersachsen macht sich heute für eine Welt ohne Abfall (Cradle to Cradle) stark. Wir trafen sie am Rande eines Kongresses in Lüneburg zum Gespräch bei einem Glas Delinat-Wein.

Sie haben 1980 das deutsche Greenpeace-Büro in Hamburg mit aufgebaut. Im gleichen Jahr gründete Karl Schefer Delinat. War die Zeit reif für ökologisches Engagement?
Monika Griefahn: Ich glaube schon. Die Anti-Atomkraft-Bewegung nahm damals ihren Anfang. Auch der saure Regen in den 70er Jahren erzeugte ein Bewusstsein für die Umwelt. Wir wollten nicht nur protestieren, sondern die Zukunft aktiv gestalten und Alternativen entwickeln – wie auch Karl Schefer. Greenpeace hat zum Beispiel damals schon das Ein-Liter-Auto und den FCKW-freien Kühlschrank propagiert.

Monika Griefahn Anfang der 80er Jahre bei einer Greenpeace-Aktion …
Monika Griefahn Anfang der 80er Jahre bei einer Greenpeace-Aktion …

Persönlich
Dr. Monika Griefahn ist Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland. Von 1980 bis 1990 organisierte sie Kampagnen für den Schutz der Nordsee und gegen die chemische Verschmutzung der Meere und Flüsse. Von 1990 bis 1998 war sie Umweltministerin in Niedersachsen. Damals wie heute setzt sie sich ein für erneuerbare Energien sowie für eine nach Cradle to Cradle optimierte Produktion – also für eine Welt ohne Abfall. Bis 2009 war Monika Griefahn Mitglied des Deutschen Bundestags.

2012 gründete sie die Monika Griefahn GmbH institut für medien umwelt kultur. Bei einem Kreuzfahrtunternehmen ist sie seit 2012 für den Bereich Umwelt und Gesellschaft verantwortlich. Monika Griefahn ist vielfältig ehrenamtlich tätig – unter anderem in der Right Livelihood Award Foundation (Alternativer Nobelpreis) und im Verein Cradle to Cradle.

Greenpeace war und ist bekannt für (manchmal umstrittene) medienwirksame Aktionen. Welche war die spektakulärste Kampagne, bei der Sie mitwirken konnten?
Da gab es einiges … Am spektakulärsten war die Kampagne gegen Dünnsäureverklappung in der Nordsee. Aber solche Aktionen müssen Teil einer Kampagne sein, für sich alleine bringen sie nichts.

Nach Ihrer Zeit bei Greenpeace waren Sie als niedersächsische Umweltministerin tätig. Wo konnten Sie mehr für die Umwelt bewirken?
Wenn man sich engagiert, kann man an jedem Ort viel bewegen, auch in der Politik. Wenn ich aus dieser Zeit etwas herausheben soll, dann die Tatsache, dass wir in Niedersachsen bereits Anfang der 1990er Jahre die Basis für den späteren Atomausstieg bereiten konnten.

… und im September 2016 am Rand des Cradle-to-Cradle- Kongresses in Lüneburg.
… und im September 2016 am Rand des Cradle-to-Cradle-Kongresses in Lüneburg.

Kreuzfahrtschiffe gelten nicht unbedingt als umweltfreundlich. Wie passt da Ihre derzeitige Tätigkeit bei einem grossen Kreuzfahrtunternehmen ins Bild?
Als Umweltdirektorin hat mich die Frage gereizt, wie man Kreuzfahrten so gestalten kann, dass sie einen positiven ökologischen Fussabdruck haben. Wir arbeiten daran, dass wir sauberes Flüssigerdgas (LNG) als Treibstoff einsetzen können. In einigen Häfen ist das bereits möglich. Natürlich ist auch bei der Inneneinrichtung der Schiffe und in vielen anderen Bereichen ökologisches Engagement nötig. Hier versuche ich, mit der Cradle-to-Cradle-Denkschule anzusetzen.

Für Cradle to Cradle engagieren Sie sich bereits seit einigen Jahren. Können Sie in drei Sätzen erklären, worum es dabei geht?
Es gibt drei Prinzipien: 1. Abfall ist Nahrung: Alles wird zu Nahrung oder Nährstoffen umgewandelt. 2. Alles wird von erneuerbaren Energien gespeist. 3. Preisung der Biodiversität und der kulturellen Vielfalt. Ich möchte hinzufügen: Cradle to Cradle ist schön, sinnlich, gesund und ökologisch.

Wie können Unternehmen das Prinzip von Cradle to Cradle anwenden?
Cradle to Cradle ist die Idee, alle Produkte neu zu erfinden. Das Design der Produkte muss also von vornherein so gewählt werden, dass entweder die Materialien biologisch abbaubar sind oder demontiert und wiederverwendet werden können. Ganz wesentlich ist das in der Baubranche: Gebäude werden dadurch zu Materiallagern!

Wie setzen Sie das Prinzip im Alltag um? Kann man Cradle to Cradle auch als Privatperson anwenden?
Natürlich. Über das Einkaufsverhalten hat man als Verbraucher grossen Einfluss. Lebensmittel kaufe ich fast ausschliesslich im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt: auch hier fast immer bio, weil es besser schmeckt! Auch bei Haushaltsprodukten, Kleidung oder Einrichtung ist es inzwischen möglich, Cradle to Cradle zu berücksichtigen.

Mir scheint es einige Gemeinsamkeiten zu geben zwischen der Delinat-Philosophie und dem Cradle-to- Cradle-Prinzip. Wo kann sich Delinat Ihrer Meinung nach verbessern?
Was Cradle to Cradle angeht: Da fällt mir nichts ein! Im Gegenteil: Ich lese jede WeinLese ganz gründlich und bin ganz begeistert über die vielen Projekte zur Steigerung der Biodiversität. Privat wünschte ich mir von Delinat mehr Angebote im Norden, da ich ja in der Nähe von Hamburg wohne. Ich meine nicht nur Weinkurse, sondern ungezwungene Veranstaltungen, bei denen man degustieren und andere Kunden treffen kann. Vielleicht eine Art kleine Hausmesse?

Bei welchen Anlässen trinken Sie Wein?
Wenn die Familie sich trifft, kochen wir gut, gerne und oft. Das feiern wir mit einem Wein. Ansonsten auch mal ein Glas zum Ausklang der Woche.

Wo liegen Ihre Vorlieben?
Ganz klar bei Rotweinen! Und von diesen die gehaltvollen, vollmundigen, sie dürfen auch etwas Tannin haben. Mediterrane Weine eben.

Weintipp Monika Griefahn
2047

Ich habe schon viele Delinat-Weine probiert, aber einen habe ich immer im Haus: Das ist der Château Coulon Sélection spéciale. Ein Südfranzose, genau, wie ich ihn schätze. «Ihre Gäste werden begeistert sein» steht in der Weinbeschreibung – und genau so ist es. Wenn ich meinen Kindern eine Freude machen will, schicke ich ihnen einen Karton Château Coulon!

Château Coulon Sélection spéciale
Corbières AOP 2014
www.delinat.com/2047.14

Auf ein Glas mit… Kurt Gibel

1994 hat der Zürcher Weinfreak Kurt Gibel den Führer «Weine degustieren – leicht und spielend» herausgegeben. Es wurde ein Bestseller, der bis heute Zehntausenden von Weinliebhabern Zugang zum Weindegustieren verschafft hat. Wir trafen den Autor zum Gespräch auf ein Glas Wein im Delinat-Shop in Zürich.

Wie kommen Sie als administrativer Leiter einer Zürcher Anwaltskanzlei dazu, den Leuten das Degustieren von Wein beizubringen?
Kurt Gibel: Als ich in den frühen Neunzigerjahren als Weinliebhaber selber einen Degustierkurs besuchte, kam mir das Ganze ziemlich chaotisch vor. Ich hatte Mühe, all die Informationen richtig zu ordnen. Zu dieser Zeit kam in der Schweiz gerade das Mindmapping auf. Mich packte der Ehrgeiz, mit dieser neuen Methode das Degustationswissen systematisch und übersichtlich aufzubereiten. 1994 kam im Eigenverlag meine kleine Weinfibel heraus.

Kurt Gibel im Delinat-Shop Zürich City.
Kurt Gibel im Delinat-Shop Zürich City.

Und wurde sofort ein Bestseller …
Ich liess 5000 Exemplare drucken. Das hat mich damals einen halben Mercedes oder einen rechten Teil unseres Familienvermögens gekostet. Meine Frau hat mir schnell klargemacht, dass diese Broschüren nicht im Keller vergammeln dürfen. Also habe ich überallhin, auch an Weinhändler, für 20 Franken Probeexemplare verschickt. Erstaunlicherweise lief das wie geschmiert. Nach einem Jahr waren 3000 Exemplare verkauft. Dadurch wurde der Hallwag-Verlag auf mich aufmerksam und übernahm ab der 2. Auflage den Vertrieb. Wir sind jetzt bei der 16. Auflage und rund 90 000 verkauften Exemplaren.

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Auf ein Glas mit… Simone Niggli

Simone Niggli gilt nicht nur als weltbeste Orientierungsläuferin aller Zeiten, sie ist auch eine überzeugte Botschafterin für biologische Produkte und gesunde Ernährung. Die Biologin und ehemalige Spitzensportlerin war im Delinat-Weindepot Bern auf ein Interview bei einem Glas Wein zu Gast.

Wie erklären Sie jemandem, der keine Ahnung hat, in zwei Sätzen, was Orientierungslauf ist?
Simone Niggli: Es geht darum, draussen in der Natur auf einem vorgegebenen Parcours per Karte mehrere Posten anzulaufen. Das Wichtigste dabei ist, die Balance zwischen schnellem Rennen und Kartenlesen zu finden.

Simone Niggli
Beim OL-Wettkampf im Wald.

Als x-fache Welt- und Europameisterin haben Sie haufenweise Goldmedaillen gewonnen. Da gibt es eine Gemeinsamkeit mit Delinat- Weinen, die auch immer wieder Gold holen. Was bedeuten Ihnen solche Medaillen?
Sie sind eine schöne Belohnung für etwas, auf das man intensiv hingearbeitet hat. Jede meiner Medaille hat ihre Geschichte, die mit einer unvergesslichen Erinnerung verbunden ist. Deshalb liegen sie auch nicht in einem Tresor, sondern sind bei uns im Büro an der Wand aufgehängt. Und sie sind ein beliebtes Spielzeug für unsere Kinder.

Persönlich

Simone Niggli-Luder, 1978 in Burgdorf geboren, gilt als beste Orientierungsläuferin aller Zeiten. Bis zu ihrem Rücktritt 2013 gewann sie 23 Weltmeister- und zehn Europameistertitel sowie neunmal den Gesamtweltcup. In den Jahren 2003, 2005 und 2007 wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann Matthias Niggli und ihren drei Kindern in Münsingen bei Bern.

Der OL-Sport liegt ihr weiterhin am Herzen. Nach Lust und Laune ist sie weiterhin aktiv an Wettkämpfen mit Kompass und Karte unterwegs. Sie betreut verschiedene Athletinnen und wirkt als Event Director bei der Organisation der OL-Junioren-Weltmeisterschaften 2016 im Engadin mit. Darüber hinaus engagiert sie sich als Botschafterin für verschiedene gemeinnützige Organisationen. So etwa für Biovision, eine Stiftung für ökologische Entwicklung.

Worauf führen Sie Ihre grosse Überlegenheit während Ihrer aktiven OL-Karriere zurück?
Da kann ich keine abschliessende Antwort geben. Sicherlich hat bei mir das Zusammenspiel von Kartenlesen und Rennen sehr gut gepasst, und ich konnte mich immer sehr schnell auf verschiedene Geländetypen einstellen. Ein ganz grosses Plus bei mir waren aber sicher meine Freude und die Motivation für den OL-Sport, die bis heute geblieben sind.

«Ich finde es gut, dass es biologische
Weine wie jene von Delinat gibt.»

Welche Rolle spielte die Ernährung?
Die Ernährung ist ein Puzzleteil vom Ganzen. Ich musste allerdings nicht gross umstellen, als ich auf Spitzensport gesetzt habe, denn ich hatte das Glück, schon von meinen Eltern eine gesunde, ausgewogene Ernährung mitbekommen zu haben.

Sport und Wein – verträgt sich das?
Wie bei allen Genussmitteln ist es eine Frage des Masses. Es heisst ja, ein Glas Wein soll gesund sein. Auch während meiner Sportkarriere hatten ein Schluck Wein oder ein paar Süssigkeiten Platz. Vielleicht nicht am Vorabend eines Wettkampfs, obwohl das vielleicht gar nichts ausgemacht hätte. Das war halt Einstellungssache.

Simone Niggli degustiert im Weindepot Bern ein paar Delinat-Weine.
Simone Niggli degustiert im Weindepot Bern ein paar Delinat-Weine.

Worauf achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln?
Ich schaue vor allem auf saisongerechte, regionale Produkte. Biologische sind mir auch wichtig, ich kaufe aber nicht ausschliesslich solche. Wenn ich etwa zwischen biologischen Äpfeln aus Argentinien oder nicht biologischen aus der Region entscheiden muss, hat das Regionale eher Vorrang.

Was kommt bei Ihnen auf den Familientisch?
Beim Essen sparen wir in unserer Familie nicht. Hier ist Vielfalt Trumpf, auch wenn das den Kindern nicht immer gefällt. Ich finde es aber wichtig, sie mit einer möglichst vielfältigen, gesunden Kost vertraut zu machen. Fleisch gibt es eher wenig, Vegetarier sind wir aber nicht. Wichtig ist, dass beste Produkte auf den Tisch kommen. Vor allem bei Gemüse, Fleisch, Eiern und Milch aus der Region achte ich auf Bio. Ich finde es auch gut, dass es biologische Weine wie jene von Delinat gibt, damit Weinliebhaber die Wahl haben.

Bei welcher Gelegenheit trinken Sie ein Glas Wein?
Mein Mann und ich öffnen selten eine Flasche Wein. Aber zu einem schönen Essen mit Freunden finde ich Wein etwas sehr Feines.

«Auch während meiner Sportkarriere hatten ein
Schluck Wein und ein paar Süssigkeiten Platz.»

Wo liegen Ihre Vorlieben?
Bei eher leichten, etwas süsslichen Rotweinen.

Kannten Sie Delinat, bevor wir Sie für dieses Interview angefragt haben?
Ehrlich gesagt, nein. Erstens bin ich keine Weinkennerin, und zweitens haben wir in unserem sehr kleinen Weinkeller viele geschenkte Weine. Zudem habe ich ein Umfeld, das sich beim Wein besser auskennt als ich.

Gleichwohl haben Sie für die WeinLese zugesagt, obwohl Sie sicher noch immer jede Menge Interviewanfragen erhalten. Weshalb?
Weil ich mich gerne für biologische Produkte und eine gesunde Ernährung einsetze. Ich versuche das auch an meine Kinder weiterzugeben.

Weintipp Simone Niggli

2874.09Die aromatische Fruchtsüsse und die schöne Ausgewogenheit gefallen mir beim Vale de Camelos Reserva besonders gut. Ein sehr feiner Tropfen, der Erinnerungen an eine Region weckt, die ich aus meiner Sportkarriere kenne. Das Alentejo habe ich mehrmals im Frühling als schöne und ideale Gegend für den OL-Sport erlebt.

Vale de Camelos Reserva
Vinho Regional Alentejano 2013
www.delinat.com/2874.13