Streifzug durch Europas Küchen

Wein harmoniert am besten mit Gerichten aus der gleichen Region. Natürlich ist diese Weisheit tausendfach erprobt: Legendär sind der Pinot Noir zum burgundischen Coq au Vin, dem Hähnchen in Rotwein, oder der Chianti zu Tagliatelle al Ragù, den Nudeln mit Hackfleischsauce. Ein Streifzug durch sechs regionale Küchen Europas und die passenden Weine dazu.

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Entlang dem Mittelmeer finden sich auf allen Speisekarten ähnliche Basisprodukte: im Sommer viel Gemüse wie Tomaten, Zucchini, Auberginen, Fenchel, dazu Reis, Teigwaren, Kartoffeln, im Winter begleitet von Hülsenfrüchten, Kohl, Sellerie, Wirz, Karotten. Dann Fisch und im Landesinnern auch Fleisch. Diese Übereinstimmung ist nicht erstaunlich: Zur Zeit Alexander des Grossen (356– 323 v. Chr.) entwickelte sich in Griechenland eine hochstehende Küche. Später übernahmen die Mittelmeerländer Europas diese Gerichte. Nach und nach kristallisierten sich regionale Unterschiede heraus.

Peloponnes

1133.13Ohne Olivenöl und Knoblauch geht in der Küche der griechischen Halbinsel Peloponnes nichts. Meist wird damit Fleisch zubereitet, etwa Souvlaki, ein Fleischspiess; vielfach mit Lamm, denn Griechenland ist mit Abstand Europameister im Lamm- und Ziegenfleischverzehr. Entlang der Küste gibts auch Fisch, ergänzt mit Salat und Gemüse wie beispielsweise dem Auberginen-Kartoffel- Auflauf Moussaka, bedeckt mit einer Béchamelsauce, die im 20. Jahrhundert aus Frankreich übernommen wurde. Berühmt sind auch die mit Reis und Hackfleisch gefüllten Rebblätter Dolmades – und ebenso berühmt die Marotte, all dies lauwarm zu servieren, zum Wohle des Eigengeschmacks der Speisen.

Freunden gehaltvoller Rotweine seien die eigenständigen Gewächse des Peloponnes ans Herz gelegt: beispielsweise der Porfyros der Domaine Spiropoulos aus der heimischen Sorte Agiorgitiko, ergänzt mit Merlot und Cabernets. Herzhafte Gerichte wie gefüllte Gemüse oder Grilladen harmonieren mit seinem präsenten Tannin besonders gut.

Sizilien

3389Optisch fallen auf Sizilien zuerst die Zitrus- und Mandelbäume auf. In der Küche belegt die Aubergine einen Spitzenplatz, und Pasta gehört immer dazu. Dann natürlich Fische aller Art. Daraus ergeben sich berühmte Kombinationen wie Pasta con le Sarde (mit Sardinen), Pasta alla Norma (mit Auberginen) oder die Caponata, eine süsssaure Mischung von Auberginen, Stangensellerie, Oliven, Kapern und Pinienkernen.

Nach den Griechen beeinflussten die Römer und Spanier die Küche Siziliens, vor allem aber die Araber: Sie brachten den Reis mit, daraus entstanden die Arancini, gefüllte Reiskugeln. Sodann bescherte der arabische Hang zu Süssem Sizilien die Cassata oder die Marzipanfrüchte Frutte Martorane.

Die Sizilianer sind stolz auf ihre eigenständigen Weine, wobei der Nero d’Avola die Hauptrolle einnimmt. Der Bonarossa vom Weingut Maggio ist bei uns deshalb so beliebt, weil er verschiedenste Pastagerichte bestens begleitet.

Provence

1217.05Auch die Küche der Provence ist inspiriert vom sonnenverwöhnten Gemüse. Viel kopiert die Ratatouille, ein Schmorgericht aus Paprika, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln plus allenfalls Auberginen. Gewürzt wird natürlich mit den Herbes de Provence, einer Mischung von Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran und Bohnenkraut. Auch der Knoblauch prägt den provenzalischen Aromenstrauss. Aus eigenem Anbau stammt der Camarguereis, mittlerweile sind es vier Sorten Hoch geschätzt wird das Lamm von Sisteron oder von Crau, den Salzwiesen der Camargue. Und schliesslich die Ziegenkäse, die sich mit dem Rosé de Provence zum heiteren Gaumenschmaus entwickeln.

Bekannt wurde die eigenständige Provence- Küche durch das Restaurant Frères Provençaux in Paris (1786) mit Gerichten wie der Fischsuppe Bouillabaisse, dem Stockfischpüree Brandade und Tians, verschiedenen Gemüsegratins.

Zu Lamm geniesst der Provenzale gerne ein Glas Rotwein aus lokalen Sorten wie Cinsault, Carignan, Grenache und Syrah. Wunderschön zeigt sich diese Assemblage in der Cuvée La Tour des Vidaux Tradition.

Katalonien

1578Das erste Kochbuch in einer romanischen Sprache, «Libre de Sent Soví», wurde 1324 in Katalanisch von Hand geschrieben. Auch hier dominieren nahe dem Mittelmeer Fisch und anderes Meeresgetier, oft kombiniert mit Fleisch, was dann Mar i Muntaya heisst und in Gerichten wie Pollastre amb Llagosta gipfelt (Huhn mit Languste). Aber es finden sich auch Fleisch, Würste und Pilze auf der Speisekarte, ebenso Gemüse wie Auberginen, Artischocken und Zucchini.

Jedes katalanische Essen beginnt aber mit Pa amb Tomàquet: Eine allenfalls geröstete Weissbrotscheibe wird erst mit Knoblauch, dann mit einer halben Tomate eingerieben und mit Salz und Olivenöl gewürzt.

Auch die Kartoffel kommt hier zu Ehren, etwa in der Tortilla de Patatas, der typischen Omelette mit Kartoffeln. Dazu ein Glas Solc von Albet i Noya: Wunderbar!

Douro

2882.11Die Portugiesen legen Wert auf ihre eigenständige Esskultur: eine Bauern – küche mit einfachen Zutaten von bester Qualität. Raritäten wie der Degenfisch oder die Entenmuscheln gehören zu den Glanzlichtern. Dann aber auch eigenartige Kombinationen wie Carne de Porco com Ameijoas, Schweinefleisch mit Muscheln. Das portugiesische Nationalgericht jedoch heisst Bacalhau: Stockfisch, also getrockneter, gesalzener Kabeljau.

Berühmt in der Portweinregion Douro ist das einheimische Mirandes-Rind. Kenner geniessen es pur, nur gesalzen. Doch auch Würste und die grüne Kartoffelsuppe Caldo Verde werden hier geschätzt.

Genauso regionentypisch ist der Rotwein Bela-Luz von António Lopes Ribeiro: Touriga Franca, Tinta Roriz, Touriga Nacional, Tinta Barroca, Sousão heisst der Aromenstrauss. Ein Hoch – genuss zu geschmortem Kaninchen.

Burgenland

2726Abseits des Mittelmeers, quasi als Kontrapunkt, sei noch die Küche Österreichs erwähnt, speziell jene des Burgenlandes. Eher fleischlastig, mit dem Neusiedler Seewinkel-Steppenrind, dem Pannonischen Mangalitza-Schwein und eher deftigen Überraschungen wie Beuschel (Schweins lungen). Frisch vom Neusiedlersee dann der Zander, begleitet von Gemüse vom Seewinkel, allen voran Paprika und Paradeiser (Tomaten). Unverzichtbar der Schmarrn, eine Mehlspeise, mal süss, mal würzig.

Der Zweigelt ist wohl Österreichs bekanntester Rotwein. Am Neusiedlersee reift er besonders schön, beispielsweise Sepp Mosers Zweigelt vom Holzfass. Zum Kartoffel-Speck-Schmarrn verleiht seine Frucht dem deftigen Gericht eine Spur Leichtigkeit.

So zeigt sich bei dieser Rundreise durch sechs Regionen Europas: viele gemeinsame Produkte, jedoch in der Zubereitung geprägt von lokalen Sitten. Und: Noch immer dominiert Fleisch. Vegetariern, die nicht bloss Beilagen essen wollen, sei geraten, ihr Recht auf fleischlosen Genuss einzufordern.

WeinLese-Angebot: Probierpaket «Regionale Küche»

Im WeinLese-Angebot «Streifzug durch die regionale Küche Europas» präsentieren wir Ihnen sechs Rotweine und das Rezept einer dazu passenden regionalen Spezialität.

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6 x 1 Flasche für nur CHF 93.60 / € 76,50 (portofreie Lieferung)

Das Probierpaket enthält je 1 Flasche:
Domaine Spiropoulos Porfyros PGI, Peloponnese 2013
Art. 1133.13, CHF 18.00, € 14,90 pro Flasche (CHF 2.40 pro dl, € 19,87 pro l)

Bonarossa, Sicilia IGT 2012
Art. 3389.12, CHF 10.40, € 7,90 pro Flasche (CHF 1.39 pro dl, € 10,53 pro l)

La Tour des Vidaux Tradition, Côtes de Provence AOP 2011
Art. 1217.11, CHF 14.20, € 11,50 pro Flasche (CHF 1.89 pro dl, € 15,33 pro l)

Albet i Noya Solc, Penedès DO 2013
Art. 1578.13, CHF 21.00, € 17,80 pro Flasche (CHF 2.80 pro dl, € 23,78 pro l)

António Lopes Ribeiro Bela-Luz, Douro DOC 2011
Art. 2882.11, CHF 15.80, € 12,90 pro Flasche (CHF 2.11 pro dl, € 17,20 pro l)

Sepp Moser Zweigelt vom Holzfass, Neusiedlersee DAC 2013
Art. 2726.13, CHF 14.20, € 11,50 pro Flasche (CHF 1.89 pro dl, € 15,33 pro l)

Jetzt bestellen: www.delinat.com/wl41-angebot

Genuss und Inspiration auf dem Château

Weinwochen auf Château Duvivier und Weinreisen durch die Provence verbinden Genuss mit Einblick in den biologischen Weinbau. Delinat bietet die beliebten Seminare und Reisen auch 2016 wieder an.

Château Duvivier
Château Duvivier ist eine Oase der Ruhe und ein idealer Ausgangsort für spannende Entdeckungstouren in der Provence.

Das Delinat-Forschungsweingut Château Duvivier liegt mitten in den Weinbergen unweit des idyllischen Provence- Städtchens Cotignac. Auch Correns ist nicht weit – das erste Biodorf Frankreichs, wo sich Angelina Jolie und Brad Pitt ein eigenes Weingut geleistet haben. Das Mittelmeer gegen Süden und die Gorges du Verdon im Norden, eine der imposantesten Schluchten Europas, liegen rund eine Autostunde entfernt. Château Duvivier als kleine Oase der Ruhe ist also ein idealer Ausgangspunkt für spannende Entdeckungstouren in der Provence. Aber nicht nur: Auf dem Schloss selber haben das Gastgeberpaar Silvia und Uwe Fahs schon tausende von Gästen mit ihrer zauberhaften provenzalischen Küche und den hauseigenen Weinen begeistert. Jedes Abendessen auf dem Château ist eine regelrechte Zeremonie: Die Fahs laden ihre Gäste jeweils zum Aperitif ein, an dem Küchenchef Uwe eine launige Einführung in den bevorstehenden Fünfgänger gibt.

Praxisnaher Weinkurs

Führung durch die Weinberge
Winzer Antoine Kaufmann gibt Einblick in den Weinbau der Zukunft.

Während der Delinat-Weinwochen mit Sommelier Dirk Wasilewski (9. bis 16. Juli und 24. September bis 1. Oktober 2016) lassen die Weinmacher vom Château die Gäste als Höhepunkt des einwöchigen Seminars im Keller eine eigene Cuvée komponieren. Alle Kurse, dazu gehören unter anderem ein Basiskurs, ein Kurs über die gekonnte Kombination von Wein und Speisen sowie ein Wine&Dine, finden jeweils in den Randstunden statt, sodass der Tag für individuelle Ausflüge oder zum Ausspannen im Schlosspark und am hauseigenen Schwimmbad genutzt werden kann. Neu im Programm ist eine Olivenöl-Degustation in einer Manufaktur in Marseille.

Wein- und Genussreise

Essen auf Château Duvivier
Begeistert immer wieder: die Küche auf Château Duvivier.

Bei den Delinat-Wein- und Genussreisen mit Martin Schäppi (2. bis 9. Juli und 1. bis 8. Oktober 2016) dient Château Duvivier als kulinarische Hochburg, als Begegnungsstätte mit dem Winzer und Ausgangspunkt für organisierte Tagesausflüge in alle Himmelsrichtungen. Weil die Reisen jeweils direkt an die Weinwochen anschliessen, kommen die Reiseteilnehmer entweder am ersten oder am letzten Tag der Ferienwoche ebenfalls noch in den Genuss eines Basisweinkurses mit Sommelier Dirk Wasilewski.

Lavendel

Detaillierte Informationen zu den Weinreisen finden Sie unter
www.delinat.com/weinreise
oder
www.chateau-duvivier.com

Auf Augenhöhe mit den Winzern

Immer wieder werde ich gefragt, weshalb ich als gelernte Winzerin Wein verkaufe, statt im Weinberg zu arbeiten und Weine zu erzeugen. Bevor ich mich in Deutschland zur Winzerin ausbilden liess, habe ich in der Schweiz eine kaufmännische Lehre bei einem Reisebüro absolviert. Bei meinem jetzigen Job im Delinat-Kundendienst kann ich meine erlernten Berufe ideal kombinieren. Ich bleibe meiner Leidenschaft Wein beruflich verbunden, kann mit unseren Winzern auf Augenhöhe diskutieren, kann unsere Kunden kompetent beraten und komme auch ab und zu zum Reisen.

Naemi Herzog-Ilg und António Lopes Ribeiro
Naemi Herzog-Ilg im Gespräch mit Winzer António Lopes Ribeiro.

Delinat-Chef Karl Schefer ermöglicht es uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Verkaufsfront, die Einkäufer oder Winzerberater einmal pro Jahr auf einer mehrtägigen Winzerreise zu begleiten. Eine wunderbare und sehr effiziente Möglichkeit, die persönliche Beratungskompetenz zu verbessern. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man einfach mit blumigen Worten vermittelt bekommt, wie grossartig unsere Winzer arbeiten, oder ob man mit eigenen Augen und beim direkten Kontakt erfährt, wie sie ticken und wie ihre Weine entstehen. Unglaublich, wie viel man auf einer solchen Reisen erlebt und wie anschaulich man Einblick in Philosophie und Arbeit der Winzer erhält.

2015 war ich mit unserem Einkäufer Emil Hauser und Pirmin Muoth vom Weindepot Bern unterwegs zu unseren Winzern in Portugal. Im noch jungen Weinbaugebiet Alentejo bestand das Umland des Weinguts Vale de Camelos vor gut 30 Jahren fast ausschliesslich aus baumloser Steppe und Getreidemonokultur. Heute bilden Seen und Teiche, in denen das spärlich fallende Regenwasser gespeichert wird, ideale Wasserreservate für die Bewässerung von 25 Hektar Reben, die Betriebsleiterin Helena Manuel und Rebmeister Carlos Delgado hier unter äusserst trockenen und heissen Bedingungen kultivieren. Auch unzählige Stein- und Korkeichen sowie Oliven- und Johannisbrotbäume wurden gepflanzt. All diese Massnahmen tragen zu einer einzigartigen Biodiversität und ökologischen Vernetzung einer Region bei, die auch ein beliebter Rastplatz für Zugvögel ist.

Die meiste Zeit waren wir mit António Lopes Ribeiro und Sara Dionísio unterwegs. Das innovative Winzerpaar ist unser wichtigster Partner in Portugal und gehört zu den absoluten Biopionieren des Landes. Auf ihrem Weingut Casa de Mouraz im Dão-Gebiet bekommen wir eindrücklich zu Gesicht, was einen Betrieb ausmacht, der die höchste Stufe der strengen Delinat-Richtlinien (drei Schnecken) erfüllt. Die Pflanzenvielfalt rund um die Rebberge, die unzähligen Eichenarten, Olivenbäume, Büsche, Sträucher und das grosse botanische Wissen von António sind beeindruckend. Ebenso die grosse Vielfalt an autochthonen Traubensorten, die da und dort noch immer als Gemischter Satz bunt durcheinander im selben Weinberg wachsen.

Über das eigene Weingut hinaus arbeiten António und Sara mit Partnerwinzern in andern wichtigen portugiesischen Anbaugebieten zusammen. So auch im spektakulären Douro-Tal, wo wir in Castelo Melhor dem Wein-, Oliven- und Mandelbauern João Carlos Ribeiro begegnet sind. Er liefert António die biologischen Trauben für den Bela-Luz. Ein köstlicher Wein, der mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen und begeistert hat. Es ist eine herrlich geschmeidige Cuvée aus zahlreichen autochthonen Traubensorten. Seinen Namen hat er von einer im Douro-Tal wilden Thymiansorte. Nicht von ungefähr, denn seine Aromatik erinnert an südländische Gewürze. Bezüglich Preis-Genuss-Leistung ist der Bela-Luz für mich ein unschlagbarer Botschafter für das grandiose Douro-Tal.

Kompetenz im Kundendienst

Im Delinat-Stammhaus in St. Gallen (mit Weindepot) sowie in den verschiedenen Weindepots und Delinat-Shops arbeitet ein hoch motiviertes Team an der Verkaufsfront. Beratungskompetenz im Kundendienst hat bei Delinat einen hohen Stellenwert. Durch ständige hausinterne Weiterbildungen und regelmässige Degustationen wird diese ständig verbessert. Viel zum Know-how tragen auch mehrtägige Reisen zu Delinat-Winzern in ganz Europa bei, welche die Teammitglieder vom Kundendienst sowie die Leiter der Weindepots und der Delinat-Shops in den Alnatura-Supermärkten einmal pro Jahr zusammen mit einem Einkäufer oder einem Winzerberater unternehmen.

Naemi Herzog-Ilg, Kundendienst

Es gab noch ein paar weitere spannende Stationen auf dieser überaus lehrreichen Portugal-Reise. Längst sitze ich wieder an meinem Arbeitsplatz in St. Gallen und konnte das neu erworbene Wissen, die erlebten Emotionen und die persönlichen Begegnungen inzwischen x-mal in Form von spannenden und kompetenten Informationen an interessierte Kundinnen und Kunden weiterzugeben.

Schenken macht Freude …

… nicht nur an Weihnachten, sondern übers ganze Jahr. Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Verkaufsfront um ihre ganz persönlichen Geschenktipps aus dem reichhaltigen Delinat-Angebot gebeten. Hier sind sie!

Tipp 1: DegustierService

Ambiancebilder Degustierservice für Anzeigen

Kevin Benz, Kundenberater
Kevin Benz, Kundenberater

Bei einem Geschenk zählen für mich vor allem die persönliche Note und der Überraschungseffekt. Der DegustierService, der als Weinabo mit verschiedenen Sorten zur Auswahl steht, ist für mich deshalb das perfekte Geschenk für alle neugierigen Weinliebhaber. Weil die einzelnen Pakete in mehreren Etappen zugestellt werden, hat der Beschenkte das ganze Jahr über etwas davon. Jedes Paket ist voller Überraschungen, denn es enthält jeweils drei neue Weine von den besten Bio-Lagen Europas und spannendes Informationsmaterial inklusive Rezepttipp zu einem der Weine. Als Geschenk ist der DegustierService noch attraktiver geworden, weil man den genauen Preis jetzt zum Voraus kennt (siehe Artikel «Als Geschenk zum Fixpreis»).

Tipp 2: Feinkost-Paket

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Christian Wild, Kundenberater
Christian Wild, Kundenberater

Als gelernter Koch stöbere ich nicht nur gerne in unserem Weinsortiment herum, sondern greife mit Vorliebe auch in unserer kleinen, aber edlen Feinkostabteilung zu. Die verschiedenen Olivenöle und Essige sind vielseitige Speiseveredler und eignen sich ausgezeichnet als Geschenk. Zur Auswahl stehen Feinkostpakete mit verschiedenen Ölen und Essigen, aber auch ein Feinschmeckerpaket «Sizilianische Vielfalt» und ein Paket mit sechs leckeren Bio-Dips.
–> Zu den Feinkost-Paketen

Tipp 3: Individuelles Geschenkpaket

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Naemi Herzog-Ilg, Kundenberaterin
Naemi Herzog-Ilg, Kundenberaterin

Verschenken Sie Ihre persönlichen Lieblingsweine. Ob eine, zwei oder drei Flaschen, wir haben die passenden Geschenkkartons dazu. Auf Wunsch schicken wir den Wein stilvoll verpackt direkt an den Beschenkten. Ein paar Tage vorher wird das Geschenk per Brief mit Ihrem persönlichen Gruss angekündigt. Sie erhalten dann einfach die Rechnung.
–> Zu den Präsentkartons

 

Tipp 4: Geschenkgutschein

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Roman Herzog, Verkaufsleiter
Roman Herzog, Verkaufsleiter

Zugegeben: Ein Geschenkgutschein gehört sicher nicht zu den originellsten Geschenkideen. Er hat aber einige Vorteile, die Vorbehalte wegen mangelnder Fantasie durchaus wettmachen. Sie selber bestimmen den Wert des Gutscheins, und die oder der Beschenkte wählt aus, was ihr oder ihm zu welchem Zeitpunkt am meisten Freude macht. Die Auswahl im Sortiment reicht von verschiedensten Weinsorten aus ganz Europa über edle Spirituosen bis hin zu Feinkostprodukten wie Honig, Olivenöl und Essig.
–> Zu den Gutscheinen

 

Mein Tipp für alle jene, die sich Jahr für Jahr den Kopf über ein attraktives, nicht alltägliches Weihnachtsgeschenk zerbrechen: Wie wärs mit dem DegustierService Surprise? Neben speziellen Wein-Raritäten enthält dieses Überraschungspaket zu Weihnachten immer auch ausgesuchte kulinarische Trouvaillen, die man im Laden nicht einfach so kaufen kann. Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk, stilvoll verpackt und mit einem Inhalt, der nachhaltig in Erinnerung bleibt.
–> Zum DegustierService Surprise

Tipp 5: Weinkurse und Reisen

Château Duvivier - Ferienresidenz

Karin Schweizer, Kundenservice
Karin Schweizer, Kundenservice

Ob Basis-Weinwissen, Kunst des Degustieren oder Kombinieren von Wein und Speisen – ein Delinat-Kurs ist immer ein ganz besonderes Geschenk. Und falls Sie zu einem runden Geburtstag oder einem anderen speziellen Anlass etwas ganz Wertvolles suchen, empfehle ich Ihnen, in unserem exklusiven Reiseprogramm zu schnuppern.
–> Zu den Veranstaltungen und Weinreisen

Als Geschenk jetzt zum Fixpreis

Das Weinpaket, das seit fast 30 Jahren die Freunde von gutem Wein begeistert, ist in den letzten Jahren als Geschenk sehr populär geworden. Jetzt gibt es den Geschenk-DegustierService zum attraktiven Fixpreis.

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Wer den Delinat-DegustierService an neugierige, naturverbundene Weinliebhaber verschenkte, wusste bisher im Voraus nicht, wie viel das Geschenk genau kosten würde. Denn die Rechnungen richteten sich jeweils nach dem Inhalt der einzelnen Pakete, die dem Beschenkten übers ganze Jahr verteilt zugestellt wurden.

Jetzt gibt es den DegustierService als Geschenk zu einem fixen Preis. Dieser schliesst alle Pakete eines ganzen Jahres ein. Mit Tiefpreisgarantie, sodass man garantiert weniger als die Summe der Flaschen-Einzelpreise bezahlt. Und ebenfalls neu: Der Schenker erhält nur noch eine einzige Rechnung für alle Pakete. Damit ist nicht nur von Anfang an klar, wie viel das Geschenk kostet, mit der einmaligen Zahlung ist auch gleich alles erledigt.

ds-kinspererChristoph Kinsperger, Zürich

«Das beste Geschenk, das ich je bekommen habe. Meine Mutter hat mir den DegustierService vor drei Jahren zu Weihnachten geschenkt. Und mir eine neue Welt offenbart. Ich habe unheimlich viel gelernt und erwarte jedes Paket mit Ungeduld. Delinat hat meine Meinung über Wein und mein Verhältnis dazu total verändert.»

 

Geschenk für ein ganzes Jahr

Für den Empfänger dagegen bleibt es ein Geschenk mit ganzjähriger Wirkung. Zu Weihnachten kommt das erste Paket mit einem persönlichen Gruss des Schenkers. Oder die Schenkerin lässt das erste Paket zu sich schicken, damit sie es dem glücklichen Empfänger persönlich übergeben kann. Danach folgen übers Jahr weitere Pakete, beim Rotwein vier, beim Weisswein drei usw. Immer mit einem lieben Gruss des Schenkers. Die Freude multipliziert sich – ein Geschenk, mehrmals Weihnachten! Nach einem Jahr läuft das Weinabo automatisch aus, wenn es nicht erneuert wird.

ds-dietrichAnnemarie Dietrich, Langnau i. E.

«Mir gefällt die Idee, mittels regelmässig zugeschickter Pakete biologische Weine kennenzulernen. Ich habe selber alle Paketvarianten abonniert und nutze den DegustierService oft auch als Geschenkidee. Das kommt immer sehr gut an.»

 

 

Logisch und attraktiv

Der DegustierService hat sich im Laufe der Jahre zu Europas erfolgreichstem Weinabo entwickelt und entscheidend zum Durchbruch von Wein aus reicher Natur beigetragen. Ein wichtiger Anteil am Erfolg sind die ausgeklügelte Logistik und die daraus entstehenden Vorteile für Weinfreunde. Die Weine kommen direkt vom Winzer, werden in die speziellen Pakete gepackt und verschickt. Das spart Lager-, Verpackungs- und Kapitalkosten, ein Vorteil, der den Kunden durch eine portofreie Lieferung und einen Vorzugspreis weitergegeben wird. Im Vergleich zu Einzelbestellungen spart man je nach Weinsorte so um die 20 Prozent.

ds-gerdesGerhard Gerdes, Dannenberg (D)

«Es ist sehr bequem, den Wein nach Hause geliefert zu bekommen. Ich lese gerne die Begleitbroschüre und bin immer sehr gespannt auf die Weine. Der DegustierService ist auch eine wunderbare Geschenkidee. Ich habe davon schon mehrmals Gebrauch gemacht und bin dafür von den Beschenkten immer mit einem dicken Lob überrascht worden.»

 

Ausser diesen handfesten Gründen gibt es aber auch weniger materielle, die das Paket attraktiv machen: üppige und liebevoll gestaltete Informationen zu jedem Wein, zu jedem Winzer, ein passendes Rezept, eine Portion Weinwissen und vor allem der Überraschungseffekt, den DegustierService-Kunden nicht missen möchten. «Das ist immer wieder ein bisschen Weihnachten, rund ums Jahr», sagen langjährige Kundinnen und Kunden. Und: «Gäbe es den DegustierService noch nicht, so müsste man ihn erfinden».

Der DegustierService als Geschenk. Auch das Bestellen ist so einfach wie noch nie: www.delinat.com/degustierservice-verschenken
So ist Freude garantiert – bei Schenker und Empfänger.

Eine Übersicht mit zahlreichen Geschenk-Empfehlungen unserer Mitarbeiter finden Sie im Artikel «Schenken macht Freude…»

Marion Dönhoff Preis 2015 in Hamburg

Jedes Jahr am ersten Advent wird im Hamburger Schauspielhaus der Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung verliehen. Wie jedes Jahr stiftete Delinat den Wein zum anschliessenden Empfang und konnte auch wieder einige Kundinnen und Kunden einladen. Die begehrten Plätze wurden durch Verlosung unter DegustierService-Kunden im Raum Hamburg vergeben. Kundin Angelika Wollermann liess es sich nicht nehmen, einen Bericht über die eindrucksvolle Veranstaltung zu schreiben:

Weder bei Preisausschreiben, noch bei Tombolas, ganz zu schweigen im Lotto habe ich jemals etwas gewonnen. Deshalb hatte ich schon vor Jahren aufgegeben, an so etwas teilzunehmen.

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Gespannte Aufmerksamkeit im Hamburger Schauspielhaus (alle Fotos (c) Felix Matthies)

Doch als ich bei Delinat las, dass es Karten für die Verleihung des Marion Dönhoff Preises im Hamburger Schauspielhaus zu gewinnen gab, wollte ich mein Glück herausfordern. Vielleicht war es die Mischung aus Qualitätsjournalismus und Qualitätswein (ich bin seit langer Zeit sowohl Zeit-Leserin als auch Delinat-Weintrinkerin oder vielleicht sollte man lieber sagen Weingenießerin), die mich ansprach. Und natürlich war die Aussicht, Laura Poitras (ich hatte gerade ihren Dokumentarfilm Citizenfour über Edward Snowden gesehen), Hans-Dietrich Genscher, Gerhart Baum und Claudia Roth live erleben zu können, den Versuch allemal wert.

Es hat geklappt

Mein Mann holte seinen Anzug aus dem Schrank, ich zog mein bestes Kleid an und wir begaben uns am 29.11. ins Schauspielhaus. Die zwei Stunden, die die Preisverleihung dauerte, waren keine Sekunde langweilig. Das lag an der gelungenen Mischung aus Klaviermusik, kurzen Filmen und Redebeiträgen, die immer wieder einen Bogen schlugen zwischen der moralischen Instanz, Marion Dönhoff, und den heutigen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

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Preisträgerin Laura Poitras mit Laudator Gerhart Baum

Da war zum einen die unerschrockene Laura Poitras, die daran appellierte, dass auch im Angesicht des Terrors der demokratische Grundwert auf Schutz der Privatsphäre nicht ausgehebelt werden dürfe. Beeindruckend war es zu sehen, wie der betagte, im Rollstuhl sitzende Hans-Dietrich Genscher mit kräftiger Stimme darauf hinwies, was Europa uns an Verständigung gebracht habe. Dr. Khoury, ein in Bayern lebender syrischen Arzt, der die Barada Syrienhilfe ins Leben gerufen hat, verdeutlichte eindringlich, wie sehr sein geschundenes Land Hilfe braucht.

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Eindrucksvolle Rede im hohen Alter: Hans-Dietrich Genscher. Im Hintergrund Claudia Roth und Laura Poitras (v.l.)

Eine Filmsequenz, in der gezeigt wurde, wie in einem Flüchtlingslager in der Türkei die kriegstraumatisierten Kinder durch Clowns endlich einmal wieder zum Lachen gebracht werden konnten, hat mich sehr angerührt. Politiker wirken auf mich häufig wenig authentisch. Das war an diesem Vormittag bei keinem der Anwesenden der Fall, sondern ich hatte das Gefühl, auch die Menschen hinter den Politikern Claudia Roth und Gerhart Baum, die die Laudatio hielten, sehen zu können. Das hat mit dazu beigetragen, dass diese Veranstaltung viel in mir und meinem Mann bewegt hat.

Nach der Preisverleihung: Empfang im Hamburger Schauspielhaus - mit Wein von Delinat.
Nach der Preisverleihung: Empfang im Hamburger Schauspielhaus – mit Wein von Delinat.

Und wie schön war es, sich bei dem anschließenden Empfang mit Herrn Metze von Delinat und den anderen Delinat-Kunden bei einem Glas Espriu  über die Eindrücke angeregt austauschen zu können. Vielen Dank an Delinat für einen besonderen 1. Advent!

Verbreitete Weinirrtümer

Wein muss liegend gelagert werden, und Schwefel im Wein verursacht Kopfschmerzen. Sicher? Vermeintliche Tatsachen werden durch Wiederholen nicht wahrer. Hier einige aufgedeckte Weinirrtümer – für mehr Weingenuss.

Alkohol verdampft beim Kochen vollständig

Kochen mit Alkohol
Der Schuss Wein zum Ablöschen des Bratfonds oder zum Aufpeppen einer Sauce verflüchtigt sich tatsächlich im Nu – aber nur, wenn die Pfanne nicht zugedeckt ist. Bleibt der Deckel auf dem im Rotwein geschmorten Braten, dann verdampft der Alkohol kaum. Daher empfiehlt es sich, den Schmortopf nicht ganz zu decken – oder den Deckel zeitweise zu entfernen.

Langes, schmales Glas für Schaumweine

Billiger Schaumwein mag sich in einem schmalen Glas wohl fühlen, denn ausser den Kohlensäureperlen bietet er nicht viel mehr – und die sieht man in einem schmalen, hohen Glas schön aufsteigen. Qualitätsschäumer hingegen entfalten sich in einem Weissweinglas besser, ihr Aroma zeigt sich klarer.

Flasche nach dem Entkorken einige Zeit ruhen lassen

Wein karaffieren
Junge Weine entfalten ihre Aromen rascher, wenn wir sie nach dem Öffnen belüften. Aber das bisschen Luft, das durch den schmalen Flaschenhals eindringt, genügt nicht. Weine, die eher zu jung getrunken werden, füllt man daher besser um in ein breites Gefäss (Karaffe). So kommt genug Luft an den Wein. Ganz anders bei gereiften Weinen. Für diese kann Luft das sofortige Aus bedeuten. Um das Depot am Flaschenboden zurückzuhalten, giesst man diese Weine vorsichtig um in ein schmales, langes Gefäss (Dekanter) – oder in eine leere Weinflasche.

Schwefelhaltige Weine verursachen Kopfschmerzen

Kopfwehauslöser nach Alkoholkonsum sind vor allem Acetaldehyd und biogene Amine (vor allem Histamin). Acetaldehyd bildet sich beim Abbau des Alkohols in der Leber. Er kommt aber auch im Wein vor, der zu stark mit Sauerstoff in Kontakt kam. Um die Bildung von Acetaldehyd im Wein zu verhindern, wird schweflige Säure eingesetzt. Histamin findet sich in verschiedenen Lebensmitteln (Käse, Salami, Sauerkraut). Zusammen mit Alkohol löst es bei empfindlichen Menschen Kopfweh aus.

Weine mit Schraubverschluss schmecken nie nach Korken

Korken
Trichloranisol (TCA) verursacht den typischen Korkenschmecker. Er beruht auf einer Reaktion zwischen Schimmelpilz und Chlorverbindungen, zum Beispiel in Reinigungsmitteln. TCA kann sich auch im Weinkeller bilden. Via Wände, grosse Fässer oder Filterplatten gelangt TCA in die leeren Flaschen oder in Drehverschlüsse. Bereits allerkleinste Spuren bewirken den unangenehmen Geruch. Muffig riechen allenfalls auch Weine, die im Stahltank unter Sauerstoffabschluss ausgebaut wurden. Sie zeigen eine sogenannt reduktive Note, ein Duft nach alter Wäsche oder Verbandstoff, der aber nach gutem Belüften rasch verschwindet.

Rotwein passt nicht zu Fisch

Ja, zu einem Süsswasserfisch an Weissweinrahmsauce wirkt ein gehaltvoller Rotwein unharmonisch: zu wenig Säure, zu viel Tannin. Hingegen passt ein leichter Rotwein prima zu gebratenem oder grilliertem Fisch (hier mehr zum Thema Wein und Fisch).

Wein muss liegend gelagert werden

Wein lagern
Der Korken muss feucht bleiben, damit der Wein nicht ausläuft oder Luft in die Flasche dringt. Klar, aber der Korken bleibt innen auch feucht, wenn die Flasche steht – und ein guter Korken ist praktisch luftdicht. Also können wir unsere Weine ruhig stehend lagern; das sieht hübscher aus und mit einem Blick aufs Etikett weiss ich sofort, wen ich vor mir habe. Bei Flaschen, die jahrelang lagern, ist eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent wichtig, damit der Korken aussen nicht austrocknet. Und: Licht schadet dem Wein, er verändert seine Farbe und altert rasch.

Wein degustieren ist eine angeborene Fähigkeit

Sicher gibt es Menschen, deren Riech- und Geschmacksapparat besonders gut ausgebildet ist. Aber jeder kann seine Sinne trainieren. Das fängt damit an, dass man nicht verschiedene Dinge gleichzeitig tut, das führt nur zu Stress. Heute spricht man oft von Achtsamkeit. Das bedeutet, man konzentriert sich voll auf das, was man gerade tut: einen Apfel essen, ein Stück Brot kauen. Was rieche ich? Was schmecke ich? Wie fühlt sich das an? Woran erinnert es mich? So gelingt es uns einfacher, die Geruchs- und Geschmackseindrücke von Apfel und Brot, oder eben von Wein, zu speichern und uns später wieder daran zu erinnern.

Unser Tipp: Die individuellen Degustationsfähigkeiten können mit dem Wein-Abo DegustierService ganz einfach verbessert werden. Dank dem flüssigen Weinkurs im DegustierService, lernen Sie mit jedem Paket neues hinzu und erweitern so ganz einfach ihr Weinwissen. Steigen Sie jetzt ein in den Delinat-DegustierService!

Martina Korak im Gespräch: Weine im Piemont

Das Piemont gilt neben der Toskana als wichtigste Weinbauregion Italiens. Im Delinat-Sortiment ist die Auswahl an Piemont-Weinen bescheiden. Im Gespräch verrät Einkäuferin Martina Korak, weshalb das so ist, und was sie von einem guten Barbera erwartet.

Weshalb gibt es so wenig Weine aus dem Piemont bei Delinat?
Martina Korak: Es ist leider schwierig, Winzer und Weine im Piemont zu finden, die alle Delinat-Standards erfüllen können und wollen.

Weshalb hinkt diese Region hinterher?
Als ich im Frühjahr im Piemont unterwegs war, sind mir die vielen mit Herbizid kahl gespritzten Rebberge aufgefallen. Das sieht man heute nur noch selten – auch in Italien. Viele Winzer im Piemont sind von ihrem Naturell her verschlossene Traditionalisten. Und es geht ihnen gut, vielleicht zu gut. Weil der Markt nie richtig verlangt hat, innovativ zu werden, haben sie kaum etwas verändert. Andere Regionen waren da mehr gefordert und deutlich offener.

Martina Korak
Delinat-Önologin Martina Korak mit einem Glas Barbera: «Im Piemont ist es schwierig Weine zu finden, die unseren Ansprüchen genügen.»

Auffällig ist, dass fast alle Delinat-Weine aus dem Piemont von Winzerinnen erzeugt werden. Ein Zufall?
Ohne mich irgendeines Klischees bedienen zu wollen: Es kann sein, dass Frauen etwas offener sind. Auch sind alle vier Winzerinnen Quereinsteigerinnen und wollten zumindest in ihren jüngeren Jahren nichts mit Wein zu tun haben. Wahrscheinlich geht man unter diesen Voraussetzungen anders an die Sache heran und verharrt nicht einfach in festgefahrenen Familienbahnen.

Piemont-Liebhaber vermissen bei Delinat einen Barolo. Weshalb fehlt der Königswein aus der Nebbiolo-Traube?
Ich bin schon lange auf der Suche nach einem innovativen Betrieb. Doch was fürs Piemont gilt, ist im eng begrenzten und hochpreisigen Barolo noch ausgeprägter. Die Parzellen sind klein, und jeder freie Quadratmeter ist mit Reben bestockt. Auch relativ bescheidene Weine können noch immer ohne Probleme zu guten Preisen abgesetzt werden. Wozu Risiko und Aufwand zur Umstellung auf strenge Delinat-Normen auf sich nehmen, wenn die Kasse auch ohne Mühen klingelt?

Immerhin gibt es bei Delinat ein paar feine Barberas zur Auswahl. Was macht einen guten Barbera aus?
Ich mag fruchtige Barberas, bei denen mir die Kirschen- und Beerenaromen direkt ins Gesicht springen. Auch mag ich das dezente Tannin und die Frische. Ein guter Barbera ist für mich «trinkig» statt protzig und macht nicht schon nach einem Glas müde. Das sind für mich wichtige Kriterien beim Einkauf von Barbera.

Zu welchen Gerichten macht sich ein Barbera besonders gut?
Leichtere, fruchtbetonte Barberas trinke ich gerne zu Gemüseeintöpfen, zu Pastagerichten an kräftigen Saucen, aber auch zu Risotto. Zu einem kräftigen Barbera mit Holzausbau darf es auch Schmorbraten oder Wild sein.

Auf ein Glas mit… Estefania Miranda

In den Vidmarhallen in Bern-Liebefeld, wo sich auch das Delinat-Weindepot befindet, inszeniert die bekannte Choreografin Estefania Miranda das Tanzstück «Das Schloss» nach Franz Kafka. Wir trafen die Direktorin Tanz am Konzert Theater Bern zwischen zwei Proben zu einem Gespräch bei einem Glas Wein.

Sie inszenieren in Bern «Das Schloss» nach Franz Kafka. Worum geht es in diesem Tanztheater?
Estefania Miranda: Es geht um einen Mann, der in ein seltsames Dorf kommt, wo er ein neues Leben beginnen möchte. Er versucht sich in die Dorfgemeinschaft einzufügen, scheitert aber letztlich daran, dass er die Regeln des Zusammenlebens nicht durchschaut.

Haben Sie persönlich Ähnliches erlebt?
Dadurch, dass ich aus Chile komme und schon in vielen verschiedenen Ländern gelebt habe, kenne ich das Gefühl der Fremdheit. Aber glücklicherweise kenne ich auch das Gefühl der Integration.

Ihnen ist es also immer leicht gefallen, sich zu integrieren?
Ja, und zwar weil ich immer in einem Kontext des Tanzes in verschiedene Länder gezogen bin. Der Tanz ist so international, dass man jeweils eine Fremde unter Fremden ist.

Persönlich
Estefania Miranda wurde 1975 in Chile geboren und studierte Tanz in Edinburg (GB) und Tilburg (NL). Von 1996 bis 2002 war sie Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar, zuerst als Tänzerin in der Ismael Ivo Company, später dann als Schauspielerin. Es folgten Projekte unter anderem am Schauspiel Hannover, bei ImPuls Tanz in Wien und mit Marina Abramović in Paris. 2009 gründete sie in Berlin die Company Estefania Miranda, im Jahr darauf wurde sie Kuratorin für Tanz am Deutschen Nationaltheater Weimar sowie Leiterin des Internationalen Tanzfestivals Weimar, das sie zuvor gegründet hatte. Seit Beginn der Spielzeit 2013/2014 ist Estefania Miranda Direktorin Tanz am Konzert Theater Bern. Hier hat sie bisher die Tanzstücke «Othello» und «Frankenstein» choreografiert und zur Förderung des choreografischen Nachwuchses die Tanzplattform Bern ins Leben gerufen. Bis Ende Jahr wird in den Vidmarhallen das von ihr choreografierte Tanzstück «Das Schloss» aufgeführt.

Was fasziniert Sie am Tanz?
Tanz bietet eine Sicht auf die Welt, die von unserem logischen Denken, von unserer von Logik durchtränkten Sprache losgelöst ist. Die Sprache des Tanzes fordert sowohl jene auf der Bühne wie auch die Zuschauer viel stärker in ihrer Emotionalität und in ihrem Assoziationsvermögen. Das fasziniert mich.

Was gefällt Ihnen sonst noch im Leben?
Ich bin in Südamerika auf dem Land Weinaufgewachsen und habe dort reiten und schiessen gelernt. Das sind Dinge, die ich hier vermisse.

Als Chilenin mögen Sie sicher auch guten Wein.
Ja. Das Interesse am Wein wurde mir quasi in die Wiege gelegt, weil Chile hervorragenden Wein produziert und ein Teil meiner Familie auch Weinberge besitzt.

Wo liegen Ihre Vorlieben?
Aus einer gewissen Sentimentalität und Verbindung zu meiner Herkunft trinke ich noch immer sehr gerne chilenische Weine. Ich mag aber auch europäische Weine.

Wie wichtig sind Ihnen biologisch erzeugte Weine?
Extrem wichtig. Ich ernähre mich rein biologisch. Da will ich beim Wein keine Ausnahme machen. Aber es gibt ja heutzutage Gott sei Dank ein sehr grosses Angebot. Und es ist natürlich sehr praktisch, dass das Delinat-Weindepot mit seiner grossen Auswahl gleich neben unseren Theaterräumen liegt.

Haben Sie über das Weindepot Bern Bekanntschaft mit Delinat gemacht?
Ja. Wir pflegen mit Delinat-Depotleiter Pirmin Muoth eine gute Nachbarschaft. Gemeinsam haben wir die Tanzreihe LSD ins Leben gerufen, die den Genuss von Wein und Tanz verbindet. Die Abkürzung LSD steht für Laboratoire Suisse de la Dance. Die Zuschauer bekommen im Depot eine Weindegustation und dürfen auch während der Vorstellung Wein geniessen.

Wo sehen Sie die Gemeinsamkeiten von Tanz und Wein?
Ich weiss, dass der Weinanbau aufwändig ist und sehr viel Sorgfalt verlangt. Die Winzer haben eine enge Bindung zu dem, was sie tun. Es ist für sie gleichzeitig eine sehr emotionale Angelegenheit. Da sehe ich Parallelen zum Tanz. Die Mischung aus Wissen, Instinkt und Leidenschaft – das sind die Zutaten, die auch wir brauchen, um ein gutes Tanzstück zu kreieren.

Können Sie damit etwas anfangen, wenn Weinprofis von «auf der Zunge tanzenden Aromen» reden?
Ich halte mich nicht für eine Weinkennerin. Aber ich kann nachvollziehen, dass man manchmal das Gefühl hat, die Aromen würden eine Choreografie auf der Zunge vollziehen.

Bei vielen Leuten stehen biologische Weine auch heute noch im Ruf, weniger gut zu sein als konventionell erzeugte Weine. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Generell kann ich das nicht beurteilen. Ich stelle einfach fest, dass Delinat ganz hervorragende Weine hat. Dank unserer Nachbarschaft und unserem gemeinsamen Projekt komme ich immer wieder in den Genuss verschiedener biologischer Weine und muss sagen: Die Qualität ist ausgezeichnet.

Weintipp Estefania Miranda
Beim Rotwein mag ich schwere, gehaltvolle Tropfen wie etwa einen Carménère aus Chile. Mir gefallen aber auch die europäischen Weine. Generell mag ich Vinho Verde aus Portugal sehr gerne. Einer meiner Lieblingsweine bei Delinat ist der Vinho Verde von António Lopes Ribeiro. Dieser Weisswein ist so wunderbar leicht und fruchtig, dass ich meist nicht widerstehen kann.

alr Vinho Verde
Vinho Verde doc 2014
Adega alr Vinho Verde
www.delinat.com/5216.14

Gianni, Leddi und die Trüffel

Der intensive Duft von weissem Trüffel liegt über Alba: Ab Mitte September bis Ende Jahr sind die Trifulau mit ihren Hunden in den Wäldern des Piemonts auf der Suche nach dem kostbaren Pilz mit dem magischen Namen Tuber Magnatum Pico.

Einer dieser Trifulau ist Gianni Monchiero aus dem Hügeldorf Roddi unweit von Alba. Er ist mit seinen beiden Trüffelhunden Lila und Leddi, die er an der von ihm gegründeten Università dei Cani da Tartufo selber ausgebildet hat, fast das ganze Jahr in Wäldern und Haselnussplantagen unterwegs. Denn neben dem kostbaren weissen Trüffel gibt es im Piemont auch noch die weniger geschmacksintensiven schwarzen Sommer- und Wintertrüffel.

Trüffelhunde
Gianni Monchiero mit seinen beiden Trüffelhunden Lila und Leddi.

So richtig ins Fieber kommt Gianni aber jeweils nach Mitte September, wenn die Saison der weissen Trüffel beginnt. Meistens geht er mit seinen Hunden nachts auf die Pirsch. Dann werden seine schnüffelnden Vierbeiner weniger abgelenkt und riechen die im Boden versteckten Pilze besser.

Trüffel-Pasta
Trüffel auf Pasta – ein Gedicht.

Es ist der 26. August, als wir mit Gianni unterwegs sind. Wir hoffen, ein paar schwarze Sommertrüffel zu finden, denn für die weissen ist es normalerweise noch zu früh. Die beiden Hunde leisten ganze Arbeit – finden im Nu ein paar schöne Exemplare. Als wir uns schon wieder auf den Heimweg machen, beginnt Leddi nochmals wie verrückt in der Erde zu scharren. Nach einer Weile drängt Gianni den Hund zur Seite und klaubt einen walnussgrossen weissen Trüffel hervor: der allererste in der noch nicht offiziell eröffneten neuen Saison: «Riecht mal», sagt er, und hält uns die unvergleichlich würzig und erdig riechende Knolle unter die Nase. Augenblicklich wird klar, weshalb der Tuber Magnatum Pico meist gut zehnmal mehr kostet als der vergleichsweise schwach duftende schwarze Trüffel. Die Preise werden jedes Jahr durch die Trüffelbörse festgelegt und hängen von der Erntemenge ab. In Jahren mit extrem heissen Sommern wie 2003 ist sie sehr klein, der Preis entsprechend hoch. Die bisherige Rekordmarke datiert noch immer aus dem Jahr 2003: 700 Euro für 100 Gramm. Nach dem diesjährigen Hitzesommer drohen im Restaurant wohl locker 50 Euro für einen Teller Pasta mit 10 Gramm Tartufo Bianco d’Alba. Buon appetito!

Feine Weine, exquisite Küche und weisse Trüffel: Kommen Sie mit auf unsere Wein- und Genussreise ins Piemont. Mehr unter www.delinat.com/weinreisen