… nicht nur an Weihnachten, sondern übers ganze Jahr. Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Verkaufsfront um ihre ganz persönlichen Geschenktipps aus dem reichhaltigen Delinat-Angebot gebeten. Hier sind sie!
Tipp 1: DegustierService
Bei einem Geschenk zählen für mich vor allem die persönliche Note und der Überraschungseffekt. Der DegustierService, der als Weinabo mit verschiedenen Sorten zur Auswahl steht, ist für mich deshalb das perfekte Geschenk für alle neugierigen Weinliebhaber. Weil die einzelnen Pakete in mehreren Etappen zugestellt werden, hat der Beschenkte das ganze Jahr über etwas davon. Jedes Paket ist voller Überraschungen, denn es enthält jeweils drei neue Weine von den besten Bio-Lagen Europas und spannendes Informationsmaterial inklusive Rezepttipp zu einem der Weine. Als Geschenk ist der DegustierService noch attraktiver geworden, weil man den genauen Preis jetzt zum Voraus kennt (siehe Artikel «Als Geschenk zum Fixpreis»).
Tipp 2: Feinkost-Paket
Als gelernter Koch stöbere ich nicht nur gerne in unserem Weinsortiment herum, sondern greife mit Vorliebe auch in unserer kleinen, aber edlen Feinkostabteilung zu. Die verschiedenen Olivenöle und Essige sind vielseitige Speiseveredler und eignen sich ausgezeichnet als Geschenk. Zur Auswahl stehen Feinkostpakete mit verschiedenen Ölen und Essigen, aber auch ein Feinschmeckerpaket «Sizilianische Vielfalt» und ein Paket mit sechs leckeren Bio-Dips. –> Zu den Feinkost-Paketen
Tipp 3: Individuelles Geschenkpaket
Verschenken Sie Ihre persönlichen Lieblingsweine. Ob eine, zwei oder drei Flaschen, wir haben die passenden Geschenkkartons dazu. Auf Wunsch schicken wir den Wein stilvoll verpackt direkt an den Beschenkten. Ein paar Tage vorher wird das Geschenk per Brief mit Ihrem persönlichen Gruss angekündigt. Sie erhalten dann einfach die Rechnung. –> Zu den Präsentkartons
Tipp 4: Geschenkgutschein
Zugegeben: Ein Geschenkgutschein gehört sicher nicht zu den originellsten Geschenkideen. Er hat aber einige Vorteile, die Vorbehalte wegen mangelnder Fantasie durchaus wettmachen. Sie selber bestimmen den Wert des Gutscheins, und die oder der Beschenkte wählt aus, was ihr oder ihm zu welchem Zeitpunkt am meisten Freude macht. Die Auswahl im Sortiment reicht von verschiedensten Weinsorten aus ganz Europa über edle Spirituosen bis hin zu Feinkostprodukten wie Honig, Olivenöl und Essig. –> Zu den Gutscheinen
Mein Tipp für alle jene, die sich Jahr für Jahr den Kopf über ein attraktives, nicht alltägliches Weihnachtsgeschenk zerbrechen: Wie wärs mit dem DegustierService Surprise? Neben speziellen Wein-Raritäten enthält dieses Überraschungspaket zu Weihnachten immer auch ausgesuchte kulinarische Trouvaillen, die man im Laden nicht einfach so kaufen kann. Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk, stilvoll verpackt und mit einem Inhalt, der nachhaltig in Erinnerung bleibt. –> Zum DegustierService Surprise
Tipp 5: Weinkurse und Reisen
Ob Basis-Weinwissen, Kunst des Degustieren oder Kombinieren von Wein und Speisen – ein Delinat-Kurs ist immer ein ganz besonderes Geschenk. Und falls Sie zu einem runden Geburtstag oder einem anderen speziellen Anlass etwas ganz Wertvolles suchen, empfehle ich Ihnen, in unserem exklusiven Reiseprogramm zu schnuppern. –> Zu den Veranstaltungen und Weinreisen
Das Weinpaket, das seit fast 30 Jahren die Freunde von gutem Wein begeistert, ist in den letzten Jahren als Geschenk sehr populär geworden. Jetzt gibt es den Geschenk-DegustierService zum attraktiven Fixpreis.
Wer den Delinat-DegustierService an neugierige, naturverbundene Weinliebhaber verschenkte, wusste bisher im Voraus nicht, wie viel das Geschenk genau kosten würde. Denn die Rechnungen richteten sich jeweils nach dem Inhalt der einzelnen Pakete, die dem Beschenkten übers ganze Jahr verteilt zugestellt wurden.
Jetzt gibt es den DegustierService als Geschenk zu einem fixen Preis. Dieser schliesst alle Pakete eines ganzen Jahres ein. Mit Tiefpreisgarantie, sodass man garantiert weniger als die Summe der Flaschen-Einzelpreise bezahlt. Und ebenfalls neu: Der Schenker erhält nur noch eine einzige Rechnung für alle Pakete. Damit ist nicht nur von Anfang an klar, wie viel das Geschenk kostet, mit der einmaligen Zahlung ist auch gleich alles erledigt.
Christoph Kinsperger, Zürich
«Das beste Geschenk, das ich je bekommen habe. Meine Mutter hat mir den DegustierService vor drei Jahren zu Weihnachten geschenkt. Und mir eine neue Welt offenbart. Ich habe unheimlich viel gelernt und erwarte jedes Paket mit Ungeduld. Delinat hat meine Meinung über Wein und mein Verhältnis dazu total verändert.»
Geschenk für ein ganzes Jahr
Für den Empfänger dagegen bleibt es ein Geschenk mit ganzjähriger Wirkung. Zu Weihnachten kommt das erste Paket mit einem persönlichen Gruss des Schenkers. Oder die Schenkerin lässt das erste Paket zu sich schicken, damit sie es dem glücklichen Empfänger persönlich übergeben kann. Danach folgen übers Jahr weitere Pakete, beim Rotwein vier, beim Weisswein drei usw. Immer mit einem lieben Gruss des Schenkers. Die Freude multipliziert sich – ein Geschenk, mehrmals Weihnachten! Nach einem Jahr läuft das Weinabo automatisch aus, wenn es nicht erneuert wird.
Annemarie Dietrich, Langnau i. E.
«Mir gefällt die Idee, mittels regelmässig zugeschickter Pakete biologische Weine kennenzulernen. Ich habe selber alle Paketvarianten abonniert und nutze den DegustierService oft auch als Geschenkidee. Das kommt immer sehr gut an.»
Logisch und attraktiv
Der DegustierService hat sich im Laufe der Jahre zu Europas erfolgreichstem Weinabo entwickelt und entscheidend zum Durchbruch von Wein aus reicher Natur beigetragen. Ein wichtiger Anteil am Erfolg sind die ausgeklügelte Logistik und die daraus entstehenden Vorteile für Weinfreunde. Die Weine kommen direkt vom Winzer, werden in die speziellen Pakete gepackt und verschickt. Das spart Lager-, Verpackungs- und Kapitalkosten, ein Vorteil, der den Kunden durch eine portofreie Lieferung und einen Vorzugspreis weitergegeben wird. Im Vergleich zu Einzelbestellungen spart man je nach Weinsorte so um die 20 Prozent.
Gerhard Gerdes, Dannenberg (D)
«Es ist sehr bequem, den Wein nach Hause geliefert zu bekommen. Ich lese gerne die Begleitbroschüre und bin immer sehr gespannt auf die Weine. Der DegustierService ist auch eine wunderbare Geschenkidee. Ich habe davon schon mehrmals Gebrauch gemacht und bin dafür von den Beschenkten immer mit einem dicken Lob überrascht worden.»
Ausser diesen handfesten Gründen gibt es aber auch weniger materielle, die das Paket attraktiv machen: üppige und liebevoll gestaltete Informationen zu jedem Wein, zu jedem Winzer, ein passendes Rezept, eine Portion Weinwissen und vor allem der Überraschungseffekt, den DegustierService-Kunden nicht missen möchten. «Das ist immer wieder ein bisschen Weihnachten, rund ums Jahr», sagen langjährige Kundinnen und Kunden. Und: «Gäbe es den DegustierService noch nicht, so müsste man ihn erfinden».
Der DegustierService als Geschenk. Auch das Bestellen ist so einfach wie noch nie: www.delinat.com/degustierservice-verschenken So ist Freude garantiert – bei Schenker und Empfänger.
Eine Übersicht mit zahlreichen Geschenk-Empfehlungen unserer Mitarbeiter finden Sie im Artikel «Schenken macht Freude…»
In den Vidmarhallen in Bern-Liebefeld, wo sich auch das Delinat-Weindepot befindet, inszeniert die bekannte Choreografin Estefania Miranda das Tanzstück «Das Schloss» nach Franz Kafka. Wir trafen die Direktorin Tanz am Konzert Theater Bern zwischen zwei Proben zu einem Gespräch bei einem Glas Wein.
Sie inszenieren in Bern «Das Schloss» nach Franz Kafka. Worum geht es in diesem Tanztheater? Estefania Miranda: Es geht um einen Mann, der in ein seltsames Dorf kommt, wo er ein neues Leben beginnen möchte. Er versucht sich in die Dorfgemeinschaft einzufügen, scheitert aber letztlich daran, dass er die Regeln des Zusammenlebens nicht durchschaut.
Haben Sie persönlich Ähnliches erlebt? Dadurch, dass ich aus Chile komme und schon in vielen verschiedenen Ländern gelebt habe, kenne ich das Gefühl der Fremdheit. Aber glücklicherweise kenne ich auch das Gefühl der Integration.
Ihnen ist es also immer leicht gefallen, sich zu integrieren? Ja, und zwar weil ich immer in einem Kontext des Tanzes in verschiedene Länder gezogen bin. Der Tanz ist so international, dass man jeweils eine Fremde unter Fremden ist.
Persönlich Estefania Miranda wurde 1975 in Chile geboren und studierte Tanz in Edinburg (GB) und Tilburg (NL). Von 1996 bis 2002 war sie Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar, zuerst als Tänzerin in der Ismael Ivo Company, später dann als Schauspielerin. Es folgten Projekte unter anderem am Schauspiel Hannover, bei ImPuls Tanz in Wien und mit Marina Abramović in Paris. 2009 gründete sie in Berlin die Company Estefania Miranda, im Jahr darauf wurde sie Kuratorin für Tanz am Deutschen Nationaltheater Weimar sowie Leiterin des Internationalen Tanzfestivals Weimar, das sie zuvor gegründet hatte. Seit Beginn der Spielzeit 2013/2014 ist Estefania Miranda Direktorin Tanz am Konzert Theater Bern. Hier hat sie bisher die Tanzstücke «Othello» und «Frankenstein» choreografiert und zur Förderung des choreografischen Nachwuchses die Tanzplattform Bern ins Leben gerufen. Bis Ende Jahr wird in den Vidmarhallen das von ihr choreografierte Tanzstück «Das Schloss» aufgeführt.
Was fasziniert Sie am Tanz? Tanz bietet eine Sicht auf die Welt, die von unserem logischen Denken, von unserer von Logik durchtränkten Sprache losgelöst ist. Die Sprache des Tanzes fordert sowohl jene auf der Bühne wie auch die Zuschauer viel stärker in ihrer Emotionalität und in ihrem Assoziationsvermögen. Das fasziniert mich.
Was gefällt Ihnen sonst noch im Leben? Ich bin in Südamerika auf dem Land Weinaufgewachsen und habe dort reiten und schiessen gelernt. Das sind Dinge, die ich hier vermisse.
Als Chilenin mögen Sie sicher auch guten Wein. Ja. Das Interesse am Wein wurde mir quasi in die Wiege gelegt, weil Chile hervorragenden Wein produziert und ein Teil meiner Familie auch Weinberge besitzt.
Wo liegen Ihre Vorlieben? Aus einer gewissen Sentimentalität und Verbindung zu meiner Herkunft trinke ich noch immer sehr gerne chilenische Weine. Ich mag aber auch europäische Weine.
Wie wichtig sind Ihnen biologisch erzeugte Weine? Extrem wichtig. Ich ernähre mich rein biologisch. Da will ich beim Wein keine Ausnahme machen. Aber es gibt ja heutzutage Gott sei Dank ein sehr grosses Angebot. Und es ist natürlich sehr praktisch, dass das Delinat-Weindepot mit seiner grossen Auswahl gleich neben unseren Theaterräumen liegt.
Haben Sie über das Weindepot Bern Bekanntschaft mit Delinat gemacht? Ja. Wir pflegen mit Delinat-Depotleiter Pirmin Muoth eine gute Nachbarschaft. Gemeinsam haben wir die Tanzreihe LSD ins Leben gerufen, die den Genuss von Wein und Tanz verbindet. Die Abkürzung LSD steht für Laboratoire Suisse de la Dance. Die Zuschauer bekommen im Depot eine Weindegustation und dürfen auch während der Vorstellung Wein geniessen.
Wo sehen Sie die Gemeinsamkeiten von Tanz und Wein? Ich weiss, dass der Weinanbau aufwändig ist und sehr viel Sorgfalt verlangt. Die Winzer haben eine enge Bindung zu dem, was sie tun. Es ist für sie gleichzeitig eine sehr emotionale Angelegenheit. Da sehe ich Parallelen zum Tanz. Die Mischung aus Wissen, Instinkt und Leidenschaft – das sind die Zutaten, die auch wir brauchen, um ein gutes Tanzstück zu kreieren.
Können Sie damit etwas anfangen, wenn Weinprofis von «auf der Zunge tanzenden Aromen» reden? Ich halte mich nicht für eine Weinkennerin. Aber ich kann nachvollziehen, dass man manchmal das Gefühl hat, die Aromen würden eine Choreografie auf der Zunge vollziehen.
Bei vielen Leuten stehen biologische Weine auch heute noch im Ruf, weniger gut zu sein als konventionell erzeugte Weine. Wie ist Ihre Meinung dazu? Generell kann ich das nicht beurteilen. Ich stelle einfach fest, dass Delinat ganz hervorragende Weine hat. Dank unserer Nachbarschaft und unserem gemeinsamen Projekt komme ich immer wieder in den Genuss verschiedener biologischer Weine und muss sagen: Die Qualität ist ausgezeichnet.
Weintipp Estefania Miranda Beim Rotwein mag ich schwere, gehaltvolle Tropfen wie etwa einen Carménère aus Chile. Mir gefallen aber auch die europäischen Weine. Generell mag ich Vinho Verde aus Portugal sehr gerne. Einer meiner Lieblingsweine bei Delinat ist der Vinho Verde von António Lopes Ribeiro. Dieser Weisswein ist so wunderbar leicht und fruchtig, dass ich meist nicht widerstehen kann.
Der intensive Duft von weissem Trüffel liegt über Alba: Ab Mitte September bis Ende Jahr sind die Trifulau mit ihren Hunden in den Wäldern des Piemonts auf der Suche nach dem kostbaren Pilz mit dem magischen Namen Tuber Magnatum Pico.
Einer dieser Trifulau ist Gianni Monchiero aus dem Hügeldorf Roddi unweit von Alba. Er ist mit seinen beiden Trüffelhunden Lila und Leddi, die er an der von ihm gegründeten Università dei Cani da Tartufo selber ausgebildet hat, fast das ganze Jahr in Wäldern und Haselnussplantagen unterwegs. Denn neben dem kostbaren weissen Trüffel gibt es im Piemont auch noch die weniger geschmacksintensiven schwarzen Sommer- und Wintertrüffel.
So richtig ins Fieber kommt Gianni aber jeweils nach Mitte September, wenn die Saison der weissen Trüffel beginnt. Meistens geht er mit seinen Hunden nachts auf die Pirsch. Dann werden seine schnüffelnden Vierbeiner weniger abgelenkt und riechen die im Boden versteckten Pilze besser.
Es ist der 26. August, als wir mit Gianni unterwegs sind. Wir hoffen, ein paar schwarze Sommertrüffel zu finden, denn für die weissen ist es normalerweise noch zu früh. Die beiden Hunde leisten ganze Arbeit – finden im Nu ein paar schöne Exemplare. Als wir uns schon wieder auf den Heimweg machen, beginnt Leddi nochmals wie verrückt in der Erde zu scharren. Nach einer Weile drängt Gianni den Hund zur Seite und klaubt einen walnussgrossen weissen Trüffel hervor: der allererste in der noch nicht offiziell eröffneten neuen Saison: «Riecht mal», sagt er, und hält uns die unvergleichlich würzig und erdig riechende Knolle unter die Nase. Augenblicklich wird klar, weshalb der Tuber Magnatum Pico meist gut zehnmal mehr kostet als der vergleichsweise schwach duftende schwarze Trüffel. Die Preise werden jedes Jahr durch die Trüffelbörse festgelegt und hängen von der Erntemenge ab. In Jahren mit extrem heissen Sommern wie 2003 ist sie sehr klein, der Preis entsprechend hoch. Die bisherige Rekordmarke datiert noch immer aus dem Jahr 2003: 700 Euro für 100 Gramm. Nach dem diesjährigen Hitzesommer drohen im Restaurant wohl locker 50 Euro für einen Teller Pasta mit 10 Gramm Tartufo Bianco d’Alba. Buon appetito!
Feine Weine, exquisite Küche und weisse Trüffel: Kommen Sie mit auf unsere Wein- und Genussreise ins Piemont. Mehr unter www.delinat.com/weinreisen
Es ist die natürliche Vielfalt, die einen Weinberg mit grosser Biodiversität ausmacht. Insektenhotels, Nisthilfen, Holz- und Steinhaufen sind wichtige Elemente. Sie bieten Tieren Unterschlupfmöglichkeiten und bringen Leben in den Rebberg.
Der Weinhof Pflüger in der Pfalz ist von lauter Hotels umgeben. Es sind keine Touristen, die hier ein und aus gehen, sondern Bienen und andere nützliche Insekten. «Wir haben diese Bienen- und Insektenhotels in Zusammenarbeit mit der Kontaktstelle Lebenshilfe, einer wichtigen sozialen Institution in Deutschland, erstellt», erzählt Winzer Alex Pflüger.
Gleiches gilt für seinen imposanten Lebensturm auf dem Herrenberg. Ein Lebensturm ist Artenschutz auf einem Quadratmeter. Er bietet Brut- und Überwinterungsplätze für verschiedene Tiere auf mehreren Etagen an. Vögel, Fledermäuse, Wildbienen, Florfliegen, Ohrwürmer, Käfer, Wespen, Hornissen, Hummeln, aber auch Kleintiere wie Igel und Eidechsen finden hier ein Plätzchen. «Für uns ist dieser Lebensturm mitten in den Reben ein Symbol für mehr Biodiversität. Viele Wanderer, die hier vorbeiziehen, erfreuen sich daran», sagt Alex Pflüger.
Mit einer grossen Vielfalt im Weinberg wird die Anfälligkeit der Reben auf Schaderreger vermindert. Jede Tierart hat ihre Funktion im Ökosystem. Ein besonders nützliches Beispiel sind Fledermäuse, die den im Rebberg gefürchteten Traubenwickler vertilgen. Pro Nacht kann eine Fledermaus mehrere Hundert Mücken und Falter fressen. Nicht nur Alex Pflüger, auch andere Delinat-Winzer wie Josep Maria Albet i Noya im Penedès oder Jean und Paul Lignères im Languedoc machen mit speziellen Behausungen für Fledermäuse gute Erfahrungen. Von solchen Stützpunkten aus helfen die nachtaktiven Jäger, den Traubenwickler in Schach zu halten.
Auch wenn es Vögel wie etwa die beerenfressenden Stare gibt, die im Weinberg nicht gern gesehen sind, bieten viele Delinat-Winzer gefiederten Gästen Nisthilfen in Form von Vogelhäuschen an. Besonders gefährdete Vogelarten, die in intensiv genutzten Kulturräumen keine Existenzgrundlage mehr finden, fühlen sich in Delinat-Weinbergen wie im Paradies. Auch sie sind nützliche Helfer, indem sie potenzielle Schädlinge fressen und so zu einem natürlichen Gleichgewicht beitragen. Immer mehr Delinat-Winzer schaffen in ihren Reben mit Holz- und Steinhaufen auch Unterschlupfmöglichkeiten für Reptilien, Igel, Wildhasen und andere Kleintiere, was wiederum zu einer reichen Vielfalt beiträgt.
Cecilia Zucca, Renate Schütz, Marina Marcarino und Massimiliana Spinola: Vier Bio-Winzerinnen aus dem Piemont sorgen mit eigenständigen, charakterstarken (Barbera-)Weinen für andere Akzente in einer prestigereichen Region, wo alle von Barolo und weissem Trüffel sprechen, aber kaum jemand von biologischem Weinbau mit hoher Biodiversität.
Biologischer Weinbau habe in Italien in den letzten Jahren zwar einen grossen Sprung gemacht. Im Piemont gehe es aber nur langsam vorwärts, sagt Cecilia Zucca, eine der wenigen überzeugten Biowinzerinnen im Basso Monferrato nördlich von Asti. «Für einen Weinbau, der die von Delinat zusätzlich geforderten Ansprüche an eine reiche Biodiversität erfüllt, gilt dies erst recht.» Gründe dafür sieht Cecilia Zucca mehrere: alte, verkrustete Traditionen, schwierigere klimatische Verhältnisse als etwa im Süden von Italien oder schlicht Bequemlichkeit: «Biologischer Anbau bedeutet in der Regel mehr Arbeit und weniger Ertrag.» Sie selber nimmt das in Kauf, weil sie von der besseren Trauben- und Weinqualität überzeugt ist. Seit der Jahrtausendwende bewirtschaftet sie ihre Reben an den steilen Hängen des schmucken Hügeldorfes Cocconato konsequent biologisch und macht sich quasi einen Sport daraus, die anspruchsvollen Delinat-Vorgaben auf der höchsten Stufe zu erfüllen.
Cecilia Zuccas grosse Liebe gehört dem Barbera. «Für mich ist das der Inbegriff von Wein. Ich mag seinen feinen Duft nach Kirschen und roten Früchten, seine Frische und Fruchtigkeit», sagt die zierliche, fast scheu wirkende Mutter von drei Kindern. «Und seine Vielseitigkeit imponiert mir», ergänzt sie. Im Gegensatz zu den tanninreichen Nebbiolo-Weinen (Barolo, Barbaresco), die eine lange Reifezeit verlangen, lassen sich aus der Barbera-Traube sowohl fruchtige, jugendlich-frische wie auch gehaltvolle, lagerfähige Weine keltern. «Den gehaltvollen, lagerfähigen Barbera Superiore bauen wir im Holz aus. Für einen jugendlichen, fruchtigen Barbera ist der Stahltank geeigneter», so Cecilia. Stolz ist die Winzerin aber nicht nur auf ihre Barberas: Sie erzeugt auch den einzigen Bio-Albarossa der Welt. «Diese Traubensorte gibt es nur im Piemont, und wir sind die Einzigen, die daraus einen biologischen Wein keltern.»
Philosophin im Weinberg
Das Monferrato ist das klassische, ursprüngliche Barbera-Gebiet. Das gilt nicht nur für das Basso, sondern ebenso für das Alto Monferrato südlich von Asti, wo Renate Schütz in Agliano Terme seit 1994 das Weingut La Luna del Rospo führt. «Als Philosophin mit Schwerpunkt Ethik und Natur hat mich in Deutschland schon früh die Frage umgetrieben, wie man mit der Natur anders umgehen kann. Heute lebe ich das als Winzerin im Piemont. Ich arbeite unheimlich gerne in meinem Weinberg, wo die Natur freies Spiel hat», sagt Renate Schütz. Als sie als Winzerin im Piemont begann, ging es darum, einen Önologen zu gewinnen, der sie bei der Vinifikation unterstützt. Giuliano Noe aus Nizza Monferrato zählte damals zu jenen fortschrittlichen Önologen, die genug hatten vom rustikalen Massenwein Barbera. Als einer der ersten begann er, aus dieser typisch piemontesischen Traube moderne, elegante und hochwertige Weine zu keltern. Als Renate Schütz ihm ihr Weingut mit der Toplage Bric Rocche präsentierte, sagte er sofort zu: «Wir werden hier einen grossen Wein machen», versprach er, ohne zu wissen, was die deutsche Quereinsteigerin wirklich im Schilde führte. «Als ich ihm sagte, mein Ziel sei ein Biowein in hoher Qualität, hat er sehr kritisch reagiert. Meine Traubenqualität hat ihn dann aber komplett umgehauen», erzählt Renate und reicht schmunzelnd eine kleine Episode nach: «Ich habe Giuliano eine Traubenprobe nach Nizza Monferrato geschickt. Weil er überzeugt war, es handle sich um ein paar ausgewählte, besonders schöne Trauben, hat er seine Tochter zu mir auf das Weingut geschickt. Diese hat ihm dann euphorisch gemeldet: «Sono tutti cosí!» Der Önologe hat dann darauf verzichtet, sich in die Bewirtschaftungsmethode von Renate Schütz einzumischen. So entstehen aus Trauben, die in einem Weinberg reifen, der einem wilden Garten Eden mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren gleicht, überaus elegante, harmonische und authentische Barbera-Weine.
Einzelkämpferin im Barbaresco-Land
Dass der Barbera immer stärker aus dem Schatten von Barolo und Barbaresco tritt, spürt auch Marina Marcarino. Ihr Weingut Punset liegt auf einem Hügel im Kerngebiet des Barbaresco mit freiem Blick auf das Winzerdorf Neive. «Weine aus Nebbiolo-Trauben sind sehr komplex und mit ihren prägnanten Tanninen für viele nur schwer zugänglich. Die jungen Leute trinken lieber Barbera – der Wein ist fruchtbetont, leicht zugänglich und auch vom Preis her attraktiver als die berühmten Nebbiolo-Weine», sagt Marina Marcarino. Sie hat zwar auch einen überzeugenden Barbera im Sortiment (bei Delinat nicht erhältlich), ihre grosse Liebe aber gilt gleichwohl dem Barbaresco. Das Spitzenprodukt heisst Campo Quadro und hat mit über 40 Euro pro Flasche seinen Preis. Doch das edle Gewächs heimst immer wieder Topnoten ein und war Weinguru Robert Parker schon mal 93 Punkte wert. Dass sie im Herzen der Langhe mit den berühmten Appellationen Barolo und Barbaresco noch immer zu den ganz wenigen Betrieben gehört, die auf biologischen Anbau setzen, hat für Marina Macarino mehrere Gründe. Einer der wichtigsten: «Wer so konsequent mit der Natur arbeitet wie wir, produziert weniger und hat einen grösseren Aufwand», sagt sie.
Pferdenärrin aus dem Gavi
Gavi ist eine klassische Weissweinregion am Rande des Piemonts. Dieser Tatsache verschliesst sich Massimiliana Spinola vom Weingut Castello di Tassarolo nicht. Zu 80 Prozent produziert die Winzerin mit der imposanten Haarpracht weissen Gavi. Aber sie trägt der steigenden Nachfrage nach gutem Barbera Rechnung. «Diese Traube fühlt sich auch bei uns äusserst wohl», sagt Massimiliana. Ihr Barbera Titouan wird im Stahltank ausgebaut und kommt ganz ohne Schwefelzugabe aus: «Wir haben festgestellt, dass die typischen Aromen nach Kirschen und roten Beeren klarer und ausgeprägter zum Ausdruck kommen, wenn wir auf Schwefel verzichten.» Ein Problem mit der Haltbarkeit habe man deswegen nicht, versichert sie: «Der Wein hält problemlos drei Jahre.» Massimiliana und ihr Partner Henry Finzi-Constantin sind nicht nur überzeugte Biodynamiker, sondern auch richtige Pferdenarren. Deshalb haben sie die schweren Maschinen teilweise aus ihren Weinbergen verbannt und setzen oft ihre beiden Arbeitspferde Titouan und Nicotine ein. «Sie verursachen keine Abgase und keine Bodenverdichtung. Stattdessen liefern sie frischen Naturdünger und vermitteln uns ein gutes Gefühl und eine noch engere Beziehung zur Natur», beschreibt Massimiliana die Vorzüge der beiden Pferde.
Barbera – die Vielseitige
Barbera ist eine autochthone rote Rebsorte aus dem Piemont. Hier ist sie die mit Abstand am häufigsten angebaute Weintraube. Ursprüngliches «Barbera-Land» ist das Monferrato, das sich grossflächig über viele Gemeinden der Provinzen Asti und Alessandria erstreckt. Heute wird fast überall im Piemont, aber auch in weiteren Regionen Italiens sowie in zahlreichen andern Ländern Barbera angebaut. Es handelt sich um eine robuste, ertragsstarke Rebe, die früher der Herstellung rustikaler Massenweine diente. In den frühen 1990ern begannen fortschrittliche Winzer und Önologen im Piemont, die Erträge zu reduzieren, um fruchtbetonte, elegante und hochklassige Barberas zu keltern. Seither treten Barbera-Weine immer mehr aus dem Schatten nobler Nebbiolo-Gewächse wie Barolo und Barbaresco. Beliebt ist die Barbera-Traube auch wegen ihrer Vielseitigkeit. Sie hat wenig Tannin, aber einen guten Säuregehalt. Das ermöglicht ein breites Spektrum von Weinstilen: vom fruchtbetonten, im Stahltank ausgebauten, jung zu trinkenden Barbera bis zum gehaltvollen, im Holz gereiften, lagerfähigen Nobeltropfen!